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Quelle: Raubmord vom verlinkten Kanal.

Es ist ein Kreuz mit der Religion – Schenkelklopfer! Sie bedient fast das komplette Bedürfnisspektrum des menschlichen Hirns, und Vernunft ist dummerweise kein Bedürfnis. Um mit ihr mitzuhalten, bräuchte Wissenschaft eine ähnliche Macht, sonst wird sie immer vom Geisterglauben übertölpelt werden.

Dabei hat sie mehr zu bieten als immer schlauer zu werden und sich dabei immer dümmer zu fühlen. Für mich ist sie ein Trost quasi religiöser Dimension. Wo sich der Kniefällige einbilden muss, ein unsichtbares Wesen habe ihn und seinesgleichen nach seinem Vorbild aus dem Wurstkessel geschöpft und herrsche heimlich im Himmel, kann sich der Wissenschaftler mit Evolution bescheiden und ohne Taschenspielertricks nämlich wissen, dass diese Spezies etwas wirklich Besonderes ist.

Du hast nen Urknall

Nein, nicht nur das Viech, das sich anschickt, vor allem die eigenen Lebensgrundlagen zu zerstören, in einer Massengesellschaft versucht, sich nach Maßgaben der Steinzeithorde zu verhalten und jeden absurden Ranz zu glauben, wenn es sich damit besser fühlt als mit der schnöden Realität. Tatsächlich avancierte sie zum Gedächtnis des Universums.

Etwa 13,8 Milliarden Jahre können wir in die Vergangenheit zurück schauen. Wir haben Gesetzmäßigkeiten entdeckt, die sich jeder Wahrnehmung entziehen und teils mit den empfindlichsten Instrumenten nicht zu erfassen sind. Und das Ganze haben wir in ein paar Hundert Jahren aus der Asche religiöser Verblödung gehoben. Fun Fact: Erst vor 100 Jahren haben wir ein Periodensystem der Elemente aufgestellt, das bis heute annähernd gültig ist. Ein Wimpernschlag.

Rüder Lastwechsel in eine andere Kurve: Das Internet, zumal Youtube, hält nicht nur rosa Bläschen für Spezialtheoretiker vor, die sich liefern lassen, was sie glauben wollen; es gibt auch echte Wissenschaft, lehrreich und spannend. Davon sprechend, muss ich hier endlich mal den Josef vorstellen, den meine liebe Ani und ich gern geheiratet hätten.

Geile Wissenschaft

Josef M. Gaßner – ja ja, der macht es mit dem Lesch, aber kommt mir jetzt nicht mit Kontaktschuld – gibt es da zum Beispiel, den Mann mit der Orange, der den Kopf so lustig schräg hält. Die Vortragsreihe "Von Aristoteles zur Stringtheorie" ist fucking großartig. Die Geschichte der Physik und mehr, verständlich auch ohne mathematische Kenntnisse, die aber dennoch die dazugehörige Mathematik liefert. Für mich war das Anlass, Ü50 endlich Gebrauch zu machen von Schulkenntnissen, denen ich mich bei der halbgaren Aneignung noch verweigert hatte.

Mein Liebling ist die Folge 7, in der es um Lagrangepunkte geht. Mathematik kann so anschaulich sein, dass sie nachgerade schön wird. Klingt komisch, ich weiß. Mein ja nur. Ein Buch dazu gibt es übrigens auch, ich habe das zweimal hier, weil wir es schon beide hatten, ehe wir kollidierten. Man kann sich mithilfe der Wissenschaft also auch verlieben. Friss das, Religion!