Feynsinn

28 Responses to “Keine Ahnung von Neusprech”

1. tux. meint:
   Oktober 13th, 2021 at 16:06

   Gibt's ein Transcript? Sonst ist mir das zu lang.

2. flatter meint:
   Oktober 13th, 2021 at 16:19

   Kann ich verstehen, aber das will niemand abschreiben ;-)

3. DasKleineTeilchen meint:
   Oktober 13th, 2021 at 17:12

   ernsthaft, @tux? ich geh davon aus, daß gerade du in der lage bist, ne 1/2wegs gute speech2text zu finden?

4. altautonomer meint:
   Oktober 13th, 2021 at 18:31

   Zwei Ereignisse, die vielleicht nicht in den Rahmen dieses Themas passen, die mir aber als rhetorische Inzenierungen in den letzten Tagen besonders aufgefallen sind:

   1. Nach den Sondierungsgesprächen stellten sich die Verhandler der versammelten Presse, schwadronierten von den guten, harmonischen, einvernehmlichen und sachlichen Gesprächen und betonten permanent, dass Diskretion über die Inhalte (noch) das höchste, stillschweigend vereinbarte und von allen akzeptierte Gebot sei. Sofern Fragen der Journaille überhaupt zugelassen waren, gab es nur Phrasen, Allgemeinplätze und Floskeln. Nichts zu der bevorstehenden, partikulären Verarsche ihrer Wählerinnen und Wähler. Ein Armutszeugnis auch für die Journalisten, die sich das ohne zu murren haben gefallen lassen.

   2. Die medial und mit viel Politprominenz angereicherte öffentliche Würdigung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. Ein Skandal. An Zynismus nicht zu überbieten. Ich verstehe absolut nicht, dass dabei von jeder Waffengattung auch noch Soldaten aufmarschierten, anstatt abzuhauen oder sich dieser Heuchelorgie irgendwie zu verweigern (Krankheit). Stattdessen sind sie Teil eines Hofstaates, der sie jederzeit wieder im Stich lasen würde. Das, was im Zivilleben allgemein unter Fürsorgepflicht des Arbeitgebers verstanden wird, haben die Politclowns der Lächerlichkeit preisgegeben.

5. DasKleineTeilchen meint:
   Oktober 13th, 2021 at 20:36

   "Ich verstehe absolut nicht, dass dabei von jeder Waffengattung auch noch Soldaten aufmarschierten, anstatt abzuhauen oder sich dieser Heuchelorgie irgendwie zu verweigern"

   was gibts da zu nicht zu verstehen? "der" soldat ansich wie auch die bundeswehr als ganzes, braucht die anerkennung der zivilgesellschaft; der grund ist doch klar, schreibste doch selber, "Die medial und mit viel Politprominenz angereicherte öffentliche Würdigung". könnte man jetzt auch noch erheblich mehr zu schreiben, aber letzlich wurde das doch schon xmal durchgekaut…warum sollte "der" soldat sich des rituals der öffentlichen annerkennung für seine sinnlosen einsätze "verweigern"? gerade dadurch doch bekommt selbst der beschissenste/sinnloseste/nurzuleidführende einsatz abschliessend noch legitimation und "sinn".

   mal von ab; rechtsnationalismus in der bundeswehr? auf solche veranstaltungen stehn die doch.

6. flatter meint:
   Oktober 13th, 2021 at 20:53

   @ #1-3: Das sind ja auch durchaus Angebote, die sich an Hörer wennden. Als Lesetext hätte ich das sicher völlig anders aufgebaut. Ich höre selbst auch so gut wie nie Podcasts (Skandal!). Muss ja auch nicht. Bis auf den nächsten, der muss. Ich sage dann bescheid ;-)

7. DasKleineTeilchen meint:
   Oktober 13th, 2021 at 21:10

   oh? hatte ich gerade was von rechtsnationalismus in der bundeswehr geschrieben? hat bestimmt nix mit sowas hier zu tun;

   Waffenlager mit Kriegswaffen entdeckt…In einem Wohngebiet stießen sie auf Schusswaffen, Granaten, Handgranaten und Minen…unbekannte Chemikalien in dem Haus…Zoll hatte zuvor ein Paket mit Schalldämpfern abgefangen…Nach Angaben des "Spiegel" handelt es sich bei dem Verdächtigen um einen Hauptmann und Sprengstoffexperten der Bundeswehr

   is dat jezz neu- oder doch bekanntes altsprech:

   Ein politischer Hintergrund sei derzeit nicht erkennbar

8. altautonomer meint:
   Oktober 13th, 2021 at 21:29

   5.: Die Skandale in der Bundeswehr sind mir alle bekannt. Übertroffen wird das aber noch durch kollektive Danksagung der "Truppe", dass ihre Kameraden im Stich gelassen wurden und durch die Dreistigkeit, mit der das Totalversagen der politisch Verantwortlichen außer in den sozialen Netzwerken unter den Tisch gefegt wird.

9. flatter meint:
   Oktober 13th, 2021 at 21:51

   Waffen zu sammeln,während man Wahnvorstellungen von Umvolkung und Umsturz pflegt, das ist doch nicht politisch!

10. DasKleineTeilchen meint:
    Oktober 13th, 2021 at 22:08

    @8: "dass ihre Kameraden im Stich gelassen wurden"

    ich kann dir hier tatsächlich nicht ganz folgen…welcher "kamerad" wurde wann wo wie von wem im stich gelassen? wir reden hier vom afghanistan-einsatz, richtig?

11. flatter meint:
    Oktober 13th, 2021 at 23:44

    Die einst halboffiziell gängige Phrase vom "Staatsbürger in Uniform" hätte ja bei Erfüllung des Anspruchs dazu führen können, dass man sich als "Kollegen" bezeichnet. Tatsächlich hat das Ende der Wehrpflicht (wie auch nicht, es hat sich ja niemand um das Problem gekümmert oder es gleich befördert, da Bluthunde zu züchten) die ärgsten Befürchtungen verwirklicht und einen Hort von Nazis und Corpsgeist erschaffen.

12. flatter meint:
    Oktober 14th, 2021 at 00:20

    Noch ein OT: Wer braucht schon Heizung? Oder Wohnung? Hej, hier sind die Winter nicht so kalt (Alles Gute, Golfstrom!), Zelte gibt's bei Aldi und in den 50ern haben sich auch mehrere Familien eine Wohung geteilt. Der Soziale Markt wird es richten. Was kostet eigentlich das Popcorn?

13. altautonomer meint:
    Oktober 14th, 2021 at 09:41

    10: Das war aus der Sicht der "Truppe" gemeint. Ansonsten eine einzige Gruselshow.

14. altautonomer meint:
    Oktober 14th, 2021 at 10:28

    Unter Neusprech würde ich auch subsumieren, wenn ein sich für begnadet haltender Blogger mit Imponiersprache permanent den Begriff "woke" strapaziert und ihn in seinem aktuellen Blogtext fast inflationär verwendet.
    (Name ist dem Kommentator bekannt.;-)

15. NonKon meint:
    Oktober 14th, 2021 at 10:32

    Wo denn?

16. flatter meint:
    Oktober 14th, 2021 at 11:27

    Oops, Link vergessen. Die Podcasts sind aber auch immer unter "Favoriten" verlinkt.

17. flatter meint:
    Oktober 14th, 2021 at 11:54

    Ohne Worte, Money Quote: "Der Russe war's".

18. flatter meint:
    Oktober 14th, 2021 at 11:55

    Neusprech-Schwachsinn der Woche: "Angreifer in Norwegen möglicherweise radikalisiert".

19. Peinhart meint:
    Oktober 14th, 2021 at 13:00

    Heißt das soviel wie verwurzelt…?

20. flatter meint:
    Oktober 15th, 2021 at 12:25

    Habt ihr das von diesem Bonetti gelesen? Dieser Apfelmost rülpsende Mittelgebirgsötzi, dessen letzte Synapse sich im Angesicht des warzigen Zellirrtums, das er seinen Kopf nennt, verzweifelt in Terpentin ersäuft hat, hat mich ein Mal zu viel beleidigt. Habt ihr das gelesen? Er nennt mich "westfälisch"! Ich werde den Hunsrück in einen verfickten Parkplatz verwandeln.

21. Ralf Thielken meint:
    Oktober 15th, 2021 at 12:50

    @20: Jadoch!
    Eine der innigsten und unterhaltsamsten Liebeserkärungen, die ich je gelesen habe.

22. DasKleineTeilchen meint:
    Oktober 15th, 2021 at 14:38

    da schliess ich mich doch gleich mal der beobachtung dieses "ralf thielken" (wer immer sich hinter diesem lachhaften "namen" (fake!) verbergen mag….) uneingeschränkt an.

    küsschen von den letzten standhaften und unerschütterlichen 0,1 der 0,1%.

23. flatter meint:
    Oktober 15th, 2021 at 14:42

    How do you know? Why do you care?

24. Christian Klotz meint:
    Oktober 15th, 2021 at 14:49

    Dieser Bonetti hat m. E. eine exzellente Stilübung in den rhetorischen Gattungen der Schmäh- und Lobrede ohne jeden erkennbaren Gegenstand abgeliefert. Das muss ihm erst mal einer nachmachen: ein Soufflé aus nichts über nichts!

25. Peinhart meint:
    Oktober 15th, 2021 at 16:03

    @dkt – Jaja, wir erinnern uns… ;)

26. studio glumm meint:
    Oktober 16th, 2021 at 07:09

    Bei dem Weg: Bonetti ist ein Schatz.

27. flatter meint:
    Oktober 16th, 2021 at 21:12

    An die Geobarone von nebenan (siehe auch #20): Selbstverständlich ist Essen Ruhrgebiet, ich stamme aber vom Niederrhein. Ich nehme also die Niete und akzeptiere die Korrektur. Ich werde Laufersweiler, Sohren, Gösenroth, Rhaunen und Stipshausen verschonen, da ich noch diese Rechnung mit dem Idarkopf offen habe. Für den Rest gibt es Agent Orange.

28. rams meint:
    Oktober 17th, 2021 at 13:00

    Ich würde euch ja auch gut und gerne zwei Stunden zuhören, die 40 Minuten sind dann doch schnell rum. Was Neusprech betrifft, wäre auch eine Analyse der "Euro-Krise" interessant gewesen, von Rettungsschirmen, Finanzspritzen und den aus neoliberaler Sicht "faulen" Griechen.. oder, etwas aktueller, Begriffe rund um "Terror", "Radikalisierung" und dergleichen. Moar!