November 2023


 
Ich wähle die Grünen, weil die etwas für die Umwelt tun.

Ich wähle die SPD, weil die für soziale Gerechtigkeit sind.

Ich wähle die FDP, weil sich Leistung lohnen muss.

Ich wähle die CDU, weil die für Sicherheit sorgen.

Ich wähle die AfD, weil die keine Migranten mehr reinlassen.

Ich wähle die Linke, weil die echte Opposition machen.

Ich gehe zur Wahl, weil sonst die Feinde der Demokratie gewinnen.

 
pn

Lächle doch mal! Sei nicht so negativ! Trink doch einen mit, stell dich nicht so an! Sieh doch mal das Schöne im Leben! So schlimm wird es schon nicht sein. Lebe deinen Traum und träume nicht dein Leben! Kopf hoch, sonst fällt das Krönchen …

Ja genau. Wieso zur Hölle bin ich eigentlich noch nicht selbst darauf gekommen? Mannmannmann, da kullert doch mein Krönchen, weil ich Dummie wieder vergessen habe, das Köpfchen hochzunehmen! Das Geilste an vielen Mutmachern ist ja, dass sie nicht nur zu doof sind, sich Gründe auszumalen für die schlechte Stimmung, die ihnen aus einem Gesicht entgegenschlägt.

Nicht nur, dass sie einem nicht einmal die Depression gönnen, nein. Sie sind dann auch noch empört, wenn sie es mit der aggressiven Variante der Bewältigung zu tun bekommen. Dabei muss jeder, der mich länger als 5 Minuten kennt, ahnen, wie nah ich am Tourette gebaut bin. Das ist doch dann ganz einfach: Nicht reinsprechen, kein Echo.

Ruhedonnerwetternochmal

Früher wollte ich Busfahrer werden. Ich war auf der Stelle verliebt in den Job unter dem Schild über dem Paradies: "Während der Fahrt nicht mit dem Fahrer sprechen!". Ich hätte den Fahrgästen jeden Tag aufs Neue deutlich gemacht, was “Gast” bedeutet und dass sie NICHT MIT DEM FAHRER zu SPRECHEN haben. Denn "Fahrt", das wär’ wohl, wenn ich da wäre. Niemand hätte mich aufgemuntert. Niemand hätte gemuckt. Nicht auf meiner Route.

Sei doch mal positiv! Bin ich doch, oder zählt mein HIV-Test etwa gar nicht?! Wo ist dein Optimismus? Meiner? Das ist deiner. Ich habe irgendwann nach meiner Geburt einmal nachgedacht. Seitdem bin ich Realist, also Pessimist. Nachdem ich damit also schon kein Glück mehr hatte, kam noch Pech dazu. Tut mir also leid, wenn meine eingefrorene Visage dir Kummer bereitet. Soll ich mich töten für dich? Ich könnte das gleich hier tun. Ich meine, wenn das wirklich so schlimm für dich ist …

Seien wir doch mal ehrlich. Die besten Zeiten haben wir hinter uns, wenn wir merken, dass wir sie vielleicht mal hatten. Okay, jetzt kann man in alten Zeiten schwelgen und sich schon morgens besaufen, um nicht zu merken, dass es nie mehr so wird. Werden die Zeiten dann aus irgend einem Grund noch schlimmer, vielleicht die nächste Droge on top, das wird aber teuer, macht’s nicht besser und ist wirtschaftlich für viele auch einfach nicht zu stemmen. Bleibt also was? Richtig: Depression. Wie gesagt, in unterschiedlichen Varianten.

So, jetzt sind da draußen aber permanent Haufen von Hohlfrüchten unterwegs, die einem das verleiden. Wisst ihr, wie ich das nenne? Diskriminierung, übelste Sorte. Vergräbst du dich zuhause, locken sie dich raus, gehst du raus, kommst du keine fünf Meter weit ohne auf ein Rudel Gurken zu stoßen, aus dem mindestens zwei Scheiben dir mit ihrer zur Schau gestellten Lebensfreude auf die Eier gehen. Diese Zuchtmeister der Schunkelstimmung, die all ihren hasserfüllten Optimismus darauf verwenden, harmlose Autisten in den Suizid zu umarmen.

Schluss mit der Unterdrückung

Diese Psychorassisten wollen dabei nicht nur die schlechte Laune, die Depression und den Zorn liquidieren. Der Völkermord an der einstmals hohen Kultur des Fluchens, Nörgelns und Keifens schreckt selbstverständlich nicht vor der totalen Vernichtung unserer Sprache zurück. Warum muss etwa ein Jurist sich hinter der Floskel: "Hochachtungsvoll" verstecken, wenn er "Leck mich am Arsch" meint? Oder "Mit vorzüglicher Hochachtung" anstelle des ehrlichen “Du blöder Wichser!”? Warum heißt es "Guten Morgen", wenn einem bestenfalls egal ist, wie ein irrelevanter Mitinsasse dieses verschwendeten Planeten den Vormittag findet?

Damit wie gesagt nicht genug; wenn man nur gerade der Norm der fröhlichen Heuchelei entspricht, findet sich immer, überall und sofort ein Weltverblöder, der mehr Begeisterung verlangt (hier sollte es doch wenigstens auffallen, dass ein Mangel an Geist zwar notwendige Bedingung ist für diese Haltung, aber eben gerade nicht dadurch kompensiert werden kann). Ich hingegen verlange eine Aufnahme der Stimmungsautisten, Depressiven und Entnervten ins Antidiskriminierungsgesetz. Fortan soll, wer anderer Menschen Stimmung aufzuhellen versucht oder sie gar selbst dazu auffordert, ihre Stimmung zu wechseln, sanktioniert werden wie jeder andere miese Stalker.

Außerdem erwarte ich eine Anpassung der Regeln des offiziellen Schriftverkehrs dahingehend, dass ein Idiot auch "Idiot", Scheiße "scheiße" und überhaupt jede der vorgeblichen Neutralität entzogene Empfindung der dunklen Seite beim Namen genannt wird. Wer dies als ungebührlich, zu 'negativ' oder pessimistisch empfindet, ist aufgefordert, dergleichen fortan uneingeschränkt lustig® zu finden. Lach doch mal drüber! Hab dich nicht so! Stell dich nicht so an! Ey, du hast es doch gut!

März 2015

 
pn

Quelle: Raubmord vom verlinkten Kanal.

Es ist ein Kreuz mit der Religion – Schenkelklopfer! Sie bedient fast das komplette Bedürfnisspektrum des menschlichen Hirns, und Vernunft ist dummerweise kein Bedürfnis. Um mit ihr mitzuhalten, bräuchte Wissenschaft eine ähnliche Macht, sonst wird sie immer vom Geisterglauben übertölpelt werden.

Dabei hat sie mehr zu bieten als immer schlauer zu werden und sich dabei immer dümmer zu fühlen. Für mich ist sie ein Trost quasi religiöser Dimension. Wo sich der Kniefällige einbilden muss, ein unsichtbares Wesen habe ihn und seinesgleichen nach seinem Vorbild aus dem Wurstkessel geschöpft und herrsche heimlich im Himmel, kann sich der Wissenschaftler mit Evolution bescheiden und ohne Taschenspielertricks nämlich wissen, dass diese Spezies etwas wirklich Besonderes ist.

Du hast nen Urknall

Nein, nicht nur das Viech, das sich anschickt, vor allem die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören, in einer Massengesellschaft versucht, sich nach Maßgaben der Steinzeithorde zu verhalten und jeden absurden Ranz zu glauben, wenn es sich damit besser fühlt als mit der schnöden Realität. Tatsächlich avancierte sie zum Gedächtnis des Universums.

Etwa 13,8 Milliarden Jahre können wir in die Vergangenheit zurück schauen. Wir haben Gesetzmäßigkeiten entdeckt, die sich jeder Wahrnehmung entziehen und teils mit den empfindlichsten Instrumenten nicht zu erfassen sind. Und das Ganze haben wir in ein paar Hundert Jahren aus der Asche religiöser Verblödung gehoben. Fun Fact: Erst vor 100 Jahren haben wir ein Periodensystem der Elemente aufgestellt, das bis heute annähernd gültig ist. Ein Wimpernschlag.

Rüder Lastwechsel in eine andere Kurve: Das Internet, zumal Youtube, hält nicht nur rosa Bläschen für Spezialtheoretiker vor, die sich liefern lassen, was sie glauben wollen; es gibt auch echte Wissenschaft, lehrreich und spannend. Davon sprechend, muss ich hier endlich mal den Josef vorstellen, den meine liebe Ani und ich gern geheiratet hätten.

Geile Wissenschaft

Josef M. Gaßner – ja ja, der macht es mit dem Lesch, aber kommt mir jetzt nicht mit Kontaktschuld – gibt es da zum Beispiel, den Mann mit der Orange, der den Kopf so lustig schräg hält. Die Vortragsreihe "Von Aristoteles zur Stringtheorie" ist fucking großartig. Die Geschichte der Physik und mehr, verständlich auch ohne mathematische Kenntnisse, die aber dennoch die dazugehörige Mathematik liefert. Für mich war das Anlass, Ü50 endlich Gebrauch zu machen von Schulkenntnissen, denen ich mich bei der halbgaren Aneignung noch verweigert hatte.

Mein Liebling ist die Folge 7, in der es um Lagrangepunkte geht. Mathematik kann so anschaulich sein, dass sie nachgerade schön wird. Klingt komisch, ich weiß. Mein ja nur. Ein Buch dazu gibt es übrigens auch, ich habe das zweimal hier, weil wir es schon beide hatten, ehe wir kollidierten. Man kann sich mithilfe der Wissenschaft also auch verlieben. Friss das, Religion!

 
Als ich neulich durch die Archive surfte, fiel mir auf, dass man doch mal die Kommentare ehren sollte, also habe ich ein paar gesammelt. Das da unten Ist allein die Ausbeute einer spontanen Sammlung, alle aus einer Kategorie aus 2013 und aus dem Haus, in dem ich hocke:

xxDer nächste, der hier ein Gedicht einstellt ohne Metrum und mit schiefen Endreimen, wird erschossen.

Man muss schon ein äußerst submissiver Sklave des Konsums sein, um sich von unterbezahltem Personal einer Fabrik für labberige Brötchen dazu zwingen zu lassen, jede überteuerte Komponente einzeln zu benennen, um nachher den Preis eines 4-Sterne Menüts dafür zu latzen. Ich steche mir inzwischen gern Nadeln unter die Fingernägel als Vorbereitung auf einen Besuch dort.

Ich fand Filme mit Tom Cruise schon scheiße, bevor ich sie scheiße fand, weil Tom Cruise mitspielt.

Wenn man schon beim Töten die Ästhetik derart vernachlässigt, muss man sich nicht über kulturelle Dekadenz beschweren.

Keule? Das waren die Samthandschuhe.

Na siehste, das hab ich schon dunnemals mit meinem ersten und einzigen Tagebucheintrag zusammengefasst:
“Aschgeigen, Aschgeigen, alles Aschgeigen”
Danach gab’s nix mehr zu sagen.

Ich weiß nicht wie oft du das erleben musst, dass die ganzen Dummköpfe in die andere Richtung fahren, bis du wenigstens mal den Ball flachhältst.

Katholizismus ist ein Arschloch, aber es ist vollkommen sinn-und zwecklos, das zu thematisieren, deshalb mache ich das auch nicht.

Wer auf ordentlich Hokuspokus steht, wird ja gut bedient. Da wird an nix gespart. Kerle in Kleidchen, schmutzige Nuschelgespräche hinterm Vorhang im Beichtstuhl, Drogen und Alkohol, Pseudokannibalismus in Form von “Leib-Christi-Oblaten”, Held und Anti-Held, finstre Orgel-Mucke, etc. Und das ganze Spektakel dann vor nem überlebensgroßen Kerl, der zu Tode gequält an einem Kreuz hängt… Grade Kinder bringt das stimmungsmäßig ganz weit nach vorne und sorgt für eine solide Grundlage, auch jeden anderen Bockmist mitzumachen.

Brüderle ruft zum Mord an Sozialliberalen auf:
“Wir werden einen Wahlkampf hinlegen, da brennt der Baum“.

Übrigens, sind echt moderne Zeiten, oder? Wo se lauter alte Männer in ner Kapelle einsperren, die dann Lagerfeuer machen. Hogwarts-Hokuspokus ist ja in derzeit.

Nö, passt schon. Ist doch alles drin, Porno-Stroh, Tränensäcke und Gesellschaftskritik. Und natürlich der First-Level Endgegner! Der wär beim literarischen Quartett bestimmt ne ganz große Karte!

Was das deprimierend finden angeht, bin ich sicher kein Maßstab. Ich fand auch Dick und Doof, Charlie Chaplin, Pan Tau und Boomer der Streuner deprimierend. ;o) Pan Tau aber wenigstens schön deprimierend. Dafür konnte ich damals wenigstens noch ohne Schmerzen Tagesschau gucken!
Wenn man das so liest, klingt das nach einer sehr munteren Kindheit… xx

 
Inspiriert hat mich aber ein Kommentar, den ich zeitlich nicht mehr zuordnen kann:

Ein System ist ein Ding, in dem die Strippen sich selber ziehen. Die Drecksäcke werden quasi automatisch an die freien Plätze geführt und die freien Plätze machen die Personen zu Drecksäcken. Insofern gibt es nicht die “falschen Leute”. Das Potential dazu haben milliarden Menschen. Und wen du heute noch für “richtig” hältst, der ist morgen “falsch”. Guck dir mal die Karrieren der Grünen an.

Und dann noch einen außerhäusigen, mithin womöglich ein Verstoß gegen das Urheberrecht, aber einer, der mir sofort in den Kopf schießt (auaa!), wenn ich daran denke, wofür ich Fenysinn gemacht habe:

Ich aber wollte ‘schon immer mal’ eine Diele des Schreckens aufsetzen, mit ebenfalls floral geprägten aufblasbaren Kleiderbügeln an schmiedeeiserner Garderobe, Brokatimitat mit üppiger Goldkante auf dem Plasikwählscheibentelefon, der Katze mit dem wetteransagenden Wollknäuel und dem Seerosenblatt mit den verschmitzten skatkloppenden Fröschen aus keramikähnlichem Kunststoff.

Ich arbeite noch heute daran.

 
pn

Ich betreibe dieses Blog bekanntermaßen seit 18 Jahren. Bis zu 360 Postings pro Jahr sind dabei herumgekommen, mithin darf ich behaupten, dass ich mich professionell mit den Inhalten befasse, vor allem politischen. Dabei habe ich eine Menge gelernt und wundere mich, wieso ein ähnlicher Effekt offenbar bei fast all denen ausbleibt, die sich an anderer Stelle mit denselben Themen befassen.

Journalisten, Politiker, sogenannte Experten. Am ehesten geht mir noch ein, dass sie sich vom Betrieb korrumpieren und verblöden lassen, sodass sie am Ende ihren eigenen Erzählungen glauben. Je bescheidener ihr Verstand, umso deutlicher der Effekt. Aber es scheint durch, dass ganz Gallien im Zweifel der Wirklichkeit panisch den Rücken kehrt und sein Heil im Fairytaling sucht.

Verstehen vs. halluzinieren

Das andere Ufer ist weit, kommt man doch obendrein nur dort an, wenn man streng materialistisch denkt, will heißen: Vergiss Personen, Absichten und Motive; wenn du die Welt verstehen willst, beschäftige dich mit Optionen, Strukturen, Kräften. Interessen spielen da durchaus eine Rolle, sind aber ihrerseits immer eingebunden in Möglichkeiten und Unmöglichkeiten, die eben diese Interessen immer stärker beeinflussen als andersherum.

Einfaches Beispiel: Kapitalismus fördert Gier. Er kommt aber problemlos auch ohne aus und würde sich nicht verändern, gäbe es sie nicht. Die Gier hingegen, die sich in ihm ausbildet, ist auf breiter Fläche nur in ihm möglich und würde unter anderen Bedingungen konsequent unterdrückt.

Das Establishment, die versammelte Elite bescheidener Geister, glaubt hingegen lieber wie in der Steinzeit an Wollen als Wirken, Geist und Ideale als bestimmende Faktoren des Seins. Wünschdirwas, 'Man-müsste-nur', wir haben das hier oft durchgekaut. Das geht so weit, dass politisches Funktionsmobiliar gar nicht erst mehr versucht, Probleme zu definieren und Lösungsansätze vorzuschlagen. Sie erzählen uns lieber, wie sie’s gern hätten und werden dafür beklatscht.

Der Kanzler hätte es gern schön

Zwei sehr aktuelle Beispiele hirnerweichender Naivität, mit der Experten® und Politiker herumfuhrwerken: Erstens ein derzeit populärer Plauderer des österreichischen Militärs namens Markus Reisner. Weil er ab und an einen Blick auf die Frontverläufe wirft und vergeblich die Erfolge sucht, von denen er im Fernsehen hört, gilt er als kritisch.

Aber selbst dieser wagemutige Held mit immerhin schwacher Realitätsanbindung wabert durchs Wünschdirwas. Etwas anderes als Siegesstrategien fällt ihm nicht ein, also fordert er u.a. "mehr Drohnen" und anderes Siegesgerät. Dass Russland genau deshalb seine SMO zum Erfolg führt, weil es den Wertewesten industriell in Grund und Boden produziert, kann er nicht sehen wollen. Da gewinnen nämlich die Falschen und obendrein wird Heldenmut brutal von Ökonomie geschlagen.

Ein noch traurigerer Fall ist der Cum-Ex-Kanzler mit seiner ganz speziellen Beziehung zu allem rund ums Thema Immobilien. Hunderttausende sind bereits obdachlos, Millionen können sich ihre Behausung plus warme Mahlzeit nicht mehr leisten. Was sagt der approbierte Arbeiterführer dazu? Er wünsche sich "einen Bauboom wie in den Siebzigern". Will er haben. Fände er toll. Applaus, den wähle ich. Und zu Weihnachten bitte noch Marzipan für alle!

 
pn

 
Aus Anlass wiederhole ich mich wie der Qualitätsrundfunk billige Spielfilme. In den Kommentaren darf daher auch gern geschwiegen werden.

Wie ich nicht müde werde zu betonen, brauchen weder Israelis noch Palästinenser hier die Solidarität von zertifizierten Nazienkeln.

 
pn

Man könnte etwas wissen von der einen oder anderen Operation, die NATO-Geheimdienste so an den Start bringen. Ist es nicht gar so, dass wir häufig direkt aus deren Kreisen – vom Musterdemokraten Maaßen bis hin zum GCHQ – direkt erfahren, was wir zu denken haben? Warum also erfahren wir dann nichts über den Filz zwischen CIA und dem ukrainischen Nazinetzwerk aka "SBU"? Eine rhetorische Frage.

Nach all den Geländegewinnen, Durchbrüchen und den horrenden Verlusten der Russen ist die Frühjahrs-Sommer-Herbstoffensive der Banderas also jetzt "misslungen", wie ich aus denselben Quellen erfahre, die zuvor permanent jene Erfolgsmeldungen vertröteten. Wie kommt das nun? Richtig, auch eine rhetorische Frage.

Alles paletti

Komm, bleiben wir einfach im Modus und hauen die nächste raus: Joe Biden. Tattern, mümmeln, murmeln. Warum fragt eigentlich nur das alte Schandmaul von RT, wie ganz Europa sich zum Spielzeug eines dementen Wracks machen kann? Bleiben wir mal bei Scholzens: Wenn der Greis pfeift, kuscht das Olafchen.

Nimm mich hart, Amerika! Die Alternative Pussygrabscher reloaded scharrt derweil schon mit den Hufen. Da sagst du doch nicht nein oder vielleicht, richtig? Da bückst du dich und stöhnst lächelnd: "Sir, Yassir!" Klare Sache.

Keine weiteren …

Derweil haben sie während meiner Rekonvaleszenz noch herausgefunden, dass es jetzt nämlich ganz sicher dieser ukrainische Geheimdienstmann aus dem ukrainischen Geheimdienst war. Er hat mit seiner wilden Bande Nordstream gesprengt. Rhetorisch: Deshalb muss die BRD der Ukraine also jetzt mehr Geld und Waffen schicken? Klingt komisch, ist aber so.

Und niemand stellt in diese Richtung irgendwelche Fragen, sei es für den Anfang auch nur eine rhetorische? Die Freie Presse®, dieser stramme Vierte Gewalttäter, hält das alles für ausrecherchiert und nicht weiter relevant? Aha. Eigentlich geht es mir heute durchaus besser. Ich gehe trotzdem wieder ins Bett.

 
pn

sind vor allem Feinde. Ein toter Feind ist ein guter Feind. Punkt. Es gibt ohnehin keine Bomben, Granaten oder Raketen, die Kinder leben lassen und Erwachsene töten. Was ist Krieg? Krieg ist Massenmord als Mittel der Politik. Wen interessiert es, wie viele Kinder dabei draufgehen?

Die Appelle mit dem Inhalt "Aber die Kinder" sind derweil nicht einfach dumm. Sie sind kontraproduktiv. Warum? Weil sie in einer Kette wirksamer Kommunikation stehen, an deren Ende die Zustimmung zum großen Morden hängt. Niemand stoppt einen Krieg, weil Kinder sterben, aber alle halten ihn für gerecht, weil Kinder sterben.

Minibabys total zerstört

Die übelste Greuelpropaganda arbeitet am liebsten mit Kinderopfern. Gern Leichen, aber besser noch lebend, leidend, mit großen Kulleraugen. Bilder von toten Säuglingen sind schwer zu kriegen, oft unglaubwürdig und versauen die positive Stimmung. Daher optimal, aber im Grunde verbraucht: Die Story von Brutkastenbabys (krasser geht es nicht mehr), auf dem Boden zerschmettert. Glückwunsch, Hill & Knowlton, das war noch deutlich besser als echt.

Überhaupt nicht zufällig plappert Anjatanja auch ständig von Kindern – denen, die von Russen gesprengt werden und denen, die "die NATO wirklich mögen". Es ist der dreckige Bodenbelag unter der letzten Schublade, aus dem das kriecht. Wer Krieg mit Kindern in Verbindung bringt, ist dumm, impertinent und betreibt das Geschäft der Kriegspropaganda. Bei der Gelegenheit: Schon die Geschichte der "unschuldigen Kinder" und Herodes, dem Putin der Bibel, war gelogen.

Sehr hilfreich

Ja richtig, daher ist es vollkommen egal, wer in welcher Absicht dieses Pik As zieht; es hilft nur den Kriegstreibern, den Lügnern, den Mördern. Nehmen wir zum Beispiel die blöde Frage, ob so und so viel angeblich getötete Kinder eine kriegsstrategische Einschätzung im Nachhinein ändert.

Echt jetzt? Das Einzige, das alle daraus verlernen, ist der rationale Blick aufs Geschehen. An dessen Stelle treten Assoziationen, Emotionen, Moral und Rachedurst – auf allen Seiten. Fürs Geschäft mit der Aufmerksamkeit aber allemal probat. Glückwunsch!

pn

Wie ich als gut Unterrichteter aus Kreisen weiß, gibt es mehrere Anstalten, den Geist eines seriösen Journalismus zu beschwören. Das Problem: Nachrichtenformate finanzieren sich sehr schlecht und Werbung braucht Medien. Der Ganze milliardenschwere Biz hängt davon ab, dass ihr Bullshit beim Bingopartner ankommt, und einer der Klassiker – zumal im Zeitungsformat – siecht kaum mehr. Das atmet nicht, das modert schon.

Die Geldgeber hätten gern die eierlegende Wollmilchsau oder besser gesagt die Hure beim Sex und Heilige in der Beziehung. Werbung macht sich schlecht neben schlechter Laune wie Krieg, Katastrophe, Problembär. Erstes Problem: Das ist das Gros der Nachrichteninhalte. Zweites Problem: Das Niveau. Überall dasselbe, mehr Gekreisch als Argument, einseitig bis zur plumpen Propaganda.

Massenhaft einzigartig

Zielgruppe? Die Mitte der Mitte der Mitte. Produzenten: dito. Ideologie: auch so. Zu produzierendes Image: Du bist etwas extrem ganz Besonderes. Atmosphäre: seriös, aber unterhaltsam. Eben Aufsehen erregend. Na dann: Viel Glück!

Ein Beispiel ist die Kooperation von Microsoft und Reporter ohne Grenzen. Das Mittel: Irgendwie dann jetzt doch aber echt ein Kodex, eine Art journalistischer. Vielleicht ein Pressekodex. Okay, man hätte dessen Kriterien ja einfach schon in der Vergangenheit beachten können, aber da hat man lieber tendenziöse Hetze und Fairytailing à la Relotius mit Preisen behängt. Man könnte auch so etwas wie Neutralität ausprobieren, aber das verträgt sich gerade nicht nicht mit atlantischer Kriegspropaganda. Schade.

Schon immer so

So wird man also weitere Jodeldiplome und Jubelpreise erfinden, um so zu tun als ob und zu hoffen, damit einen Happen vom Budget zu ergattern. Bis irgendwer erkennt, dass Porn Hub genau so seriös ist und mehr Reichweite hat. Ich würde dort investieren. Die meisten Wichser fahren Autos. Ich finde, das passt viel besser als ein verstorbenes Nachrichtenmagazin.

Vor ziemlich genau 15 Jahren habe ich mal geguckt, wie schmutzig ich mich machen will. Es hat für eine Einladung beim "Freitag" gereicht und einen Erfahrungsbericht, der lange in der Wikipedia zitiert wurde. Das war damals schon die absolute Speerspitze der Innovation. Erzählt mir nichts; ihr wollt weder Seriosität noch halbwegs objektiven Journalismus oder auch nur Pluralismus. Ihr wollt Money for Nothing. Good luck with that.

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