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Selbstverständlich ist die Überschrift hier ironisch zu verstehen. Hier. Woanders nämlich keinesfalls. Das Lexikon der INSM etwa klärt uns auf:

"Eine unabdingbare Voraussetzung der Freiheit ist das Vorhandensein von persönlichem Eigentum." Der Übergang zum Produktionseigentum ist fließend, aus der Freiheit entstehen automatisch Kapitalismus und Wohlstand®:
"Dank der Umsetzung des Prinzips der Freiheit im ökonomischen Bereich (Wettbewerb) hat sich der Wohlstand der Menschen in vielen Ländern der Erde ständig erhöht."

Kein Recht ohne Eigentum

Dementsprechend kämpft die Arbeitgebervereinigung Gesamtmetall, Eigentümerin der INSM, auch für unsere Freiheit und Demokratie®, denn die wiederum bedeutet, dass das Kapital gefragt wird, ehe Parlamente Gesetze verabschieden.

So viel zum Selbstverständnis der ganz Anderen. Deren Haltung hat sich über die Jahre dahingehend verfestigt, dass wer hat, nicht nur hat, sondern auch keine Vertragspartner mehr kennt – diese sind nur mehr eine Art Frucht, der man den Saft ausquetscht, bis nichts mehr drin ist, und die man dann auf die Straße wirft.

Viele, auch ich selbst, machen derzeit die Erfahrung, dass die Freien, die in dritter Generation schwer geerbt haben oder auch sogenannte 'Wohnungsgesellschaften', die Mieten erhöhen. Das sei ihr Recht, meinen sie, weil es im Gesetz steht. Ob die Mieter sich das Wohnen dann noch leisten können, ist irrelevant, denn das ist ja nur ihr Recht, solange sie zahlen.

Freiheit muss sich lohnen

Nein, ihr Parasiten, solche Mieterhöhungen sind nicht euer fucking Recht. Das Gesetz legt Grenzen fest, deren Überschreitung Unrecht ist. Der Umkehrschluss ist zwar juristisch zulässig, macht aber diejenigen, die ihre Vertragspartner damit ausbluten, zu Abschaum. Blöd seid ihr obendrein, weil ihr damit am Ende Verlust macht. Leerstand bringt nichts ein, und auch Obdachlosigkeit kostet. Sogar euch.

Aber so ist sie, die schöne neue Welt der Freien. Mein Geld. Mein Recht. Keine Gefangenen. Und das nennen sie dann auch noch Soziale Marktwirtschaft®. Es gibt zu wenig Ehrlichkeit in dieser Gesellschaft, denn sonst gäbe es diese postmoderne Form der Leibeigenschaft wenigstens offiziell.

Jeder hat das Recht, das er sich leisten kann. Wer nichts hat, gehört den Eigentümern. Nur die Sklaverei bleibt selbstverständlich abgeschafft, denn die wäre ja mit Kost und Logis verbunden. Das erwirtschaften die Sklaven doch gar nicht mehr. Dafür investieren wir nicht.