Bei Overton gibt es wieder einmal eine Diskussion um Verbote anhand des Beispiels "Rauchen". Wir hatten das hier vor vielen Jahren, und schon damals eigentlich im Rahmen anderer Themen, davon war eines "Divide et impera".
Es ist offenbar sehr schwierig für den normalintelligenten Leser, der Rauchen nicht mag, seine Reflexe gegen alles, was damit zu tun hat, im Griff zu behalten. Dies wiederum macht es Herrschaften jedweder Art zu einem Spaziergang, ihren Autokratismus durchzusetzen und die Untertanen zu spalten. Darum – und nur darum – sind Rauchverbote Dauerthema.
Die Autorität verfügt
Zuletzt war es bzw. ist es die EU, die ihre Mitgliedsstaaten anstachelt, ihre Bürger auf Straßen und Plätzen, in Bushaltestellen, kurz: überall zu drangsalieren, falls sie sie rauchen oder dampfen – übrigens der nächste Spaltpilz, den sie da gefunden haben, die Nikotinsüchtigen auch noch aufeinander losgehen zu lassen.
Bei Overton wie hier soll es aber wie gesagt nicht ums Rauchen gehen, und der säzzer wird jedem auf die Schnauze hauen, der meint, seine ungefragten Ansichten dazu auszubreiten. Es geht um Verbote. Die nämlich sind eine Anmaßung der Herrschaft, ins Leben ihrer Untertanen einzugreifen. Es bestätigt jene, es festigt sie, es unterwirft die Massen.
Dies gilt selbst in einer Demokratie, von der wir längst nicht mehr ernsthaft reden können. Vor allem aber, das gerät fast immer aus dem Blick, haben sie keinerlei positive Wirkung. So, Heft und Stift raus, mitschreiben: Prohibition. Funktioniert. Nicht. Je strenger Verbote auferlegt und verfolgt werden, desto weniger.
Muss jeder einsehen
Nachgerade absurd sind 'Argumente' für Verbote, vor allem dann, wenn sie das Problem des Verbots als solches ignorieren. Wenn es nämlich gute Gründe gegen eine Handlungsweise gibt, dann wird es auch Einschränkungen geben, die sich unter den jeweilig Anwesenden ergeben, weil diese sich darauf einigen. Ich darf zu Hause rauchen, aber ich quarze trotzdem nicht ungefragt meine Gäste voll. Ich fahre auch nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit, wenn ich das für gefährlich halte.
Wir sprechen von staatlichen, gesetzlichen Verboten. Die setzt die Polizei durch, ggf. das Ordnungsamt. Der Staat macht das, wie er das eben macht – gern willkürlich, die Lust an der kleinen Macht ausnutzend, als Akt der Unterwerfung. Neuerdings will eine EU-Kommission das für eine halbe Milliarde Menschen. Echt jetzt? Das ist die Autorität, die wir brauchen, um miteinander klar zu kommen?