Februar 2024


 
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Erste deutsche AI: Ist auf dem Weg, nur ein wenig Geduld noch!

Ich bekam neulich Post vom Zoll. Die wollen mir KFZ-Steuern erstatten. Nun haben sie erstens die Bankverbindung, von der aus ich bezahlt habe. Zweitens haben sie eine für meine aktuelle Karre, verbunden drittens mit einem Lastschriftmandat. Können sie mir also etwas erstatten? Nein. Sie brauchen meine Kontoverbindung und bitten mich um Zusendung, per …

Post. Alternativ auch per … FAX. Es geht auch De-Mail. WTF? Aber ein Ding ginge sogar mit mir: Elster. Dazu muss man die Website vom Zoll aufrufen und sich dort anmelden. Mit Zertifikat und einem neuen(!) Passwort für den Zoll. Dazu muss man sich allerdings erst bei Elster anmelden. Dort bestätigen. Dann zum Zoll. Zugang beantragen. Das kann dauern.

Zweimal E-Mail abwarten (wieso geht das eigentlich, wenn ich damit die Bankverbindung nicht mitteilen kann?). Dann wieder beim Zoll einloggen. Login also. Mit dem Zollpasswort. Geht nicht. Nochmal (jadoch, ich bin einer von denen, die mehrfach vor dieselbe Wand klatschen). Geht nicht. Kopfkratzen. Original-Elsterpasswort eingeben. Geht. Dann suchen, wo ich die fucking Daten eingeben kann. Gute halbe Stunde Lebenszeit vergeudet. Normal in diesem Land …

Könnte schlimmer kommen

Aaber … echt jetzt? Computerisierung kann ja im Einzelfall Abläufe verkomplizieren und hier und da zu Reibungsverlusten führen, was man wiederum hinnehmen kann, wenn das Ganze insgesamt komfortabler, schneller oder einfacher geht. Aber das ist Deutschalnd hier. Wir können vor allem eines – Bürokratie und wir können vor allem eines null Komma gar nicht: Alles, was mit elektronischer Datenverarbeitung zu tun hat. Aber bald kommen ja KI und Blockchain.

Worun es geht: Diese kranke Karte, das Digidings der kranken Kassen, selbstverständlich nach Prozedur Orwell drei "Gesundheitskarte" genannt, geht kaum gefühlte zehn Jahre nach Einführung technisch an den Start. Startet durch, und zwar volles Rohr an die nächste Eiche.

Nicht nur nehmen wir jetzt die Unsicherheit intimster Daten auf sinistren Servern sinistrer Firmen hin, die nur darauf warten, sich hacken zu lassen oder auch ganz legal den Datensatz deiner Fettleber zu verhökern, nein. Das Ding vervielfacht mit dem "E-Rezept" den Aufwand, den das Papierrezept hatte. Gehe ich zum Doc und lasse mir was verschreiben. Sagt die Thekenfrau zu mir: Das ist bis morgen auf der Karte, dann können Sie das in der Apotheke abholen.

Vierundzwanzig Stunden dauert das also, bis ein Scheißserver gemerkt hat, dass mit meiner Patienten-ID ein Datensatz verbunden ist, ja? Was macht der so lange damit? Die Bits polieren? Bingo spielen? Irgendwas Tiefes lernen? Am Arsch die Räuber, dass so ein Bockmist hier nicht nur geht, sondern dass sie damit durchkommen und das auch noch umsetzen, dazu brauchst du wirklich Mut. Respekt!

 
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Als ich zur Kenntnis nehmen durfte, dass der Darsteller des Bundesfinanzministers kundtat, man müsse ungeachtet der Inflation jetzt einige Jahre lang die Sozialleistungen einfrieren, mithin wieder einmal bei den Ärmsten kürzen, um nämlich die Rüstungsindustrie noch fetter zu päppeln, fiel mir der obige Titel ein. Dachte ich noch eine Sekunde darüber nach, ob das passe, wurde ich umgehend bestätigt.

Wie hier nachzulesen ist, wird nämlich nicht nur der Zusammenhang bestätigt, sondern ausdrücklich der Inhalt: "Kanonen und Butter – das wäre schön, wenn das ginge. Aber das ist Schlaraffenland. Das geht nicht. Sondern Kanonen ohne Butter." Das diktiert das Kapital gleich selbst. Alle Ampeln stehen auf Grün. Herzlich willkommen im Faschismus!

Geschlossene Front

Dass Renten noch ausgezahlt werden, ist auch so ein Luxus, den sich Staat und Nation im Krieg gegen Eurasien eigentlich nicht leisten können. Wer wissen wollte, was "Zeitenwende" eigentlich bedeutet, dem macht es die noch SPD-geführte Junta in Berlin deutlich: totale Entrechtung der Lohnsklaven unter dem Deckmantel der Drohung des Dämons aus dem Osten.

Das deutsche Modell – billige Energie aus Russland und konkurrenzlose Exportwirtschaft – wurde just vom Großen Bruder geschlossen. Davon ist so gut wie nichts mehr übrig. Da die Produktion von Endprodukten längst in Nochbilligerlohnstaaten ausgelagert wurde, ist tabula rasa. Last Exit Aufrüstung. Die ist freilich ein Verlustgeschäft und kann nur durch Geld Drucken und Löhne Drücken finanziert werden. Danach kann nichts mehr kommen.

Wer da noch eine Meinung hat, ist automatisch Gefährder; wer deutlich wird, delegitimiert® die Faschisten, die das für alternativlos erkannt haben. Die Extremisten im Internet und an der Wahlurne spielen nur Emmanuel Goldstein in die Hände. Man muss gut aufpassen, dass sie nicht zuhauf auf die Straße gehen, um für ihre eigenen Interessen zu kämpfen. Daher müssen sie niedergeschlagen werden, solange sie sich noch mit Ablenkungsmanövern beschäftigen. Gut, dass die Gewerkschaften längst auf der richtigen Seite stehen.

Udpdate
: Weitere Infos zu "Kanonen ohne Butter":
"Fettlücke" (Wikipedia über Rohstoffmangel und Propgramme im 3. Reich); Zitat: "Offensiv plädierte Goebbels Anfang 1936 an den Opfersinn der Bevölkerung, Verzicht zu leisten zugunsten der Aufrüstung: „Wir werden zu Not auch einmal ohne Butter fertig werden, niemals aber ohne Kanonen.“[22] Rudolf Heß benutzte das Schlagwort „Kanonen statt Butter“ in einer Rede am 11. Oktober 1936 und rief dazu auf, Versorgungsengpässe hinzunehmen und sich kriegsmäßig einzuschränken.[23] Hermann Göring wiederum, dem dieses Motto „Kanonen statt Butter“ fälschlicherweise zugeschrieben wird,[24] hielt eine „freiwillige“ Reduzierung des Fettverbrauchs um 25 Prozent für erforderlich.[25]"

"Der Spiegel" dazu (Video)

Original des Beitrags vom ifo-Chef bei Illner.

 
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Soso, der Thienemann-Verlag hat "Jim Knopf" gesäubert. Nicht nur vom Wort "Neger", das aus aller Geschichte getilgt gehört, weil nur Geschichtsklitterung alles wieder heile macht, sondern auch von einem schlimmen Detail auf dem Titelbild. Es ist jetzt gottgefällig und regenbogengerecht.

Die Kulturbarbaren, die so etwas verbrechen, schreiben nur für ihre Peergroup, reden nur mit ihrer Peergroup, leben wie ihre Peergroup und kennen auch nichts anderes mehr. Wer kam nur auf die Idee, diesen Irgendwasmitmedien die Gestaltung sämtlicher Medien zu überlassen?

Echokammer, schrumpfend

Die Hierarchie ist ja ungefähr so: Naturwissenschaften und Technik sind nur was für Nerds, Medizin für höhere Töchter, Philosophie ist ein Laberfach, das man abbricht, wenn man merkt, das es dafür nicht reicht, Geschichte ist etwas für Nostalgiker und verstaubte Gestrige.

Dann bleiben noch Germanistik, Politologie, Genderqueerstudien und Irgendwasmitmedien. Dort tummeln sich die Ideologen, deren Auswürfe dem Rest der Bevölkerung die Welt erklären. Dass selbst die in dieser Echokammer am häufigsten zitierten 'Studien' in der Regel nicht reproduzierbar sind, ficht sie nicht an, denn das wäre ja toxisch-männliche Wissenschaft.

Sie sind eher zielorientiert und machen alles besser, indem sie böse Wörter ausradieren. Und nicht nur Wörter, auch Bilder (siehe Link). Ist die Pfeife von Jim Knopf eigentlich auch rassistisch? Oder müsste man nicht vielmehr Herrn Lukas die seine auch wegretuschieren? Das ist doch Drogenpfui und ungesund. Na dann halt in der nächsten Runde.

Mäßiger Trost

Der Trost über solche Pfeifen besteht darin, das diese pietistischen Eiferer und Verstandesasketen umso weniger Menschen erreichen, je länger und je eifriger sie walten. Es ist nur so furchtbar nervig, darum redet auch niemand mehr mit ihnen über ihren Stuss, was die Sache noch einmal unangenehm beschleunigt, weil sie den Eindruck gewinnen, wirklich jeder dächte so wie sie.

Widerlich ist allerdings, dass dieselben, die fest daran glauben, im Urwald stürbe jedes mal ein Einhorn, wenn Worte wie "Neger" auch nur gedacht werden, mit demselben Eifer Nazis beim Abknallen von Orks 'helfen'. "Orks" steht ja nicht auf der Liste. Das ist kein Rassismus.

 
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Nur Moral ist in letzter Konsequenz dazu fähig, Menschen völlig zu entwerten und ihnen das Lebensrecht abzuerkennen. Dass es Gesetzeswerke gibt, in denen die Todesstrafe vorkommt, muss daher als Einfluss überkommener Moral betrachtet werden. Dass in den USA etwa Schwarze noch immer wesentlich häufiger zum Tode verurteilt werden, ist kein juristisches Phänomen.

Es ist Rassismus, der dem moralischen Nihilismus folgt. Dieser braucht nicht einmal Handlungen, um Menschen zu verurteilen. Es reicht eine Hautfarbe, Nationalität oder Religion. Juden, "Orks" und "Nigger" sind keine Menschen für diejenigen, die sie zu Freiwild erklären. In bürgerlichen Gesellschaften gerät verfasstes Recht regelmäßig mit Moral in Konflikt.

Eifer vs. Eifer

Antidiskriminierungsgesetze sind hier u.a. eine Brandmauer gegen moralischen Eifer, in denen sich paradoxerweise ein neuer Eifer einschleicht, der wiederum das Gute per Gesetz verankern will. So sollen immer mehr Gruppen vor (letztlich moralischer) Diskriminierung geschützt werden, dabei schießt aber die neue Moral gern übers Ziel hinaus und gerät aus vermeintlichen Schutzbemühungen in Konflikt mit allgemeinen Freiheitsrechten.

Spätestens in Kriegszeiten erweist sich jede Zivilisation als anfällig für moralischen Nihilismus. Obwohl die Methoden der Propaganda seit mindestens einhundert Jahren bekannt sind, obwohl die Welt allein am Beispiel des Nationalsozialismus hätte lernen können, wie moralischer Nihilismus, die ideologische Entwertung von Menschen und ganzer Völker, wirkt, fällt sie immer wieder zurück auf dieses Niveau und sieht im 'Feind' nur mehr das Böse, das vernichtet werden muss.

Vernunft und ihre Kernkategorie, die Wahrheit, gehen sprichwörtlich als erste verloren und der Eifer übernimmt. Nüchterne Überlegung, Objektivität und ernste Überprüfung der widerstrebenden Interessen kommen dann nicht mehr zum Zuge. Es herrschen Empörung, Projektion, Diskriminierung und am Ende Vernichtungswille. Das Gute kämpft gegen das Böse. Jeder Krieg ist eine Art Armageddon.

Dein Wille geschehe

Dem liegt eine nach wie vor durch und durch religiöse Grundhaltung zugrunde, von der sich die Menschheit, selbst, wo sie sich als aufgeklärt betrachtet, nicht hat lösen können. Gott mag tot sein, aber an seiner Stelle wurschtelt sein Ebenbild munter weiter.

Die Welt und das Leben werden noch immer allgemein als Ergebnis von Willensentscheidungen betrachtet, persönliche wie kollektive. Man könne die Welt verändern, wenn man nur wolle, ist die naive Vorstellung, die in Moral gerinnt. Humanismus sei das Ideal und das Ziel. Tatsächlich ist es der Grundirrtum. Humanismus ist nichts anderes als die Umformung des göttlichen Willens in den menschlichen.

 
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Da bildet sich wer ein, er könne mir auf Zuruf ein Thema diktieren? Hat geklappt. Die Frage ist also, woher der Russenhass komme. Zunächst einmal: Es ist gar kein Russenhass. Später lernen wir dann, dass es gar nichts anderes sein kann als Russenhass.

Er hat vor allem eine Funktion, nämlich in der Echokammer der extremen Mitte die der Projektionsfläche für alles Böse. Das hat sich seit der Vorzeit nicht geändert und ist aus dem Mittelalter und vor allem aus der reaktionären Religiosität der Neuzeit bekannt. Ketzer- und Hexenverfolgung haben schon genau so funktioniert.

Später waren es in Deutschland zunächst Franzosen – als ewiger Kriegsgegner "Erbfeind" – und Juden, weil sie eben keine Christen waren und vor allem die Protestanten einen Sündenbock brauchten. Die Nazis haben das zum Wahn gesteigert und das Feindbild der Bolschewiken hinzugefügt. Letztere sind bis heute für Halbhirne, die Feindbilder brauchen, von der größten Volksgruppe der Sowjets und deren Rechtsnachfolger nicht unterscheidbar. Es sind eben 'Russen'.

Seelenlos, grau, brutal

Nach dem Zwoten waren die weiterhin ein stabiles und vor allem erlaubtes, gar gefördertes Feindbild. Moskau als Zentrale des Weltkommunismus konnte weiterhin ungebrochen für die Deutschen so fungieren und war für den Westkapitalismus unter Führung der USA der Feind und Systemgegner. Die Erfahrungen von Wehrmachtssoldaten in sowjetischer Kriegsgefangenschaft wurden mit der Propaganda des Kalten Krieges verrührt.

Und ja, die Produktionen Hollywoods spielen eine sehr große Rolle im Fortgang des Narrativs, wie ich auch u.a. in "Das Deutsche Narrativ" darlege. Es ist schlicht klassische Konditionierung, wenn 'Russen' tausendfach als seelenlose Folterer dargestellt werden. Dabei fällt schon auf, dass es in dieser Plattheit gar keine anderen Sowjetvölker gibt.

Das geht prima bis heute, so in der Serie "For All Mankind", die eine gewaltiges Potential eines Plots hat, das in einer alternativen Gegenwart spielt (die Russen sind als erste auf dem Mond). Sie sind halt trotzdem graue folternde Erpresser – und die Nordkoreaner installieren gar die totale Überwachung ihrer Kosmonauten auf einer internationalen Raumstation. Das ist keine Satire, nein.

Der gute Ukrainer

In der schrumpfenden Echokammer der radikalen Mitte geht es nur noch mit primitivster Propaganda, und die braucht Feindbilder. Der Russe ist hoch im Kurs, der Islamist hat gerade Pause und der Chinese bleibt in der Pipeline. Letztere beiden taugen aber nur zum Schüren von Angst, weil der Wertewesten und seine deutsche Zentrale eben nicht entsprechend auf Hass gegen diese Gruppen konditioniert sind.

Der bräche übrigens schon an der einfachsten Prüfung des Narrativs. Gibt es gute Russen? Vielleicht den Entstalinisierer Chruschtschow? Oder den Befreier Gorbatschow? Vielleicht. Da wären aber dann immer noch das Monster Stalin und der Prototyp des gnadenlosen russischen Apparatschiks, Leonid Breschnew, der Schlächter von Prag, Unterdrücker der Polen und Zuchtmeister des Warschauer Pakts. Jahrzehntelang prägten diese Russen ein grausames Regime.

Okay, ich löse auf: Stalin war Georgier, Breschnew Ukrainer. Der Popanz taugt halt nur als Schreckgespenst, eine klassische Projektionsfläche eben, wenn es gerade passt. Viele Jahre vor dem ukrainischen Nazi Melnyk hat noch ein Russe im Deutschen Bundestag Standing Ovations genossen: der aktuelle Antichrist.

 
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Abb.: Russe hemmt die Wirtschaft des Westens.

Vor der Niederschlagung des Reiches des Bösen, auch bekannt als "real existierender Sozialismus", hat die Welt unter dem harten Systemwettbewerb gelitten. Zwar war es im Westen (Soziale Marktwirtschaft) immer schon viel besser gewesen als im Osten, wo sie mit allem hinterher waren und oft sprichwörtlich nichts hatten, aber auch hier war der Zoll hoch.

Da viele Kräfte gebunden waren durch die Notwendigkeit, Tag und Nacht die umfassende Wehrhaftigkeit zu gewährleisten und Rüstungsgüter zu produzieren, war das Leben auch im Westen eher einfach.

Man hatte nur Festnetztelefon, davon auch nur eines. Das Internet war nur für wenige Nerds zugänglich. Man war sein Leben lang in einem Job, hatte einen Strom- und einen Gasversorger, wo man nicht noch mit Kohlen heizte. Es gab zunächst drei, später fünf Fernsehkanäle, die nachts nicht sendeten.

Müßiggang

Die Nachrichten las man in der Zeitung; wenn man besonders gebildet war, in einem Wochenmagazin. Ansonsten sah man die Fernsehnachrichten. Dennoch gab es Meinungsverschiedenheiten, Parteienstreit und Debatten über unterschiedliche Zukunftsvorstellungen, bis hin zu Utopien.

Das Ganze war zweifellos die Folge mangelnder Eigenverantwortung. Diese Form der Freiheit wurde erst mit dem Fall des grauen Einheitsbreis im Osten möglich. Heute gibt es nicht nur Internet mit hunderten von Diensten, die man abonnieren kann, man kann auch die Anbieter der Grundversorgung ständig wechseln, um zu sparen.

Dabei trennt sich automatisch die Spreu vom Weizen: Verantwortungslose Müßiggänger scheren sich nicht um die Versorgungspreise, lassen selbst ihre Kinder blindlings Abos abschließen und wundern sich am Ende, dass der Gerichtsvollzieher das Konto dichtmacht. Dabei macht man es ihnen noch leicht durch an Kommunismus grenzende Regelungen zur Privatinsolvenz.

Chancen für alle

Anstatt sich über die Möglichkeiten souveränen und korrekten Kundenverhaltens zu orientieren, motzen viele über schlechten Service und dass am Ende oft "der Kunde schuld" sei. Ja, was denn sonst? Wer mit der Zeit geht, erkennt die immensen Vorteile, wer sich verweigert, bleibt halt auf der Strecke.

Immerhin machen es die Medien trotz des beinahe unüberschaubaren Angebots und die Politik trotz zunehmender Zersplitterung den Bürgern leicht, indem sie das Spektrum des Diskutablen sehr übersichtlich halten. Wer zum Extremismus neigt und es unnötig in die Breite ziehen will, der findet sich ganz schnell am Katzentisch wieder – ohne Kameras und Mikrophone.

Es ist also sehr vieles sehr viel besser geworden. Sorgen bereitet derzeit nur der wachsende Bedarf an innerer und äußerer Aufrüstung. Hier besteht die Gefahr, dass selbst die Flexiblen und Fleißigen bald wieder unter dem Kostendruck des neuen Kalten Krieges leiden werden. Bleiben wir aber optimistisch und arbeiten wir hart daran, dass jeder weiterhin erreichen kann, was er verdient.

 
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Als Resultat einer der bestens orchestrierten Farbenrevolutionen, in dem Fall die sogenannte "Rosenrevolution" von 2006, kam Herr Saakaschwili in Georgien an die Macht. Der Mann hatte schon damals und bis heute beste Verbindungen in die USA, wo er auch zwischenzeitlich lebte. Seine Freunde sind und waren allesamt Neocons, hier auch Neoliberale genannt, mit dem entsprechenden Programm von Privatisierungen und Vergünstigungen für das Kapital.

Er fackelte auch nicht lange, um den außenpolitischen Part zu spielen und legte sich in Südossetien mit Russland an. Die Russen haben sich das nicht gefallen lassen und den Nachbarn in die Schranken gewiesen, woraufhin Die Bush-Regierung und Georgien über eine NATO-Mitgliedschaft Georgiens fantasierten. Dazu kam es nicht; für eine Geröllhalde mit der Einwohnerzahl einer Großstadt hätte sich ein Atomkrieg nicht gelohnt.

Blaupause Georgien

Gleichwohl wurde das komplette Konzept in der Ukraine erneut ausgerollt, und nach dem Maidan wurde Saakaschwili persönlich mit der Blaupause für den Beef mit Russland eingeflogen. Er wurde zunächst Berater des Präsidenten Poroschenko und dann Gouverneur des Oblasts Odessa. Man muss sicher ein durchgeknallter Verschwörungstheoretiker sein, wenn man auch nur den geringsten Zweifel daran hegt, dass Russland einen weiteren harmlosen Nachbarstaat unprovoziert überfallen hat. Wer obendrein fragt, warum Russland Georgien nicht annektiert hat, will ebenfalls nur Putin nützen.

Besonderen Humor braucht man wohl auch angesichts Saakaschwilis Anspruch, die Korruption in der Ukraine bekämpfen zu wollen. Obwohl: Vielleicht war es nur die falsche Korruption. In der Zwischenzeit wurde er in seinem Heimatland steckbrieflich wegen Korruption gesucht. Es dauerte nicht lange, bis er sich auch in der Ukraine Feinde gemacht hatte und das Land verlassen musste. 2021 wurde er in seinem Heimatland verhaftet.

It's the … Stupid

Der gute Mann hatte wie gesagt beste Kontakte und nutzte diese, vermeintlich wohl, denn wer wem nützlich war, ist eigentlich offensichtlich. Das Konglomerat, für das er nur eine Schachfigur sein dürfte, reicht bis hin zur heimlichen Chefin des senilen POTUS, Victoria Nuland. Mittendrin, nicht nur dabei, so legt es der verlinkte Artikel dar, Lockheed Martin, u.a. Hersteller der F-35 und einer der Hauptprofiteure der aktuellen Aufrüstungswelle.

Diese Seilschaft ist dabei sicher nicht die einzige, aber mit Vicci Nuland in Front vielleicht die derzeit einflussreichste. Zieht man diese Suppe aus dem Topf, wird kaum ein Rüstungskonzern und kaum ein anderer Strippenzieher des Pools aus Neocons und Atlantikern zurückbleiben. Es geht um Billionen und das krampfhafte Festhalten an der schwindenden Hegemonie. Ich mache natürlich nur Spaß. Putin ist schuld.

 
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Mitte Mai letzten Jahres lief meine Drohnenfluglizenz aus (no shit). Zufall? Mitten in der Entscheidungsschlacht um Artjomowsk aka Bachmut – am nämlichen Tag meldete Kiew (oder Kiff oder wie das jetzt heißt) noch Geländegewinne®. Dann war der Ofen aus. Putin wusste genau, dass von mir kein Widerstand mehr zu erwarten war.

Wir wissen, dass der Machthaber im Kreml solche Termine sensibel auswählt, spätestens, seit Agnesmarie Strack-Zimmerflak vermeldete, die Hamas habe mit dem Überfall auf Israel Putins Geburtstag gefeiert. Als Fachfrau für solche Zusammenhänge kündigte sie ihre Spitzenkandidatur zur Europawahl am 20. April an, dem Geburtstag von Marietta Slomka.

Happy Birthday, Baby

Der hybride Krieg der Orks zielt wie immer auch auf unsere Kinder, unsere armen Kinder! Mithilfe einer DDoS-Attacke auf Zahnbürsten wollen ihre Hacker die Milchzähnchen grausam quälen. Gleichzeitig können sie das Leiden der Kleinen über gecyberte Händies und andere Kameras live verfolgen. Dabei trinken sie Wodka und schänden weitere unschuldige Opfer.

Wer glaubte, mit dem liberalen demokratischen Präsidenten Jelzin, der für einige wenige Jahre versuchen durfte, Russland ins Glück zu führen, seien die schlimmsten Zeiten, wie während der Terrorherrschaft des Russen Stalin, vorbei gewesen, der irrte. Dieser Bericht zeigt russische Sklaven auf dem Weg ins Gulag, es ist furchtbar. Auf einen Blick sieht man, dass wirklich gar nichts besser geworden ist.

Aber auch direkt in Deutschland wirkt der Krieg: Putin hat die Bahn zu einer 360°-Wende gezwungen: Zeitenwende ist Verkehrswendewende. Das Geld ist weg, das hat jetzt die Bundeswehr Lockheed Martin. Danke, Russe!

Frohsinn mit Knabü

Ein anderer Plan des brutalen Zaren – die Überflutung der sozialen Marktwirtschaft mit Bettlern aus Syrien und der Ukraine – wird allerdings nicht aufgehen. Allein schon, weil auch für Geflüchetet:*_Innen keine Kohle mehr da ist. Geniale Idee des Hauptquartiers: Verkehrswende für Asylanten, im großen Stil, 180° und tschüss! Wir müssen hier steuern, ehe es die Rechten tun.

Um demokratische Kriegstüchtigkeit zu finanzieren, werden Bürgergeldbürger künftig wieder Vollbürger sein, also "Bürger", eben ohne Geld. Aber wir haben ja jetzt Karneval, da heißt es für unsere Faulpelze "Drink doch eene mit" und "Es ist noch Suppe da." Dünne Suppe zwar, aber hey, das hält schlank und fit. Bedankt euch halt beim Russen – oder noch besser: Jetzt beim Bund bewerben, da gibt es dicke Suppe, dicke Kartoffeln und noch Sold obendrauf. Motto der Session: Jeder Schuss … Narrhallamarsch!

 
Nach all der Zeit – Kollege Ollo war im Ausländergebiet – mal wieder eine Ausgabe unseres beliebten Quatschformats. Das Mäandern um eine große Paradoxie wurde eine Art bürgerliche Kritik an einem Stück bürgerlicher Ideologie.

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
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Mit freundlicher, sehr betagter und hoffentlich noch gültiger Genehmigung von Egon Forever

Es klingt wie ein Spruch aus der Steinzeit, aber es bleibt wahr: Die Sozialdemokratie ist der Feind der Arbeiterklasse. Nun gibt es immer wieder ganz Schlaue, die uns weismachen, das alles gebe es längst nicht mehr: Kapital, Profit, Arbeiterklasse. Weil sie das alles umbenannt haben (Investoren, Wachstum, Arbeitnehmer:*_Innen) ist es nämlich durch einen großen Zauber verschwunden.

Dabei ist es wirklich sehr einfach: Es gibt einen unüberwindbaren Klassengegensatz zwischen den Besitzern und den Besitzlosen. Schon dieser Satz aber wird torpediert durch Naivitäten wie "Wir sind doch gar nicht besitzlos" und im nächsten Schritt wird Privateigentum – das Eigentum an Produktionsmitteln ist – mit der Zahnbürste verwechselt. Es gibt aber schon immer nur zwei Klassen: Die, die vom Geld, ihrem Kapital, lebt und die, die ihre Arbeitskraft verkaufen muss.

Daraus ergibt sich nämlich unmittelbar der Interessengegensatz. Was den einen nützt und sie besser stellt, schadet den anderen und mindert ihr Einkommen. In Krisen geht das so weit, dass die ganze Existenz auf dem Spiel steht. Kommunisten haben diesen Klassenkampf stets angenommen und für die Arbeiter gekämpft. Sozialdemokraten leugnen den Klassenkampf, wollen ihn verhindern und setzen sich folglich immer fürs Kapital ein.

Ausländer raus

Dieser Einsatz steht am Anfang, weil sie verhindern, dass der Kampf jemals von den Arbeitern gewonnen wird, und am Ende, weil sie immer Hurra schreien, wenn das Kapital Krieg will und einen Teil der Arbeiterklasse nach dem anderen über die Klinge springen lässt, bis sie selbst reif sind.

Sie haben dafür gesorgt, dass Klassenkampf vonseiten der Arbeiter in Deutschland de facto verboten ist. Sie haben sich aktiv für Lohnsenkungen eingesetzt, als das Kapital Anfang der 80er Jahre bestimmt hat, dass ihm allein die Produkitivitätszuwächse gehören. Sie haben "ja" geschrien, als man hier mehr Arbeitskräfte brauchte und schreien jetzt nach Abschiebungen "im großen Stil", weil die nicht die gewünschten Qualifikationen mitgebracht haben.

Es interessiert sie nicht, wie es Menschen dabei geht. Sie haben schon überhaupt nichts dafür übrig, im Sinne der Vielen, der Besitzlosen, jedwede Unruhe zuzulassen. Sie kämpfen für Ruhe und Ordnung, damit das Kapital Profite machen kann, weil sie fest daran glauben, dass darin das oberste und heiligste Gebot besteht. Die Investoren® geben ja die Arbeit, von der wir alle leben. Deshalb tun Sozialdemokraten alles für sie. Wirklich alles.

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