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Anjatanja Borbeck und die aggressiven Kräfte des Wertewestens schämen sich nicht, in aller Welt von einer regelbasierten Ordnung® zu schwadronieren, sie permanent einzufordern und wiederholt militärische Drohungen damit zu verknüpfen.

Das Beste daran aber ist der Orwellsche Kern, denn sie benennen diese Regeln nicht. Diejenigen, die es längst gibt und ihre Institutionen – Völkerrecht, UNO und internationale Gerichtshöfe – werden von NATO und EU unterminiert oder gar nicht erst anerkannt. Wenn sie "Regeln" sagen, meinen sie nichts anderes als Willkür, und das haben die Staaten der Erde auch längst erkannt.

Taube Nüsse

Während der Westen derart die Diplomatie zu Grabe getragen hat und lässig die Beine übereinander schlägt, nimmt er nicht einmal zur Kenntnis, wenn es darauf die passende Antwort gibt. Die woken Antirassisten pfeifen auf alles, was nicht ihrem kulturell-politischen Imperialismus gehorcht, sprich: den wirtschaftlichen Interessen ihrer Führungsmacht.

Die Anderen halten sich derweil an Regeln, die niemand aufschreiben muss: Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, Verantwortung für das je eigene Land, Kooperation zum gegenseitigen Vorteil, diplomatische Bemühungen bei abweichenden Interessen, Kompromisse. Selbst Kriegsgegner reden miteinander, so vernünftig sie es hinbekommen – siehe Indien und China.

Die da Regeln fordern, setzen sich eifrig über alles hinweg, halten es mit Folter, Mord und Krieg, wenn es ihnen passt, pfeifen aufs Völkerrecht, verhängen beliebig Sanktionen, lassen ganze Völker hungern und darben. Dabei erheben sie noch den Anspruch, alle müssten das mitmachen, und schicken folgerichtig ihre impertinentesten Eiferer um den Globus, die das krakeelend einfordern.

Daheim und unterwegs

Wer die internationale Presse liest, trifft auf Reaktionen von höflich formulierter Verwunderung bis offener Abscheu, umfassend jedenfalls und wenig überraschend auf deutliche Ablehnung. Die Außenpolitik des Wertewestens taugt zu keinem Dialog. Sie kennt daher auch nur mehr einen Modus: die Drohung.

Daheim wird das von willigen Lautsprechern journalistisch als Kampf für Freiheit und Menschenrechte verkauft. Gut, dass die so leicht verunsicherte Bevölkerung gleichzeitig vor den Desinformationskanälen der Feindsender geschützt wird.

 
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Bundesarchiv B 145 Bild-F065187-0032, Bonn, Pressekonferenz der Grünen, Bundestagswahl

Neulich las ich einen Satz, der mir merkwürdig erschein: Frankreichs Linke, so hieß es darin, zerstreite sich "erneut"; Le Pen sei die wahre Oppositionführerin. Meine Frage nämlich wäre doch: Welche Linke?

In ganz Europa ist der Bellizismus ausgebrochen, befeuert durch angeblich "linke", "sozialistische" oder "grüne" Charaktermasken. Selbst die in Deutschland als extrem eingestufte Partei "die Linke" schwenkt auf den Kurs ein, der absolut unvereinbar ist mit einem unumstößlichen linken Tabu: dass Arbeiter auf Arbeiter schießen.

Versöhnt

Die Degeneration dessen, was sich "links" nennt, ist der grandiose Erfolg des Sozialdemokratismus, der am Ende der Geschichten immer wieder die Versöhnung von Arbeit und Kapital schafft, indem er die Drecksarbeit für Letzteren leistet und ausradiert, was für Erstere den Klassenkampf aufnimmt.

Die letzten organisierten Kämpfer der Arbeiterklasse wurden vor Jahrzehnten in die Knäste der BRD geworfen. Heute werden noch Splittergruppen als Terroristen verfolgt. An die Stelle der parlamentarischen Linken ist ein woker Spaltpilz an die Seite der Kapitalanbeter von SPD und Grünen getreten. Diese wurden von Kirchentags-Christen und Atlantiker-Reaktionären auf rechts gewendet.

Die Rechte der Arbeiterklasse werden in Frankreich immerhin noch von auch gewerkschaftlich organisierten Gruppen auf der Straße verteidigt, denen man wiederum auch nationalistische Motive nachsagt. Nun, haben sie? Ist das relevant? In UK haben sie den letzten Versuch einer romantischen arbeiterparteilichen Bewegung mithilfe der Geheimdienste und ihrer Journaille erledigt. Jeremy Corbyn wurde flugs Antisemit; das hat immerhin gereicht, um ihn innerparteilich zu vernichten.

Volksverräter

In Frankreich (und Italien, Ungarn, Dänemark, Finnland …) wählen die Arbeiter lieber rechtsextrem. Warum auch nicht? Das Establishment, insbesondere das pseudolinke der Mittelschichts-Kapos, tritt ihre Interessen mit Füßen und bespuckt sie noch für ihre böse Sprache sowie ihre selbstverschuldete Armut und mangelnde Bildung. Fahrt zur Hölle, Volksverräter!

Für Frankreich reicht eine einzige politische Figur, um sich deutlich zu machen, mit was für einer Linken wir es da zu tun haben: François Hollande. Der war mit einem nachgerade linksradikalen Programm angetreten und hat dann dem Kapital jede Öffnung geleckt, die er finden konnte. Für die USA hat er den großen Fake "Minsk 2" umgesetzt, worauf er auch noch so stolz ist, dass er es strahlend hinausposaunt.

Es lässt sich nirgends mehr leugnen, wer uns verraten hat, wer die Völker, die Menschen, die Arbeiterklasse immer und immer wieder verrät, weil es ihr Programm ist. Es kann keine Linke geben, solange Sozialdemokraten ihr Gift in diesen Brunnen kippen. Dass das Proletariat glaubt, man müsse es dann eben völkisch angehen, ist weder besonders dumm noch inkonsequent; nur tragisch.
 

 
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Selbstverständlich ist die Überschrift hier ironisch zu verstehen. Hier. Woanders nämlich keinesfalls. Das Lexikon der INSM etwa klärt uns auf:

"Eine unabdingbare Voraussetzung der Freiheit ist das Vorhandensein von persönlichem Eigentum." Der Übergang zum Produktionseigentum ist fließend, aus der Freiheit entstehen automatisch Kapitalismus und Wohlstand®:
"Dank der Umsetzung des Prinzips der Freiheit im ökonomischen Bereich (Wettbewerb) hat sich der Wohlstand der Menschen in vielen Ländern der Erde ständig erhöht."

Kein Recht ohne Eigentum

Dementsprechend kämpft die Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall, Eigentümerin der INSM, auch für unsere Freiheit und Demokratie®, denn die wiederum bedeutet, dass das Kapital gefragt wird, ehe Parlamente Gesetze verabschieden.

So viel zum Selbstverständnis der ganz Anderen. Deren Haltung hat sich über die Jahre dahingehend verfestigt, dass wer hat, nicht nur hat, sondern auch keine Vertragspartner mehr kennt – diese sind nur mehr eine Art Frucht, der man den Saft ausquetscht, bis nichts mehr drin ist, und die man dann auf die Straße wirft.

Viele, auch ich selbst, machen derzeit die Erfahrung, dass die Freien, die in dritter Generation schwer geerbt haben oder auch sogenannte 'Wohnungsgesellschaften', die Mieten erhöhen. Das sei ihr Recht, meinen sie, weil es im Gesetz steht. Ob die Mieter sich das Wohnen dann noch leisten können, ist irrelevant, denn das ist ja nur ihr Recht, solange sie zahlen.

Freiheit muss sich lohnen

Nein, ihr Parasiten, solche Mieterhöhungen sind nicht euer fucking Recht. Das Gesetz legt Grenzen fest, deren Überschreitung Unrecht ist. Der Umkehrschluss ist zwar juristisch zulässig, macht aber diejenigen, die ihre Vertragspartner damit ausbluten, zu Abschaum. Blöd seid ihr obendrein, weil ihr damit am Ende Verlust macht. Leerstand bringt nichts ein, und auch Obdachlosigkeit kostet. Sogar euch.

Aber so ist sie, die schöne neue Welt der Freien. Mein Geld. Mein Recht. Keine Gefangenen. Und das nennen sie dann auch noch Soziale Marktwirtschaft®. Es gibt zu wenig Ehrlichkeit in dieser Gesellschaft, denn sonst gäbe es diese postmoderne Form der Leibeigenschaft wenigstens offiziell.

Jeder hat das Recht, das er sich leisten kann. Wer nichts hat, gehört den Eigentümern. Nur die Sklaverei bleibt selbstverständlich abgeschafft, denn die wäre ja mit Kost und Logis verbunden. Das erwirtschaften die Sklaven doch gar nicht mehr. Dafür investieren wir nicht.

 
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Seltsam. Ich habe einen Text aus September letzten Jahres gefunden, der offenbar hier nicht veröffentlicht wurde. Na dann holen wir das mal nach:

Wenn der Anti-Imperialismus der US-Regierung auf deutschen Antifaschismus trifft, der Hitler und Auschwitz überall in der Welt bekämpft, wird es blutig. Das war so im Jugoslawienkrieg, in dem der Grüne Kriegstreiber den Pazifismus beerdigte, indem er "Nie wieder Krieg" mit dem perversen Slogan "Nie wieder Auschwitz" neutralisierte, und es ist so, weil seine eifrige Nachfolgerin bis zum letzten Ukrainer im "Vernichtungskrieg" kämpfen will.

Allüberall finden der Wertewesten und seine deutschen Nazienkel Hitlers: Milosevic, Saddam, Assad, Putin, Xi – die Feinde des Westens sind Hitlers. Ihre Konflikte sind Vernichtungskriege, ihre Gefangenen sitzen in Konzentrationslagern, sie sind das inkarnierte Böse. Sie wollen die Welt unterwerfen und alles vernichten.

Der große Friedensplan

Der Wertewesten stemmt sich mit aller Macht dagegen, bringt Menschenrechte, das Gute und Kaugummi. Dafür plant er Sanktionen gegen das Böse und eine Zukunft für die Unterdrückten.

Der Siegeszug der Antifaschisten und Anti-Imperialisten hat aktuell einen weiteren wichtigen Aspekt zur Befreiung der Menschheit von allem Übel entdeckt: Der Wertewesten will für die Entkolonialisierung der Welt sorgen, wie sie durch Russland und China betrieben wird. Wie machen die das? Indem ihre Staaten existieren. Das soll sich ändern – selbstverständlich ohne dass sich irgendwer bedroht fühlen muss durch das Verteidigungsbündnis der Friedensbringer.

Ergänzend sind Konzepte in Vorbereitung, die endlich die Ausbeutung armer Nordamerikaner und Westeuropäer durch die Despotien Afrikas beenden. Auch Südamerika und Asien dürfen hier nicht aus dem Fokus geraten, sind hier doch reichlich Diktatoren am Ruder, die nur darauf warten, weitere Vernichtungskriege vom Zaun ihrer Konzentrationslager zu brechen. Wir Antifaschisten müssen in dieser schweren Zeit zusammenhalten, für eine endgültig befreite Welt.

 
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Todd und Geufel sitzen wie jeden Freitag mit den Kleinen am Ufer des Flusses und schauen Leichen beim Vorbeitreiben zu.

Na, Geufelchen, was liegt an?

Gute Frage. Wenn man sich das Elend so anguckt, gehen einem doch langsam die Themen aus.

Ist das Elend nicht auch eins?

Wer soll sich das auf die Dauer anhören? Wozu hattest du ihnen noch den Verstand gegeben?

Um ihn auf möglichst originelle Weise so oft wie möglich zu verlieren?

Das wenn es wäre. Aber was bitte soll daran noch originell sein? Religiotie, Homöopathie, Bellizistik, Astrologie, Lifestyle … das Niveau deiner Kreation hat die Höhle unterm Marianengraben gefunden.

Ich kann mich so schlecht erinnern, ich habe damals, glaube ich, echt zu viel von diesem Kraut gequarzt, aber es mag sein, dass ich da etwas programmiert habe, das ich selbst nicht mehr nachvollziehen kann.

Das muss ja furchtbar schiefgegangen sein, wenn sie das Buchstabengewürge dieser blöden Wortdesignmaschine nicht mehr von ihrem eigenen Gelaber unterscheiden können.

Naja, ein paar von ihnen können das ja noch.

Dolle Wurst! Und was haben sie davon? Das sind doch die Letzten, denen sie noch eine relevante Funktion übertragen.

Irgendwas war da, irgendwas hatte ich mir dabei gedacht.

Weißt du, was wir mal bräuchten?

Sag an!

Ein bisschen Evolution. Dieses Gewürm hat einfach zu wenig Druck.

Meinst du? Und was ist mit Klimakrise, Weltkriegsdrohung und all dem?

Okay, das mit dem Klima ist schon gar nicht schlecht, aber das wird keinen großen Effekt haben. Und was nützt eine Drohung, wenn sie nicht wahrgemacht wird?

Hm, vielleicht war es ja das.

Was?

Das mit diesen Nuklearwaffen. Dass ich mir gedacht habe, diese Dödel würden ihre großartigste Fähigkeit dazu verwenden, so viel wie möglich total kaputt zu machen.

Großartige Idee!

Na du sagtest doch eben was von wegen Evolution.

Aber doch nicht gleich die ganze Spezies und womöglich das komplette Ökosystem.

Ich ahne, dass du beides unterschätzt. Wenn da welche übrigbleiben, könnten sie vielleicht etwas draus lernen.

Todd?

Yo?

Gibt es nicht schon genug Zombieapokalypsen in deren Fernsehen?

Was weiß ich, ich sagte doch: Zu viel von diesem Zeugs gequarzt. Zeitreisen kann ich auch nicht. Das können sie nur im Fernsehen.

Ich gehe gleich mal mit den Kindern spazieren.

Wohin soll’s gehen?

Artjomowsk.

Ah ja, noch lohnt sich das ja.

Eben.

(Lyllith, Lucif und Vladdi, unisono):
Nak naaknak naak nak naaknak! Nak naaknak naak nak naaknak!

Beelze: Können die nicht richtig sprechen?

Hades: Die wollen Funker werden.

Beelze: Funker? Wo? Wieso?

Hades: Bei der Bundeswehr.

Beelze: Die sind echt ekelpervers.

Hades: Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.

 
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Moskowiter verschleppen unschuldige Kinder

Es ist die Leistung eines führenden Politikers der Partei "Die Linke", die Figur Putin endlich historisch ultimativ eingeordnet zu haben. Er ist schlimmer als Hitler. Die Begründung muss uns hier nicht interessieren, das hätte mit lumpenpazifistischen Abwegen wie Logik, Plausibilität oder Realitätsprüfung zu tun.

Der "Spiegel", seinerzeit noch als nachrichtenmagazinähnlich zu betrachten, hat die Godwinsche Maßeinheit Hitler journalistisch etabliert, als er den Intellektuellen® Enzensberger mit dessen Aussage "Saddam=Hitler" aufs Titelblatt hob, damals noch verschämt in der Ecke unten links. Inzwischen werden die Urteile nach kurzem journalistischen Prozess bekanntlich ganzseitig bekanntgegeben.

Unvermeidliche Vergleiche

Zum Stand der Geltung: Putin ist das Höllenwesen, das aus Neid auf die Demokratie und den Wohlstand im Nachbarland sowie Träumen von einem Großreich bis hinter den Ural brutale Überfälle anzettelt, in deren Verlauf er tausende von Kindern verschleppen lässt, weil diese die NATO wirklich mögen. Was er dann mit diesen anfängt, wird in Kürze der britische Geheimdienst herausfinden.

Wir erinnern uns derweil noch, wie die Familie Schicklgruber vor dem Terror fliehen musste und ihr Sohn sich zunächst an der Front durch besondere Tapferkeit auszeichnen konnte, um dann in legalen Strukturen auf demokratischem Wege zur Mehrheit zu gelangen. Daran nehmen sich jene heute ein Beispiel, die für unsere Freiheit kämpfen.

Ein letzter Schritt fehlt derweil allerdings, was großes Unverständnis auslöst: Dass noch immer von "Russland" die Rede ist, wo eine Bande dämonischer Verbrecher ihr Regime auf den rauchenden Trümmern einer einstmals großen Nation errichtet hat, ist nicht hinnehmbar. Es ist die Pflicht jedes objektiven Berichterstatters, künftig nur noch von Moskowien zu sprechen.

Finsteres Fürstentum

Das Russland, das Putin beansprucht, existierte nur unter deutschen Zar*innen. Danach wurde es von barbarischen Kommunistenhorden zugrunde gerichtet, ehe ein kurzer Moment des Glücks über die Nation kam. Boris Jelzin wollte den Russen und der Welt die Freiheit zurückgeben, scheiterte aber am Ende an der Schlange im eigenen Stab.

Putin nützt das Nationalgefühl der Russen nur aus, und wo er sie nicht – wie einst die Kommunisten – unter die Knute zwingt, verführt er sie mit nationalistischen Lügen. Auch hier übertrumpft er mühelos den Führer und Reichskanzler, an dessen Patriotismus nun wirklich kein Zweifel besteht. Es muss klar gesagt werden: Der brutale Führer Moskowiens muss erst sterben, ehe es Frieden geben kann.

p.s.: Ramelow ist derweil nicht irgendwer, sondern ein ausgewiesener Hitlerexperte.

 
xx

Die Tagesschau begann heute mit der Meldung, dass sie einmal mehr für ihre großartige Arbeit ausgezeichnet wurde. "Die Tagesschau ist die Topmarke im deutschsprachigen Nachrichtenwesen. Niemand informiert mehr Menschen so objektiv und kritisch wie wir. Darauf sind wir mit Recht stolz."

Die Top-Meldung war dann die, dass die Bundesregierung sich einmal mehr über eine schwierige Frage geeinigt habe, nämlich die vereinfachte Asylregelung für Menschen, die sich bereit erklären, sofort in den Dienst der Freiheitlichen Demokratie zu treten. Dazu der Sprecher:

"Die Bundesregierung beweist einmal mehr, dass in Zeiten von Desinformation und Hasskommentaren die zivilisierte gesellschaftliche Diskussion stellvertretend im Kabinett stattfindet. Die Ergebnisse lassen sich sehen. So sehr, dass selbst die Union dem einhellig zustimmt."

Praxisorientiert

Außenministerin Anjatanja Borbeck wird eingeblendet, im chicen grünen Kostüm vor einem LKW der Bundeswehr, an dem Menschen anstehen und sich mit olivgrüner Kleidung versorgen lassen.

"Wir haben beschlossen, dass wir, und nach langer Diskussion, wir Asylverfahren straffen unter einer Bedingung, dass ehmt ein Dienst übernommen wird, im Sicherheits äh Bereich, zum Beispiel bei den äh Streitkräften oder der Grenzsicherung. Dabei laden wir ganz herzlich ein auch Transgender und Queer, People of Colour, ehmt divers und bunt.

Diese Menschen hier lassen sich direkt nach Aufnahme zu einem Ausbildungsort bringen und gehen anschließend in den Einsatz. Nach einem Jahr haben sie dann volles Asylrecht. Vor allem in Zeiten, in den die Verteidigung unserer Freiheit immer wichtiger wird, ist das ein ganz ganz wichtiger Kompromiss."

Der Sprecher erscheint wieder und stellt fest, dass diese sehr praxisorientierte Lösung ein kritisches Lob der Vierten Gewalt wert sei. Dann kündigt er den Wetterbericht an für Deutschland und die Gebiete, in denen Freiheit und Demokratie aktuell gesichert werden.

 
Nach langer Zeit und dem Verlust unserer treuen Ersthörerin haben wir uns wieder zu einem Palaver eingefunden. Wie doof kann ein Thema sein? Überzeugt euch selbst!

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
ds

Selbstoptimierung ist das neue Credo. Ständig lesen wir in den Mittelschichtsmedien sehr ernst gemeinte positive Artikel über gute Ernährung, guten Lebenswandel, guten Sport, gute Entspannungstechniken, guten Konsum. Wer dabei nicht mitmacht, ist nicht bloß out, sondern auch – so dröhnt es durch den Subtext – schuld.

Niemand spricht dort jemals aus, dass man sich hier für die Ausbeutung zurichten soll. Niemand scheint das auch nur denken zu können. Das wiederum widerspricht fundamental meiner persönlichen Erfahrung – die sich in erster Linie aus Gesprächen mit nicht mehr gar so jungen Menschen speist. Wenn ich diesen Umstand anspreche, erfahre ich erstaunlich oft Zustimmung.

Jung, hart, opferbereit

Da feiert sich also eine (vermeintliche) Jugend in ihrer Großartigkeit; Rock'n Roll heißt für sie: Wir verbrennen uns fürs Kapital. Wir sind fit, wir sind stark, wir sind bereit. Nehmt uns hart ran, wir stehen drauf! Dabei merken sie das noch nicht einmal. Ein zwei Jahrzehnte später sind sie dann kaputt und kommen nicht mehr mit.

Wer von ihnen bis dahin dick oder süchtig ist, wird vom Nachwuchs der Selbstoptimierer souverän als Opfer seiner Unzulänglichkeit markiert. Selber schuld, was sonst. Es ist ja jeder eigenverantwortlich. Zucker? Fett? Alkohol? Jeder weiß doch, wie schädlich das ist, und wer sich gehen lässt, zahlt halt den Preis für seine liederliche Lebensführung.

Burnout or Fadeaway

Burnout und andere psychische Malaisen werden hingenommen wie ein Naturereignis, nur dass auch hier wieder stier auf die individuelle Geschichte geglotzt wird. Hat den Mund zu voll genommen, hätte ja mal auf die anderen hören sollen, hat es übertrieben, sich überschätzt, war unbescheiden. Und waren da nicht sogar Drogen im Spiel?

Wie viele Artikel haben wir gelesen über die Tricks und Kniffe, sich zu disziplinieren und unter schwierigsten Bedingungen arbeitsfähig zu bleiben? Und wie viele gab es über Ausbeutung, Krankheit und frühem Tod? Woran mag das jetzt liegen? Dass es die nicht gibt? Dass das niemand merkt? Und wieso streiken eigentlich plötzlich alle? Wer hetzt die Leute zu solcher Gier auf?

 
ds

Das Experiment

Was noch fehlt, um der Unterschicht deutlich zu machen, dass sie es besser hat als wir Leistungsträger, denen all die Verantwortung tonnenschwer auf den Schultern liegt, sollten wir einigen von ihnen ein Gehalt zahlen, von dem sie bislang nur träumen können. Sagen wir: 50.000 Euro pro Monat. Dafür müssen sie einen Job machen, in dem sie richtig gefordert werden.

Voraussetzung: Sie dürfen nicht kündigen und sich auch nicht so verhalten, dass ihnen gekündigt werden kann. Schaffen sie das nicht, sagen wir, zehn Jahre lang, müssen sie mindestens ein Jahresgehalt zurückzahlen. Das wäre doch fair. Dem Ganzen gibt man dann einen Rahmen in Form einer Fernsehshow, dann ist das auch solide finanziert.

Ich bin pornsüchtig

Ich kann gar nicht genug von den kleinen Ladies kriegen. Inzwischen ist es ja in Mode, dass sie total kaputt aussehen. Schadet ihnen nicht, im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass sie dadurch sogar schöner singen, wenn man sie schlägt. Einige von ihnen leben schon länger hier, aber auch wenn ich mehr als genug habe, muss ich mir immer noch mehr angucken. Am liebsten natürlich Filme.

Normalintelligenz

Sagte ich, "Normalintelligente halten dich für arrogant, wenn du das Statusspiel nicht mitspielst"? Man kann das durchaus erweitern, nämlich um die Komponente, eine Diskussion "gewinnen" zu wollen. Wenn sie bemerken, dass es dir hundswurschtegal ist, ob sie sich nachher als Sieger fühlen, oder zu erkennen gibst, dass sie gar nicht können, weil das nicht Gegenstand eines zielführenden Disputs sein kann – siehe oben. Was schert's die Eiche?

Wokies Go Home

Da muss man immer aufpassen, dass einem nicht ein O zu viel reinrutscht. Ich habe nichts gegen Wookies. Dieses pseudolinke identitäre Pack hingegen ist nicht nur zu blöd, sondern auch noch inkonsequent. Sie stützen die Regierungen der Neocons, die ein starkes Interesse an der Atomisierung der Gesellschaften haben, weil sie eben auch so tun als ob. POC, LBQTGPDF*+ und Queereology ist hip, ja?

Warum gibt es dann immer noch keine Forderung nach Reparationen für die Negersklaven? Das Erbe der Baumwollindustrie den Erben der Pflücker! Da sind Billionen fällig, aber subito. Ach so, das mit der Umverteilung gilt auch nur unter der Prämisse des Eigentumsschutzes. Schade aber auch.

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