Wir sprechen schon seit Jahrzehnten nicht mehr von realen Fortschritten, von Aufstieg oder einer besseren Welt. Das gilt wohlgemerkt in deutschen Verhältnissen für eine Zeit des anhaltenden Booms. Eine solche ist mindestens auf Jahre hinweg nicht mehr zu erwarten.
Schon in diesen Zeiten galt das neoliberale Mantra, alle hätten mehr und härter® zu arbeiten, auf große Sprünge – vor allem beim Gehalt – zu verzichten und der internationale Wettbewerb®, der doch eigentlich per se so fair® ist und von dem kein Land der Erde so profitiert hat wie der langjährige Exportweltmeister, zwinge uns eben dazu.
Kurzum: Wir leben in der Zeit und am Ort der maximalen Ausbeutung. "Gut und gerne leben" können hier seit Langem schon nur die Eigentümer. Der Rest ist Verfügungsmasse. Profit und Massenwohlstand sind strukturell unversöhnliche Gegner wie Kapital und Arbeit.
Wachstumundwohlstand
Dass wir uns aber inzwischen nicht mehr nur vom Wohlstand der Massen verabschiedet haben, sondern sprichwörtlich davon, dass sie sich das nackte Leben leisten können, ist doch eine bemerkenswerte Entwicklung. "Bezahlbare" Wohnungen sind nicht mehr vorhanden und der Mangel wird immer schlimmer.
Was der Schaum im verlinkten Artikel treibt, ist zudem ganz auf Linie der nationalistischen Einheitsfront, indem dort auf den Anteil der betroffenen nicht Blutsdeutschen fokussiert wird. Dass Deutsche mit über 60% aber immer noch die Meisten sind und es überdies vor allem eine Frage des Einkommens ist und nicht des Blutes, geht in der Propaganda unter.
Dieselbe sorgt auch dafür, dass an anderer Stelle plump verharmlost wird, indem man sinkende Werte in der Ableitung als Fortschritt verkauft. Juchuu, die Preise steigen langsamer! Auf einem Niveau, das längst massenhaft Obdachlosigkeit erzeugt. Dabei hat die Stagflation gerade einmal ihre Krallen gezeigt. Deutschland 2025. Ein Land, in dem man nicht mehr leben kann.
August 23rd, 2025 at 19:44
So ist es. Aber es ist noch lange nicht so beschissen, dass es nicht noch beschissener werden könnte. Die Frage war, ist und bleibt: wie ums Verrecken kommt man da raus, bevor man ernsthaft verreckt?
August 23rd, 2025 at 20:54
Aktuelle Politik, prophetisch erklärt, 1975 von Monty Python.
August 23rd, 2025 at 22:00
@1: Da drin steht, dass die These falsch ist. Und nun?
Eigentlich ist 'housing' ein Menschenrecht. Interessiert aber niemanden in D-land. Das Menschenrecht auf Wohnen
Der Staat ist verpflichtet, das Recht auf Wohnen für alle Menschen zu gewährleisten. Dazu verpflichten die internationalen Menschenrechtsverträge, unter anderem der UN-Sozialpakt, aber auch das nationale Recht. Das Grundgesetz nennt zwar nicht explizit ein Recht auf Wohnen, es umfasst aber das Recht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum, wozu auch der Wohnraum zählt. In Deutschland ist das Recht auf Wohnen in einer Vielzahl von Gesetzen, etwa dem Bürgerlichen Gesetzbuch, den Sozialgesetzbüchern oder dem Wohngeldgesetz, verankert. Diese Gesetze enthalten einklagbare Ansprüche, das heißt man kann vor Gericht gegen die Nichteinhaltung klagen. In der Praxis ist der Zugang zum Recht – also die tatsächliche Möglichkeit für Einzelne gegen Rechtsverletzungen vorzugehen – aber oft nicht gewährleistet. Und auch darüber hinaus sind viele Menschen in Deutschland massiv in ihrem Recht auf Wohnen eingeschränkt, etwa weil sie wohnungslos sind, unter unzumutbaren Bedingungen wohnen, bei der Wohnungssuche diskriminiert werden oder weil ihre hohe Mietbelastung kein Geld für andere lebensnotwendige Bedürfnisse lässt.
Typisch Unrechtsstaat halt.
August 24th, 2025 at 00:08
Pff, Völkerrecht. Das ist unter Putin nicht mehr durchsetzbar. Sein anhaltender Terror gegen die regelbasierte Ordnung (aka menstruelles Putzen) setzt das feministische Völkerrecht außer Kraft. Ich dulde es nicht, dass auf diesem Webauftritt antisemitfeminirassosexi rechte Thesen verbreitert werden.