Nach all der Zeit – Kollege Ollo war im Ausländergebiet – mal wieder eine Ausgabe unseres beliebten Quatschformats. Das Mäandern um eine große Paradoxie wurde eine Art bürgerliche Kritik an einem Stück bürgerlicher Ideologie.
Bitte hier entlang!
Viel Spaß!
Februar 6th, 2024 at 21:53
was ist los?……..wo ist burks?
Februar 6th, 2024 at 23:48
@otto: Immer noch da, wo er immer war. Ich mag ihn nur nicht lesen.
Februar 7th, 2024 at 11:19
Derweil recherchiert der Tagessachaum: "Deutsche sparen bei Obst und Gemüse". Genau, man isst weiger, um sich einen neuen SUV leisten zu können.
Februar 7th, 2024 at 22:02
Stimmt, Hansen ist ein sehr gutes Beispiel für den Verrat. Passt dann auch zum Artikel "SPD ist dein Feind". Für das Kapital eine geniale Kombination. Besonders erfolgreich fürs Geschäft sind die Parvenüs daher werden sie auch gerne genommen. Schröder gehört(e) auch dazu.
Gedanken zu Arbeit vs. Faulheit:
Wer keine Lohnarbeit verrichtet, steht gesellschaftlich unter Druck weil er faul ist und auf Kosten der Gesellschaft lebt. Die, die keine Lohnarbeit verrichten, weil sie über Vermögen verfügen (egal wie viel und woher) haben es geschafft, sind beneidenswert und fallen der Gesellschaft nicht zur Last. Es sind keine faulen Schmarotzer. Von der Lohnarbeit hängt die Existenz ab. Nur wenige können sich Alternativen leisten und sind Willens den gesellschaftlichen/behördlichen Druck auszuhalten.
Viele die es dann bis zur Rente geschafft haben und froh sind, dass sie es erreicht haben, fallen trotzdem in ein Loch. Die Lohnarbeit hat sie so geprägt, dass sie mit der neuen Situation schlecht zurecht kommen. Auch das soziale Umfeld – vom Arbeitsplatz – fällt weg und wird vermisst. Bei armen Rentnern ist der finanzielle Spielraum der Möglichkeiten zusätzlich beschränkt. Ich konnte das bei vielen Lohnabhängigen beobachtet.
Die Möglichkeiten Zeiten mit sinnvollen Tätigkeiten zu füllen, z.B. Anbau von Gemüse/Blumen, sind begrenzt. Bei "working poor" und davon sind viele betroffen, bleibt kaum Zeit das durchzuhalten. Auch das konnte ich durch 12 Jahre Schrebergarten gut beobachten.
Die Lohnabhängigen sind auf das System gedrillt und davon auch finanziell abhängig. Sklavenhaltung trifft zu und betrifft Körper und Geist, alles wird vereinnahmt.
Februar 7th, 2024 at 22:19
Das Beste ist, dass der gemeine Radfahrer ja immer schreit, die Faulen lebten "von meinem Geld", während sie nicht für 2 Pfennig raffen, wovon diejenigen profitieren, die nicht staatlich alimentiert werden und es nicht nötig haben zu lohnarbeiten. Irre.
Februar 7th, 2024 at 22:28
Ja, das kannste laut sagen. Da hab ich mir schon den Mund fusselig geredet aber das System hat die voll im Griff, leider!
Februar 7th, 2024 at 22:48
Und dann sind die, die sich abrackern müssen, noch neidisch auf die, die auf irgendeine Art von Sozialhilfe angewiesen sind. Und die, die nicht arbeiten können, haben dann noch ein schlechtes Gewissen.
Da stimmt doch gar nichts mehr mit der Arbeit.
Die Medien greifen das dann noch auf, indem sie in der Werbung einen jungen Lottogewinner in der Hängematte präsentieren und Hinweise geben, wie man Brückentage nutzen kann, um so viele Tage wie möglich frei zu machen.
Da sind sich alle einig, dass Arbeit eine Plage ist, von der man sich so oft wie möglich befreien will.
Dabei müsste es doch möglich sein, Arbeit so zu gestalten, dass man sie nicht als solch eine Last empfindet.
Ich hab von einem Unternehmer auch schon das Argument gelesen, dass die Menschen, wenn sie nicht arbeiten müssten, nichts mit ihrer Zeit anzufangen wüssten (im Zusammenhang mit der Forderung nach einer kürzeren Wochenarbeitszeit).
Was ist das für ein ignorantes und abgehobenes Menschenbild?
Februar 8th, 2024 at 09:59
Ein für mich sehr komplexes Thema. In meiner juristischen Ausbildung hieß es im Fach Bürgerliches Recht: Das Leben (die Rechtsfähigkeit) des Menschen beginnt mit der Vollendung der Geburt. Mit Eintritt in die Altersteilzeit musste ich erfahren: Das Leben beginnt mit der Zustellung des Rentenbescheides. Leben ohne Wecker. Die Rückereroberung der Zeitautonomie.
Ich habe erlebt, dass viele, die ihre Identität aus ihrem Job bezogen, nach dem Ende der Erwerbsphase mit Hilfe von Alkohol und sinnlosem TV-Konsum an Langeweile und sozialer Bedeutungslosigkeit starben. Sie waren nicht mehr in der Lage, ihrem Leben selbst sinnvolle Strukturen zu verschaffen.
Peter-Paul Zahl veröffentlichte 1973 in West-Berlin eine Zeitschrift, „Der Glückliche Arbeitslose", in der er das Motto „Berufsverbot für alle“ propagierte. Anarchisten machten daraus später: "Arbeitslosigkeit für alle bei vollem Lohnausgleich!"
Für Interessierte abschließend ein paar Literatur und Texthinweise:
1. Die Offenbarung der Propheten (Ebermann/Trampert), Kapitel: Die klassenlose Gesellschaft. Lotto statt Revolution, Seite 109
2. Paul Lafarge (Schwiegersohn von Karl Marx) "Das Recht auf Faulheit". 1883
3. Manifest gegen die Arbeit. Gruppe Krisis 1999
4. "Feierabend" Elf Attacken gegen die Arbeit. Robert Kurz*, Norbert Tenkle u. a.
5. Müßiggangster: "Ihr tut, als ob Ihr Arbeitsplätze schafft, wir tun so, als ob wir arbeiten." http://guillaumepaoli.de/muessiggangster/
6. Manifest der Glücklichen Arbeitslosen: http://tinyurl.com/y5pseccv
Nun muss ich aber rasch zu einem dringenden Termin: Meine Ich-AG hat heute Betriebsversammlung.
Februar 8th, 2024 at 10:03
Zeit den alten Witz zu wiederholen (ich glaub ich hab ihn von hier?):
Ein reicher Deutscher, ein "Normalbürger" und ein Asylant (setzte hier "fauler Arbeitsloser" ein) sollen sich 20 Kekse teilen. Der Reiche nimmt sich 19 und sagt zum Normalbürger: "Pass auf, der will dir deinen Keks wegnehmen!"
In a nutshell.
Jezt aber Keine Ahnung. Da bin ich Zielgruppe.
Februar 8th, 2024 at 10:51
Habe Jahrzehnte als freiberuflicher Schweisser
für Kraftwerksbetreiber gearbeitet und sehr gut dabei
verdient. Weil ich keine Familie hatte, mit Kindern und so,
habe ich mit meinem Verdienst nach Steuern mir mehrere
Zusatzrenten erkauft. Die Erlöse daraus darf ich jetzt
erneut versteuern. Mein Renteneinkommen ist im Gegensatz zu den
staatlich verordneten Armutsrenten sehr gut, dennoch wird mir
gelegendlich ein schlechtes Gewissen bescheinigt.Ich spende jährlich
ca.6ooo€ an die Blindenmission, den Ärtzten ohne Grenzen und die Tafel,
trotzdem werde ich das Image des üblen Kapitalistenschweins nicht los.
Das Recht auf faul sein kann ich dennoch nicht genießen.
Wer nicht arbeitet braucht auch nicht essen- frei nach Müntefehring
erscheint mir dennoch arg daneben gegriffen.
Deshalb frage ich mich des öfteren, wo ist die goldene Mitte,
gesellschaftlich anerkant und ohne üble Nachrede ?
Februar 8th, 2024 at 15:05
Das Problem der Ziellosigkeit nach dem Arbeitsleben wurde in dem Betrieb, in dem ich mir die Arbeit nehmen durfte, durch jahrzehntelange Verdichtung bereits behoben. Wie man dort dem schwarzen Brett entnehmen konnte, haben die meisten Kolleginnen und Kollegen das Rentenalter nicht mal mehr erreicht.
Höhere Produktivität, mehr Geld für die Vorstände, weniger Rentenanwartschaften und vor allem keine Fragen, wie man die restliche Lebenszeit verbringen soll. Also mindestens Win-win-win-win.
Fehlt jetzt eigentlich nur noch die Verarbeitung zu Soylent Green …
Februar 8th, 2024 at 18:35
Vorsicht, Ironie:
Dass alle Mitglieder einer Familie oder eines Paares arbeiten dürfen, hat doch den Vorteil, dass sie sich nicht den ganzen Tag auf der Pelle hocken. Das würde den Beziehungen nicht gut tun, sondern Gewaltexzesse provozieren. Davor wurde und wird doch ständig gewarnt, zu Zeiten von Corona, zu Weihnachten, im Urlaub. Zu enges, zu langes Beieinander sein ist schädlich.
Gibt's da nicht sogar Statistiken?
Keine Ironie: Traurige Welt so eine Welt.
Februar 12th, 2024 at 12:08
Deutschlands faule Säcke, eine Metakritik. Weell done.