Dezember 2024


   
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Da der Drohnenkrieg sich der aufklärerischen Errungenschaft eines modernen Rechtssystems entledigt, kann hier sprichwörtlich jeder machen, was er will. Es sind ja nur ‘Maßnahmen’, die daheim als militärisch verbrämt werden, damit sie nicht dem Strafrecht unterliegen, das Verdächtige als Unschuldige bis zum Beweis des Gegenteils behandelt, und auf fremdem Territorium als eine Art Strafvollstreckung gelten. Es ist absehbar, dass dieses Vorgehen in Konflikte führt, die als kriegerisch betrachtet werden. Wo die Interessen von Atommächten davon betroffen sind, ist dieses Spiel geeignet, der Schöpfung die Krone vom Kopf zu blasen.

Ein politisches Korrektiv ist nicht in Sicht, ganz im Gegenteil. Ergänzt wird dieses Szenario durch eine schlicht infantile Haltung der Verantwortlichen in Europa, vor allem in Deutschland. Der Staat, dessen Exekutive in den vergangen Jahrzehnten für Dutzende Angriffsriege, willkürliche Morde, Folterung und den sehr gründlichen Abschied von einer aufgeklärten Rechtsauflassung verantwortlich ist, wird durchgängig als “Freund” apostrophiert. Dumm genug, dass ein Staat kein Freund sein kann und auch “Freundschaft” zwischen den Vertretern von Staaten bestenfalls irrelevant, wo nicht unmöglich ist, besteht in diesem kindlichen Konstrukt eines Verhältnisses die Unterwerfung des Grundschülers unter den Schulbully.

Der Freund

Wenn er befiehlt, marschieren wir. Seine Feinde sind unsere Feinde. Sein Urteil wird niemals in Zweifel gezogen. Was gestern noch galt, ist morgen hinfällig, wenn es ihm einfällt. Sein Kampf ist unser Kampf, sein Wohl ist unseres. Das ist kein Denken mehr, das ist blinder Gehorsam. Nun wird unser ‘Freund’ aktuell aber von innen angegriffen. Das Establishment, das bislang die Hierarchie angeführt hat, wurde ausgetrickst, und ein Unbefugter – Trump – hat den Platz des ‘Freundes’ eingenommen. Da es bislang eben kein Denken gibt, kein Mittel der Kritik, mit dem sich die Beziehung zu den USA im Narrativ beschreiben ließe, herrscht Hilflosigkeit. Selbst das Feindbild Russland/Putin kommt damit ins Wanken.

Letzteres ist der einzige Lichtblick des Ganzen, denn die Aufrüstung gegen die tödliche Atommacht hat bereits die Dimension einer konkreten Kriegsvorbereitung angenommen. Wenn man weiß, dass die transatlantischen Pläne im Kalten Krieg teils vorsahen, ganz Europa zu opfern, um den Sieg des Freien Westens® zu erringen, sollte man Angst haben. Fürwahr, wir leben in interessanten Zeiten.

Dezember 2016

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Kompetenz gilt als aus der Mode gekommen. Überhaupt ist die Moderne im Endkapitalismus nur mehr Fashion. Diskurse, die dereinst von Intellektuellen angestoßen und beeinflusst wurden, sind heute Meinungssphären unter der Leitung sogenannter Influencer.

Tragisch daran ist nicht nur der allgemeine Niveauverlust, sondern ebenso die Trümmerlandschaft dessen, was einmal Sozialverhalten war. In ihr gedeiht der Autoritarismus, denn wo Meinungen – auch und vor allem politische – ein Produkt der medialen Mode sind, kann beliebiger Inhalt zugeführt werden, der vom Mob gierig aufgenommen wird wie alles, was in Fashion ist, um sogleich Jagd auf diejenigen zu machen, die out sind.

Mobbing wird folgerichtig und zwangsläufig das Medium der politischen Auseinandersetzung, wo die Landschaft sich teilt in diejenigen, die zustimmen, tragen, was alle tragen, gut, schön und wahr finden, was eben en vogue ist, und die Anderen, die halt nicht dazugehören. Das sind eben die Parias.

Circenses

Das Spiel ist fürchterlich durchschaubar, niemand bleibt unentdeckt, der nicht mit den Wölfen heult. Moral will es so und nicht anders, ist sie doch im Kern immer das Mittel der Diskriminierung. Wir sind die Guten. Wer nicht für uns ist, ist der Feind. Jenseits eines intellektuellen Diskurses, in dem es um Inhalte geht, immer unabhängig von Personen, ist jedes Argument nur simuliert, denn es zählt nur das des Mobs und niemals eines der Parias.

Als mediale Verkaufsschau ist eine Diskussion die Metasimulation dessen, was einmal der Wahrheitsfindung diente. Die Regeln wurden insgeheim durch totale Moralisierung ersetzt, der Ablauf so orchestriert, dass, was einmal Moderation war, durch eine Aufsichtsperson ersetzt wurde, die für das nötige Ungleichgewicht sorgt, sollte doch einmal ein Paria überzeugend zu Wort kommen.

Das ganze Brimborium markiert das Endstadium des Parlamentarismus, in dem das Parlieren zum Selbstzweck mutiert, dessen letzter Zweck eben in der dumpfen Reproduktion des Bestehenden liegt. Wer die Medien kontrolliert, ihre Agenda und die moralische Wertung, herrscht total. Den Rest besorgt der Mob, der keinen Diktator braucht und keine Todesdrohung, um eifrig jeden Abweichler vom aktuell Guten zu eliminieren.

   
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Es ist das Fest der Liebe. Liebe zu Freunden, zu Partnern und zur Familie, insbesondere im Jahr 2024. Unsere Partner in der NATO und und unsere Freunde in der Ukraine, die uns in inniger Liebe zu Waffen, ihrer Produktion und ganz besonders ihrem Verkauf verbindet, sind größtenteils fröhlich. Wie allüberall gibt es diejenigen, die dazugehören und diejenigen, für die es nicht gereicht hat. Es ist kalt an der Front, nur durch die Ströme von Blut gelindert, das ungetrübt von verräterischer Diplomatie die Guten von den Bösen trennt.

Es menschelt in der herrlichen Weihnachtszeit. Der Herr ward geboren. Er schaut aus den himmlischen Sphären auf uns herab wie unsere irdischen Herren aus den irdischen. Gott der Herr und seine Leistungsträger auf Erden haben eine Botschaft für uns alle: Klassenhass zerstört die Einigkeit. Lasset uns also alle gemeinsam beten für den Sieg, ein einiges Volk, das sich nicht spalten lässt. Alle an einem Strang. Wie allüberall die einen oben, die anderen unten. Die unten werden die oben noch bejubeln, wenn sie einst vor dem Richter stehen. Dann ziehen sie sie ein letztes Mal hinauf, unter lautem Applaus.

Freiheit, Menschenrecht

Es menschelt in dieser herrlichen Weihnachtszeit. Es ist kein Fest für Tiere.

Hähnchen, Gans, Schwein und Rind,
Ente, Reh und Hase,
Weihnachten ist nichts für euch,
dreht euch eine Nase.

Wohl geschmort und heiß frittiert,
wer zu langsam läuft, verliert.
Gott liebt uns und halt nicht euch,
Bratenduft und Knackgeräusch.

Ich bin kein Veganer oder Tarier, trotzdem brauche ich falsche Moral ebenso wenig wie depperte Verdrängung. Der Mensch ist zum Mörder geboren, hat allerdings Optionen. Wie das Leben mich ganz überhaupt gelehrt hat, kommt es darauf an, wie es so läuft, bevor der Schnitter zuschlägt. Daran kann man doch arbeiten. Das nenne ich übrigens clevere Verdrängung.

An unteren Ende der ethischen Nahrungskette, in der Hölle religiotischer Moral, spielt sich eben das ab, was die fidel dahergereimten Zeilen oben andeuten. Gott will es so, weil du ein Tier bist. Aber wie mache ich meinem Hund klar, dass Gott ihn hasst? Ich werde wohl eine Werbeagentur damit beauftragen. Gleich um die Ecke ist eine, die dir für ein paar Meter Koks pro Zeile alles liefert. Gönn ich mir einfach mal, und während ich der Töle das Produkt schmackhaft mache, fordere ich euch ultimativ zu einem frohen Fest® auf. Und kommt nicht mit Widerspruch; Depression ist keine valide Ausrede.

   
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Die Entwicklung in Deutschland ist alarmierend, es breitet sich das rechte Virus immer weiter aus. Offensichtlich trenden nur noch Fake News, Hetze, Hass und Desinformation. Dem hatten Heise Online und insbesondere sein politisches und Demokratie förderndes Projekt Telepolis versucht, etwas entgegen zu setzen.

Im Dezember 2024 startete die große konzertierte Qualitätsoffensive. Nachdem die Redaktion bereits durch frische junge Kräfte aus den besten Häusern des deutschen und internationalen Qualitätsjournalismus auf Vordermann gebracht worden war, galt es, die alten Zöpfe abzuschneiden, die nicht mehr zu einer zeitgemäßen publizistischen Einrichtung passen.

Erst das Onlineportal, dann …

Bis in die 90er Jahre reichte bis dahin eine Halde alter Artikel und Kommentare zurück, die Unmengen Altlasten zweifelhafter Qualität und gar verschwörungstheoretische Machwerke bargen. Unsere Kolleg:_*Innen der Qualitätssicherungsberatung NewsGuard halfen ebenso dabei, die neue seriöse Kursbestimmung vorzunehmen wie ausgewiesene Experten für Unternehmenskommunikation.

Aber obwohl Telepolis ihr Mission Statement für alle transparent und leicht verständlich veröffentlicht hatte, aus dem für jedermann erkennbar war, worin zum Besten aller die Vorteile der Umstellungen bestehen, wurde das Angebot aufgrund von außen lancierter Störmanöver nicht angenommen.

Die Spuren führen nach Russland, China und zu rechtsextremen Parteien und Personen. Ein gewaltige Kampagne wurde in Sozialen Medien, auf Internetblogs und geheimen Kanälen geführt, der sich Verlag und Reaktion am Ende nicht erwehren konnten.

Es wird nur eine Frage der Zeit sein, bis die dahinter stehenden extremistischen Kräfte die Demokratie in diesem Land restlos zerstört haben werden. Eine letzte Warnung sprachen die Kolleg:_*Innen noch aus, ehe das Licht ausging: Wenn es die Tagesschau und Markus Lanz erwischt, wird es zu spät sein!

   
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Manche Texte entstehen durch Reflexion, manche aus Erfahrung, manche aus Mitteilungsbedürfnis; andere entstehen aus Eitelkeit, aus Geschwätzigkeit oder auf Befehl. Der folgende Text hat sich selbst geschrieben und der Autor beteuert nicht nur, dass er daran so wenig Anteil hatte, wie es noch gerade denkbar ist, wenn man überhaupt noch eine Autorschaft behaupten kann, sondern er gibt zu Protokoll, dass er selbst kaum ahnt, was er bedeutet. Manche Texte brauchen eine Einleitung.

Ein Gastbeitrag von Greta Leo

Man sah es ihr vom ersten Augenblick an, dass sie ein Stück aufführte. Sie wollte auch nichts anderes und versprach nichts anderes, und sie spielte äußerst virtuos. Sie lebte jedes Stück, das sie darbot. Jeder sah es ihr an. Es war ihr egal, ob sie auf der Bühne, auf dem Küchentisch oder vor versammelter Mannschaft in einer Kneipe glänzte. Nichts an ihr war real. Der Schein strahlte ihr gleißend aus allen Poren.

Du musst ihr zuschauen, ihr zuhören, ihr folgen, an ihren Lippen hängen, bist ganz fixiert auf sie, wie hypnotisiert. Sie zieht dich an und hinein, reißt dich nach links, nach rechts, vor und zurück, hoch empor, bis die Luft fast zu dünn wird. Du musst unbedingt wissen, wie es weitergeht, wie es endet, dabei weißt du es von Anfang an. Also kreist du um sie wie ein Satellit, bis du endlich am Boden zerschellst. Und jedes Mal bist du um eine Illusion ärmer über das, was du Liebe nennst.

Aber im Gegensatz zu den Schweinen, die dir den Schädel spalten wollen, nur um nachzusehen, was drin ist, lässt sie dich auferstehen, immer und immer wieder. Also folgst du ihr, jeder Miene, jeder Geste, jedem Ton, wohin auch immer sie dich treibt. Bis zu dem Tag, an dem du soweit bist. An diesem Tag wirst du dich abwenden und sagen: „Ich bin jetzt vernünftig.“ Du wirst dich abwenden, du wirst gehen und du wirst niemals zurückkehren.

   
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Der Wertewesten ist liberal®, mithin neoliberal, neokonservativ, atlantisch und fest in den Krallen der extremen Mitte. Die Mittel dieser Mitte sind autoritär – eim Begriff im Übrigen, den ihre Medien strikt meiden. Das Böse ist nämlich ein machthabender Diktator. Die Demokratie® hingegen ist per se gut; umso besser, wenn sie sich schützen muss.

Wagen wir einen Blick nach Frankreich. Schon Hollande fand großen Gefallen am Ausnahmezustand, der unter seiner Verantwortung verhängt wurde wegen eines 'Terrorismus', der ebenso schnell verschwand, wie er aufgetaucht war. Schon lange hat kein Mordbube mehr im Wertewesten seinen Ausweis hinterlassen, um zu beweisen, dass 'sie' es waren.

Wehrhaft

Inzwischen wird aus der Finanzierung der furchtbaren Gefährder, Schläfer und LKW-Fahrer kaum mehr ein Hehl gemacht, und in Damaskus tauchten sie jüngst wieder gemäßigt rebellierend auf. Danke so weit für die guten Gründe, das Nötige zu tun. Der Russe kann ja nicht überall sein.

Auch Macron liebt die Gefahr und die Optionen, die in ihr liegen. In den Kolonien geht Kriegsrecht auch. Sie wollen Unabhängigkeit? Das ist Terror. Wie es scheint, aber alles wieder im Griff, vorläufig.

Demokratie ist eben siehe oben. Sie muss in der aktuellen Ausbaustufe ihres Verfalls vor allem eines: verhindern. Rechts® verhindern ist dabei ganz weit vorn, aber auch Links ist nicht erwünscht, das würde ja immer extremer, ist ungewaschen und riecht schlecht. Also geht der Große Präsident hin und beauftragt, weil es in seiner Macht steht, Vertreter immer kleiner Minderheiten mit der Bildung einer Regierung.

Überbewertet

So geht Demokratie. Nicht so wie in Rumänien, wo sie komplett falsch gewählt haben oder in Georgien oder Venezuela oder eben überall da, wo es Hauptstädte gibt, in denen die NGOs der Guten die amtliche Demokratie beaufsichtigen oder sich ein heroischer Funktionär findet, der Wahlen annuliert wegens unfrei, illiberal und am Ende sowieso desinformiert aus dem Reich des Wiedergängers.

Denn merke: Die irrige Vorstellung, Demokratie hätte etwas mit Volk zu tun, wurde bereits bei deren Erfindung chirurgisch entfernt. Stellt sich raus, dass diese Maßnahme aka Stellvertretung nicht hinreichend war. Leider mussten wir das mit der Mehrheit daher auch korrigieren. Wegen akuter Gefahr und öffentlicher Beunruhigung. Es herrscht nämlich Krieg. Immer und überall.

   
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Wir sprechen nicht mehr von Theorien oder Dystopien, wir sprechen von der nackten Realität. Die sich für die Elite halten, weil immer noch massenhaft Schafe zu sogenannten Wahlen trotten, um sie zu legitimieren, wollen Krieg. Die Zumutung im Außenministerium hat das ja längst konkretisiert: Es geht "gegen Russland". Sie wollen die Vernichtung Russlands und nehmen dafür die unvermeidliche Vernichtung Europas in Kauf. Die Vorbereitungen laufen.

Der hochrangige Büttel des Großkapitals, der als nächster den Statthalter Washingtons in Berlin spielen wird, will Russland von der Bundeswehr mit deren Taurus-Waffen angreifen lassen. Nun gut, das ist erst ein Versprechen, was wiederum darauf hoffen lässt, dass das Gegenteil der Fall sein wird. Zudem ist für ihn ist Friede etwas, das es "auf dem Friedhof" gibt. Es ist zu erwarten, dass er sich noch fix über den Ozean absetzen wird, ehe er Europa hinter sich brennen lässt.

Vorwärts, Jugend!

Die Bildungsministerin geht ungeniert aggressiv gegen die kommenden Generationen vor, will sie zu Kanonenfutter verblöden und der Nützling, der zuletzt noch in den Niederlanden gegen sein Volk für den Hegemon regieren dürfte, bringt die Sache glasklar auf den Punkt:

"Im Durchschnitt geben die europäischen Länder leicht bis zu einem Viertel ihres Nationaleinkommens für Renten, Gesundheit und soziale Sicherungssysteme aus; wir brauchen nur einen Bruchteil dieses Geldes, um unsere Verteidigung zu stärken und unsere Lebensweise zu bewahren. Die Priorisierung der Verteidigung erfordert politische Führung. Kurzfristig kann dies schwierig und riskant sein, langfristig ist es jedoch absolut notwendig."

Was macht derweil die Opposition? Die letzten parlamentarischen Friedensengel (also was Schlachtfelder angeht jetzt, gegen den Krieg Bürger vs. Asylanten haben sie ja eh nichts) spielen in ihrem eigenen Sandkasten "Elite" und mauern sich ein, ehe noch wer die Führerin in Zweifel zieht oder daran erinnert, dass der offizielle Zweck einer Partei nicht die bedingungslose Gefolgschaft ist.

Was Lumpen übrig bleibt

Derweil wird inzwischen ein Viertel derer, die noch hingehen und brav ihr Kreuzchen machen, nicht einmal mehr vertreten, weil die von ihnen gewählten Parteien an der 5%-Hürde scheitern. Die Nichtwähler werden auch immer mehr, und je geringer die Legitimation der Funktionäre, desto dreister ignorieren sie die Allgemeinheit, desto geringer ihre Legitimation.

Es geht ums Überleben. Man kann Granaten und Panzer nicht fressen und einen Krieg wird hier ohnehin niemand überleben. Wahlen werden daran nichts ändern. Petitionen schon gar nicht. Es bedarf überzeugenderer Mittel.

   
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Bei Overton gibt es wieder einmal eine Diskussion um Verbote anhand des Beispiels "Rauchen". Wir hatten das hier vor vielen Jahren, und schon damals eigentlich im Rahmen anderer Themen, davon war eines "Divide et impera".

Es ist offenbar sehr schwierig für den normalintelligenten Leser, der Rauchen nicht mag, seine Reflexe gegen alles, was damit zu tun hat, im Griff zu behalten. Dies wiederum macht es Herrschaften jedweder Art zu einem Spaziergang, ihren Autokratismus durchzusetzen und die Untertanen zu spalten. Darum – und nur darum – sind Rauchverbote Dauerthema.

Die Autorität verfügt

Zuletzt war es bzw. ist es die EU, die ihre Mitgliedsstaaten anstachelt, ihre Bürger auf Straßen und Plätzen, in Bushaltestellen, kurz: überall zu drangsalieren, falls sie sie rauchen oder dampfen – übrigens der nächste Spaltpilz, den sie da gefunden haben, die Nikotinsüchtigen auch noch aufeinander losgehen zu lassen.

Bei Overton wie hier soll es aber wie gesagt nicht ums Rauchen gehen, und der säzzer wird jedem auf die Schnauze hauen, der meint, seine ungefragten Ansichten dazu auszubreiten. Es geht um Verbote. Die nämlich sind eine Anmaßung der Herrschaft, ins Leben ihrer Untertanen einzugreifen. Es bestätigt jene, es festigt sie, es unterwirft die Massen.

Dies gilt selbst in einer Demokratie, von der wir längst nicht mehr ernsthaft reden können. Vor allem aber, das gerät fast immer aus dem Blick, haben sie keinerlei positive Wirkung. So, Heft und Stift raus, mitschreiben: Prohibition. Funktioniert. Nicht. Je strenger Verbote auferlegt und verfolgt werden, desto weniger.

Muss jeder einsehen

Nachgerade absurd sind 'Argumente' für Verbote, vor allem dann, wenn sie das Problem des Verbots als solches ignorieren. Wenn es nämlich gute Gründe gegen eine Handlungsweise gibt, dann wird es auch Einschränkungen geben, die sich unter den jeweilig Anwesenden ergeben, weil diese sich darauf einigen. Ich darf zu Hause rauchen, aber ich quarze trotzdem nicht ungefragt meine Gäste voll. Ich fahre auch nicht die zulässige Höchstgeschwindigkeit, wenn ich das für gefährlich halte.

Wir sprechen von staatlichen, gesetzlichen Verboten. Die setzt die Polizei durch, ggf. das Ordnungsamt. Der Staat macht das, wie er das eben macht – gern willkürlich, die Lust an der kleinen Macht ausnutzend, als Akt der Unterwerfung. Neuerdings will eine EU-Kommission das für eine halbe Milliarde Menschen. Echt jetzt? Das ist die Autorität, die wir brauchen, um miteinander klar zu kommen?

   
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Wir haben hier in den Kommentaren seit Monaten das Thema "Telepolis" und überhaupt den ganzen Heise-Stall, dessen Qualität in einem Tempo den Bach runtergeht, dass einem schwindlig wird. Am Ende der Entwertungskette (oder auch am Anfang, je nach Perspektive), stehen Artikel in der "c’t", einem ehemaligen Fachmagazin, in dem nur mehr gequirlter Stuss steht. Wer soll dafür eigentlich noch einen Cent bezahlen?

Was sie bei der Telepolis jetzt allerdings geschafft haben, ist nicht nur das Gegenteil dessen, wofür dieses Medium gegründet worden ist, sondern es stellt einen Tiefpunkt in der Geschichte des deutschen Journalismus dar, der in dieser Ausprägung kaum reproduzierbar ist.

Idiocracy

Sie erreichen ein tatsächlich orwellsches Niveau, indem sie die – ihre eigene – Geschichte nicht nur uminterpretieren, sondern gleich verschwinden lassen, um sie gefiltert und gereinigt neu aufzusetzen. Dass sie diesen intellektuellen und politischen Kahlschlag obendrein "Qualitätsoffensive" nennen, rundet das Bild ab. Hier sind Fanatiker am Werk, die ihrem eigenen PR-geschwätzigen Bullshit-Bingo auf den Leim gehen.

Ich. Bin. Enttäuscht! Mir fehlen dafür tatsächlich die Worte. Dass die Einschläge der fucking Dystopie so nah kommen, macht mir äußerst finstere Laune. Woher kommen diese Gesäßkrampen, verseucht mit atlantischer Deppenideologie und völlig unbeleckt von jeglicher relevanter Qualifikation, wie vor allem geraten sie in Positionen, an denen sie derartige Schluchten der Verwüstung schlagen können?

Handelsübliche Verschwörungstheorien versagen hier; die Erklärung, dass die Idiokratie eben so weit vorangeschritten ist, hinter sogenanntem "Fachkräftemangel" vielmehr eine flächendeckende Fachkenntniswüste steckt, erscheint ungenügend. Es muss eine Art Magie sein. Eine Form alles zersetzender Blödheit, deren Dynamik noch nicht annähernd verstanden ist.

Blitzpsychose und Alzheimer Turbo beschreiben ja nur einen Aspekt des Desasters. Dass es so virulent ist, ist das größte Problem. Womöglich war Corona tatsächlich eine Ablenkung. Die wahre Pandemie ist viel verheerender und jegliche Heilmittel dagegen werden systematisch vernichtet.

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