journalismus


 
xx

Wo sind eigentlich die gefährlichsten Terroristen aller Zeiten geblieben, die uns alle, alle! auf grausamste Weise umzubringen drohten, die unsere Frauen schänden und das christliche Abendland unter die Knute von Schador und Scharia bringen sollten? Seit Millionen von ihnen hier aufgeschlagen sind, haben sie irgendwie ganz vergessen, diese Invasion für ihre finsteren Zwecke auszunutzen.
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xx

Diese Familie macht es falsch: Die Aktentasche ist auch Strand stets mitzuführen! Quelle

Einen neuen Maßstab in Sachen Verblödung (aktiv wie passiv) hat jüngst das ehemalige Nachrichtenmagazin in folgenden Worten gesetzt:
"Europa würde mit dem Hilfsplan für die Ukraine deutlich machen, dass es in der neuen Weltwirtschaftsordnung, in der zunehmend das Recht des Stärkeren gilt, einen Hort ethischer Verlässlichkeit darstellt."
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frdw

Die taz war die einzige Zeitung, die ich je abonniert habe, vielmehr wir – eine Wohngemeinschaft. Meiner jüngeren Tochter habe ich gar die Ausgabe vom Tag ihrer Geburt zum 18. geschenkt. Das ist auch schon lange her. Das bräsige Atlantikergeschwafel aus der veganen Mittelschicht verursacht mir inzwischen Übelkeit.
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frdw

Abb.: Putinversteher greifen an: Kampfdrohne mit Lasersprengwaffe

Der Journalist und sein Leser haben sich eingegraben. Es gilt, was die Meute brüllt, kein Zweifel, keine weiteren Fragen. Kurz am Rande bemerkt: Die Verlage sind nicht gerade eifrig darin, die Altersstruktur ihrer Abonnenten, insbesondere der einträglichen Printleser, zu veröffentlichen. Muss auch nicht, die sind eh bald tot, auch ganz ohne Krieg.

Den haben sie noch mehr oder weniger erlebt, zumindest die Nachwehen. Bei denen mit Hochschulbildung – wir spulen kurz zurück an den Rand des Babybooms – hat das Achtundsechzig zu gewaltigen Protesten geführt, gegen die damals beschlossenen Notstandsgesetze, die ausdrücklich eine "Ermächtigung" vorsehen; siehe etwa Artikel 87a, 80a oder 115a.

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pp

Die Kleingruppe, die Politik und Medien fest in ihren Klauen hält, ist eine Mittelschichtsblase mit einer interessanten Entwicklung. Die Rechten jammern, alles sei in der Hand von 'Linken', während alles, was sich "links" nennt und in Parlamenten herumsitzt, seinerseits so rechts ist wie einst die Rechtskonservativen. Beides lässt sich erklären.

Das Management der Politik bedeutete einst für Minderheiten, dass sie sich Aufmerksamkeit verschaffen und Zustimmung einer zunächst abgeneigten Mehrheit erzeugen mussten. Das einzig wahre Mittel dazu war schon immer Moral sowie die von ihr erzeugten Emotionen wie Mitleid und Empörung.

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trp

Trabt bei der Kriegstucht voran: Wehrhorny

Magisches Denken bestimmt zusehends das politische Theater. Wo Magie Physik durch Willen ist, toppt der aktuelle Hauptdarsteller der Demokratur den Ansatz noch, indem er ausdrücklich Gefühle als bestimmende Wirkung über die objektiven Kennzahlen stellt. Die Parole des großen Kanzlers lautet: "Die Zahlen hinken der Stimmung aber hinterher."

So wie die messbare Inflation – vor allem die im Bereich der lebenswichtigen Versorgungsgüter – als "gefühlte" dargestellt wird, welche die falschen Gefühle zum Ausdruck bringt, wird die Konjunktur als solche dargestellt, als sei sie quasi uneinsichtig gegenüber der Sektlaune in den Villen und Häusern des Kapitals und seiner treuen Diener.

Emotionaler Faktencheck

Das Storytelling des postmodernen Journalismus wird hier aus guten Gründen seit Jahren Fairytaling genannt, nunmehr ist das quasi offizielle Doktrin. Es gilt, was sein soll nach dem Willen derer, die es vermeintlich bestimmen. Der Führer befehligt nicht mehr nur seine Truppen, sondern gleich die Welt als solche. Wer sie anders sieht, das Feld ist ja ebenfalls bestellt, wird wohl fortan als Miesmacher rechtlich belangt werden können, als Wehrkraftzersetzer, der nur Putin dient.

Nein, das ist keine Übertreibung, dafür muss man nur die Linie, der diese Mischpoke folgt, einen Zentimeter weiter ziehen. In ganz Europa radikalisiert sich die Mitte, siehe aktuell Tschechien. Linientreue wird erst eingefordert und dann mit den Mitteln des kapitalistischen Staates durchgesetzt.

Parteiverbote, Entzug des passiven Wahlrechts, Hausdurchsuchungen, 'Sanktionen' gegen missliebige Journalisten. Das ist der europäische Rechtsstaat auf den Weg in die 30er Jahre. In dessen Kern wütet einmal mehr die schiere Mythologie. Wer sie radikal in Zweifel stellt, anders ausgedrückt: noch alle Latten am Zaun hat, läuft unmittelbar Gefahr, als Staatsfeind markiert zu werden.

 
trp

Serviervorschlag: Gesunde Vitamine

Vor 19 Jahren habe ich eine Serie über Doping im Radsport geschrieben. Seitdem ist viel nichts passiert. Die Omertà hält wieder, nachdem sie Anfang der 2000er kurzfristig durch – nicht zuletzt deutsche – Eiferer unterbrochen wurde, die wie immer mit viel Moral und wenig Expertise zu Werk gingen.

Hierzulande wurde Jan Ullrich öffentlich verbrannt, wobei sich ein Sozialdemokrat als besonders widerlicher Heuchler hervortat: Rudolf Scharping, der sich als Funktionär im Radfahrerbund zu gern mit Ullrich hat ablichten lassen, ließ ihn kalt fallen und predigte Moral und sauberen Sport. So kennen wir sie.

Rausgerutscht

Während die Wogen noch wogten, das ging einigermaßen durch, hat der Radstar der 70er in der BRD, Dietrich Thurau, den bemerkenswerten Satz gesprochen: "Wir waren doch früher alle gedopt". Dies bestätigte meine Auffassung, dass man einen gedopten Fahrer daran erkennt, dass er eine Startnummer trägt.

In Spanien haben die Funktionäre ihre Stars eher gedeckt, in den USA haben sie dichtgehalten, bis es selbst für Armstrong nicht mehr ging, und nachdem eine Zeitlang die Weltdopingagentur ihre Profis nicht ausreichend schützen konnte, ist längst wieder Ruhe eingekehrt. Doping, das gibt es nur noch in Russland, wie wir von Fachpharisäern des Typs Hajo Seppelt (heißt wirklich so) wissen.

Monstern wie Pogacar, Vingegaard und Evenepoel, die sich bei der "Tour" aktuell um die Ohren fahren, spritzen die Hormone aus denselben. Alles aber selbstverständlich natürlich, schieres Talent und gesunde Ernährung. Niemand fragt nach. Niemand vergleicht. Niemand spricht aus, was alle wissen: Früher ist heute. Sie sind alle gedopt, und das wäre auch gut so.

Märchenwelt

Es ist aber illegal, so wie das Doping auf der Straße mit Koks, Schore oder geklautem Fentanyl. Immerhin wird dort nicht noch die Existenz der Stoffe und ihrer Konsumenten geleugnet. Es wird weiterhin gelogen, dass sich die Balken biegen, getarnt und getäuscht, auf dass der Rubel weiter da rollt, wo man damit nicht bezahlen kann.

Was das hier schon wieder soll? Wenn ich, wie zuletzt so oft, höre, unsere Medien könnten doch nicht alle lügen, führe ich gern dieses Beispiel an. Hier gibt es keine politische Vorgabe aus der Zentrale oder eine Kriegsfront, an der ausdrücklich Propaganda für die Tüchtigkeit gemacht wird. Es ist aber genau so verlogen, und die Bösen sind auch da immer die Russen. Das ist das Märchen, für das sich seine Erzähler auch noch mit Preisen behängen.

Update, Zur Ergänzung: Täve Schur über Doping, Sport und Kapitalismus

Jan Ullrich zu seiner Geschichte

 
trp

Die Speerspitze der öffentlich-rechtlichen Geschmacksrichtung journalistischer Verkommenheit, "Tagesschau", bemüht sich täglich nach Kräften, ihren Status als unangefochtene Instanz der Lächerlichkeit zu verteidigen. Aktuell stellen sie dort fest, dass das böse Russland des bösen Putin vielleicht eventuell Fake Videos produziert, auf denen man sieht, wie der Kanzler arme süße Eisbären tötet.

Ich habe es ja satt, aufzuschreiben, was Profis wie die USA so investieren, um weltweit Medien zu manipulieren. Was sie sicher nicht tun: Aufwand betreiben, um lächerliche Schmutzkampagnen zu starten, von denen niemand etwas mitkriegt. Zum konkreten Fall: Niemand wirft Fritz aus Brilon vor, kein Veganer zu sein.

Man wirft ihm vor, ein derart verlogener Hanswurst zu sein, dass er unter all den verlogenen Hanswursten seiner Zunft die Oberwurst gibt. Man wirft ihm vor, von höchst korruptem Charakter zu sein, den Füllstand seiner Taschen noch zu leugnen und, eigentlich ohne politische Ziele, im Wind des Trends segelnd Deutschland in einen Weltkrieg zerren zu wollen. Unter anderem.

La Le Lu

Die grottendumme Erzählung, ein Russland hätte Interesse daran, davon abzulenken, um ihm zu schaden (Merkt ihr selber? Nein?) ist halt der Tagesabschaum, mit dem die Verachtung der Rezipienten zum Ausdruck kommt, die ja gar nicht so verblödet sein können, auch das noch zu schlucken. Aber vielleicht sind sie ja inzwischen hinreichend betäubt.

Was selbstverständlich nicht aufs Tapet kommt: Die Art und Weise etwa, wie der Wertewesten seine Hegemonie u.a. mit juristischen Mitteln aufrecht erhält. Jahrhunderte lang ausplündern, vom daraus geschlagenen Profit eine überlegene Infrastruktur aufbauen, in der man Produktionsmittel entwickelt, mithilfe derer man sie weitere Jahrhunderte abhängig hält – und Putin ist der "Imperialist".

Worüber dort auch niemand redet: Die Welt als Schachbrett (Kollege Mersmann erinnert), das Treiben der Neocons, Geostrategie als solche. Steht hier auch jeden zweiten Mittwoch. Wie kann man eigentlich noch in den Spiegel gucken, ohne sich zu schämen, wenn man diesen Märchen glaubt? Am besten wohl, wenn man eh Grün wählt. Adabei sein ist alles.

 
skai

Fangen wir mit einem Rückblick an: Die Nuller und 2010er Jahre waren 'Agenda'-Jahre. Spätestens in dieser Zeit begann die Fusion des Journalismus mit dem Kanzleramt, vermittelt über Lobbyisten, PR-Clubs und Trommelschläger. Der Deutsche war zu faul, ihm mussten Beine gemacht, will heißen: die Löhne gekürzt werden.

Um den ausufernden Armutsmissbrauch der nämlichen Zeit unter Kontrolle zu bringen, ersann der Topmanager Puff-Peter eine Handvoll Änderungen im Sozialgesetzbuch, die vor allem vom Sprachrohr der Ausbeuter aus der Metallbranche bejubelt wurden. Ich habe das seinerzeit eng begleitet und häufig davon berichtet.

Derzeit ist bekanntlich ein anderer Trend vorn. Zwar arbeitet das faule Pack immer noch zu wenig fürs Geld, aber vor allem gilt es derzeit, eine friedliche Verständigung mit den Feinden im Osten zu verhindern. Kollege Küppersbusch hat das exemplarisch herausgearbeitet und eine feine Veranstaltung gewürdigt, in der sich die Besten der Besten aus den Reihen der Atlantiker und Rüstungslobbyisten gegenseitig die richtige "Erzählung" erzählen.

Die Frohe Botschaft

Das ist nämlich Journaill vier null: Auf die Erzählung kommt es an – vor allem, wenn die gängige trotz allergrößter Mühen nicht verfangen will, dann muss sie noch reiner, ungestörter und alternativloser zelebriert werden. Alles andere ist Drecksarbeit®.

Da kann es keine zwei Meinungen geben – parteiübergreifend. Woran erinnert mich das bloß? Ach ja:

"Bei den Leitern entspricht dem eine eine Mentalität der allseitigen Rückversicherung, die das Abwarten begünstigt, mitunter auch einfach Inkompetenz. […] Das machtvollkommene Äquivalent der Apathie der Unteren bildeten bei der Führung konservative Haltungen, Trägheit, das Bestreben, alles vom Tisch zu wischen, was nicht in die gewohnten Schemata passte."

Das Zitat ist aus W.F. Haug: Gorbatschow und betrifft die gescheiterten Versuche der Perestroika. Als die Sowjetunion zerfiel und mit ihr ihr Einflussbereich, war sie grob 80 Jahre alt. Ein guter Zeitraum für eine nicht mehr korrigierbare Verkrustung. Und jetzt kommt auch noch der Russe.

 
pn

Das Identität stiftende Moment der Moral ist in überschaubaren Gruppen oder solchen, bei denen die Identität Basis und Ziel der Gemeinschaft darstellt (Fußballfans, Parteigänger, Nationalisten u.ä.) tragend und unverzichtbar. Im Satz "Wir sind die Guten" gerinnt die Identität von Moral und Gruppe, von wir vs. sie und gut vs. böse. Dies ist aus Sicht jeder identitären Gruppe alternativlos.

Im Zusammenhang mit vorzeitlichen Clanstrukturen war diese Haltung zum Überleben notwendig wie Flucht- und Aggressionstriebe. In modernen Massengesellschaften ist dieser Ansatz aber ersichtlich unterkomplex, sprichwörtlich unzivilisiert und entsprechend schlicht dumm. Dennoch bricht sich diese Struktur immer wieder Bahn, nicht eben bloß in Spielveranstaltungen wie Fußball, sondern auch und gerade in internationalen Kriegen und der sie begleitenden Kriegspropaganda.

Sand in den Kopf

Ein enormes Maß an Dummheit ist dabei erforderlich, die völlige Ignoranz gegenüber dem latenten Wissen aller darum, dass die andere Seite sich gar nicht unterscheidet, sondern ein Spiegelbild der eigenen ist. Das wurde zur Genüge aufgearbeitet, es gibt haufenweise Literatur darüber, wie dies funktioniert und welche Strategien dabei wann von wem eingesetzt wurden, aber sobald es opportun erscheint, erweist sich nach wie vor die plumpeste Lüge über die Bosheit des Feindes und seiner finsteren Absichten als geeignetes Mittel, die Reihen der Folgsamen zu schließen.

Besonders erbärmlich dabei ist, dass die angeblich der Aufklärung dienstbaren Massenmedien sich stets in den Dienst der Propaganda stellen. Nach dem Vietnamkrieg hat auch und gerade im sogenannten 'Westen' eine Wende dahin stattgefunden, dass auf Seiten der Kriegspartei die öffentliche Kommunikation zu Propagandazwecken professionalisiert wurde und gleichzeitig die Bereitschaft zur Kritik durch private Medien abgenommen hat.

Todesspirale

Diese wurden regulär "eingebettet", durch Angebote zur Kooperation von Seiten der Verteidigungsministerien und anderer Regierungsstellen, durch den Drehtüreffekt zwischen Medien und Regierungen und ein weit verzweigtes Netz aus Mauschelei und Hinterzimmerjournalismus. Die soziologische Verengung der verantwortlichen Mitarbeiter in Medien und Politik auf einen Teil der Mittelschicht tut ein Übriges.

Die Zustimmung zu den Entscheidungen der Regierung muss kaum mehr erwirkt werden; sie besteht schon in der Identität derer, die den Zugang zu den entsprechenden Funktionen haben. Das Abweichen von der großen Linie, die von beinahe allen Politik- und Medienschaffenden geteilt wird, ist so aufwendig und riskant, dass es kaum je stattfindet, und die Meisten, die es dennoch tun, werden zügig aus dem System ausgeschieden. In dieser Verengung besteht eine weitere strukturelle Verdummung, die sich permanent selbst reproduziert.

p.s.: Kollege Mersmann hat heute Ähnliches.

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