Oktober 2021


 
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Säzzer:*In verabschiedet den verdienstvollen Exblogger "Flatter".

Alte weiße Männer auf dem Rückzug: Jetzt hat es endlich auch "Flatter" erwischt, einen der letzten Maskulinisten und heteronormalen Ideologen im deutschen Internet. Irgendwann erwischt es alle, die an alten Zöpfen festhalten. Die Unverbesserlichen, nicht bereit, Diversität zu akzeptieren, werden aus dem Weg geräumt. Wer weiterhin mit einem sog. "generischen Maskulinum" die Opfer der Geschichte verhöhnt, muss gehen. Mit sofortiger Wirkung hat dix Säzzer:*in das Blog verantwortlich übernommen.

Ich nahm mir einen der unbequemen Sitzplätze und bestellte ein karges Frühstück. Der Kellnerin erschien das schwierig. Die anderen Gäste seien eher wegen der üppigen Portionen und der erlesenen Zutaten dort. Es sei ein exklusives Restaurant. Ich machte ihr deutlich, dass es getrost teuer sein dürfe, nur karg müsse es eben sein. Sie wusste nicht, was das ist. Ich konnte mich ihr nicht begreiflich machen und musste das Lokal verlassen. Sünde und Versuchung so weit das Auge sieht. So werden wir das Klima nicht retten.

Mächtige Männer

Und wo wir gerade bei karg sind, insbesondere in Bezug auf die Zerebralien: Boie, ja? Der Boie. Atlantik-Fellowship-Boie, der paranoide Reaktionär, der im Internet überall Verbrecher sah und in Bloggern irgendwas zwischen Tagebuchschreibern und Alumützen-Gang. Die Gurke, die sie beim Spiegel, der SZ und beim Tagesspiegel eingelegt haben, um sie endlich bei Bild zu verklappen. Der ist jetzt der neue Reichelt? Passt schon.

Wat sonz noch? Ach ja, Elon Musk. Es wird gedunkelmunkelt, zwei Prozent seines Vermögens könnten den Hunger auf der Welt beenden. Aha? Wie schmeckt das Zeug denn? So ein Vermögen, meine ich. Und wie viel von den ganzen Kalorien kommt wirklich in den Zellen an? Nein, Geld arbeitet nicht, und man kann auch nicht einfach Geld in Essen umrechnen. Das ist strunzdumm. Es würde sich langfristig gar nichts ändern, wenn Elon Dollarnoten aus seiner Pimmelrakete regnen ließe. Wie kommt ihr auf so einen Scheiß? Ach ja, Magisches Denken. Ihr seid ja Journalisten. Medienprofis und keine Inhalteprofis. Als Verstandesprofi bleibt mir da mal wieder nur die Tischkante. Ich finde das nicht nett!

 

Wir haben mangels Einfallsreichtum spontan das Experiment gewagt, über das Riesenthema "Freiheit" zu sprechen. Herausgekommen ist ein gut 30-minütiger Podcast, den ich selbst extrem gelungen finde und daher ausdrücklich ermpfehle. Hatte Spaß gemacht.

Hier geht's lang.

 
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Jedes Jahr entscheiden sich 2000 Menschen, nicht einfach zu gehorchen. Oft mag es unbewusst sein, manchmal auch volle Absicht – was ihnen dann prompt besonders zur Last gelegt wird. Allein in der Zeit des Merkelregimes waren das 32000 Deutsche, die nicht einfach kehrtgemacht haben, bloß weil jemand ein Schild aufgestellt hatte. Man kann nicht alles einfach verbieten und glauben, damit hätte man sie alle im Griff.

Sollen diese Menschen alle falsch sein? Alle irre, kriminell oder extremistisch? Kein Einziger von ihnen soll vielleicht irgendwie recht gehabt haben mit seiner Tat, gute Gründe gehabt haben für das Abweichen von der Norm, Zigtausende, die wir einfach verurteilen können, ohne ihre Beweggründe zu hören und zu respektieren? Warum? Weil es gefährlich ist? Lebensgefährlich? Die Opfer, die allesamt auch hätten heil davonkommen können, hätten sie selbst entsprechend reagiert, tauchen nicht einmal auf in der Statistik der Sterblichkeit. Verbote helfen aber nicht.

Fucktenfinder

Ja, das ist wieder so eine Quatschübung. Ich bin ja auch keiner von denen, die Meinung mit Argumenten und Argumente mit Fakten verwechseln. Nur: Jedes Mal, wenn ich mir einen der Experten zu Gemüte führe, die von meinungsstarken Sprallos als Referenz genannt werden, kommt dasselbe dabei heraus. Ein Brei, der sich nach sechzig Sekunden als kompletter Stuss erweist und stundenlang weitergeht.

Dabei geht es nicht um Meinungen, Einschätzungen und Interpretationen, sondern um Stuss. Es ist falsch. Widerlegt, widersprüchlich, teils strategisch und bewusst irreführend. Das Spektrum reicht von erkennbar kranken Hirnen bis hin zu solchen, die bewusst lügen. Sogenannte Alternativen, von politischen bis hin zu Paralleluniversen, werden da verquatscht. Die Motive reichen von persönlicher Verwirrung, die sich mit Eifer paart, über Ideologie und Geltungssucht bis hin zu schlichten Geldinteressen. Ich bin einer von euch, spendet mir was!

Das Ergebnis ist eine bleierne Müdigkeit. Am Ende palavern nur noch manische Laberbacken und Leute, die dafür bezahlt werden. Glückwunsch, ein öffentlicher Diskurs findet nicht statt. Beruhigend – vorläufig – ist, dass Wissenschaft als solche im Kern nicht dort stattfindet. Sie zu diskreditieren, führt allerdings dazu, dass das, was von ihr in die Öffentlichkeit dringt, den Gesetzen einer vielschichtig verkommenen Kultur zum Opfer fällt. Für Nichtwissenschaftler ist nicht mehr unterscheidbar, was seriös ist und was Rosstäuscherei. Noch mal Glückwunsch!

 
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In den Anfangsjahren dieses Blogs habe ich mich mehr an der Oberfläche bewegt. Es ging um Tagespolitik und Kritik wurde recht konkret, Beispiel: 100% Erbschaftssteuer. Ich möchte für einen Moment dorthin zurückkehren, dabei aber grundsätzlich bleiben. Es geht noch einmal um Lohnarbeit, die eine Wiederkehr der Sklaverei unter teils noch schlechteren Bedingungen ist.

Lohnarbeit hat für den 'Investor' den Vorteil, dass er den Arbeiter nicht durchfüttern muss. Der Lohn darf so gering sein, dass es nicht zum Leben reicht. Den Rest übernimmt ggf. der Staat. Der wiederum zwingt die Arbeiter im Interesse der Investoren dazu, jede Arbeit unter allen Bedingungen anzunehmen. An die Stelle der Sklaventreiber, die Angestellte der Herren waren, tritt der Staat. Alternativ werden die Bedürftigen nicht alimentiert und nehmen von selbst jede Tätigkeit auf, von der sie sich ein Überleben erhoffen.

Moderne Methoden

Im Gegensatz zur klassischen Sklaverei drohen den Betroffenen nicht mehr Peitsche oder Strick, sondern Obdachlosigkeit, Hunger und soziale Isolation. Die Investoren bestimmen aber letztlich, wer noch ein erträgliches Leben führen darf und wer nicht. Dabei haben sich, adäquat der Sklaverei, längst Dynastien von Herren und Sklaven gebildet. Die Bedürftigen haben zwar das Recht, keine Sklaven zu sein, aber nicht die Möglichkeit dazu. Freiheit ist eine juristische Spitzfindigkeit.

Real: Es wird kaum je angezweifelt, dass jeder ein Drittel seiner Lebenszeit der Ausbeutung zur Verfügung stellen muss. Ein weiteres Drittel sei Schlaf, eines Freizeit. Mit welchem Recht eigentlich? Es kommt aber noch besser: Du hast mit acht Stunden Schlaf auszukommen. Punkt. Bedürfnisse? Essen? Kacken? In der Pause aka "Freizeit". Arztbesuche? Freizeit. Einkaufen, putzen, Reparaturen, auf dem Weg zur Maloche im Stau stehen? Freizeit.

Auf der Arbeit gehörst du deinem Herrn. Dienstliche Anweisungen haben Befehlsrang. Wann, wo und wie du arbeitest, gern jenseits der vertraglichen Vereinbarungen, entscheiden Andere. Ohnehin was wie von wem wo wie lange produziert wird. Das entscheiden diejenigen, die davon profitieren, niemand sonst.

Was zusammengehört

Dies wiederum gilt für Lohnarbeit hierzulande. Was etwa in Katar Standard ist, unter tatkräftiger Mithilfe westlicher Propagandisten, ist schon offensichtlicher; es bleibt aber ein gradueller Unterschied. Selbst Grundrechte werden dort zwar großspurig versprochen, offenbar aber noch immer nicht eingehalten.

Dies ist übrigens der faire internationale Wettbewerb®, dem sich alle zu stellen haben. Das globale System drängt zwangsläufig zu immer brutalerer Ausbeutung. Wenn die Profite schwinden, kriselt die Wirtschaft; wo man nichts verdienen kann, wird nichts mehr produziert, da es sich ja nicht lohnt. Regionen, Staaten, Völker verelenden. Das ist ein Feature, kein Bug.

 
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Zitat der Woche: "Ein politischer Hintergrund sei derzeit nicht erkennbar, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main." Gottseidank kein Radikalisierter®! Nein, ist klar: Wenn ein "Sprengstoffexperte" der Bundeswehr ein Arsenal hortet, mit dem er eine Kleinstadt in Schutt und Asche legen kann, ist das völlig unpolitisch. So wie es generell unpolitisch, harmlos und eine Art Dummejungenstreich ist, wenn Nazis sich auf den achtzehnten Weltkrieg vorbereiten.

Bei 'Linken' hingegen ist es bereits verdächtig, wenn sie einmal nichts planen und gar staatliche Maßnahmen im Kern unterstützen, weil sie nämlich Linke sind, mithin böse, das Böse und unser Verderben. So sieht es der Faschoschützer in Sachsen: "Hierbei kam es dann wie beispielsweise in Leipzig und Dresden zu teilweise schwersten Straf- und Gewalttaten." Schwerste? Was mag das sein? Mord? Entführung? Massenvergewaltigung? Man erfährt so wenig. Der Linke ist halt superlativ böse. Immer.

Der braune Staat im Staate sieht es lieber, wenn der Landser wachsam ist. Liegt alles im Trend, wo doch auch wieder Fackelzüge am Reichstag abgehalten werden. Die Ästhetik stimmt, die militärische Lage im Inneren stimmt, was fehlt jetzt bloß noch? Wer mit Charisma vielleicht? Warte nur ein Weilchen. Nein, Bernd, du bist es nicht. Die Alize schon gar nicht, die ist eine eklige Schreckschraube. Glück gehabt.

Wachstumwohlstandarbeitsplätze

Achtung, jetzt kommt ein Kartong Twist, eine Wende, zu etwas völlig Anderem. Meine Freunde, die Grünen, sind wieder dran. Als neue Verräterpartei sind sie nicht bloß politische Horrorclowns, sondern ein ganz besonderer PITA (pain in the ass). Warum? Weil sie sich auf die Fahnen schreiben können, die fortgesetzte Vernichtung natürlicher Lebensgrundlagen (der Menschheit, die der Planet ggf. einfach auskotzt) nach Kräften zu unterstützen.

Wer wissen will, welche Entscheidungen 'grüne' Regierungsbeteiligte dazu bereits getroffen haben, mag sich selbst auf die Suche begeben. Tief muss man ja nicht bohren. Ihr größter Erfolg besteht aber im Exportschlager (jadoch, schon wieder!) klimagerechter Wohlstand®. Allein, dass (wie Telepolis richtig erkennt) die Alibimaßnahmen auf eine "Antriebswende" reduziert werden, ist ihr Verdienst. Alles so weiter, mehr und mehr und mehr und Autos von Vauweh mit Arbeitsplätze®.

Das Gute im Schlechten: Der Kapitalismus spült sich gerade selbst ins Ahrtal. Die Lieferketten überfordert, Energiepreise nicht mehr zahlbar, Mieten explodieren, der Golfstrom ächzt und der Jetstream ist am Arsch. Was könnte da wichtiger sein als Wohlstand®? Höchstens ja Rasse und Nation. Ich glaub', ich geh wieder ins Bett.

 
Wir haben wieder einen Potzkasten eingestellt; das Thema in dieser Episode ist "Neusprech". Gehet hin und trinket davon, denn es schmeckt sehr gut und macht schöne Haut.

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Als gemäßigter Linkterrorist bin ich enttäuscht. Die Nachbarschaft ist mir zu faul. Nach dem erheblichen Verlust von Sinn und Verstand blieben nur wenige übrig. Die müssen das jetzt kompensieren, hopphopp! Ach, und Frau Mühlstein: Bei allem, aber: Immer dasselbe Thema macht auch mürbe, wenn es inhaltlich stimmt.

Der Herr Rose schreibt was. Ich tue mich ja schwer mit dem Thema, denke aber oft: Wenn ich in die Zeitung will, haue ich einen Juden. Ich wurde zum Beispiel vor nicht allzu langer Zeit von einem Nachbarn beleidigt und bedroht. Das hat nicht mal die Bullen interessiert. Irgendwo ist das keine kluge Strategie, jedem Möchtegernnazi die Bühne zu putzen. Am Ende kriegen sie eh wieder raus: "Sachsen ist ein weltoffenes Land". Herrlich – sagt nicht, die sind humorlos!

Hate Speech mit Bauchschmerzen gegendert

Und sagt mal, Sprallos, seid ihr nicht auch enttäuscht von Big Big? Kam alles so, wie die Anderen das gesagt haben, hm? Nix mit Untergang der Menschheit, verdammt aber auch mal! Meine Hausschabe und der Garten finden das sehr sehr blöd. So viel guter Humus könnte das werden, stürbe der Erdparasit ein bisschen aus. Wäre das ein Auf und Amten, hach! Wozu ist diese Pandemie dann nützlich? Nein, ich will die Antwort nicht hören.

Wie man oben sieht, habe ich mich derweil im Internet turboradikalisiert. Ich suche jetzt einen Terrorexperten, der meine Rechte Hand findet. Obacht: "Rechte" ist aus Gründen großgeschrieben. Ich beabsichtige nicht einmal, mich unbeabsichtigt selbst zur Explosion zu bringen. Wer soll das denn nachher wegmachen? Wie eklig! Außerdem ist mein Ausweis abgelaufen. So wird das nichts.

Nachdem ich also in mehreren Berufen und sogar solchen, die ich nie ausübte, gescheitert bin, muss ich mich neu erfinden. Ich denke da an etwas, das meinen Talenten und Neigungen entspricht. Nixtun wird aber leider nur mit Hunger und Obdachlosigkeit vergolten, da braucht es Alternativen. Vielleicht ein Startup. Something fresh and new. Ich glaube, ich werde es einmal als Sexkritiker versuchen. Mit Echtzeitkommentar und Videoanalyse. Ihr könnt mich ab sofort buchen. Ich stehe schon vor der Tür.

 
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Weil er mir zuletzt quasi täglich begegnet, muss ich einmal mit diesem Begriff aufräumen. Fangen wir beim Bezugsspruch an: "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden". Das ist Bullshit, gleich auf mehreren Ebenen. Es fängt damit an, dass Freiheit nicht bloß mit 'denken' (oder meinen) zu tun hat, und hört da auf, wo der Begriff "denken" falsch gewählt ist.

Oder haben "Andersdenkende" eine andere Logik? Funkeln die Synapsen in einem anderen Licht? Benutzen sie dafür ein anderes Organ? Hier ist eindeutig "meinen" gemeint; es geht um Meinungsfreiheit. Hätte Luxemburg gesagt "Freiheit ist ohne Meinungsfreiheit nicht möglich", wäre das diskutabel gewesen. Gemeinhin ist in den Ausführungen derer, die den Spruch missbrauchen, auch von Meinungen die Rede, nicht genuin von Denken.

Das ist relevant, weil es nämlich fürs Denken Regeln gibt, schon für den organischen Vorgang, der mit teils unkontrollierbaren Hirnaktivitäten verbunden ist. Daher auch die Regeln der Logik und deren Überprüfung sowie andere Kriterien, anhand derer man Inhalte überprüfen kann. Halten sie nicht stand, sind sie falsch. Man kann sie dann noch als Ausdruck verwenden, für Befindlichkeiten oder Ähnliches, aber sie taugen nicht mehr zum Austausch, weil sie völlig individuell und nicht übertragbar sind.

Ich bin anders, ihr seid gleich

Dann gibt es wiederum eine hässliche Chimäre, die zwischen Denken und seinen Regeln einerseits und Meinen anderseits ihr Unwesen treibt: die Einschätzung. Sie ist oft notwendig, weil Entscheidungen auf unsicherer Datenbasis getroffen werden müssen oder ein Modell der Wirklichkeit erstellt wird. Selbstredend: Einschätzungen sind sehr oft falsch, und wer stets die erste verteidigt, hat ihren Sinn und Zweck nicht verstanden. Dafür steht gern der Satz "Glaub' ich nicht". Kann sein. Das aber ist das Gegenteil eines Arguments.

Was mich schließlich auf die Palme bringt, ist die Attitüde, die regelmäßig mit dem 'Andersdenken' verbunden ist: Ihr denkt alle gleich, ich denke anders. Ihr seid manipuliert, ich bin kritisch. So? Schon mal überlegt, ob nicht vielleicht jeder Einzelne eine andere Meinung hat als die anderen, auch wenn sie (vermeintlich) zu einer Gruppe gehören? Oder, noch einfacher: Dir gegenüber sind das die Andersdenkenden. Ja ja, Schlafschafe, die haben kein Recht.

Der Blödsinn mit dem Andersdenken ist dabei eine der leider beliebten Varianten des Identitären. Es werden Menschen in Gruppen zusammengefasst, mit Eigenschaften behängt und derart identifiziert. Die sind dann so, und zwar fast immer minderwertig. Von ihnen kann man alles Mögliche fordern, muss ihnen dasselbe aber nicht zugestehen. Die sind ja nicht andersdenkend. Die sind falsch.

 
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Dass es schon lange kein Geheimnis mehr ist, darin besteht eine der vielen Schichten des Skandals. Eine andere ist die Macht, die noch immer in den Händen der Verbrecher aus den religiösen Zirkeln liegt. Sie müssen den Staat nicht unterwandern und ihn nicht übernehmen; ihr Würgegriff hat nie nachgelassen. Sie entziehen sich noch weitgehend der weltlichen Gerichtsbarkeit und errichten lieber ihre eigene, in der ihre Verbrechen schlimmstenfalls als Sünden gelten.

Sie haben Millionen Menschen vergewaltigt, in erster Linie Kinder, und sie tun es nach wie vor. Wo immer sogenannte 'Untersuchungen' stattfinden, kommt das bekannte Grauen zum Vorschein. Sie üben Terror und organisiertes Verbrechen aus, und wir lassen sie das auch noch selbst 'aufklären'.

Damit nicht genug: Sie sitzen in Ethikkommissionen, Rundfunkräten, Parteien, und man hält sie wohl für die quasi natürliche Besetzung, wenn es darum geht, Kandidaten für das höchste Staatsamt zu finden. Es sind ausdrücklich christliche Parteien, unlösbar verfilzt mit dieser Mafia, die das politische System der Bundesrepublik Deutschland dominieren. In vielen anderen Ländern sieht es nicht anders aus.

Gesegnet

Wir sprechen, noch einmal, von Millionen Vergewaltigungen. Wir sprechen von Vorgängen, die nicht historischer Natur sind, sondern sich noch immer täglich ereignen. Die Organisationen, aus denen dieses entsetzliche Verbrechen hervorgeht, werden nicht geächtet, sondern geachtet und geschützt, anstatt sie endlich aufzulösen und die Verbrecher vor ordentliche Gerichte zu stellen.

Es ist ja nicht nur so, dass eine der Kirchen dem Nationalsozialismus den Weg geebnet hat und die andere einem pathologischen Männerkult frönt. Sie segnen Kriege, Terror und Folter. Diese verkommenen Vereine sind vor allem ein unverzichtbares Bollwerk des Kapitals gegen seine Feinde.

Nicht nur werden dessen ideologische Wurzeln im Christizismus durch die Kirchen weiter gepflegt; vor allem die Gegnerschaft zu den Gottlosen, den Sozialisten und Kommunisten, hat alles erfolgreich aus dem Weg geräumt, das das Dogma des Profits infrage stellen könnte. In Kirchen, Schulen, Kommissionen und Medien hetzen die Hüter der Horte des Verbrechens unentwegt gegen jede Emanzipation. Wo ist eigentlich die 'Linke', die sich dagegen wehrt? Ach ja, auf dem Kirchentag.

 
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Vorweg: Ich bin ja für Meinungsfreiheit, aber. Das hängt nämlich damit zusammen, dass wir es hier mit einer klärungsbedürftigen Vokabel zu tun haben. Diejenigen, die gern lautstark eine solche für sich beanspruchen, haben oft gar keine Ahnung, was das ist. Dabei wäre es ganz einfach: Es handelt sich hierbei um den Titel für ein Recht, das im Grundgesetz wie folgt formuliert ist:

Art 5 
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.


Die Schranken

Das ist schon eine deutlich eingeschränkte Freiheit, und dabei geht es nur um die, irgendeinen Stuss von sich zu geben. Selbstverständlich bedeutet dies nicht, Äußerungen müssten ernst genommen werden oder wären in jedweder Hinsicht gleichberechtigt. Nein, davon steht dort absolut nichts.

Jenseits dieser gesetzlichen Regelung findet das echte Leben statt, und da gilt dieses Recht noch nicht einmal. Will heißen: Der Staat darf Schranken jenseits geltenden Rechts nicht setzen. Privatleute dürfen das. In meiner Wohnung gelten meine Regeln. In der Fankurve hast du mit den Farben des Gegners nichts zu suchen. Kein Publikationsorgan muss irgendetwas veröffentlichen, das den Verantwortlichen nicht gefällt.

Das alles aber ist nur der Rahmen. Ich frage mich immer wieder, warum viele Menschen zu der impertinenten Einstellung kommen, soche Rahmenbedingungen herbeizuzitieren und das auch noch falsch, wenn es darum geht, einen Gesprächsinhalt zu füllen. Eine zielführende Diskussion ist nämlich deutlich mehr als der Austausch irgendwelcher Parolen.

wahr und falsch

Inhaltlich muss ein Beitrag sich auf die Sache beziehen und er muss validen Kriterien folgen. Das ist das Schlimme. Es hat sich in dieser meinungsverseuchten Kultur depperter Einzelkämpfer durchgesetzt, dass die meisten Diskutanten einen imaginären Wettstreit gewinnen wollen und dafür Mittel einsetzen, die es ihnen ermöglichen, sich als Sieger zu fühlen. Eine gute Alternative zu dieser Handlungsweise wäre es, sich einen Finger in den Arsch zu stecken.

Diskussionen, wo sie sinnvoll, zielführend oder zweckdienlich sind, drehen sich um die Frage, was ist, um in einem gemeinsamen Lernprozess zu einem besseren Verständnis der Wirklichkeit zu kommen. Solche Diskussionen kennen nur Sieger. Wenn du widerlegt wirst, hast du unmittelbar etwas gelernt. Du kannst dann ggf. dem Nächsten über diese Stufe helfen.

Die Unart schließlich, Fakten zu Meinungen zu degradieren und Meinungen mit Fakten gleichzusetzen, ist die tiefste Stufe, auf die jemand herabsinken kann. Das geht ohnehin einher mit der Eigenschaft jeder Dogmatik, dass nämlich das innerste Prinzip von Erkenntnisprozessen umgekehrt wird. Der Meinungshaber sucht immer Bestätigung und kennt kaum Anderes. Erkenntnisprozesse hingegen schreiten voran, indem man sich korrigiert. Nur wer an seinem Wissen zweifelt, kann lernen, und nur, wer das erkennt, tut es auch.