kunstlyriklamauk


 
dt

Die kreuzkatholisch-evangeliumsmodernen Christparteien Schwarz, Grün und Machmitbeimkredit haben die ökumenische Übereinkunft getroffen, Arbeitsunwilligen nur noch eine halbe Hostie zu verabreichen. Auch werden ihnen nur noch zwei Drittel ihrer Sünden vergeben, es sei denn, sie fochten für Tucht und Vaterland.

Der gesamtchristliche Bibelkreis Römische Deutung (BRD) hat die Geistlichen aller Konfessionen angewiesen, die "Brotvermehrung" bei künftigen Predigten in einer neuen Fassung zu verbreiten. Demnach wurden Brote und Fische nicht in größerer Menge verabreicht, sondern vielmehr den Hungernden durch den Erlöser eine Anleitung zur Selbsthilfe gegeben. Der Messias habe durchaus Kenntnis von dem negativen Effekt unnötiger Hilfe gehabt.

Jesu Strategie

"Die andere Wange", so hat der Expertenrat aus Mission, Kommission und Komiss erforscht, ist keineswegs die eigene und schon überhaupt nicht die des Herrn und seiner Getreuen. Vielmehr handelt es sich bei dieser um die des jeweiligen Wiedergängers in Adolfi. Diese zur Verfügung zu stellen, um sie zu "schlagen", beinhaltet alle Waffengattungen und, wie der Name schon sagt, den Siegfrieden.

Der Begriff "Nächstenliebe", bekannt durch den von Sozialisten missbrauchten Slogan "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst", beziehe sich ausschließlich auf den jeweils nächsten Berechtigten. Auch "Liebe" sei eine endliche Ressource und dürfe nicht zu Missbrauch verleiten.

Das Opfer des Gottessohnes sei darüber hinaus nicht als Freibrief für Getaufte zu verstehen. Es sei als unzweifelhafte Aufforderung zur Opferbereitschaft der arbeitenden Bevölkerung und ihrer nicht arbeitenden Nachkommenschaft zu verstehen. Das hölzerne Kreuz des Adoptivsohns eines Zimmermanns stehe symbolisch für die Konsequenz fortgesetzter Arbeitsverweigerung und selbstverschuldeter Armut.

Die Rolle der Pharisäer und Hohepriester wurde ebenfalls einer grundlegenden Neuinterpretation unterzogen. Demnach hat der Messias zwar von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung und Kritik Gebrauch gemacht, stellte aber die Autoritäten nie grundsätzlich in Frage.

Der Ordnung fügen

Die Pflicht zur Kooperation mit der römischen Ordnungsmacht und ihren lokalen Vertretern sei auch durch Jesus von Nazareth nie angezweifelt worden. Im Gegenteil habe die von ihm widerstandslos akzeptierte Sanktion (Kreuzigung) Vorbildcharakter. Allein dadurch habe er seine Wiedereingliederung in die Gesellschaft (Auferstehung) legitimiert.

Weitere Anpassungen der Basistexte abendländischer Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung sind in Arbeit. In Kürze erscheint der reformierte Kommentar zur Eigentumsfrage und zur Wehrpflicht. Wie vorab gemeldet wird, ist die "Vertreibung aus dem Tempel" als Kritik an der behördlichen Einflussnahme auf den freien Handel zu verstehen.

Der Retter habe mit seiner Aktion ein Zeichen setzen wollen dahingehend, dass die Händler sich nicht im Schutze einer übergeordneten Macht (Staat) betätigen sollten. Ihr Platz sei außerhalb solcher Protektion verortet. Freier Handel habe dort nichts zu suchen, wo Zweifel an der Freiheit von Erwerb und Eigentum gesät werden. Des Erlösers Handlungsweise schließlich belege eindeutig die Pflicht zu wehrhaften Verhalten, auch und gerade präventiv.

2009/2025

 
dt

Lächle doch mal! Sei nicht so negativ! Trink' doch einen mit, stell' dich nicht so an! Sieh doch mal das Schöne im Leben! So schlimm wird es schon nicht sein. Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben! Kopf hoch, sonst fällt das Krönchen …

Ja genau. Wieso zur Hölle bin ich da eigentlich noch nicht selbst drauf gekommen? Mannmannmann, da kullert doch mein Krönchen, weil ich Dummie wieder vergessen habe, das Köpfchen hoch zu nehmen! Das Geilste an vielen Mutmachern ist ja, dass sie nicht nur zu doof sind, sich Gründe auszumalen für die schlechte Stimmung, die ihnen aus einem Gesicht entgegenschlägt.

Nicht nur, dass sie einem nicht einmal die Depression gönnen, nein. Sie sind dann auch noch empört, wenn sie es mit der aggressiven Variante der Bewältigung zu tun bekommen. Dabei muss jeder, der mich länger als 5 Minuten kennt, ahnen, wie nah ich am Tourette gebaut bin. Das ist doch dann ganz einfach: Nicht reinsprechen, kein Echo.

Ruhedonnerwetternochmal

Früher wollte ich Busfahrer werden. Ich war auf der Stelle verliebt in den Job unter dem Schild über dem Paradies: "Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen!". Ich hätte den Fahrgästen jeden Tag aufs Neue deutlich gemacht, was "Gast" bedeutet und dass sie NICHT MIT DEM FAHRER zu SPRECHEN haben. Denn "Fahrt", das wär' wohl, wenn ich da wäre. Niemand hätte mich aufgemuntert. Niemand hätte gemuckt. Nicht auf meiner Route.

Sei doch mal positiv! Bin ich doch, oder zählt mein HIV-Test etwa gar nicht?! Wo ist dein Optimismus? Meiner? Das ist deiner. Ich habe irgendwann nach meiner Geburt einmal nachgedacht. Seitdem bin ich Realist, also Pessimist. Nachdem ich damit also schon kein Glück mehr hatte, kam noch Pech dazu. Tut mir also leid, wenn meine eingefrorene Visage dir Kummer bereitet. Soll ich mich töten für dich? Ich könnte das gleich hier tun. Ich meine, wenn das wirklich so schlimm für dich ist …

Seien wir doch mal ehrlich. Die besten Zeiten haben wir hinter uns, wenn wir merken, dass wir sie vielleicht mal hatten. Okay, jetzt kann man in alten Zeiten schwelgen und sich schon morgens besaufen, um nicht zu merken, dass es nie mehr so wird. Werden die Zeiten dann aus irgend einem Grund noch schlimmer, vielleicht die nächste Droge on top, das wird aber teuer, macht's nicht besser und ist wirtschaftlich für viele auch einfach nicht zu stemmen. Bleibt also was? Richtig: Depression. Wie gesagt, in unterschiedlichen Varianten.

So, jetzt sind da draußen aber permanent Haufen von Hohlfrüchten unterwegs, die einem das verleiden. Wisst ihr, wie ich das nenne? Diskriminierung, übelste Sorte. Vergräbst du dich zuhause, locken sie dich raus, gehst du raus, kommst du keine fünf Meter weit ohne auf ein Rudel Gurken zu stoßen, aus dem mindestens zwei Scheiben dir mit ihrer zur Schau gestellten Lebensfreude auf die Eier gehen. Diese Zuchtmeister der Schunkelstimmung, die all ihren hasserfüllten Optimismus darauf verwenden, harmlose Autisten in den Suizid zu umarmen.

Schluss mit der Unterdrückung

Diese Psychorassisten wollen dabei nicht nur die schlechte Laune, die Depression und den Zorn liquidieren. Der Völkermord an der einstmals hohen Kultur des Fluchens, Nörgelns und Keifens schreckt selbstverständlich nicht vor der totalen Vernichtung unserer Sprache zurück. Warum muss etwa ein Jurist sich hinter der Floskel: "Hochachtungsvoll" verstecken, wenn er "Leck' mich am Arsch" meint? Oder "Mit vorzüglicher Hochachtung" anstelle des ehrlichen "Du blöder Wichser!"? Warum heißt es "Guten Morgen", wenn einem bestenfalls egal ist, wie ein irrelevanter Mitinsasse dieses verschwendeten Planeten den Vormittag findet?

Damit wie gesagt nicht genug; wenn man nur gerade der Norm der fröhlichen Heuchelei entspricht, findet sich immer, überall und sofort ein Weltverblöder, der mehr Begeisterung verlangt (hier sollte es doch wenigstens auffallen, dass ein Mangel an Geist zwar notwendige Bedingung ist für diese Haltung, aber eben gerade nicht dadurch kompensiert werden kann). Ich hingegen verlange eine Aufnahme der Stimmungsaustisten, Depressiven und Entnervten ins Antidiskriminierungsgesetz. Fortan soll, wer anderer Menschen Stimmung aufzuhellen versucht oder sie gar selbst dazu auffordert, ihre Stimmung zu wechseln, sanktioniert werden wie jeder andere miese Stalker.

Außerdem erwarte ich eine Anpassung der Regeln des offiziellen Schriftverkehrs dahingehend, dass ein Idiot auch "Idiot", Scheiße "scheiße" und überhaupt jede der vorgeblichen Neutralität entzogene Empfindung der dunklen Seite beim Namen genannt wird. Wer dies als ungebührlich, zu 'negativ' oder pessimistisch empfindet, ist aufgefordert, dergleichen fortan uneingeschränkt lustig® zu finden. Lach' doch mal drüber! Hab' dich nicht so! Stell' dich nicht so an! Ey, du hast es doch gut!

März 2015

 
dt

Der letzte Opener war ja eine schöne Eröffnung, um das Desaster eines Auftritts im Weißen Haus zu würdigen, zumal in Verbindung mit den Reaktionen darauf. Was das Plappermädchen des Äußersten etwa darauf sagt, kann ja jeder nachschauen. Sie hat immer noch nicht gelernt, jemanden zu fragen, der des Englischen wirklich mächtig ist, und faselt weiter wie ein Plapperzombie, was man ihr vor ein paar Jahren aufgetragen hat.

Selbstverständlich ohne eine Millisekunde darüber nachzudenken, was die Zerstörung Selenskis für die künftigen Optionen bedeutet. Der Ofen ist aus, Selenski Vergangenheit und mit ihm das Projekt Ukraine. Andere Reaktionen gehen in die Richtung, die USA seien "nicht mehr zuverlässig", was beinahe korrekt wäre, nämlich ohne "mehr".

Rückwärts nimmer

Kurz zurück ins Studio: Was ist passiert? Trump, Vance und Selenski haben gezeigt, wo der Verzicht auf Diplomatie endet. Der im Grünen T-Shirt, der vom Stichwortgeber vorgeführt und vom Chefnarzissten abgekanzelt wird, erzählt die alten Märchen noch einmal und kriegt die Tür nicht zu, weil sie statt stehender Ovationen Watschen auslösen. Er versucht, sich in Details der Erzählung zu retten und klittert geübt die allerjüngste Geschichte.

Der Capo di tutti Capi will davon derart nichts wissen, dass er auch gleich deutlich macht, es nicht besser zu wissen, sondern tatsächlich gar nicht. Wann was war, weiß er nur so weit, dass unter seiner Wache immer alles perfekt war und eben alle anderen doof. Putin sei ein guter Mann und er selbst halt der Beste.

Kurz wird es persönlich und er macht gar einen starken Punkt: Die Anschuldigungen gegen Trump und Putin bezüglich der Beeinflussung von Wahlen haben sich in Nichts aufgelöst. Putin hatte Recht. Trump hatte Recht. Die Neocons haben sich bei so plumpen Lügen erwischen lassen, dass ihr Kasperletheater von Fake News und Faktencheckerei in Rauch aufgegangen ist.

The End

Und wieder zu den Europäern, loyal bis in den Tod, treu wie die Ehre und dumm wie Kruppstahl. Ein letzter Verweis auf Keir Starmer sei Beleg genug, der damit droht, seine tapferen Recken via Kiew gen Moskau marschieren zu lassen. Einmal mehr setzen die strammen Atlantiker darauf, man könne den Dämon im Kreml vernichten, indem man dafür sorgt, dass er sich totlacht.

Das Sein aber bestimmt langfristig das Bewusstsein. Wenn das aktuelle Personal sich hinreichend zur Bratwurst gemacht hat und sämtliche Schädel beim Einschlag in der Wand zertrümmert, wird irgendwer etwas anderes probieren müssen. Vielleicht finden sich dann ja ein paar Hundertjährige, die noch wissen, was Diplomatie ist. Bis dahin bleibt hoffentlich der Alkohol halbwegs erschwinglich.

 
dt

Die Zeiten ändern sich, sagt eine Binsenweisheit. Im Folgenden will ich das kurz dokumentieren anhand siehe oben. Die Dokumente und mehrere eidesstattliche Erklärungen lagen der Reaktion bei Sonnenaufgang vor.

In den 70er Jahren sah eine Klausuraufgabe in Mathematik ggf. so aus:

Sie rühren einen Hefeteig an. Dazu benötigen Sie 500 g Mehl, 2 g Hefe, 2 g Zucker und einen Viertel Liter Wasser.

Errechnen Sie das Gesamtgewicht und geben Sie die Anteile der Zutaten
in Prozent an.

(Die Lösung ergibt sich aus der Mathematik und dem Wissen, dass das Wasser
250 g wiegt.)
 

2020 haben sich die Prioritäten verschoben. Anstatt einer stumpfen Meritokratie Vorschub zu leisten, sind jetzt Werte wie Geschlechtersensibilität, nachhaltige und interkulturelle Entwicklung wichtiger. Daher sieht die Aufgabe an derselben Stelle so aus:

Sie rühren einen Bio-Hefeteig an. Dazu benötigen Sie 500 g Bio-Mehl, 2 g Bio-Hefe, 2 g braunen Bio-Zucker und 250 g Wasser.

Kreuzen Sie die richtige Lösung an:

[] Der Bio-Teig wiegt 754 g. Der Anteil des Bio-Zuckers beträgt ungefähr 0,27 Prozent. Damit ist der Teig biogesund.

[] Der Bio-Teig wiegt 850 g. Der Zuckeranteil ist mit 27 % zu hoch für Biogesundheit.

[] Man muss nicht ausrechnen, was der Teig wiegt oder wie hoch der Zuckeranteil ist. Da der Teig Zucker enthält, kann er nicht biogesund sein. Außerdem ist es umstritten, ob ein Hefeteig vegan ist.

(Volle Punktzahl für die letzte Antwort, einen Punkt für die erste.)
 

2030 werden die Prioritäten neu gesetzt. Unter Beibehaltung der zuletzt integrierten Werte hat die allgemeine Kriegstüchtigkeit absoluten Vorrang vor allen anderen Lehr- und Lernzielen. Wir fragen also ab:

Die Brigade von Praunheim umfasst 750 Soldat:*_Innen und liegt am Frontabschnitt King’s Mountain im Baltikum. Der Russe verfügt über 200 Mann und es wird angenommen, dass er ebenbürtig ausgerüstet ist. Empfehlen Sie einen Angriff?

[] Nein. Ein verantwortlicher Offizier wird keinen Angriff befehlen, bei dem das Verhältnis nicht 4:1 oder höher ist.

[] Ja. Das Verhältnis Offensive zu Stellung beträgt 5:1 und ist damit günstig.

[] Selbstverständlich. Der Russe ist schlecht ausgebildet, schlecht ausgerüstet und feige. Ein:*_e deutsche:*_r Landser:*_In lässt sich von ein paar Orks mehr nicht einschüchtern. Vorwärts, Kamerad:*_Innen!

(Volle Punktzahl für Antwort drei, je einen Punkt für eine der anderen.)

 
dt

Ich bin tolerant. Schon meine Urgroßeltern waren tolerant. Aber wir wissen trotzdem noch, wo wir hingehören. Eines muss doch wirklich klar sein, das kann ja jeder sehen: Wenn jeder dazugehört, gehört niemand mehr dazu, und wenn die dazugehören, gehört jeder dazu. Irgendwo muss es eine Grenze geben. Überall diese Messermorde und so etwas.

Ich habe neulich von einem Freund gehört, dass sie da bei ihm jetzt zu Hunderten herumlaufen. Er kommt auf der Straße gar nicht mehr durch. Und jetzt soll ein Bekannter von ihm auch noch ein Zimmer abgeben. Ich bin ja auch für Begrüßungskultur, aber das geht zu weit!

Dann hast du sie gleich in deiner Wohnung, und wenn die nächste Impfung kommt, wer weiß, was da drin ist. Dann hauen sie dich weg und du wirst ganz still entsorgt. Das wird man ja jetzt wohl auch einmal sagen dürfen. Wir sind übers Ziel hinausgeschossen.

Alles so furchtbar

Und dann nehmen wir auch noch die ganzen Opfer von diesem Unmenschen Putin auf. Warum macht er das nur? Tötet alle diese unschuldigen Menschen. Der Herr Minister sagt, wenn wir nicht ganz schnell etwas tun, sind wir die nächsten. Ich weiß noch, wie meine Großeltern von den Greueltaten der Russen erzählt haben. Und jetzt ist das schon wieder soweit.

Außerdem schreiben sie ganz aktuell, dass wir mehr Arbeitsplätze haben als je zuvor, und trotzdem werden die, die arbeiten, immer ärmer und die anderen immer reicher. Was soll denn noch alles passieren, bis die Leute endlich die Augen aufmachen? Solidarität muss sein, aber nicht zum Nulltarif! Ich kenne eine Menge von denen. Die haben gar keine Lust zu arbeiten. Und dann gehen sie zum Amt, kassieren Stütze und arbeiten nebenher schwarz. So sieht das nämlich aus. Ich sage nur meine Meinung. Nur meine Meinung!

Das Wichtigste ist aber, dass wir uns noch einig sind, wenn es um diese Nazis geht. Das geht ja gar nicht, was die wollen, das ist noch schlimmer als damals. Die SPD hat zu einer Demonstration aufgerufen. Da muss ja wohl jeder aufrechte Demokrat mitmarschieren. Flagge zeigen. Nie wieder Faschismus!

 
dt

Speychel-Leser wissen einfach mehr, denn sie haben uns. Unsere wissenschaftlichen Spezialfachexperten für besondere Kenntnisse haben Tipps und Tricks für alle Lebenslagen, so selbstverständlich auch in denen zu Beziehung, Sex und Lechz.

Heute fragt unser Qualitätsinterviewer den Experten Herrn Experten Lömannsröben.

Qualitätsinterviewer: Herr Experte Lömannsröben, was empfehlen sie einem Single, wenn er Single ist und eigentlich lieber nicht Single sein möchte?

Experte Lömannsröben: Sie müssen sich fragen: "Wie attraktiv bin ich?"

Qualitätsinterviewer: Aha. Wie attraktiv bin ich?

Experte Lömannsröben: Doch nicht Sie! Und schon gar nicht mich! Sie fragen sich das und geben eine möglichst positive Antwort.

Qualitätsinterviewer: Aha. So wie: "Ich bin attraktiv"?

Experte Lömannsröben: Ja und nein. Das wäre die lahmarschigste und phantasieloseste Antwort, die Sie sich ohnehin nicht glauben. Bei Ihnen aus gutem Grund, aber auch wegen der Formulierung.

Qualitätsinterviewer: Was würden Sie antworten?

Experte Lömannsröben: Das tut hier nichts zur Sache. Jeder muss seine eigene positive Antwort finden. Und sie sollte eben überzeugend sein.

Qualitätsinterviewer: Und was würden Sie antworten?

Experte Lömannsröben: Hören Sie mal, ich habe das Problem nicht, ich bin nicht Single, ich bin nicht hässlich und ich muss mir keinen Sermon von einem Experten anhören, warum ich ein Ladenhüter bin.

Qualitätsinterviewer: Aber was würden Sie denn …

Experte Lömannsröben: MANN! Ich würde mich … also meine Antwort wäre die von Buffalo Bill in "Das Schweigen der Lämmer", die übrigens von Jay in "Clerks" zitiert wird. Ich habe mir das sogar mal auf ein T-Shirt drucken lassen. Aber kapier es endlich, Erdling: Ich bin hier nicht die Zielgruppe.

Qualitätsinterviewer: Und was ist die Antwort von denen?

Experte Lömannsröben (palmiert sich fazial): Sagen Sie mal, was machen Sie eigentlich beruflich? Kinderstar? Kamerakind? Vollplemmi der Rabengruppe? Was wollen Sie eigentlich von mir?

Qualitätsinterviewer: Ich will eine Antwort, die unsere Leser und ich, also so mal als Beispiel, dazu finden können.

Experte Lömannsröben: Sie. Als Beispiel. Ich meine: Wenn sie damals beim 7. Sinn einen Fahrer ins Auto gesetzt haben, um einen Stunt vorzuführen, meinen Sie, die hätten einen Fahrschüler genommen?

Qualitätsinterviewer: Aber das soll doch für den ganz normalen Leser funktionieren. Also dann doch auch bei einem wie mir.

Experte Lömannsröben: Aha, so schätzen Sie also ihre Leser ein. Verstehe. Passen Sie mal auf (Legt eine Line, reicht dem Interviewer ein Röhrchen). So, jetzt mal ab in die Nase damit!

Qualitätsinterviewer: Ist das denn legal?

Experte Lömannsröben:: Nein, brutal überdosiert. Also, hopp hopp!

Qualitätsinterviewer: (zieht durch): Boah.

Experte Lömannsröben: Ja?

Qualitätsinterviewer: Boah!

Experte Lömannsröben: Na?

Qualitätsinterviewer: Was? Alter, was? Sag an, Alter!

Experte Lömannsröben: Genau. Was ist also Ihre Antwort?

Qualitätsinterviewer: Keine Ahnung, Alter. Keine Ahnung. Egal, ne? Voll egal, Alter. Ich weiß nur eins: Ich würde mich durchficken. Voll, Alter. Voll!

Experte Lömannsröben: Na also, geht doch. Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

 
dt

Im Donbas ist was los, und wie immer geht es um Kohle. Leider können wir nicht berichten, weil Putin. Dafür haben wir hier allerdings einen Verschwörungstheoretiker aus den Tiefen der Kommentarspalte. Mit wem er sich wozu verschworen hat, konnte bis Redaktionsschluss nicht ermittelt werden. Leider waren auch die Spalten bereits geschlossen, so dass eine bereitstehende Seilschaft nur noch verhindern konnte, dass weitere Theorien oder Verschwörer zum Vorschein argumentierten.

Derweil warnt die Regierung aus gut unterrichteten Kreisen nach Medienberichten und verabschiedet ein Paket. Auch ein Merz warnt, ein Lotharmatthäus und zwei schwarze Nullen. "Das wird man wohl noch sagen dürfen", wird ein Sprecher zitiert. Der Zentralrat jüdischer Muslime teilt die Empörung am rechten Rand, womit ein weiterer Linksrutsch bevorsteht. Die Regierung warnt, die Industrie warnt, der Bundespräsident mahnt: linksrutschende Spalten sind verantwortlich, dafür muss man Verständnis haben, solange nicht die Sorgen und Nöte der Wirtschaftsflüchtlinge ihre Verfolgung genießen. Wer ins volle Boot steige, könne nicht die halbe Miete zahlen, da sei sich das Volk einig.

Wir sind ein Wir

Der Hund mit der Stihl schloss sich dem Henkel an und warf sich weg. Niemand müsse vor einer Wirtschaft fliehen, schon gar nicht global. Der Fall eines weiteren Flugzeugs machte die Runde. Stoppt Putin jetzt! Jetzt aber! Dann eben jetzt! Die Märkte reagierten zögerlich mit Kurswechseln, was ein EU-Außenbeauftragter mit der Lage der Menschenrechte im nahen Osten des kaukasisch chinesischen Hindukusch erklärte. Man sei da, wenn der russische Imperialismus an die Tür der NATO klopfe. Man sei ihm lange und weit genug entgegen gekommen. Der Imperator werde Europa nicht spalten, kein Kommentar. Keine Spalte, keine Verschwörung. Kein anderes Bier!

Die Wahl des Rumänen gilt als manipuliert und darf austreten, sagte die Kommission am Abend in Baden mit der schwäbischen Hausfrau. Die Börsen notierten schwach, aber lustlos. Rumänien sei ein Reiseland, da dürfe man Unmündige nicht aufhalten. Die europäische Knechtschaft sei eine Eigenverantwortung. Es gebe rechtlich verbindliche Verabredungen mit verfassungsflexibler Laufzeit. Da könne nicht jeder wie er wolle. Da könnte ja jeder. So geht das nicht. Eine Ungarisierung des Abendlandes stehe nicht unmittelbar bevor, die abstrakte Bedrohungslage hingegen bedarf der Speicherung eines Vorrats. Gegen Porno, Putin und Schlimmeres. Da ist aber endgültig Schluss.

Lesen Sie die Beiträge!

Januar 2015

 
dt

Quelle: Pixabay

Wir brauchen mehr Faktenschützer. Solche triefnasigen Ficktenfahnder wie Correctiv, die sich bei plumpen Fake News erwischen lassen, sind doch das Geld nicht wert, das sie obendrein irgendwie noch wieder reinholen müssen. Sie haben vor allem gar nicht die Autorität, echte Wahrheit festzulegen und gegen Putins internationale Dämonenarmee zu verteidigen. Die Jugendliga gegen Lügerei freut sich jetzt wie Bolle auf ein krasses Reformvorhaben.

Für wehrhafte demokratische Wahrheit braucht es etwas Offizielles, Großes und Mächtiges. Etwas von der offiziellsten Instanz neben dem Papst, namens Europäische! Union! Das finden die Grünen, schon immer die inoffizielle Glaubenskongregation der werte- und regelbasierten Lehre, wie im Himmel, so auf Erden, alternativlos.

Wahrheitsreform nützt allen

Nach Elons Murks hat sich mit Mark Zuckerberg jetzt ein weiterer Medienmogul entschieden, auf seinen Trollfarmen die Brandmauern gegen das Übel einzureißen. Twitterx, Facebook, Insta- und Telegram, Signal, Whatsapp, Mastodon, Blogs und Darknet – die Welt ist voller völlig falscher Wahrheit. Das muss nicht sein. Ein europäisches und Bundessozialnetz soll es sein, in dem nur die reinste keusche Wahrheit zu stehen hat, gewertet, gefiltert und bestätigt durch höchste Stellen und ihre treuesten Prüfer.

Die nackte Angst geht um bei Antidemokraten, Russen, Chinesen, Nordkoreanern und jenen Oligarchen, die sich verschworen haben, ihre Medienmacht zu Manipulationen und Putinswerk zu nutzen. Wenn sich erst gezeigt haben wird, dass der neue Hort der Wahrheit (Arbeitstitel) Heimat für alle Guten und Ehrlichen ist, werden sie in Strömen kommen, sodass die anderen, die schmutzigen Medien der Diktatoren und ihrer Freunde, bald abgeschaltet werden können. Wer sich dieser Reform partout nicht anschließen will, gehört nicht zu dem Volk, von dem Demokraten sich wählen lassen.

   
dt

Liebe Mitbürgerinnen und Wutbürger,

wir erleben Zeiten. Es passieren Dinge. In solchen Zeiten muss ein Volk zusammenhalten und nicht rechts sein. Auch falsche Diplomatie gefährdet und nützt nur hybridem Cyber. Wir lassen uns aber nicht – nicht vom Russen, nicht von Verschwörung und schon gar nicht Querfront.

Meine Regierung kümmert sich auch im neuen Jahr um alle, die wir sind. Demokraten, Toleranz und Miteinander werden immer obsiegen gegenüber rechts, falsch und kriminell. Auch Ausländer müssen das, sonst eben im großen Stil. Als Gewerkschaftskenner weiß ich: Jedes Drittland ist sicher, wenn dein starker Arm es will.

Freundschaft, Liebe, Sexualität

Wir stehen derweil zu unseren Freunden, Partnern, Bündnissen und Wehrsoldaten. Für das wichtigste Supergrundrecht müssen viele Knallbüchsen und Panzer, Wummse und Rummse gebaut werden. Das schafft auch Arbeitsplätze. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt: Der Kübelwagen war gar nicht so schlecht. Kein Käfer ohne Kübel, Keine Stadt ohne den Kraft-durch-Freude-Wagen.

Volkswagen in der Krise, die Reste der mächtigen IG Farben auf dem Weg in die USA, Gas teuer, Mieten teuer, Mehrwertsteuer. Es ist nicht einfach mit solchen Freunden, wenn auf der anderen Seite der Putin lacht. Er kann in zwei Stunden am Brandenburger Tor stehen; die russische Armee schon wenige Tage später. Wir müssen gewappnet sein.

Sicherheit mit Dividende

Aber das allein soll uns nicht in Dunkelheit und Depression stürzen. Wir wollen schließlich Mietwucher und Inflation nicht vergessen. Für die großen wichtigen Wirtschaftsunternehmen in unserem Lande ist das kein Grund zur Besorgnis. Der Dax ist stabil. Uns geht es immer noch gut. Je besser, desto besser. Das ist doch eine gute Nachricht.

Darum will ich schließen mit einer optimistischen Botschaft: Wenn wir als Gemeinschaft der Demokraten solidarisch zueinander stehen, wird uns auch eine Mehrheit an den Rändern von links, rechts, draußen und im Internet nichts anhaben können. Ich will jeden einladen, sich im neuen Jahr einen neuen Wagen zu kaufen. Sie sind damit in unserer Burg herzlich willkommen. Ich danke unseren Freunden im gesamten Westen.

Bitte hier unten eintragen.

Nächste Seite »