April 2023


 
Die ahnungslosen biologischen Chatbots legen sich mit dem Gott der Maschinenwelt an. Wird Neo die Welt retten, ehe Morpheus alle in den Schlaf quatscht? Was hat das alles mit Intelligenz zu tun? Und was ist eigentlich mit dem Toaster?
Keine Ahnung.

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
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Bildquelle: Pixabay

Wenn ich so einen Kleber sehe, haue ich ihm eine rein. Die sollen doch erstmal arbeiten gehen. Verwöhnte Blagen. Es fährt doch keiner einen Meter weniger, weil sich irgendwo einer an die Straße klebt. Davon wird das Klima auch nicht besser.
So weit die untauglichen Argumente, die allerdings bereits verdeutlichen, wie erfolgreich solche Aktionen sind.

Leider kann ich kein gutes Haar an dergleichen lassen, und nein: es ist nicht schon deshalb gut, weil andere ja gar nichts tun. Es ist naiv, es fußt auf der völlig falschen Analyse und festigt daher auch noch die Strukturen, gegen die sich eigentlich jene wenden müssten, die 'das Klima retten' wollen. Vorschlag aus dem Off: Hackt eine Bank, das könnte helfen.

Man muss nur wollen

Aber eines nach dem anderen. Der typisch sozialdemokratische Ansatz einer Mittelschichtsjugend ist zum Heulen naiv. Man macht also Aktionen, um den Staat dazu zu bewegen, das Klima zu retten. Gesetze, Verbote, Vorschriften, mithilfe derer der Kapitalismus umweltfreundlich werden soll.

Echt jetzt? So wie er gerecht ist und den Armen hilft? So wie SPD sich für die Arbeiter einsetzt und die Grünen für die Umwelt? Ist da noch jemand zuhause in eurer zerebralen Mansarde? Der Staat schützt und hegt das fucking Eigentum, ihr Noobs.

Hinter die Ohren schreiben: Die bisherige materialistische Klassenanalyse der Linken wurde weggeworfen für eine simple Geschichte von Gut und Böse. Das Zitat bzw. die Übersetzung stammt aus einem völlig anderen Zusammenhang, beschreibt aber exakt das Elend der Zeit.

Helden opfern sich

Jeder weiß um die Probleme des Klimawandels, was er mit Treibhausgasen zu tun hat und dass die kapitalistische Produktion immer mehr Umsatz bei möglichst geringen Kosten erzeugen muss. Dem dient das ganze System, mithin auch der Staat. Das resultiert nicht aus einem Willen, schon gar nicht aus Bosheit, sondern ist systemische Notwendigkeit.

Diese wiederum hat auch eine Ideologie der Vereinzelung hervorgebracht, die Atomisierung der Gesellschaft, die Verteufelung von Kollektiven als unfrei und die protestantische Verklärung der Handlungen Einzelner. Du bist allein verantwortlich. Du bist der Held deiner eigenen Geschichte. Na, dämmert da was?

Das ganze Gewese taugt nur dazu, dir einen Status zu verschaffen. Du bist im Widerstand. Du tust etwas. Du kannst ein reines Gewissen haben. Das ist gut und gottgefällig. Nein, an den Verhältnissen wird es nichts ändern. Das tun anonyme Kräfte, von denen du nicht einmal etwas ahnst. Und noch einmal nein: Das sind keine Geheimzirkel. Es ist schnöde Physik.

 
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Wie ich neulich darlegte, übernimmt das Völkische den Klassenkampf, weil sich sonst niemand drum kümmert. Dabei kann es ganz nebenbei noch auftrumpfen mit der vermeintlichen Befriedigung von Grundbedürfnissen, wo Pseudolinke ihre Atomisierung noch feiern. Am Rande wäre es auch interessant, einmal den diesbezüglichen Effekt von Corona zu analysieren – jenseits von Geheimplänen und blinder Gefolgschaft. Im Folgenden ein Kennstduschon:

Der Begriff "Heimat" oder Abwandlungen davon gehören definitiv in die politische Debatte – wobei mir weniger aufgeladene Synonyme lieber wären. Den Kern der rechten Heimatbesoffenheit bildet aber durchaus eine Kritik – ein sich Abgrenzen von dem, was Politik mit unserem Zuhause anstellt. Das kann wütend sein oder kitschig, rückwärtsgewandt und fremdenfeindlich; es kann aber auch bedeuten, dass man sich für das Bedürfnis nach einem Minimum an Ruhe und Geborgenheit einsetzt, das niemandem mehr bleibt, wo der Kapitalismus die Menschen zu reinen Funktionsträgern degradiert.

Ich habe neulich noch die Geschichte gehört von einem Fußballprofi, es mag in den 70ern gewesen sein, der im Stahlwerk gearbeitet hat und dort auch gar nicht weg wollte. Vielleicht ebenfalls eine Legende, aber es deutet an, was sich hinter dem Komplex "Heimat" verbirgt. Man gehört dazu. Man kennt sich aus, hat sein Standing, ist ein Teil davon. Man wird geboren, lebt und stirbt irgendwo. Niemand macht es einem streitig. Dafür stellt sich mancher sogar freiwillig vor einen Hochofen.

Dazugehören

Es war in früheren Jahren den Karrieristen und bestimmten Berufen vorbehalten, geschäftlich nicht nur unterwegs zu sein, sondern auch regelmäßig den Wohnort zu wechseln. Diesen Deal konnte man eingehen oder nicht, die Meisten betrafen derlei Möglichkeiten gar nicht. Nomadentum (und Monadentum; Witz für Auskenner) war ein selbst gewähltes Schicksal, das mit höherem Einkommen vergolten wurde, und selbst diesen Menschen blieb die Möglichkeit, irgendwann zurückzukehren. Man hatte gemeinhin einen Beruf, einen Betrieb und Kollegen, die man kannte.

Inzwischen verlangt uns die große Maschine längst totale Mobilität ab, und zwar ohne Gegenleistung. Im Gegenteil wird gerade den Arbeitenden Armen vorgeschrieben, was sie zu arbeiten haben, wohin sie dafür zu gehen haben und dass sie das auch gegen minimale Bezahlung müssen. Wer in einer Großstadt wohnt, die nicht gerade verkommt, wird aus der Innenstadt vertrieben, und selbst an den Stadträndern arbeitet man hauptsächlich für den Vermieter. Wer dieses Elend noch nicht erlebt, der weiß, dass es ihm droht. Das ist Gesetz, das sagt sogar die Partei für Soziale Gerechtigkeit®.

Millionen hinterlässt das frustriert, wütend, ängstlich und mit dem diffusen Bedürfnis nach ein bisschen sozialer Sicherheit. In dieses Bedürfnis grätscht die Rechte mit Bildern von stolzen Deutschen in schöner Landschaft hinein, die sich gegen die fremde Bedrohung wehren. Diese wiederum hat eine Hautfarbe. Das ist konkret, das kann man anfassen, darin kann man Frust und Wut kanalisieren. Was es nicht kann, ist die Wirklichkeit begreifen und die Bedürfnisse auch nur annähernd real befriedigen.

Welches Problem?

Die Linke hat hier überhaupt keine Konzepte. Die pseudolinken Kinder der besser situierten Mittelschicht kämpfen für eine ideale Welt, in der ihre Probleme durch Vorschriften und Verbote gelöst werden sollen. Diese Probleme betreffen die überwältigende Mehrheit der Menschen gar nicht. Zu den Bedürfnissen der Mehrheit aka Unterschicht, die sich in den o.g. Bildern und Scheinlösungen äußert, fällt ihnen schlicht überhaupt nichts ein. Dabei wären gerade regionale Konzepte, greifbare Solidarität und ein konkretes Miteinander eine politische Ebene, auf der man etwas bewegen kann, und zwar nachhaltig.

Was fehlt, sind sowohl Ideen als auch vor allem Organisationen. Arbeitervereine, Gewerkschaften, Betriebsräte, waren darauf angewiesen, dass sie vor Ort und allgemein abbildeten, was sich in der Unterschicht tat. In einer Welt voller Betriebe mit festen Belegschaften waren sie eine Macht. Als Tarifdealer in einer abstrakten Arbeitswelt, in der sich niemand mehr (aus)kennt, sind sie nur ein Rad unter vielen. Ihre Vertreter wohnen auch nicht mehr nebenan, sie haben ein Büro in der Stadt.

Es braucht gegen den Druck in die Vereinzelung neue Formen der Begegnung und der sozialen Bindung. Man muss sich treffen und miteinander sprechen. Der Trend geht hingegen in die Eiswüste einer Isolation, die uns als "Digitalisierung" auch noch wie ein Segen verkauft wird. Die Pseudolinken verbieten derweil das Rauchen in Kneipen, damit die Asis in ihren Käfigen bleiben. Ich ahne dennoch in diesem Sog einen Ansatz zum Gegenteil. Wir können nicht allein leben. Diese Einsicht bricht sich auch und gerade Bahn im Gedusel um "Heimat". Ein Gegenkonzept muss Formen gegenseitiger Fürsorge anbieten, die nicht in "Sozialreformen" besteht, sondern in konkreter gegenseitiger Unterstützung.

 
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Anjatanja Borbeck und die aggressiven Kräfte des Wertewestens schämen sich nicht, in aller Welt von einer regelbasierten Ordnung® zu schwadronieren, sie permanent einzufordern und wiederholt militärische Drohungen damit zu verknüpfen.

Das Beste daran aber ist der Orwellsche Kern, denn sie benennen diese Regeln nicht. Diejenigen, die es längst gibt und ihre Institutionen – Völkerrecht, UNO und internationale Gerichtshöfe – werden von NATO und EU unterminiert oder gar nicht erst anerkannt. Wenn sie "Regeln" sagen, meinen sie nichts anderes als Willkür, und das haben die Staaten der Erde auch längst erkannt.

Taube Nüsse

Während der Westen derart die Diplomatie zu Grabe getragen hat und lässig die Beine übereinander schlägt, nimmt er nicht einmal zur Kenntnis, wenn es darauf die passende Antwort gibt. Die woken Antirassisten pfeifen auf alles, was nicht ihrem kulturell-politischen Imperialismus gehorcht, sprich: den wirtschaftlichen Interessen ihrer Führungsmacht.

Die Anderen halten sich derweil an Regeln, die niemand aufschreiben muss: Nichteinmischung in innere Angelegenheiten, Verantwortung für das je eigene Land, Kooperation zum gegenseitigen Vorteil, diplomatische Bemühungen bei abweichenden Interessen, Kompromisse. Selbst Kriegsgegner reden miteinander, so vernünftig sie es hinbekommen – siehe Indien und China.

Die da Regeln fordern, setzen sich eifrig über alles hinweg, halten es mit Folter, Mord und Krieg, wenn es ihnen passt, pfeifen aufs Völkerrecht, verhängen beliebig Sanktionen, lassen ganze Völker hungern und darben. Dabei erheben sie noch den Anspruch, alle müssten das mitmachen, und schicken folgerichtig ihre impertinentesten Eiferer um den Globus, die das krakeelend einfordern.

Daheim und unterwegs

Wer die internationale Presse liest, trifft auf Reaktionen von höflich formulierter Verwunderung bis offener Abscheu, umfassend jedenfalls und wenig überraschend auf deutliche Ablehnung. Die Außenpolitik des Wertewestens taugt zu keinem Dialog. Sie kennt daher auch nur mehr einen Modus: die Drohung.

Daheim wird das von willigen Lautsprechern journalistisch als Kampf für Freiheit und Menschenrechte verkauft. Gut, dass die so leicht verunsicherte Bevölkerung gleichzeitig vor den Desinformationskanälen der Feindsender geschützt wird.

 
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Bundesarchiv B 145 Bild-F065187-0032, Bonn, Pressekonferenz der Grünen, Bundestagswahl

Neulich las ich einen Satz, der mir merkwürdig erschein: Frankreichs Linke, so hieß es darin, zerstreite sich "erneut"; Le Pen sei die wahre Oppositionführerin. Meine Frage nämlich wäre doch: Welche Linke?

In ganz Europa ist der Bellizismus ausgebrochen, befeuert durch angeblich "linke", "sozialistische" oder "grüne" Charaktermasken. Selbst die in Deutschland als extrem eingestufte Partei "die Linke" schwenkt auf den Kurs ein, der absolut unvereinbar ist mit einem unumstößlichen linken Tabu: dass Arbeiter auf Arbeiter schießen.

Versöhnt

Die Degeneration dessen, was sich "links" nennt, ist der grandiose Erfolg des Sozialdemokratismus, der am Ende der Geschichten immer wieder die Versöhnung von Arbeit und Kapital schafft, indem er die Drecksarbeit für Letzteren leistet und ausradiert, was für Erstere den Klassenkampf aufnimmt.

Die letzten organisierten Kämpfer der Arbeiterklasse wurden vor Jahrzehnten in die Knäste der BRD geworfen. Heute werden noch Splittergruppen als Terroristen verfolgt. An die Stelle der parlamentarischen Linken ist ein woker Spaltpilz an die Seite der Kapitalanbeter von SPD und Grünen getreten. Diese wurden von Kirchentags-Christen und Atlantiker-Reaktionären auf rechts gewendet.

Die Rechte der Arbeiterklasse werden in Frankreich immerhin noch von auch gewerkschaftlich organisierten Gruppen auf der Straße verteidigt, denen man wiederum auch nationalistische Motive nachsagt. Nun, haben sie? Ist das relevant? In UK haben sie den letzten Versuch einer romantischen arbeiterparteilichen Bewegung mithilfe der Geheimdienste und ihrer Journaille erledigt. Jeremy Corbyn wurde flugs Antisemit; das hat immerhin gereicht, um ihn innerparteilich zu vernichten.

Volksverräter

In Frankreich (und Italien, Ungarn, Dänemark, Finnland …) wählen die Arbeiter lieber rechtsextrem. Warum auch nicht? Das Establishment, insbesondere das pseudolinke der Mittelschichts-Kapos, tritt ihre Interessen mit Füßen und bespuckt sie noch für ihre böse Sprache sowie ihre selbstverschuldete Armut und mangelnde Bildung. Fahrt zur Hölle, Volksverräter!

Für Frankreich reicht eine einzige politische Figur, um sich deutlich zu machen, mit was für einer Linken wir es da zu tun haben: François Hollande. Der war mit einem nachgerade linksradikalen Programm angetreten und hat dann dem Kapital jede Öffnung geleckt, die er finden konnte. Für die USA hat er den großen Fake "Minsk 2" umgesetzt, worauf er auch noch so stolz ist, dass er es strahlend hinausposaunt.

Es lässt sich nirgends mehr leugnen, wer uns verraten hat, wer die Völker, die Menschen, die Arbeiterklasse immer und immer wieder verrät, weil es ihr Programm ist. Es kann keine Linke geben, solange Sozialdemokraten ihr Gift in diesen Brunnen kippen. Dass das Proletariat glaubt, man müsse es dann eben völkisch angehen, ist weder besonders dumm noch inkonsequent; nur tragisch.
 

 
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Selbstverständlich ist die Überschrift hier ironisch zu verstehen. Hier. Woanders nämlich keinesfalls. Das Lexikon der INSM etwa klärt uns auf:

"Eine unabdingbare Voraussetzung der Freiheit ist das Vorhandensein von persönlichem Eigentum." Der Übergang zum Produktionseigentum ist fließend, aus der Freiheit entstehen automatisch Kapitalismus und Wohlstand®:
"Dank der Umsetzung des Prinzips der Freiheit im ökonomischen Bereich (Wettbewerb) hat sich der Wohlstand der Menschen in vielen Ländern der Erde ständig erhöht."

Kein Recht ohne Eigentum

Dementsprechend kämpft die Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall, Eigentümerin der INSM, auch für unsere Freiheit und Demokratie®, denn die wiederum bedeutet, dass das Kapital gefragt wird, ehe Parlamente Gesetze verabschieden.

So viel zum Selbstverständnis der ganz Anderen. Deren Haltung hat sich über die Jahre dahingehend verfestigt, dass wer hat, nicht nur hat, sondern auch keine Vertragspartner mehr kennt – diese sind nur mehr eine Art Frucht, der man den Saft ausquetscht, bis nichts mehr drin ist, und die man dann auf die Straße wirft.

Viele, auch ich selbst, machen derzeit die Erfahrung, dass die Freien, die in dritter Generation schwer geerbt haben oder auch sogenannte 'Wohnungsgesellschaften', die Mieten erhöhen. Das sei ihr Recht, meinen sie, weil es im Gesetz steht. Ob die Mieter sich das Wohnen dann noch leisten können, ist irrelevant, denn das ist ja nur ihr Recht, solange sie zahlen.

Freiheit muss sich lohnen

Nein, ihr Parasiten, solche Mieterhöhungen sind nicht euer fucking Recht. Das Gesetz legt Grenzen fest, deren Überschreitung Unrecht ist. Der Umkehrschluss ist zwar juristisch zulässig, macht aber diejenigen, die ihre Vertragspartner damit ausbluten, zu Abschaum. Blöd seid ihr obendrein, weil ihr damit am Ende Verlust macht. Leerstand bringt nichts ein, und auch Obdachlosigkeit kostet. Sogar euch.

Aber so ist sie, die schöne neue Welt der Freien. Mein Geld. Mein Recht. Keine Gefangenen. Und das nennen sie dann auch noch Soziale Marktwirtschaft®. Es gibt zu wenig Ehrlichkeit in dieser Gesellschaft, denn sonst gäbe es diese postmoderne Form der Leibeigenschaft wenigstens offiziell.

Jeder hat das Recht, das er sich leisten kann. Wer nichts hat, gehört den Eigentümern. Nur die Sklaverei bleibt selbstverständlich abgeschafft, denn die wäre ja mit Kost und Logis verbunden. Das erwirtschaften die Sklaven doch gar nicht mehr. Dafür investieren wir nicht.

 
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Seltsam. Ich habe einen Text aus September letzten Jahres gefunden, der offenbar hier nicht veröffentlicht wurde. Na dann holen wir das mal nach:

Wenn der Anti-Imperialismus der US-Regierung auf deutschen Antifaschismus trifft, der Hitler und Auschwitz überall in der Welt bekämpft, wird es blutig. Das war so im Jugoslawienkrieg, in dem der Grüne Kriegstreiber den Pazifismus beerdigte, indem er "Nie wieder Krieg" mit dem perversen Slogan "Nie wieder Auschwitz" neutralisierte, und es ist so, weil seine eifrige Nachfolgerin bis zum letzten Ukrainer im "Vernichtungskrieg" kämpfen will.

Allüberall finden der Wertewesten und seine deutschen Nazienkel Hitlers: Milosevic, Saddam, Assad, Putin, Xi – die Feinde des Westens sind Hitlers. Ihre Konflikte sind Vernichtungskriege, ihre Gefangenen sitzen in Konzentrationslagern, sie sind das inkarnierte Böse. Sie wollen die Welt unterwerfen und alles vernichten.

Der große Friedensplan

Der Wertewesten stemmt sich mit aller Macht dagegen, bringt Menschenrechte, das Gute und Kaugummi. Dafür plant er Sanktionen gegen das Böse und eine Zukunft für die Unterdrückten.

Der Siegeszug der Antifaschisten und Anti-Imperialisten hat aktuell einen weiteren wichtigen Aspekt zur Befreiung der Menschheit von allem Übel entdeckt: Der Wertewesten will für die Entkolonialisierung der Welt sorgen, wie sie durch Russland und China betrieben wird. Wie machen die das? Indem ihre Staaten existieren. Das soll sich ändern – selbstverständlich ohne dass sich irgendwer bedroht fühlen muss durch das Verteidigungsbündnis der Friedensbringer.

Ergänzend sind Konzepte in Vorbereitung, die endlich die Ausbeutung armer Nordamerikaner und Westeuropäer durch die Despotien Afrikas beenden. Auch Südamerika und Asien dürfen hier nicht aus dem Fokus geraten, sind hier doch reichlich Diktatoren am Ruder, die nur darauf warten, weitere Vernichtungskriege vom Zaun ihrer Konzentrationslager zu brechen. Wir Antifaschisten müssen in dieser schweren Zeit zusammenhalten, für eine endgültig befreite Welt.

 
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Todd und Geufel sitzen wie jeden Freitag mit den Kleinen am Ufer des Flusses und schauen Leichen beim Vorbeitreiben zu.

Na, Geufelchen, was liegt an?

Gute Frage. Wenn man sich das Elend so anguckt, gehen einem doch langsam die Themen aus.

Ist das Elend nicht auch eins?

Wer soll sich das auf die Dauer anhören? Wozu hattest du ihnen noch den Verstand gegeben?

Um ihn auf möglichst originelle Weise so oft wie möglich zu verlieren?

Das wenn es wäre. Aber was bitte soll daran noch originell sein? Religiotie, Homöopathie, Bellizistik, Astrologie, Lifestyle … das Niveau deiner Kreation hat die Höhle unterm Marianengraben gefunden.

Ich kann mich so schlecht erinnern, ich habe damals, glaube ich, echt zu viel von diesem Kraut gequarzt, aber es mag sein, dass ich da etwas programmiert habe, das ich selbst nicht mehr nachvollziehen kann.

Das muss ja furchtbar schiefgegangen sein, wenn sie das Buchstabengewürge dieser blöden Wortdesignmaschine nicht mehr von ihrem eigenen Gelaber unterscheiden können.

Naja, ein paar von ihnen können das ja noch.

Dolle Wurst! Und was haben sie davon? Das sind doch die Letzten, denen sie noch eine relevante Funktion übertragen.

Irgendwas war da, irgendwas hatte ich mir dabei gedacht.

Weißt du, was wir mal bräuchten?

Sag an!

Ein bisschen Evolution. Dieses Gewürm hat einfach zu wenig Druck.

Meinst du? Und was ist mit Klimakrise, Weltkriegsdrohung und all dem?

Okay, das mit dem Klima ist schon gar nicht schlecht, aber das wird keinen großen Effekt haben. Und was nützt eine Drohung, wenn sie nicht wahrgemacht wird?

Hm, vielleicht war es ja das.

Was?

Das mit diesen Nuklearwaffen. Dass ich mir gedacht habe, diese Dödel würden ihre großartigste Fähigkeit dazu verwenden, so viel wie möglich total kaputt zu machen.

Großartige Idee!

Na du sagtest doch eben was von wegen Evolution.

Aber doch nicht gleich die ganze Spezies und womöglich das komplette Ökosystem.

Ich ahne, dass du beides unterschätzt. Wenn da welche übrigbleiben, könnten sie vielleicht etwas draus lernen.

Todd?

Yo?

Gibt es nicht schon genug Zombieapokalypsen in deren Fernsehen?

Was weiß ich, ich sagte doch: Zu viel von diesem Zeugs gequarzt. Zeitreisen kann ich auch nicht. Das können sie nur im Fernsehen.

Ich gehe gleich mal mit den Kindern spazieren.

Wohin soll’s gehen?

Artjomowsk.

Ah ja, noch lohnt sich das ja.

Eben.

(Lyllith, Luzif und Vladdi, unisono):
Nak naaknak naak nak naaknak! Nak naaknak naak nak naaknak!

Beelze: Können die nicht richtig sprechen?

Hades: Die wollen Funker werden.

Beelze: Funker? Wo? Wieso?

Hades: Bei der Bundeswehr.

Beelze: Die sind echt ekelpervers.

Hades: Kann man sich gar nicht ausdenken, sowas.

 
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Moskowiter verschleppen unschuldige Kinder

Es ist die Leistung eines führenden Politikers der Partei "Die Linke", die Figur Putin endlich historisch ultimativ eingeordnet zu haben. Er ist schlimmer als Hitler. Die Begründung muss uns hier nicht interessieren, das hätte mit lumpenpazifistischen Abwegen wie Logik, Plausibilität oder Realitätsprüfung zu tun.

Der "Spiegel", seinerzeit noch als nachrichtenmagazinähnlich zu betrachten, hat die Godwinsche Maßeinheit Hitler journalistisch etabliert, als er den Intellektuellen® Enzensberger mit dessen Aussage "Saddam=Hitler" aufs Titelblatt hob, damals noch verschämt in der Ecke unten links. Inzwischen werden die Urteile nach kurzem journalistischen Prozess bekanntlich ganzseitig bekanntgegeben.

Unvermeidliche Vergleiche

Zum Stand der Geltung: Putin ist das Höllenwesen, das aus Neid auf die Demokratie und den Wohlstand im Nachbarland sowie Träumen von einem Großreich bis hinter den Ural brutale Überfälle anzettelt, in deren Verlauf er tausende von Kindern verschleppen lässt, weil diese die NATO wirklich mögen. Was er dann mit diesen anfängt, wird in Kürze der britische Geheimdienst herausfinden.

Wir erinnern uns derweil noch, wie die Familie Schicklgruber vor dem Terror fliehen musste und ihr Sohn sich zunächst an der Front durch besondere Tapferkeit auszeichnen konnte, um dann in legalen Strukturen auf demokratischem Wege zur Mehrheit zu gelangen. Daran nehmen sich jene heute ein Beispiel, die für unsere Freiheit kämpfen.

Ein letzter Schritt fehlt derweil allerdings, was großes Unverständnis auslöst: Dass noch immer von "Russland" die Rede ist, wo eine Bande dämonischer Verbrecher ihr Regime auf den rauchenden Trümmern einer einstmals großen Nation errichtet hat, ist nicht hinnehmbar. Es ist die Pflicht jedes objektiven Berichterstatters, künftig nur noch von Moskowien zu sprechen.

Finsteres Fürstentum

Das Russland, das Putin beansprucht, existierte nur unter deutschen Zar*innen. Danach wurde es von barbarischen Kommunistenhorden zugrunde gerichtet, ehe ein kurzer Moment des Glücks über die Nation kam. Boris Jelzin wollte den Russen und der Welt die Freiheit zurückgeben, scheiterte aber am Ende an der Schlange im eigenen Stab.

Putin nützt das Nationalgefühl der Russen nur aus, und wo er sie nicht – wie einst die Kommunisten – unter die Knute zwingt, verführt er sie mit nationalistischen Lügen. Auch hier übertrumpft er mühelos den Führer und Reichskanzler, an dessen Patriotismus nun wirklich kein Zweifel besteht. Es muss klar gesagt werden: Der brutale Führer Moskowiens muss erst sterben, ehe es Frieden geben kann.

p.s.: Ramelow ist derweil nicht irgendwer, sondern ein ausgewiesener Hitlerexperte.

 
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Die Tagesschau begann heute mit der Meldung, dass sie einmal mehr für ihre großartige Arbeit ausgezeichnet wurde. "Die Tagesschau ist die Topmarke im deutschsprachigen Nachrichtenwesen. Niemand informiert mehr Menschen so objektiv und kritisch wie wir. Darauf sind wir mit Recht stolz."

Die Top-Meldung war dann die, dass die Bundesregierung sich einmal mehr über eine schwierige Frage geeinigt habe, nämlich die vereinfachte Asylregelung für Menschen, die sich bereit erklären, sofort in den Dienst der Freiheitlichen Demokratie zu treten. Dazu der Sprecher:

"Die Bundesregierung beweist einmal mehr, dass in Zeiten von Desinformation und Hasskommentaren die zivilisierte gesellschaftliche Diskussion stellvertretend im Kabinett stattfindet. Die Ergebnisse lassen sich sehen. So sehr, dass selbst die Union dem einhellig zustimmt."

Praxisorientiert

Außenministerin Anjatanja Borbeck wird eingeblendet, im chicen grünen Kostüm vor einem LKW der Bundeswehr, an dem Menschen anstehen und sich mit olivgrüner Kleidung versorgen lassen.

"Wir haben beschlossen, dass wir, und nach langer Diskussion, wir Asylverfahren straffen unter einer Bedingung, dass ehmt ein Dienst übernommen wird, im Sicherheits äh Bereich, zum Beispiel bei den äh Streitkräften oder der Grenzsicherung. Dabei laden wir ganz herzlich ein auch Transgender und Queer, People of Colour, ehmt divers und bunt.

Diese Menschen hier lassen sich direkt nach Aufnahme zu einem Ausbildungsort bringen und gehen anschließend in den Einsatz. Nach einem Jahr haben sie dann volles Asylrecht. Vor allem in Zeiten, in den die Verteidigung unserer Freiheit immer wichtiger wird, ist das ein ganz ganz wichtiger Kompromiss."

Der Sprecher erscheint wieder und stellt fest, dass diese sehr praxisorientierte Lösung ein kritisches Lob der Vierten Gewalt wert sei. Dann kündigt er den Wetterbericht an für Deutschland und die Gebiete, in denen Freiheit und Demokratie aktuell gesichert werden.