kunstlyriklamauk


 
frdw

Quelle: Pixabay

Meine Damen und Herren, Russland wird uns möglicherweise noch in diesem Jahr angreifen. Wir müssen so schnell wie möglich kriegstüchtig werden, damit Putin uns nicht alle unterjocht oder – schlimmer noch – vernichtet. Wir wissen spätestens seit seinem grauenhaften brutalen Angriffskrieg auf das unschuldige Nachbarland Ukraine, zu was er fähig ist.

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frdw

Quelle: Pixabay

Wollen Sie als Konsument nicht einfach passiv ihren Einkauf über sich ergehen lassen, sondern ihn zu einem professionellen Erlebnis machen, haben wir an dieser Stelle die besten Ticks und Trips zusammengefasst. Bitte folgen!

Zunächst gilt es, seine Aura zu maximieren. Sie sollen wahrgenommen werden, und zwar bis in den hintersten Winkel des größten Einkaufszentrums. Besonders Hartgesottene wälzen sich dazu einfach in Kuhmist, aber das ist die Lösung für Grobe.

Besser ist die Nutzung von Billigseife und/oder Parfumartikeln in hinreichender Menge und Qualität. Welche Sorte Sie dazu bevorzugen, ist eine Typfrage – sie wollen ihr Erlebnis ja schließlich selbst überleben.

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pp

Das Absurde ruiniert das Und der Aufzählung

 

Der Kanzler eröffnet die Kabinettssitzung und kommt gleich zur Sache:

„Meine Damen und Herren, die oberste Heeresleitung hat mir just mitgeteilt, dass die russischen Truppen unsere alliierten demokratischen Ukrainer auf eine Weise der Verschnüstung hinterlassen haben. Das ist offenbar eine neue Dimension. Wenn Putin mit Verschnüstung vorgeht, müssen wir mit erbarmungsloser Härte zurückschlagen. Sofort. Unverzüglich.“

Protokollant Ernst Orff, Staatssekretär: „Mein Kanzler, war vielleicht gemeint …“

Kanzler: „Nicht unterbrechen; die Lage ist zu, Ernst.“

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pp

Ich habe Reichweite. Ich bin einflussreich. Ich bin korrupt. Ich habe einen Präsidenten erledigt. Meine Leser sind meine willenlose Gefolgschaft, meine Kommentatoren gelten als solche, "die seinen Schleim auflecken". Führende Trolle haben mich gestalkt. Es gab Blogs, die sich nur mit mir befasst haben. Ich werde gehasst, gefürchtet, verflucht und verfolgt. Mit jedem Artikel, den ich veröffentliche, habe ich "ein Leser weniger!!!!11!", dennoch kommen ständig neue hinzu.

Trotz alledem gähnende Leere in der Mailbox. Kein Schwein ruft mich an. Keine Sau interessiert sich für mich. Ich meine: Wieviel Geld wirft zum Beispiel diese "SPD" aus dem Fenster, um aus einer kahlen Aktentasche einen Messias zu batiken? Für einen Bruchteil davon würde ich spontan zum Fallbeil- und Pistolius-Jünger. Für einen mittleren sechsstelligen Betrag würde ich eine Entseuchungsstation bestellen und Bärbel Bas lobpreisen, für die Hälfte eine Kampagne für Merz fahren und für eine Freifahrt auf dem Panzer durch Dnjepropetrowsk eine für die Grünen.

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pp

Die mediale Gehirnwäsche, die u.a. durch die CIA via Hollywood finanziert wird, macht auch vor der Kultserie nicht halt, die eigentlich für eine hoffnungsfrohe Zukunft stand. Während allenthalben Zombieapokalypse das Thema ist, hat sich das im Ansatz bei Star Trek zwar noch erhalten, aber auch und gerade dort tobt sich die Propaganda in der ganzen Breite ihrer Lächerlichkeit aus.

Auf der einen Seite haben wir die Helden, Kämpfer für Freiheit und Individualität aka das Gute®. Sie sind im 26. Jahrhundert strikt militärisch in Hierarchien und Befehlsketten organisiert und tragen Uniformen. Damit das nicht zu grau und fad daherkommt, brechen die größten Helden stets die Regeln, um damit Schiff, Crew und Welt zu retten. Dies gelingt immer und klebt nicht an ihren Karrieren. Die Konsequenzen für das Ausscheren aus der Ordnung tragen sie schlimmstenfalls symbolisch.

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pp

Tja, liebe Staats- und Bundesbürger, Volkskameraden und Landsleute, wir müssen die anstehenden Wahlen leider bis über den nächsten Termin hinaus aufschieben und daher aus zeitlichen Gründen ausfallen lassen. Alles andere nützt nur den Undemokraten und der sie unterstützenden Mehrheit, wie die demokratischen Vertreter der gleichnamigen Parteien einhellig festgestellt haben.

Dafür macht die EU jetzt ganz feste Direkte Demokratie und fragt, wie hart wir von hinten durchüberwacht werden wollen. Nun bin ich im Gegensatz zu Netzpolitik ein Optimist, der nachgedacht hat, schlimmer noch, der sich erinnert:

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gx

Nicht weniger als die Weltformel habe ich vor einigen Tagen veröffentlicht, aber das geneigte Publikum überliest so etwas geflissentlich. „Socken sind ihrem Wesen nach Einzelgänger“, schrob ich und eröffnete damit einen Blick in die Tiefen universaler Weisheit. Im Kern der Betrachtung stehen vordergründig die Fragen: „Wohin gehen sie? Wo ist die zweite? Wie geht das?“, dahinter aber steckt postmodernste Wissenschaft.

Ohne Relativitätstheorie ist keine Orientierung mehr in der Welt, was einer weiß, der sich einmal mit GPS befasst hat. Ohne die Einsteinschen Korrekturen ginge die Ortung auf dem Weg zum Satelliten und zurück sprichwörtlich schief. Die Strecke reicht aus, um durch die Krümmung des Raums die Kreuzung zu verpassen, an der man hätte abbiegen sollen. Sie kennen das? Vielleicht haben Sie ja noch eines dieser kreationistischen Ortungssysteme oder ein veganes. Da müssen Sie leider auf ein Feature verzichten: dass es funktioniert.

Da wir nicht wissen können, wohin nach der wesengemäßen Trennung eines Sockenpaares der abwesende Teil verschwindet, müssen wir demnach die Raumkrümmung beachten, da gewöhnliche Socken die Größe einer Straßenkreuzung noch unterschreiten und daher entsprechend exakt geortet werden müssen. Doch selbst die Annäherung ist keineswegs einfacher.

Geht nicht, gibt‘s aber

Die nichtesoterische Physik arbeitet mit Unschärfen, Wahrscheinlichkeiten und Quantenzuständen. Auch wenn die gnostische Metaphysik hier vom Begriff „Quanten“ eine Beziehung zum Objekt „Socke“ dekonstruiert, muss die Naturwissenschaft derlei Annäherung nach ihrem Selbstverständnis ablehnen. Schon Heisenberg aber hilft hier weiter: Da wir offenbar nie exakt wissen können, wo sich die Socke befindet, liegt es nahe, den Raum nach Wahrscheinlichkeiten des Aufenthaltes darzustellen.

Die Quantenphysik schließlich bringt uns wie immer der Lösung am nächsten, die wir aber leider nicht verstehen, es sei denn, wir hätten Gott schon mal beim Kniffeln beobachtet. Letzteres führt freilich zu Zuständen, welche die Fähigkeit zur Mitteilung erheblich einschränken. Wir haben es also mit dem Problem zu tun, dass wir nur entweder den exakten Aufenthaltsort der Socke bestimmen können oder ihre Geschwindigkeit bzw. salopp ausgedrückt ihren Energiezustand.

Zunächst ging die Theorie bei Socken von einer Geschwindigkeit von null aus, was aber in eine Sackgasse führt, da eine Socke, die unbewegt verschwindet, in den meisten Modellen des Universums nicht erklärbar ist. Es ist demnach grundsätzlich möglich, die Geschwindigkeit bzw. Energie der abwesenden Socke zu berechnen. Hurra. Aber wo ist das Scheißding? Die Lösung ist vermeintlich einfach: Verschwindet die anwesende Socke, kann die abwesende wieder erscheinen; dies ergibt sich aus der Wesenheit des Einzelgängertums von Socken s¹.

Die Adams-Lösung

Zwar hinterlässt auch das den Hausmann verwirrt in einer Wolke des Mundgeruchs, der Wissenschaft aber verhilft es zu einem genaueren Verständnis des Universums. Führt man nämlich die universelle Konstante s¹ in eine beliebige Gleichung ein, winkt aus dieser spontan Schrödingers Katze, und ratet, was sie im Maul trägt! Jackpot! Doch was war mit der oben genannten „Sackgasse“ bezüglich der unbewegt verschwindenden Socke?

Zur Vollständigkeit sei auch das kurz erläutert: Es handelt sich hierbei um die Adams-Lösung, einen eher literarischen Ansatz des Amateurphysikers D. Adams, der Ähnliches für Kugelschreiber und Feuerzeuge postulierte, die auf einen eigenen Planeten teleportiert würden, wenn sie verlustig gingen. Dem widerspricht die Menge massiver Exoplaneten, von der man nach heutiger Berechnung ausgehen muss. Zudem dürften sich Socken nicht paarweise begegnen, was in der Tendenz bereits unendlich vieler Sockenplaneten bedürfte. Diese wiederum kann es nur in parallelen Universen geben. Okay, diese Multidimensionalität hat Adams (THGTTG V) auch bereits erkannt. Unentschieden!

Wem das alles zu kompliziert ist, der kann ja Spon Plus abonnieren und dort lesen, warum der Urknall gar nicht so laut war, dass deutsche Journalisten ihn hätten hören können. Und jetzt zum Wetter …

2017

 
rn

Man kann den Sozialdemokraten vorwerfen, was man will, aber sie haben die Interessen und Nöte der arbeitenden Bevölkerung nie ganz aus den Augen verloren. Ihr erfolgreichster Vorstoß der letzten Jahrzehnte sollte das Gutes-Leben-Gesetz werden. Allen Deutschen soll ein Auskommen garantiert sein: Wohnung, Nahrung und Kleidung.

Demnach hat jeder Bundesbürger ein Recht auf unentgeltliche 24 m² Wohnfläche, Konserven wie Sauerkraut und Erbsen mit Möhren, Bratwurst, Graubrot oder Schwarzbrot, einfachen Aufstrich und Mineralwasser. Wie gesagt: Völlig kostenlos und nach Bedarf.

Einerseits – andererseits

Die Diskussion darüber wurde sehr lebhaft. Während Arbeitgeberverbände abrieten, argumentierten die Sozialverbände, das Angebot liege weit unter dem bisherigen Mindeststandard, dem definierten Existenzminimum, das ja längst garantiert war. Tatsächlich handele es sich um eine weitere Absenkung der garantierten Absicherung unter das Mindeste.

Nachdem einige findige Startups tausende Kleinstwohnungen zur Verfügung stellen konnten – jeweils exakt die gesetzlich festgelegten 24 m² pro Kopf und Einheit – kippte die Stimmung aber und bis zu sechs Millionen Bürger nahmen das Angebot an. Die Maßnahme hat derweil tatsächlich die Kosten in den Sozialhaushalten erheblich gesenkt.

Reformbedarf

Allerdings stelle sich alsbald heraus, dass die Notwendigkeiten der Tagespolitik, insbesondere die Finanzierung des Wehraufbaukickstartgesetzes und die Ausstattung der Neuen Wehr mit hinreichenden Human Ressources, eine Rückabwicklung der neuen Sozialleistung erforderte. Eine Lösung wurde schnell gefunden.

Die Bundeskoalition aus Grünen, CDU, SPD, BSW und die Linke beschloss gegen die Stimmen der Opposition eine Absenkung der garantierten Wohnfläche auf 23 m² und beendete alle Zahlungen für zu große Wohnungen. Wer seine Kleinstwohnung nicht aus eigener Kraft bezahlen kann, hat nunmehr ein Recht auf Unterbringung in einem Wohncontainer der Flüchtlingshilfe bei Verzicht auf weitere Leistungen. Weitere Reformen sind in Planung.

 
rn

Immer wieder "Lügenpresse"; wie schön, dass es ein paar Deppen gibt, denen man (im Ansatz zurecht) Naziterminologie und Einfältigkeit vorwerfen kann, dann ist der Vorwurf ja vom Tisch. Gefehlt! Die Techniken der Propaganda lassen sich benennen und massenhaft in den Massenmedien nachweisen. Während man von Boulevard und Springerpresse längst an Propaganda gewöhnt ist, werden dieselben Methoden inzwischen fast überall angewendet.

Das beginnt bei der klassischen Kampagne. Medien schießen sich auf bestimmte Personen oder Gruppen ein, um sie zu fördern oder niederzuschreiben. Beispiele: In Obamas erstem Wahlkampf 2008 hielten sich "Spiegel", "Zeit" und "Welt" für bemüßigt, Clinton quasi ins Amt zu schreiben. Schon damals glaubte der "Spiegel", selbst Politik machen zu können; Weltpolitik, versteht sich. Steingart brüstet sich mit gar mit Einflussnahme und sagt auch, wie das geht:

"Der „Spiegel“ hat mit seinen Titelstorys Rot-Grün konsequent aufs Korn genommen, geradezu kampagnenartig.

Ich widerspreche nicht: Wenn Kritik und wiederholte Kritik eine Kampagne ist, dann haben wir eine Kampagne betrieben."

Kritische Kampagne

Er nennt das, wiederum in Verdrehung des Begriffs, "Kritik". Eine wiederholt geäußerte Ablehnung in Form einer Parteinahme ist aber nicht "kritisch", sondern verstößt gegen genau die journalistischen Prinzipien, die genau solche Hanswurste gern für sich in Anspruch nehmen. Ein Beispiel für eine Kampagne, der man nicht entgehen kann, ist die aktuelle gegen Putin, i.e. Russland. Jeder einzelne Vorwurf trifft entweder nicht zu oder wird selektiv gegen Russland gewendet, obwohl er sich gegen Gott und die Welt richten ließe.

Beispiel Doping: Wie gesagt dopt jeder Leistungssportler, Ausnahmen sind äußert rar gesät. In Deutschland gab es dafür eine Spezialabteilung in Freiburg (s. Armin Klümper). Nachdem Birgit Dressel bereits infolge ihres Arzneimittelmissbrauchs gestorben war, hat man diesen Stall nicht etwa dichtgemacht; im Gegenteil waren teils dieselben Ärzte z.B, für das Team Telekom um Jan Ullrich zuständig, einen dieser Rennställe mit den vielen Einzelfällen. Die Uniklinik Freiburg ist übrigens eine staatliche Einrichtung, aber allein der alberne Unterschied zwischen "Staatsdoping" und staatlich gefördertem Doping im kapitalistisch verwerteten Sport ist schon Propaganda.

Beispiel Krieg: Bosnien, Irak, Afghanistan, noch einmal Irak, Libyen, Syrien usf., sind Kriege 'für Menschenrechte“ – es sei denn Russland "mischt sich in den Bürgerkrieg ein". Die Anerkennung jugoslawischer Teilrepubliken durch den Westen Anfang der 90er Jahre steht im diametralen Gegensatz zur Verurteilung Russlands wegen des Anschlusses der Krim. Deren Annexion wird ernsthaft als "Überfall" bezeichnet, obwohl jeder wissen kann, dass die Krim vertragsgemäß immer von russischen Truppen 'besetzt' war.

Trolle, Doping, Krieg: Diese Russen!

Beispiel Trolle: Es gibt keinen einzigen belegten Fall, in dem russische Trolle irgend ein deutschsprachiges Forum heimgesucht haben, dagegen dutzende, dass sowohl politisch Einfluss durch Parteien und ihre Unterstützer genommen wird, ganz zu schweigen vom Dauerfeuer bezahlter Mietmäuler im Interesse des Kommerzes. Obendrein ist es schon witzig so zu tun, als hätte 'Putin' Zauberargumente, mit denen er die hilflose deutsche Öffentlichkeit manipuliert.

Ach ja, die Hacker sind übrigens auch Russen, z.B. die vom IS, siehe dazu auch unten "Verdachtsjournalismus", dessen primitivste Variante die Wahnphantasie ist: "Putin könnte 2017 einen Atomkrieg starten" ist die endgültig unterste Schublade. Dieser Schwachsinn suggeriert, es gäbe quasi einen Plan, denn nur so kann ja ein Zeitpunkt genannt werden. Der vermeintlich korrekte Inhalt (vermutlich könnte Putin das, aber ich kann auch die Kinder der Nachbarin aufschlitzen) besteht in einer infamen Unterstellung.

Beispiel Hooligans: Es gibt russische Hooligans, erfahren wir, und: Es gibt irgendwen in Russland, der mit irgend einer staatlichen Instanz zu tun hat, den das nicht stört. Schon ist es "Putin", der dahinter steht. Überhaupt ist die dauernde Personalisierung, die Gleichsetzung Russlands mit Putin, ein Mittel der Propaganda. Personen kann man nämlich mit beliebigen negativen Eigenschaften behängen; bei Völkern wäre das offensichtlich Hetze, deshalb braucht es das personifizierte Böse.

Eines der übelsten Mittel der Propaganda ist Verdachtsjournalismus. Als es noch die Vorstellung gab, Journalismus könne seriös sein, war es ein Tabu, unbelegte Verdachtsmomente auszusprechen. Es war ein Sakrileg, nicht zwischen Vermutung, Verdacht und Tatsache zu unterscheiden. Die denkbar schlimmste Variante ist die, wüste Spekulation als Tatsache zu verkaufen und damit die Forderung nach Konsequenzen zu verbinden. Den absoluten Nullpunkt journalistischer Qualität und die Rückkehr der Hetzpropaganda hat der Spiegel mit seinem Titel vom 28.07.2014 erreicht. Dass die Hinterbliebenen der Opfer des Anschlages, mit denen dort Kasse gemacht wird, nicht gefragt wurden, macht den Braten auch nicht mehr fett.

Tausende Geisterfahrer

Die Reaktion der Redaktion (siehe Link) ist typisch: Unter den Kritikern dieser widerlichen Hetze "waren auch organisiert auftretende, anonyme User, die schon seit Monaten jegliche Kritik an Russland mit einer Flut an Wortmeldungen in den Foren vieler Online-Medien kontern.", so der "Spiegel". Propaganda kann man nicht inhaltlich verteidigen. Die Reaktion auf Kritik ist daher folgerichtig das beleidigte Spinnen an Verschwörungstheorien. Da sie nichts falsch machen, kann Kritik nur von Putins Trollen kommen, da sieht man's wieder!

Die Wortwahl ist nicht minder verräterisch. In den 80er Jahren wurden die Taliban der "Nordallianz" als "gemäßigte Rebellen" bezeichnet, jene Truppen, die später "Terroristen" waren und mit "Al Kaida" verschmolzen. So lange irgendwer auf Seiten der NATO kämpft, gilt er immer als "gemäßigt", über die anderen werden Horrormärchen wie die Brutkastenlüge oder Scharpings kranker Verbalamok von den gegrillten Föten erzählt. DIe NATO kämpft nur gegen Unmenschen, die unsagbar böse sind. Ganz anders der Russe: Der bombardiert "moderate Oppositionelle".

Eine Medienlandschaft, die sich längst an ein Neusprech gewöhnt hat, das vor allem wirtschaftliche Hintergründe tendenziös darstellt (so wie es das Lambsdorff-Papier und das Schröder-Blair-Papier ausdrücklich fordern), kann sich vielleicht noch damit herausreden, dass sie in ökonomischen Fragen das Vokabular von neoliberalen Experten gestellt bekommt. Das wäre auch schon traurig, aber in Sachen Poltik, vor allem wenn eindeutig Feindbilder aufgebaut werden, gibt es keine Rechtfertigung mehr. Es gibt nur noch Ausreden wie im Kindergarten, derer sich die Propaganda stets fleißig bedient. Sie erwartet unmündige Gefolgschaft, sonst funktioniert sie nicht. Wer sie kritisiert – gleich ob verblendet oder sachlich – gehört zum Feind und wird entsprechend behandelt.

Juni 2016

 
trp

Die Populisten kommen. Unsere schöne EU wird von antidemokratischen rechtsrechten Kräften zerstört. Dabei haben wir doch den sichersten Grenzschutz der Welt, von Frontex über die CSU bis hin zu Polen. Das Supergrundrecht Sicherheit wird durch Superbehörden wie die Kommission® wie es sich gehört zentral und hierarchisch geregelt. Alles tun wir für euch, und wie dankt ihr es?

Wir geben sogar mehr Geld aus, als wir euch abnehmen können, damit der Wiedergänger uns nicht bald alle zu Russischstunden und 15 Jahren Dostojewski verurteilt. Die Ukraine kämpft schon tapfer gegen alles Widergängerische und wir ziehen nach. Dazu haben wir euch just ein paar Impressionen aus dem jüngsten Manöver der EUNATOBundeswehr mitgebracht:

Für eure Sicherheit

Hier wird das nach Hause Kommen geübt. Hier das Kinder und ihre Mütter Küssen. Hier das rettende Kindertragen. Hier auf Objekte in der Ferne Zeigen und hier Daumen aus dem Cockpit Heben. Neu im Programm: Udos Lieder Singen. Der sprechende Hut bekennt sich auch endlich zum Supergrundrecht und schwört den Zeiten ab, in denen er noch davon abhängig war, dem Lumpenproletariat Tonträger zu verscherbeln. (Die Bilder zum Text werden nachgeliefert, sobald unsere KI sie gefaxt haben wird.)

Ewig Gestrige aber bestehen darauf, wenigstens aus ihrer Hauptstadt und in ihrer Landessprache verarscht zu werden. Dabei spricht unsere Seidenbaronin Albrecht-von der Leyen doch Englisch mit einem hervorragenden deutschen Akzent. Aber nein, das mundet den Populisten nicht, die in ihrer wutbürgerlichen Küche einen Brei anrühren, der est recht niemandem schmecken kann. Sie fordern bezahlbare Mieten und Lebensmittel, das Gefühl, irgendetwas selbst bestimmen zu dürfen und eine Vorstellung von Zukunft, die ihnen lebenswert erscheint.

Was soll das denn? Wann hat es das je gegeben, zumal in Krisen? Die Bedürfnisse des Volkes als Ziel der Politik? Solch infame Hirngespinste kann nur der Dämon mit seinen sozialen Medien verbreiten. Das ist doch schon per Definitionem Populismus. Bürger, lasst euch nicht verführen, bleibt demokratisch und folgt den Anweisungen der Autoritäten!

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