2025
Yearly Archive
Posted by flatter under
geostrategie[3] Comments 02. Okt 2025 13:24

In den Kommentaren wurde just festgestellt: "Endlich sagt's mal einer: Lawrence: Trump was 'on the verge of outright insanity' in deranged speech to military commanders Morgen bitte noch eine ähnliche Rede über die anderen Präsidenten seit Carter", worauf ich antwortete, Geistig pathologisch beeinträchtigt sei nur die Hälfte von denen gewesen. "Kriegsgeil und mordlüstern ist für einen POTUS kein Anzeichen für ein krankes Gemüt."
Nun, da wir auch hier akribisch die Chronik der Verblödung voranbringen, werfen wir einen Blick in die jüngste Geschichte: Vor 20 Jahren schrub ich über einen der oben Gemeinten:
Same Procedure
"Nach einem Bericht der BBC hat George Walker Bush den Auftrag für die Kriege in Afghanistan und dem Irak von Gott selbst erhalten. Das wirft einige Fragen auf: Braucht Gott Öl? Welche Aktien empfiehlt er? Was hat er nur gegen Muslime? Und was plant der Irre als nächstes?
Kleiner Scherz. Es ist ja nichts Neues, dass der Extrinker Bush unter massivem Einfluss der Droge Religion steht. Der direkte Draht zum Herrn lässt allerdings vermuten, dass nicht Eifer allein ihn beseelt, sondern eine schnöde Psychose. Nun, man soll ihn deshalb nicht verurteilen. Nicht deshalb! Außerdem kann es niemanden überraschen, wenn Bush sich seine Entscheidungen einflüstern lässt. Da sind mir Gott und die Heiligen allemal lieber als Cheney und Rumsfeld."
Die Cheneys, die Kagans (zu denen auch Nuland gehört), die ganze blutrünstige Neoconbrut mit ihrem Hegemoniewahn, von Wolfowitz bis Sullivan, Rubio und Graham, dienen seit Ford und Reagan, egal, wer unter ihnen Präsident ist, die Mehrheit in Senat oder Kongress hat. Ihre Agenda ist so einfach wie offen. Jeder kann sie nachlesen, bei den Think Tanks wie Stratfor, RAND oder Brookings Institution oder ganz einfach auf der Home Page des Weißen Hauses.
Völlig unverdächtig
Jeder kann die Protagonisten kennen, was sie planen, was sie tun, ihre Geschichte, die Blutspur ihres Versagens, ihre Erfolge im Hinblick auf die Legalisierung von Massenmord und Folter. Einiges davon ist hinlänglich bekannt, nicht zuletzt, weil einer ihrer zynischsten Handlanger auf dem Ticket des Protestes gegen Guantanamo ins Weiße Haus eingezogen ist und sich einen Friedensnobelpreis bestellt hat.
Was davon erfahren wir durch unsere Gatekeeper, den Hütern der wirklich wahren Information, Verteidiger des Guten gegen Russen und Fake News, die alles Wichtige für uns "einordnen"? Rhetorische Frage. Diese Charge würde niemand mehr im Supermarkt einstellen, um die Regale einzuräumen.

Posted by flatter under
kunstlyriklamauk[51] Comments 29. Sep 2025 13:25

Wollen Sie als Konsument nicht einfach passiv ihren Einkauf über sich ergehen lassen, sondern ihn zu einem professionellen Erlebnis machen, haben wir an dieser Stelle die besten Ticks und Trips zusammengefasst. Bitte folgen!
Zunächst gilt es, seine Aura zu maximieren. Sie sollen wahrgenommen werden, und zwar bis in den hintersten Winkel des größten Einkaufszentrums. Besonders Hartgesottene wälzen sich dazu einfach in Kuhmist, aber das ist die Lösung für Grobe.
Besser ist die Nutzung von Billigseife und/oder Parfumartikeln in hinreichender Menge und Qualität. Welche Sorte Sie dazu bevorzugen, ist eine Typfrage – sie wollen ihr Erlebnis ja schließlich selbst überleben.
Vorbereiten, umsetzen
Ob die Mischung stimmt, können sie einfach überprüfen: Wenn an der frischen Luft die große Mehrheit der Passanten, denen Sie begegnen, einen spontanen Hustenanfall erleiden, ist die Beaufschlagung korrekt kalibriert. Sie sind atemberaubend. Los geht’s.
Vor Ort beachtet der Profi, dass die Regale beidseits des Ganges gleichberechtigt zu behandeln sind, mithin strikt die Gangmitte einzuhalten ist. Gehen Sie langsam. Sehr langsam! Sollten Sie aus einer Laune heraus einmal den Wagen nicht bei Ihnen führen wollen, nutzen Sie Engpässe oder stellen Sie ihr Gefährt senkrecht zur Fahrtrichtung.
Sollten Ihnen andere Kunden kommunikative Angebote machen, nehmen Sie diese auf keinen Fall wahr. Sagen Sie nichts, blicken Sie stier, und wenn eine Antwort sich gar nicht vermeiden lässt, murmeln Sie: "Ich habe Rechte."
Die Kasse ist Ihr Revier. Hier trumpfen Sie auf, hier herrschen Sie uneingeschränkt. Bei der Annäherung ans Warenband schieben Sie ihre Karre ruckartig vor, bis Sie einen Widerstand spüren und den Quittungston Ihres Vordermanns vernehmen. Dieser kann metallisch sein, schmerzverzerrt oder beides.
Das Finale
Sodann gehen Sie um Ihren Wagen herum und nehmen engsten Kontakt auf. Dies bedeutet enger als eng. Dabei sind alle Körperteile erlaubt bis auf die Hände – aus rechtlichen Gründen. Sollte Ihr Vordermann seinen Wagen als Pufferzone benutzen, passieren Sie diesen und greifen Sie über. Legen Sie Ihre Waren aufs Band, ehe die Zielperson die ihren platziert hat.
Lassen Sie auf keinen Fall nach. Geben Sie niemals auf. Es wird der Tag kommen, an dem Sie erfolgreich überholen werden. Wie Sie Waren adäquat in den Wagen zurücklegen, wurde hier eingehend besprochen.
Der perfekte Bezahlvorgang erfordert ein wenig Kopfrechnen. Bieten Sie aber zunächst ein ausgeschaltetes Smartfon und mindestens zwei dysfunktionale Geldkarten an. Nachdem dies absolviert ist, werden Sie bar bezahlen. Mit Münzen.
Dazu haben Sie bereits im Training auf den Cent genau aufgerechnet, was der Einkauf Sie kostet. Ihre Bargeldsumme unterschreitet diesen Betrag um exakt einen Cent. Zählen Sie laut und gemächlich mehrfach den Betrag und verweigern Sie sich dem Angebot, die Differenz erlassen zu bekommen. Lassen den Wagen stehen und wiederholen Sie den Vorgang, bis die letzte Filiale schließt.

Posted by flatter under
interna[43] Comments 26. Sep 2025 11:08

Quelle: Internet
Nein! Doch! Oh! Echt jetzt? Kann ja gar nicht. Zwanzig?! Glaub ich nicht. Mit diesem übelsten Zeilenschinder der ganzen Geschichte dieses einst beinahe relevanten Blogs beginnt also ein weiterer Abgesang auf sich selbst. Totgehoffte leben nämlich noch länger als Totgeglaubte. Die kriegst du nicht kaputt. Sie weigern sich einfach, ihr Ableben auch nur zur Kenntnis zu nehmen. Das hält sie frisch. Also wenn man sie jetzt fragt.
Das kennen wir aus dem Politbüro und dem Weißen Haus zur genüge. Alte Reaktionäre, die nicht nur ihre beste Zeit hinter sich haben, sondern längst außerhalb derselben leben. Von dort aus, der Exklave ihrer unzugänglichen Selbstherrlichkeit, salbadern sie ihr Zeugs vor sich hin und umgeben sich mit willfährigen Claqueuren. Biden, Trump, flatter.
Hat er sich gerade in eine Reihe mit US-Präsidenten gestellt? Redet er just in der Dritten Person von sich? Ja, zwanzig Jahre sind eine lange Zeit und er war auch schon deutlich Ü30, als er damit anfing. Dass es aber so schnell so weit geht; wer hätte das gedacht? Erbärmlich, wie er sich am Mitleid derer wärmt, die er nicht einmal zu sehen bekommt. Sagen wir ihm einen letzten Gruß und wenden uns ab.
Lasciate ogni speranza
Die Drohung steht nach wie vor im Raum, dass weitere fünf Jahre hinzukommen sollen. Die meisten Lebenslänglichen wären schon fünf Jahre draußen; das hier ist schon besondere Masse der Sühne und grenzt an Sicherungsverwaltung oder wie das alles heißt.
Zwar wurde hier mehrfach und in typischer Mantraart deutlich gemacht, dass eine "besondere Schwere der Schuld" depperte Mythologie ist, aber lassen wir uns doch zur Feier des Tages nur dieses eine Mal kurz darauf ein:
Wenn Schuld, also die Verursachung eines Schadens wie etwa die durch des Betreibers hiesigen Auftritt an den Mützen und Murmeln seiner Leser, eine Schwere hat, mithin Gewicht, mithin eine Masse, dann bedeutet dies auch, dass sie den Raum krümmt. Das, liebe Mitinsassen, kann man hier vielleicht tatsächlich feststellen. Wenn man eines von diesem Universum sagen kann, dann, dass es reichlich krumm ist. Ich danke Sie!
p.s.: Schon 1957 wusste man:
"Die Ideologie des Feynsinn ist eine skeptische Allwissenheit, die an allem zweifelt außer an sich selbst. Eine Kritik, die keinen anderen Ansatz besitzt als diesen imaginären Hebelpunkt, macht sich von vornherein zur Magd der Ereignisse. Sie schränkt sich auf die pure Taktik ein und gesteht, noch ehe sie geübt wird, ein, daß sie nichts aus den Angeln heben wird. Zwar gibt sie vor, die Welt retten zu wollen, doch weiß sie nicht, zu welchem Ende."

Posted by flatter under
journalismus ,
moral ,
politik[63] Comments 24. Sep 2025 17:54

Die Kleingruppe, die Politik und Medien fest in ihren Klauen hält, ist eine Mittelschichtsblase mit einer interessanten Entwicklung. Die Rechten jammern, alles sei in der Hand von 'Linken', während alles, was sich "links" nennt und in Parlamenten herumsitzt, seinerseits so rechts ist wie einst die Rechtskonservativen. Beides lässt sich erklären.
Das Management der Politik bedeutete einst für Minderheiten, dass sie sich Aufmerksamkeit verschaffen und Zustimmung einer zunächst abgeneigten Mehrheit erzeugen mussten. Das einzig wahre Mittel dazu war schon immer Moral sowie die von ihr erzeugten Emotionen wie Mitleid und Empörung.
Die armen Kinder
Auf dieser Klaviatur spielten zunächst die Kritiker elender Armut, unterdrückter Frauen, vergifteter Umwelt und grausamer Kriege. Nicht zufällig sind wir bei den Ursprüngen der Grünen, die auf diese Weise eine Art Moralhoheit im politischen Diskurs der Bundesrepublik gewannen. Allerdings machte die Strategie Schule, sodass die anderen Parteien nachzogen.
Zunächst stiegen Sozialdemokraten ein, die keine Probleme mit den so vertretenen Werten hatten. An den Unis hatten damit die Moralisten, angereichert durch noch radikalere Kräfte derselben Couleur, eine überwältigende Mehrheit. Als das Internet mit Formaten wie Twitter solche Strukturen und Themen noch förderte, entwickelte sich ein Sog, dem sich am Ende selbst die Konservativen nicht entziehen konnten.
Auch das Kapital und die Zentrale der Democrats in den USA kamen damit gut zurecht, allerdings blieb die Geostrategie atlantisch-neokonservativ und die herrschende neoliberale Wirtschaftspolitik wurde quasi im Tausch von Sozialdemokraten und anderen 'Linken' wie den Grünen übernommen. Mehrheitsfähig ist seitdem nur mehr, wer ein Bekenntnis zur großen Minderheitensammlung von sexuell speziell über behindert bis hin zur weiblichen Mehrheit ablegt.
Inhalte abschaffen
Dies betrachten die Rechten ebenso als 'links' wie Merkels Versuch, ihr Versagen angesichts der durch NATO-Kriege ausgelösten Flüchtlingsbewegung zu kaschieren. Aber das sind Inhalte, die im politischen Management gar nicht mehr Gegenstand von Diskussionen sind. Deren Aufgabe ist nur mehr das Orchestrieren von moralischer Empörung.
Der Weg zur Herrschaft der Moralisten über die Mehrheit vollzog sich also so: vom Schutz der einzelnen Minderheit zur Minderheitensammlung zur Reaktion gegenüber allem, was die politische Kaste als unmoralisch markiert hin zum Diktat dieser Minderheit über die Mehrheit. Bislang ist es noch so, dass die AfD in dieser Konstellation auf der anderen Seite steht – moralisch, aber keineswegs inhaltlich.

Posted by flatter under
kunstlyriklamauk[15] Comments 21. Sep 2025 17:59

Das Absurde ruiniert das Und der Aufzählung
Der Kanzler eröffnet die Kabinettssitzung und kommt gleich zur Sache:
„Meine Damen und Herren, die oberste Heeresleitung hat mir just mitgeteilt, dass die russischen Truppen unsere alliierten demokratischen Ukrainer auf eine Weise der Verschnüstung hinterlassen haben. Das ist offenbar eine neue Dimension. Wenn Putin mit Verschnüstung vorgeht, müssen wir mit erbarmungsloser Härte zurückschlagen. Sofort. Unverzüglich.“
Protokollant Ernst Orff, Staatssekretär: „Mein Kanzler, war vielleicht gemeint …“
Kanzler: „Nicht unterbrechen; die Lage ist zu, Ernst.“
Anja T. Bock (Ministerin des Äußersten): „Sehr richtig, mein Kanzler, ich habe die Bestätigung der allerobersten Heeresleitung. Wenn wir die Verschnüstungen nicht aufhalten, schickt Putin immer mehr davon. Wir sind sicher, dass er es auf die Kinder abgesehen hat.“
Kanzler: „Danke, Frau ähm, aber lassen Sie mich weiter ausführen. Ähm, welche Kinder?“
Ministerin des Äußersten: „Na die am Frühstückstisch. Die sie so gern mögen, die …“
Kanzler: Aha. Danke, Frau … ähm. … Ja, also … Unerbittlich, wie gesagt. Ich erwarte, dass sie alle mit Hochdruck daran arbeiten.
Protokollant Ernst Orff, Staatssekretär: „Mein Kanzler, es heißt ja im Sprichwort …“
Kanzler: „Jetzt kommen Sie mir doch nicht mit Sprichwörtern, Herrgottnochmal. Wir machen hier Politik. Weltpolitik! An die Arbeit! Orff? Protokoll bis heute Mittag. Abtreten!“
Bis hierhin vielen Dank
Was, das ist nicht lustig? Völlig albern und der Lage ganz und gar unangemessen? Aber was soll man noch sagen, wenn der Amtierende erklärt: "Die Trennung von Außen-, Sicherheits- und Innenpolitik ist überholt" und das gleich mit einer Feindschaftserklärung an die größte Atommacht der Welt verbindet? Das ist doch nur deprimierend.
Mal eben die Trennung von Ressorts, Kompetenzen und gegenseitiger Kontrolle aufgelöst. Innere Sicherheit – Polizei – ist Ländersache. Die Bundeswehr darf aus Gründen nicht im Inneren eingesetzt werden. Es gibt aus Gründen keine zentrale Hoheit über alles. Gewaltenteilung bedeutet gerade auch, diese Ressorts zu trennen.
Das ist jetzt also überholt. So wie man sicher auch nicht für jeden Mist einen Richtervorbehalt braucht oder auf ein Urteil warten muss, während der Feind überall seine sinistren Pläne verfolgt. Unnötiger Ballast. Gibt es noch einen Aspekt des Faschismus, der aktuell nicht wiederbelebt wird? Überrascht mich!

Posted by flatter under
kunstlyriklamauk[91] Comments 17. Sep 2025 19:21

Ich habe Reichweite. Ich bin einflussreich. Ich bin korrupt. Ich habe einen Präsidenten erledigt. Meine Leser sind meine willenlose Gefolgschaft, meine Kommentatoren gelten als solche, "die seinen Schleim auflecken". Führende Trolle haben mich gestalkt. Es gab Blogs, die sich nur mit mir befasst haben. Ich werde gehasst, gefürchtet, verflucht und verfolgt. Mit jedem Artikel, den ich veröffentliche, habe ich "ein Leser weniger!!!!11!", dennoch kommen ständig neue hinzu.
Trotz alledem gähnende Leere in der Mailbox. Kein Schwein ruft mich an. Keine Sau interessiert sich für mich. Ich meine: Wieviel Geld wirft zum Beispiel diese "SPD" aus dem Fenster, um aus einer kahlen Aktentasche einen Messias zu batiken? Für einen Bruchteil davon würde ich spontan zum Fallbeil- und Pistolius-Jünger. Für einen mittleren sechsstelligen Betrag würde ich eine Entseuchungsstation bestellen und Bärbel Bas lobpreisen, für die Hälfte eine Kampagne für Merz fahren und für eine Freifahrt auf dem Panzer durch Dnjepropetrowsk eine für die Grünen.
Feynsinn exklusiv
'Die Linke' bekäme schmutzige Arien für den Gegenwert eines Kleinwagens und die sehr gute(!) Partei sowie ihren Führür schriebe ich nach ganz ganz oben für ein paar Hundert schlappe Euronen. Was ist nur los in diesem Trümmerhaufen von Wrack eines zerfressenen Landes, in dem der Teufel immer auf denselben Haufen scheißt – und sich jeder unbedeutende Unterdämon für den verdammten Teufel selbst hält? Für ganzseitigen Trash in der FAZ sind die Mittel da, aber für eine klitzekleine Bestechung von Bloglegenden ist nix übrig?!
Fast zwanzig Jahre simuliere ich hier nun ehrlichen politischen Extremismus. Was glaubt ihr, wozu ich das mache? Was meint ihr, wovon ich Kippen und Pils® bezahle? Von Nutzerstatistiken und einer Fußnote in der Wikipedia? Von der Missachtung ehemaliger Weggefährten? Von Respekt? Resonanz? Resozialisierung? Rehrücken? Ist da draußen noch irgendwer, der sich nicht im Rektum des Establishments tummelt und bereit ist, einen wirklich unabhängigen Publizisten zu kaufen?
Versteht mich nicht falsch; ich bin bei Weitem nicht so korrupt wie die meisten anderen Schmierfinken. Ich habe meinen Preis. Mir könnt ihr nicht einfach ein Memo schicken, auf dass ich loswackle wie ein Aufziehmänneken. Ich bin exklusiv. Das kostet, aber es lohnt sich. Damit versaut man sich nicht den Ruf und gilt als gewöhnlicher Hanswurst. Transparenz Ehrensache. Wer mich mietet, darf sich damit brüsten. Also: Ihr wisst, wie ihr mich erreicht. Bis dahin schiebe ich hier Wahlboykott. Mehr gibt’s nicht für lau.
Urfassung: 09/2017

Posted by flatter under
kollateralschaden[74] Comments 14. Sep 2025 17:41

Das Gehirn spart Strom. Daher sucht es nach Ordnung, Wiederholungen, Mustern, an denen es sich orientieren kann. In den flirrenden Narrativen und Fastfood-Infos, die den Menschen sowohl von Medien als auch vermeintlichen Informationsquellen im Netz geboten werden, findet sich diese Ordnung nicht.
Die Erzählungen der herrschenden Propaganda, die inzwischen die Qualität von Märchen angenommen haben, sind inkonsistent, unplausibel und lassen schon beim leichtesten Zweifel die Willkür erkennen, die dahintersteckt. Zweierlei Maß reichen längst nicht mehr, quasireligiöse Moral ist an die Stelle von Analyse gerückt und was gestern unzweifelhaft war, ist heute falsch, weil es nicht mehr der Zielsetzung dient.
Versteht kein Mensch mehr
Die Gehirne der Menschen müssen sich den zwangsläufig verweigern; sie können das so nicht speichern, verarbeiten oder in eine Ordnung bringen, der sie noch folgen könnten. Dies ist ein deutliches Zeichen des Verfalls, mehr noch: ein Indikator dafür, wie weit der Verfall schon vorangeschritten ist. Die bestehende Ordnung hat als solche aufgehört zu existieren. Ihre rhetorischen Rückzugsgefechte erzeugen Widersprüche im Sekundentakt.
Die Besetzung der Posten sogenannter Entscheider sorgt für eine stete Fortsetzung der Farce, die Struktur, in der jene besetzt werden, lässt sinnstiftende Alternativen nicht zu. Der Zerfall der kapitalistischen Ökonomie hat den westlichen Ökonomien, die sich nicht anders denken können denn als Hegemonie, diese Absurditäten aufgezwungen. Abweichungen oder Korrekturen ausgeschlossen. Rien ne va plus.
Die Gewalt, die dabei freigesetzt wird, überrollt profundes Wissen und Geschichte sprichwörtlich mit Panzern. Es gibt aber nur eine Realität, die auf nur einer Geschichte beruht in einer Welt, die unveränderlichen Gesetzen gehorcht. Das Geschwafel der Herrschaft und ihrer willfährigen Büttel bricht sich nicht erst im endgültigen Zusammenbruch.
Alternative Wahrheiten
Es scheitert schon vorher daran, dass es in Missachtung der Errungenschaften wissenschaftlicher Aufklärung das Bedürfnis nach Wahrheit, nach einer nachvollziehbaren Ordnung im Denken, mit Füßen tritt. Das gilt allerdings auch für 'alternative' Narrative, die sich kurzfristig bilden, aus einer Art Trotz und dem Bedürfnis, sich an irgend etwas anderes zu binden. Auch diese müssen scheitern, wenn sie sich dem methodischen Zweifel verweigern.
In einer Phase des Umbruchs grassieren solche Versuche, tanzt das Irrationale auf den Ruinen der untergehenden Ordnung. Diese zerbricht längst an der Anmaßung, sich als freiheitlich und demokratisch zu gerieren. Sie wird eher über kurz als über lang diesen Anspruch aufgeben, ehe sie in die letzte Phase geht – die der offenen autoritären Gewalt.
Was danach kommt, bietet zumindest wieder die Möglichkeit, die oben genannten Kriterien zu erfüllen. Wenn die aktuelle Dekadenz in die Logik der Geschichte eingeordnet sein wird, kann etwas Neues entstehen. Wahrheit lässt sich lange unterdrücken. Vernichten lässt sie sich nicht.

Posted by flatter under
kunstlyriklamauk[43] Comments 11. Sep 2025 15:17

Die mediale Gehirnwäsche, die u.a. durch die CIA via Hollywood finanziert wird, macht auch vor der Kultserie nicht halt, die eigentlich für eine hoffnungsfrohe Zukunft stand. Während allenthalben Zombieapokalypse das Thema ist, hat sich das im Ansatz bei Star Trek zwar noch erhalten, aber auch und gerade dort tobt sich die Propaganda in der ganzen Breite ihrer Lächerlichkeit aus.
Auf der einen Seite haben wir die Helden, Kämpfer für Freiheit und Individualität aka das Gute®. Sie sind im 26. Jahrhundert strikt militärisch in Hierarchien und Befehlsketten organisiert und tragen Uniformen. Damit das nicht zu grau und fad daherkommt, brechen die größten Helden stets die Regeln, um damit Schiff, Crew und Welt zu retten. Dies gelingt immer und klebt nicht an ihren Karrieren. Die Konsequenzen für das Ausscheren aus der Ordnung tragen sie schlimmstenfalls symbolisch.
Individualismus auf Befehl
Zudem sind nicht etwa Spezialisten oder je nach Lage mehr oder weniger verzichtbare Dienstränge mit den Missionen beschäftigt, sondern immer die bekanntesten und höchstrangigen Mitglieder. Wozu der an Zahl beachtliche Rest der Crew dabei ist, wird nicht näher berichtet, ab und an darf aber einer von ihnen auf eine Mission mitkommen und dabei sterben.
Auf der anderen Seite ist einer der Endgegner "Borg" – eine Spezies, in der alle miteinander quasi telepathisch verbunden sind. Demgemäß ein Kollektiv mit gemeinsamer Identität, unter deren Verlust jedes Mitglied entsprechend leidet, wenn es vom Kollektiv getrennt wird, kennen sie keine Individualität. Und obwohl sie derart einen eng vernetzten Schwarm höchster Intelligenz bilden, gibt es ein zentrales Wesen, "die Borg" oder "Borgkönigin", deren Befehlen alle gehorchen.
Die einzige Beschäftigung dieser Diktatorin ist das Erobern und Unterwerfen anderer Spezies als Selbstweck. Die Exemplare, die von den Borg assimiliert werden, verlieren ihre Individualität, fügen ihre Fähigkeiten dem Kollektiv hinzu und werden selbst zu Borg. Als solche wiederum, die als Einheit die Fähigkeiten unzähliger Spezies innehaben, kennen sie nur – ja was nur – Eroberung und Unterwerfung.
Der ewige Feind
Im Kampf gegen diesen zwanghaft bösen Feind behaupten sich die Menschen und andere Spezies der ihnen verbundenen Sternenflotte durch ihren Freiheitswillen, ihre Individualität und – festhalten! – die Solidarität unter den Crewmitgliedern. Alle sind Freunde, lieben sich und sind bereit, füreinander zu sterben oder sich foltern zu lassen – was bei den Bösen bekanntlich Folklore ist.
Wer ein Muster in diesem schwachsinnigen Konstrukt erkennt, darf es gern behalten. Übrigens gibt es zwar Ereignisse, bei denen die Borg als Feind eines Feindes sogar zu Kooperation fähig sind, das ändert an ihren Eigenheiten aber ebenfalls nichts. Als strunzdumpfe Sternenstalinisten lernen sie nie dazu und bleiben immer der grausame aggressive Feind.

Posted by flatter under
kunstlyriklamauk[48] Comments 08. Sep 2025 13:03

Tja, liebe Staats- und Bundesbürger, Volkskameraden und Landsleute, wir müssen die anstehenden Wahlen leider bis über den nächsten Termin hinaus aufschieben und daher aus zeitlichen Gründen ausfallen lassen. Alles andere nützt nur den Undemokraten und der sie unterstützenden Mehrheit, wie die demokratischen Vertreter der gleichnamigen Parteien einhellig festgestellt haben.
Dafür macht die EU jetzt ganz feste Direkte Demokratie und fragt, wie hart wir von hinten durchüberwacht werden wollen. Nun bin ich im Gegensatz zu Netzpolitik ein Optimist, der nachgedacht hat, schlimmer noch, der sich erinnert:
Ich pfeif auf Sie
Gab es da doch diesen Testlauf zum Wetter bzw. der Frage, ob die EU-Bürger diese Zeitumstellungen (nicht die Wende, die kam später) geil finden und ergab den Bescheid, dass die überwältigende Mehrheit a) die Umstellung hasst und b) die Sommerzeit beibehalten will. Antwort der EU: Danke für euer Votum, wir wischen uns gern damit ab und lassen es geordnet versickern.
Das war noch unter Chefbosseselsmütze Juncker, dem überführt und bewiesen devoten Hanswurst illegal tätiger Geheimdienste und anderer Pleonasmen, Herrenreiter weißer Amtsschimmel, Generalmajorinette der berittenen Steckenpferdkavallerie. Jetzt haben wir an seiner statt Desaster-Uschi, Verweserin von Ämtern und Institutionen, fünfte Mähre der Akopalütze, Verächterin der Massen und Menschen.
Ohne Essen ins Bett
Was sie von uns hält, wissen wir, seitdem sie es demonstrierte. In ihren Augen sind wir zu blöd zum Händewaschen, womit sie symbolisch die Meinung kundtat, sie sei in ihrer Charge von Normalintelligenz umgeben. Typischer Effekt der Echobubble: Kennste die, kennste alle.
Fazit: Demokratie ist, wenn Mutti sie uns erklärt und wir dann artig geputzt ins Bett gehen. Alles Schmutzige, Deviante und Uneinsichtige ist Putin. Das gehört erst ignoriert, dann diskriminiert und wenn das immer noch nicht reicht, verboten. So haben wir das schon immer gemacht hier, und das hat uns nicht geschadet.

Posted by flatter under
politik[27] Comments 03. Sep 2025 14:02

"Volk" ist eine Art Syndrom. Es gibt Kriterien, die zutreffen müssen, um "Volk" zu sein, aber weder alle noch bestimmte. Beispiele dafür sind: gemeinsame Sprache, Staatsangehörigkeit, Wohnort, Herkunft, Vorfahren. Seit der Moderne und der Einrichtung von Nationalstaaten gilt grundsätzlich vor allem die Bevölkerung eines solchen als Volk.
Die politische Rechte macht es sich recht einfach; sie kann beliebige Aspekte dazu- oder hinweg definieren, ist sich aber stets unscharf einig, dass es Volk gibt und sie dazugehören. Die Bürgerlichen können sich im Prinzip auf die Staatsangehörigkeit beziehen und die Linke hat eine Allergie gegen das Völkische.
Ohne Letzteres zu vertiefen, liegt darin eine entscheidende Schwäche, vor allem in der Fähigkeit zur Kritik bürgerlicher Politik und ihrer Entscheidungen. Spätestens, seitdem die neoliberal-neokonservative Internationale nämlich Völker gleich Dutzendweise mithilfe ihrer eigenen Regierungen unterwirft, hat der schlichte rechte Vorwurf des Volksverrats ein gewisses Recht, dem linke Kritik nicht beikommt.
Volk oder Klasse
Die Linke, zumal die radikale, mag aus guten Gründen weder völkisch argumentieren noch die Verteidigung des bürgerlichen Staates zum Inhalt der eigenen Ziele machen, vor allem, wenn sie dazu im Namen des Volkes sprechen muss. Sie kann aber nicht effektiv leugnen, diesem anzugehören. Schließlich treffen die oben genannten Kriterien auch auf jede nationale Linke zu.
In Zeiten, in denen das Handeln der nationalen Regierungen nicht mehr annähernd im Sinne der Bevölkerung oder der ortsansässigen Wirtschaft ausfällt, muss aber von – auch nationalen – Interessen gesprochen werden. Die imperialistische Internationale des Wertewestens kann in der gegebenen Verfasstheit seiner Staaten nur mit deren Mitteln effektiv zurückgedrängt werden.
So viel Volk muss sein, denn am Ende überschneiden sich logischerweise die Interessen der Einwohner eines Staates mit denen ihrer Mehrheit: der Arbeiterklasse. Rechte wie die von der AfD haben das intuitiv erkannt. Die Linke im Westen ist ihrerseits nicht mehr imstande, nationale Interessen zu wahren, weil sie vergessen hat, was das ist – Arbeiterklasse.

Nächste Seite »