geostrategie


 
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Brian Berletic hat einmal mehr analysiert, wo der Ukrainekrieg im Zusammenhang mit geopolitischen Interessen zu verorten ist. Die wichtigsten Zitate dazu, von mir übersetzt:

"Die kommenden Monate werden richtungsweisend nicht nur in Bezug auf den laufenden Konflikt in der Ukraine, sondern auf die globale Ordnung, die als Teil des größeren Konfliktes erscheint, den die USA nicht nur gegen Russland führt, sondern gegen die ganze multipolare Welt."
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Wo sind eigentlich die gefährlichsten Terroristen aller Zeiten geblieben, die uns alle, alle! auf grausamste Weise umzubringen drohten, die unsere Frauen schänden und das christliche Abendland unter die Knute von Schador und Scharia bringen sollten? Seit Millionen von ihnen hier aufgeschlagen sind, haben sie irgendwie ganz vergessen, diese Invasion für ihre finsteren Zwecke auszunutzen.
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Diese Familie macht es falsch: Die Aktentasche ist auch Strand stets mitzuführen! Quelle

Einen neuen Maßstab in Sachen Verblödung (aktiv wie passiv) hat jüngst das ehemalige Nachrichtenmagazin in folgenden Worten gesetzt:
"Europa würde mit dem Hilfsplan für die Ukraine deutlich machen, dass es in der neuen Weltwirtschaftsordnung, in der zunehmend das Recht des Stärkeren gilt, einen Hort ethischer Verlässlichkeit darstellt."
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frdw

Hätte ein Anhänger von Schalke 04 in der jüngeren Vergangenheit zu Protokoll gegeben, dass die Vorstellungen von einer respektablen Mannschaftsleistung, guter Vereinsführung, Stimmung und Zusammenhalt beim Ballspielverein Borussia Dortmund besser realisiert würden, er wäre im Kreise seiner Kameraden in Lebensgefahr. Hier kennt Moral nur ein Gebot, nämlich das der Treue, was bei einem Überlaufen zum Feind in todeswürdiger Art gebrochen wäre.

Problematisch wird dieser Atavismus in politischen Zusammenhängen, in denen er im Grunde exakt auf dieselbe Weise funktioniert. Die Bekenntnisse sind hier komplexer und müssen mit dem Management öffentlicher Angelegenheiten korrespondieren. Strittig wäre, welche dieser Funktionen die höhere Priorität innehat: der Bezug auf Politik oder das Management der Zugehörigkeit. In beiden Bereichen spielt Moral eine wesentliche Rolle. Bezüglich politischer Handlungsoptionen ist das fatal.
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frdw

Das "neue Europa", wie George Bush Junior es während des zweiten Irakkrieges bezeichnete, ist ein braver Vasall des Hegemons. Allen voran immer die drei Städte mit großzügiger Wald – und Wiesenumrandung, auch als "Baltikum" bekannt. Deren Russenhass, der beim Zerfall der Sowjetunion einen kräftigen Schub erhielt, war das Einfallstor für jede Intrige aus der Feder der US-Neocons. Kaja Kallas ist der aktuell inkarnierte Beleg für den Erfolg dieser Strategie.

Aber auch die anderen Nachzügler in puncto NATO-Mitgliedschaft können das gut. Die Skandinavier machen sich sehr gut, wobei Schweden es schon immer gemütlich fand da, wo beim POTUS keine Sonne scheint. Und klar: Dann ist da noch Polen, der alte Erzfeind, gestählt durch Jaruzelski-Junta, Solidarność und Katholizismus.
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frdw

In den Kommentaren wurde just festgestellt: "Endlich sagt's mal einer: Lawrence: Trump was 'on the verge of outright insanity' in deranged speech to military commanders. Morgen bitte noch eine ähnliche Rede über die anderen Präsidenten seit Carter", worauf ich antwortete, Geistig pathologisch beeinträchtigt sei nur die Hälfte von denen gewesen. "Kriegsgeil und mordlüstern ist für einen POTUS kein Anzeichen für ein krankes Gemüt."

Nun, da wir auch hier akribisch die Chronik der Verblödung voranbringen, werfen wir einen Blick in die jüngste Geschichte: Vor 20 Jahren schrub ich über einen der oben Gemeinten:

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gx

Ich hatte mir vor einigen Wochen schon die Notiz gemacht, dass es nach einem möglichen Frieden in der Ukraine für die Neocons und ihre ausführende NATO nur die Option gibt, Russland aus dem Baltikum heraus zu provozieren. Es dürfte nicht allzu schwierig sein, die dortigen Russenhasser zu Grenzscharmützeln zu überreden, um sogleich nach dem Bündnisfall zu schreien.

Aktuell erleben wir eine Steigerung der ideologischen Idiotie, die zwischen dem obigen Szenario und dem ungebrochen weiter geführten Ukraine-Krieg steht. Kurzer Abzweig: Ich habe da so einen Kult entwickelt. Wenn ich Auto fahre, schalte ich das Radio ein, höre etwas und schalte sofort wieder aus.

Jüngst war das so: Es liefen Nachrichten und die Vorlese-Trulla flötete eine Geschichte von deutschen Truppen zur Friedenssicherung® in der Ukraine. Denselben Schwachsinn hatte ich schon tags zuvor auf dem Hetzblatt beim Bäcker entdeckt. NATO-Nazienkel Aug in Aug mit dem Russ.

Gagalalaland

Wie komplett verblödet muss man sein, egal ob Journalisten- oder Politikerdarsteller, um zu glauben, Russland ließe NATO-Soldaten in der Ukraine zu – und dann auch noch deutsche? Haben diese Berufsdilettanten die Memos der letzten 15-80 Jahre verschlafen? Sind die komplett auf schlimmen Drogen, von denen selbst ich noch nichts gehört habe? Und – das ist jetzt eine wirklich rhetorische Frage – gibt es irgendeine Grenze der Verachtung ihres Auditoriums?

Ich sprach in letzter Zeit häufig von Magischem Denken im Geschwätz dieser Simulation von Politik auf Kindergartenniveau. Die europäische Variante der neokonservativen Geopolitik ist ganz und gar davon beseelt, der Wille allein entscheide über das Geschehen. So wie Magie Physik durch Wollen ist, ist Neoconservatism Weltpolitik durch Wollen.

Im Unterschied zu dessen Urhebern, die ihre Hegemonie und die ihres Staates über den Rest der Welt reaktionär sichern wollen, wissen die europäischen Pfeifen, die nach der Musik der US-Zentrale tanzen, aber nicht einmal ansatzweise, wozu das gut ist und wem das nützt. Sie tun es wie jeder brave Hund für Leckerlis und verwandeln die Staaten, die sie vertreten, in eine rauchende Trümmerlandschaft.

 
trp

Die Zeit der Narzissten, heißen sie Trump, Baerbock oder Merz, ist nicht zufällig über die Welt hereingebrochen. Es ist das endgültige Umkippen in den Untergang des Imperiums, der Supermacht und ihrer Vasallenstaaten. Jene zeichnet sich dadurch aus, dass sie sich nicht anders verhalten kann als ein unangefochtener Hegemon. Das Fatale daran: Sie ist keiner mehr.

Ignoranz, in der Folge Inkompetenz und Größenwahn, machen Narzissten zu den natürlichen Repräsentanten. Trump als Zentrum des Desasters führt sich auf wie der Allmächtige und ruiniert im Bunde mit kondebilen Partnern – daheim vor allem Lindsey Graham, draußen Gestalten wie Macron, Starmer und Kallas, die eigene Wirtschaft in dem Ansinnen, die Welt nach Belieben zu beherrschen.

Blühende Phantasien

Machen wir einen Sprung nach Deutschland, dem treuesten Vasallen, der ob der aktuellen Besetzung des Papststuhls in D.C. zwar verwirrt, aber gewohnt devot und gleichzeitig größenwahnsinnig handelt. Das Memo, nach dem Russland sich nicht ruinieren lässt und China noch weniger, haben sie nicht gekriegt. Sie wollen jetzt auch Weltmacht spielen, Geld spielt keine Rolle.

Hätten sie diesen Satz nur verstanden! Es ist nämlich erstens nicht möglich, militärische Macht einfach zu kaufen, das hatten wir hier bereits hinreichend. Zudem ist es äußerst ungeschickt, mit der Kohle zu wedeln, weil das die Preise noch mehr erhöht als in Zeiten hoher Nachfrage ohnehin schon. Und dann geht noch die Beschaffungschefin hin und sagt: Macht schnell, wir zahlen alles.

Kaum an den Start gegangen, geht es auch schon los, q.e.d.. Der neue Faschismus ist mithin nicht nur bunt, er ist eine Karnevalsveranstaltung, die gleichwohl mit dem Abbrennen des Festsaals enden kann, denn allein schon Russland wird sich das nicht Jahrzehnte lang angucken, bis ggf. eine echte Bedrohung daraus wächst.

Konsequenzen

Es hat bereits gezeigt, dass es binnen Kürzestem seine Militärmacht anpassen, vergrößern und optimieren kann, in einer Weise, von der ein System, das sich eine Rüstungsindustrie nur für Profite hält, nicht einmal träumen kann. Aber da gibt es noch ein Problemchen, das in den hiesigen unkritisch ahnungslosen Medien gar nicht vorkommt.

Nehmen wir für einen Wimpernschlag an, Deutschland käme je in die Nähe einer militärischen Präsenz, die jemand – zumal ein Gigant wie Russland – ernst nehmen müsste. Wie werden wohl andere Staaten, die heute noch als 'Partner' betrachtet werden, darauf reagieren? Und wie wiederum wird ein großmächtiges Deutschland auf die Vorsichtsmaßnahmen seiner Nachbarn reagieren, die sich wieder wappnen müssen? Wo soll das enden?

 
fx

Bekanntlich meide ich Postings zu allem, was Israel betrifft, weil ich als Nazienkel keine Meinung dazu haben muss. In knapp 200 Ländern der Erde gibt es kluge Leute, die ungetrübt ihren Senf dazugeben können. Allerdings gibt es da einen Komplex, wo die Nazienkelkollegen geifernd ein "Existenzrecht Israels" einfordern und damit dessen Existenz infrage stellen.

Die Politik der Regierungen Netanjahu, ihre Ideologie und die Mordmaschine, die sie dazu einsetzen, würden jedem Staat der Welt außer Israel und den USA als Faschismus ausgelegt. Das ist ein ideologisches Problem, zu dem ich keine Meinung haben muss, aber im Zusammenhang mit der Existenz des nämlichen Staates provoziert sie den Rest der Welt zu Reaktionen, die dazu führen können, dass er in Kürze aufhören wird zu existieren.

Die Claqueure unter den Nazienkeln stützen mithin ideologisch eine Entwicklung, die das vollendet, was ihre Großeltern begonnen haben. Das widert mich nicht weniger an als die Kriegsgeilheit Bibis, des Lieblings aller blutrünstigen Think Tanks, und seiner Hintermänner. Bei der Gelegenheit sei ein Hinweis erlaubt auf das Netzwerk von Kriegsplanern, die an den Aktionen der Militärmaschinerie beteiligt sind.

Gottundvaterland

Im Falle Netanjahus genügten ein paar Minuten Recherche, um zum Beispiel diese hier ausfindig zu machen: Institute for Advanced Strategic and Political Studies, Misgav Institute for National Security and Zionist Strategy, Kohelet Policy Forum, Jonathan Institute, Foundation for Defense of Democracies, Chatham House, Brookings Institution. Wohlgemerkt sind das nur solche, die dem Kriegsherrn oder Nützlichen Idioten persönlich eine relevante Rolle zugedacht haben.

Was derzeit geschieht, der Krieg Israels mit beinahe allen anderen Staaten der Region, kann nur fanatischen Zionisten oder Neocons gefallen. Beiden ist nämlich vollkommen egal, ob am Ende noch irgendwer lebt in der Region. Beiden Fraktionen ist gemein, dass sie sich für gottgewollte Herren und unbesiegbar halten.

Spätestens, wenn sich ein regionaler Bodenkrieg entfalten sollte, wird Israel schlicht überrannt werden. Dann wird der Überfall der Hamas auf die Grenzregion wie ein Kindergeburtstag aussehen. Das ist das absehbare Ende eines Existenzrechts Israels auf Kosten seiner Nachbarn. Feiern werden dann die fanatischen Muslime, unsere neuen Freunde in Syrien zum Beispiel, und die alten wie neuen Nazis wie unsere Freunde in der Ukraine. Das ist aber offenbar moralisch alternativlos, denn wir sind ja die Guten.

 
cw

Unsere Freunde von der RAND-Corporation haben ein Interview mit einem ihrer Denkpanzerfahrer veröffentlicht, das wie immer tief blicken lässt. Diese Leute verharren in ihrem mechanistischen Weltbild und betrachten Geopolitik in militärischen Kategorien, sprichwörtlich als ein Spiel, in dem man sich stets die beste Ausgangsposition sichern und im Großen die Regeln vorgeben muss.

"Wargaming" heißen dabei Planspiele, in denen sie Konflikte simulieren und sich dabei anschauen, wo sie womöglich auf nicht vorhergesehene Ereignisse reagieren und wie sie am besten das eigene Militär den Anpassungen der Feinde anpassen. Nicht überraschend ist der Ukrainekrieg dafür ein schönes Freiluftexperiment.

Interessant ist aber vor allem die Denkweise, die sich da eröffnet. Das beginnt damit, dass der Feind stets als "Aggressor" gedacht wird, obwohl die Beispiele für US-Kampfeinsätze, die David Ochmanek nennen kann, allesamt aus Konflikten stammen, in denen die USA Angriffskriege geführt haben.

Kriegsspiele

Und selbst die Szenarien, die ihm sonst einfallen, sind zumindest zweifelhaft, wie in dem der "Bedrohung der NATO im Baltikum". Was will die denn da, wenn sie nicht bedroht werden möchte? Wer rüstet dort gerade auf? Wer bedroht also wen? Völlig eindeutig ist derweil die "Bedrohung der Partner in Taiwan". Are you kidding me?

Selbst die USA betrachten, wie fast alle anderen Staaten der Erde auch, Taiwan als Teil der Volksrepublik China. Die US "verteidigen" dort völkerrechtlich also ungefragt China gegen sich selbst. Jeder Depp weiß hingegen, dass die USA dort faktisch eine Sezession betreiben und ein souveränes Land für den Fall bedrohen, dass es wirksame Maßnahmen dagegen trifft.

Ochmanek stellt fest, dass der Rest der Welt inzwischen kooperiert, und zwar ohne die USA zu fragen, ob sie das dürfen. Dies wiederum betrachtet er als Verstärkung der Bedrohung. Es gilt also nach wie vor, obwohl er richtig feststellt, dass der Wertewesten aktuell (und vermutlich auch für alle Zukunft) nicht mehr unangefochten ist, jede Abweichung von der Hegemonie der NATO als "Bedrohung" zu labeln.

Finale Vorwärtsverteidigung

Diese abzuwehren, egal wie, ist demnach Verteidigung, was den Feind wiederum automatisch zum Aggressor macht. Da man den in aller Regel nicht mehr beliebig in die Wehrlosigkeit bomben kann, soll die Lösung künftig darin liegen, schneller reagieren zu können, die Vorwarnzeit jeglicher Kriegshandlungen also zu verkürzen.

Leute wie Ochmanek sind dabei offenbar wirklich so dämlich, dass ihnen jede Vorstellung dafür fehlt, die NATO könne ihrerseits als Bedrohung betrachtet werden, womit das Potential beschleunigter Eskalationen zwangsläufig in weitere Kriege führen muss. Das sind die Experten, auf denen die Neocons ihre Geostrategie stützen.

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