April 2021


 
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Panta rei. Tempus fugit. Transit sic, gloria mundi (Al Yoda). Deutschland, Deutschland, alles ist vooorbei! Das Bundesministerium für Resteverwertung hat mit sofortiger Wirkung ein Dingsbums erlassen, dass Blogs künftig nicht mehr ordentlich entsorgt werden, es sei denn als Sonderschnickschnack gegen Aufpreis. Der -wand stehe in keinem Verhältnis zum Nutz. Man muss sich bloß.

Und zwar umschauen. Zwo Drittel ehemalig rollengeführter Weggefährtung haben sich selbst und ohne Not füsiliert. In den Orkus geörgst. Beziehungsweise, und da sollte bitte einmal, dafür spricht ganz am Rande auch die Statistik: Trotz ja halb Nordafrika und näher am Osten fund erhebliche Emigration statt. Fräsbuch. Zwitscher. Also ersoffen im Mief realer Nachbarschaft oder in den Dauerkarneval getrollt. Nix mehr da.

Jenseits von Rock'n Roll

Oder halt, was sich noch so nennt, nichtwahr. Da haben wir den ewigen Don, der über den rechten Rand leicht nach außen vorsichtig nach rechts driftete. Springer A6 – hoppla. Haben wir noch? Reiseberichte aus der Retrozeit und Islamkritik, neulich wieder ein wenig breiter aufgestellt. Hoffnung ist die kleine feige Schwester der Angst. Dann einmal rechtsliberal transatlantisch, einmal Karriere bei Beliebig und irgendwas mit Flassbeck. Gähn. Überhaupt hat sich niemand nach links bewegt. Das ist nicht hip, das bringt nix ein. Das machen nur Abgehalfterte.

Die letzten Mohikaner schließlich haben seit gefühlt Jahrhunderten drei Themen: Corona, Corona und das Corona der Bösen. Das ist nicht heilbar, das ist knietief kognitiv, egal ob an oder mit. Dagegen, so wusste schon Omma Kawuppke, helfen keine Pillen. Schließlich noch ein Hinweis in uneigener Sache: Die Maschinistenpest ist keine Neurose. War sie nie, ist sie nicht. Wäre schön, wenn dieser erbärmliche Fake endlich die Fresse hielte. Danke.

Wovon redet der Alte? Hat ein Zaun überhaupt Latten? Und was ist mit dem Hund? Was weiß ich; meine Neurotransmitter sind aus dem Urlaub zurück und feiern ohne Maske und Abstand. Sodom und Dingens. Unerhört. Ich grüße derweil alle, die noch auf der Rolle sind, auch Klaus, aber nicht die Esobratze. Ihr dürft mich jetzt hassen. Du mich auch.

 
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Mit Anjatanja Baerbock hievt die Partei "Die Grünen" erstmals eine Kandidatin auf den Schild, die Chancen hat, Bundeskanzlerin zu werden, zumal die Konkurrenz mit Laschet eine Flachpfeife ins Rennen schickt, die schon vor dem Wahlkampf bis acht angezählt ist. Das heißt freilich nicht, wir wären vor sechzehn Jahren Armin sicher.

Baerbock ist ein weiterer schriller Pfiff in der Geschichte der Partei, die pazifistisch begann und von Geschichtsklitterer Fischer umgedreht wurde. Aus glühenden Gegnern der NATO wurden ebensolche Atlantiker. Die Partei der Angriffskriege, die sogar ganz ohne Bauchschmerzen® "Verantwortung"® sagt, wie brave Protestanten das eben tun, wenn etwas Minderrassisches auszulöschen ist.

Das haben sie bei den Nazis ganz offen und erbarmungslos mit Luthers Juden so gemacht, heute sind sie da diverser und labern einen Nebel, dass einem schwindlig wird. Schwarze Leben zählen; allerdings bedeutet das dort, wo die NATO Menschenrechte® bringt, ganz klassisch Bodycount. Der Nafri und der Afghane sind als Kollateralschaden leider unvermeidlich. Hätten sie halt irgendwo im Westen studiert, wüssten sie, wo der nächste Safe Space ist. Man muss ja nicht da herumlaufen, wo wir gerade ein Auschwitz verhindern.

Christlich-konservativ

Die letzte vermeintliche Kompetenz, woher ja auch die Farbe rührt, wo die Brauntöne noch nicht sichtbar sind, irgendwas mit Umwelt eben, geht – ja, im Narrativ – immer noch durch, trotz Laufzeitverlängerungen oder Daimler, um nur zwei Highlights des Verrats zu nennen. Fridays for Future heißt ja auch nicht, auf Braunkohle zu verzichten, sondern klimagerechter Wohlstand®, wie ich nicht müde werde, entsetzt zu wiederholen. Das letzte Aufgebot spießiger Verlogenheit mit Biosiegel, mithin Lebenslüge.

Das gilt derzeit als fresh, und warum, ist auch klar. Deutschland braucht die Christlichen, die Konservativen, die Generalvertretung dessen, was sich gehört im Lichte stabilen Wachstums. Olivgrün-Khaki vertritt das alles wie die Essenz dessen, was Schwarzgelb auf dem Kiez® ist. Weniger Krawatte, mehr Marke, weniger muffigen Katholizismus, mehr Eifer und Entschlossenheit bei routinierter Selbstprüfung. Niemand muss Angst haben, den Eingang nicht zu finden. Das ist das neue Links®: politische Goatse.

Da passt das elitäre Gehabe von Genderstern, Doppelpunkt und Brechreiz erregender Sprechpause wie Sahnehaube und Zuckerguss. Totale Ignoranz gegenüber allem, was nicht derselben Mittelschichtsverblödung zum Opfer gefallen ist oder echte Probleme hat. Das wird jetzt gewählt, damit man nachher sagen kann, man hätte doch alles getan, um das Klima zu retten. Nur, dass man dann nicht mehr "man" heißt.

 
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Von allen Narrativen ist das fatalste wohl der Irrglaube, Politik sei imstande, dem Kapital jedwede Vorschriften zu machen. Schlimmer noch: Es herrscht der Mythos, die Menschen könnten in einer Politik einen Willen verwirklichen. Vergiss es; es ist das System, du Idiot!

Wir haben da aktuell ein nettes Beispiel. Das ist alles so ungerecht, da fordern wir mal Reformen! Einhegen und so. Nicht immer so aufs Wachstum schauen. Kapitalismus, ihr Schwachmaten, ist der Zwang, aus Geld mehr Geld zu machen. Das ist das innerste und eherne Gesetz. Was nicht wächst, geht unter. Das kann man nicht reformieren.

Am Ruder

Der Goldfisch hat schon wieder eine dolle Idee. Einhegen. Reformieren. Soziale Marktwirtschaft. Soziales Reformieren. Einhegende Marktwirtschaft. Jetzt reformiert. Nachhaltig. Klima- und gendergerecht. Ehrlich. Jetzt aber wirklich. Seit 200 Jahren funktioniert das nicht, führt immer zum selben Ergebnis, aber jetzt echt wirklich ehrlich. Denrichtigenansruder. Echt jetzt? Glaubt ihr dran?

Guckt mal, noch so ein aktuelles einfaches Beispiel: Da fragt jemand das zuständige Ministerium nach einer konkreten Maßnahme zum Infektionsschutz und wird auf die eher übliche Weise vereimert. Das ist keine Antwort, das ist keine Kommunikation, das ist das Gegenteil von Respekt vor den Bürgern. Nicht zufällig geht es um etwas, das eigentlich selbstverständlich wäre, dem Kapital aber zu aufwendig ist.

Was nicht sein darf

So, und wenn also schon in so einfachen Dingen sehr deutlich wird, wie das System funktioniert, was 'Politik' zu sagen hat und welche Rolle die Interessen der Bürger spielen, dann kommt ihr trotzdem ständig mit eurem Quatsch um die Ecke, man müsste doch nur dem Kapital sein Wachstum verbieten? Wo schon eure parlamentarische 'Linke' von "klimagerechter Wohlstand" schwafelt? Was ist los mit euch?

Ich sag's euch mal: Ihr belügt euch permanent selbst, weil ihr es nicht ertragt, dass es unter den gegebenen Umständen (siehe "System") überhaupt keine Möglichkeiten gibt, etwas zu ändern, und niemand eine Alternative anbietet, von der er euch versprechen kann, dass sie eure Wünsche erfüllt. Da kann es übrigens noch so klar sein, dass sie immerhin weniger tödlich ist als Kapitalismus. Und solange ihr euch die Augen zuklebt, weil ihr diese Verzweiflung scheut, werdet ihr keinen Schritt weiterkommen. Am Arsch "umfassende Reformen"!

 

Am Arsch "Sozialdrama", ich will Zombies!

 
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Original: Seedfeeder, CC-Lizenz

Ich lauschte neulich einem Radiogespräch mit einer Autorin, die ihre Leserschaft gern im Hinblick auf den korrekten Umgang unter der Ägide der Sternchenmaler belehren möchte. Diese erklärte, dass gewisse Gepflogenheiten nicht bloß überkommen, sondern quasi machistisch seien. So sei es keineswegs gut, als Mann einer Frau die Tür aufzuhalten.

Er habe sich vielmehr zu überprüfen, wie "rein seine Motivation" sei. Wenn er sie nur attraktiv fände und es deshalb täte, sei das falsch. Wir sind also in der Sphäre des Gedankenverbrechens angekommen, eine Erfindung der Protestanten, die nicht gepeilt haben, welch ein Rückschritt die Abschaffung der Beichte ist, wenn man in die falsche Richtung marschiert.

Unentspannt

Noch einmal kurz dazu: Du bist Katholik? Dann fickst du fremd, treibst ab, betrügst deinen Nachbarn – und gehst beichten, womit du am nächsten Tag wieder entspannt und beschwingt durchs Leben marschieren kannst. Du bist Protestant? Dann musst du dich permanent prüfen, dir selbst misstrauen und mit den Resultaten dieses Hirnficks unentwegt deinen Mitmenschen auf den Sack gehen.

Ich halte eigentlich jedem die Tür auf (Coronatimes excluded), und wenn ich das für eine hübsche Frau tue, kann es schon einmal passieren, dass ich ihr dezent auf den Arsch gucke. Eine Instanz in mir mag sich dabei gar vorstellen, sie hätte die Möglichkeit, die Zielperson abzuschlecken, hier und da zu penetrieren, Sekrete auszutauschen und eine ungeheure Menge Kinder zu zeugen. Ich finde das völlig okay.

Dann gibt es sogar hier und da Damen, wo die Vorstellung konkreter (okay, da kommt eine Instanz hinzu, die das mit den Kindern nicht so gut findet) und das Ziel strategisch verfolgt wird. Ich wüsste auch gar nicht, wie und warum ich das lassen sollte. In jüngeren Jahren führte das gar zu regulärer Fortpflanzung, wobei ich jetzt gar nicht weiß, ob es das schlimmer oder besser macht.

Der Leib Christi

Es ist nämlich so, liebe Puritaner: Da die Kinder nicht vom Klapperstorch gebracht werden und auch die Lieferung durch Amazon von der Leihmutter zu den homosexuellen Pflegeeltern so nicht geplant war, gibt es da dieses Ding mit der Evolution, das zu jenen Trieben geführt hat, die Spezies wie die unsere dazu führen, sich paaren zu wollen. Das gilt übrigens auch fürs Üben und sogar für Paarungen, bei denen das gar nicht klappen kann. Die sind halt eine Variante.

Dies wiederum war kulturell immer wieder ein schöner Angriffspunkt für Herrschaften, vom Papsttum über Phantasiediktatoren wie Orwell bis hin zu Gören, die sich zu Rächern aller Opfer der Geschichte aufschwingen, um einen Gewissensterror aka Gehirnwäsche zu konstruieren, mit dem der Eifer in aktive Fremdbestimmung verzaubert wird. Am Ende hat sich immer herausgestellt, dass die Leute das nicht mitmachen wollen, weswegen man sie halt zum Guten zwingen muss.

Die Masterclass ist freilich das Verinnerlichen – es werde "Subjekt", das sich selbst Unterwerfende. Allein die Reinheit der Motivation ist das Ticket zum Garten Eden, was am Ende bedeutet, gar nichts zu wollen. Auf gar keinen Fall Genuss und niemals nicht dreckig ficken. Ich sag mal so: Ich fühle mich wohler auf der Dunklen Seite der Macht.

 
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Wofür oder wogegen gehen Menschen in Deutschland auf die Straße? Wenigstens die Betroffenen selbst? Offenbar nicht für Lappalien wie den Tod von Menschen, weil diejenigen, die sie retten könnten, bis aufs Blut ausgebeutet werden und ohnehin zu wenige von ihnen eingestellt werden. Wie wäre es denn mit einer Abrissbirne vor der nächsten Helios-Klinik?

"Das Herzzentrum Leipzig ist eine der führenden Fachkliniken für Herz-Medizin in Europa. Doch Personal sei hier so knapp geplant, dass Notfälle oft nicht angenommen werden könnten."

Personelle Konsequenzen

Notfälle sind offenbar nicht sonderlich lukrativ, dafür aufwendig. Ich empfehle ja jedem, einen Notfallausweis bei sich zu führen, in dem vermerkt ist, dass man bereit ist, nach den lebensrettenden Maßnahmen auch die plastische Chirurgie zu buchen.

"Es gebe immer wieder Patienten, die auf der Warteliste versterben." Tzia, Selbstzahler first. Dein 'gesetzlicher' Herzfehler ist einfach unattraktiv. Lass dir was einfallen, wir leben hier im Land der Eigenverantwortung®.

"Gegenüber mdr Exakt bestätigt das Herzzentrum Pläne, Personal zu kürzen. Auch in anderen Helios-Kliniken gebe es solche Pläne."

Ja sicher, wo zu wenig Personal rumrennt, um ein Krankenhaus so betreiben zu können, dass die Notaufnahme und die Intensivstationen gut besetzt sind, da braucht es personelle Maßnahmen. Härter ausbeuten, Leute rauswerfen, Fälle abweisen. Wenn diese Pflegenigger demnächst aufbegehren oder den Job wechseln, setzt man halt Roboter ein. Besser, wenn dann keiner mehr da ist zum Meckern – wo schon das Auspeitschen in dieser linksversifften Diktatur verboten ist.

Wirksame Maßnahmen

Immer wieder einmal liest man von Attacken auf Abtreibungskliniken und aktuell Impfzentren. Da tobt der Mob, da haut der Papst die Mollis raus. Die ganz normale kapitalistische Knechtungs- und Todesmaschinerie hingegen läuft ungestört und wie geschmiert. Schöne Pläne hatten wir damals – zum Beispiel den, monatlich die drei teuersten Vermieter der Stadt öffentlich zu erschießen. Wäre vielleicht nicht das Schlechteste gewesen.

Was wir heute haben, sind Gewerkschaften, die um die Peitsche betteln, Pseudorebellen, die mit Nazis um die Wette delirieren, und eine 'Linke', die im Arsch der NATO steckt, Probleme mit Ausländer:InnenXer/xe offen anspricht und Neoliberalismus mit Jägerzaun für Sozialismus® hält – oder gleich mit der Karikatur rechter Parolen ihre Blödheit offensiv zur Schau stellt. Klimagerechter Wohlstand®, my Ass! Geht sterben, ihr Ottos!

 
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Wie ich höre, ist einer der brutalsten Kollateralschäden der Pandemie eine weitere tektonische Niveauverschiebung auf der journalistischen Resterampe. Ich bin kein ausgewiesener Gegner von Herrn Lauterbach, aber dass er inzwischen ausgiebig abgefeiert wird, liegt wohl nicht zuletzt an den Hammerwerfern, die ihn umgeben, von Laschet bis Lanz. Vor Jahren schrub ich Folgendes:

'Wenn ich einen Bot auf dem Bildschirm habe, will ich ihn auch erschießen können', fiel mir zu ihm heute ein. Der existiert doch gar nicht, oder? Ich habe mir ja einiges an Dummtalk angetan, wenn auch nur beim Durchzappen und minutenweise in den letzten Jahren, aber diesen Krawattenzombie mit Frisurtragevorrichtung – wer tut sich den an? Wozu ist das gut? Ist das eine Art Testbild? Oder vielleicht eine Prüfung der verschwörerischen Weltregierung, ob Fernsehzuschauer ihr Oberstübchen endgültig und vollständig vom Mobiliar befreit haben? Gehen die Sparprogramme inzwischen so weit, dass uns jeglicher Verstand gestrichen wurde? Oder handelt es sich um eine Dauerwerbesendung der Stiftung Schädel-Hirn-Trauma? Kommt da am Ende womöglich eine Therapieempfehlung gegen Hohlfruchtsyndrom und Logorrhoe? Oder ist das nach Schicklgruber und Ackermann der nächste Versuch barbarischer Alpenvölker, der Welt den Rest zu geben?
Hilfe
!"

Tiefer schießen!

Christiane Sabinsen war nur der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, deren primäres Ziel die mediale Überwindung der Blut-Hirn-Schranke zwecks Einbringung zerebraler Massenvernichtungswaffen ist. Dass ausgerechnet die Schwarzen Messen beim Meister der zeremoniellen Zubereitung jauchigen Großhirnrindentees aktuell den Goldstandard pseudopolitischen Infotainments darstellen, ist zweifellos ein neuer Tiefpunkt.

Schon lange erübrigt sich die Frage, wer sich das denn noch freiwillig anschaut. Ich zweifle nicht nur ohnehin an der Existenz eines Willens, sei er 'frei' oder 'politisch', es ist auch für weniger scharfe Analysten offenbar, dass das Gegenteil die notwendige Bedingung dafür ist, solch okkulten Simulakren ehemaliger Kommunikation beizuwohnen. Was dich durch die Nacht bringt, ist egal, Hauptsache, es bringt dich ordentlich runter.

Eine Frage des Trainings

Kiffen ist da längst nicht mehr das Mittel der Wahl, es sei denn unter Verwendung jener genetisch veränderten Biowaffen, von denen schon zwei Stickies ausreichen, um einen Einschlag zu bewirken, für den du früher jahrelang das übelste Acid einwerfen musstest. Minimalanforderung wären wohl hochdosierte Benzos, von denen aus du dich langsam hochdopen kannst. Für die ganz Harten tut's wie immer die Lobotomie mit dem Schraubenzieher.

Allein diesem Text merkt man bereits an, wie viel dazu noch zu sagen ist. Wir bleiben abstrakt, weil ohne die oben genannten Anxiolytika das Risiko einer konkreteren Beschäftigung mit sog. "Inhalten" dem einer einbeinigen Ski-Abfahrt aus der Eiger Nordwand gleichkommt. Muss man nicht tun. Wer das unbedingt braucht, sollte tunlichst ein paar Monate auf mindestens 7000 Metern Höhe mit vogonischer Lyrik trainieren. Das ist nichts für Anfänger. Lasst die Finger davon!

 
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Was ist eigentlich ein "Recht"? Diese Frage stellen sich wenige und extrem selten diejenigen, die darauf beharren. Das Verhältnis gerade derjenigen, die nichts als ihr 'eigenes' im Blick haben, zum Rechtsstaat ist das eines Teenagers zu den Eltern, und das ist gar kein Zufall.

Ebenso wenig ist es ein Zufall, dass Protestbewegungen in der Regel von jungen Menschen dominiert werden, da sie gerade aus der Dominanz des Elternhauses erwachsen sind und diesen Entwicklungsschritt der Emanzipation auf die Gesellschaft übertragen, der sie angehören. Dies ist kulturell durchaus ein Impuls für Fortschritt.

Mutti eins auswischen

Es wird aber wild und wirr, wenn man so gar nicht weiß, was man da tut und worauf man sich bezieht. Wie ein bockiger Teenie darauf zu pochen, etwas zu dürfen, ohne die Konsequenzen des Handelns tragen zu müssen oder zu erkennen, führt selten zu wünschenswerten Ergebnissen.

Der Bürgerliche Staat hat mit dem "Recht" einen Pakt mit seinen Bürgern geschlossen. Der Staat erhält das Gewaltmonopol, dafür muss er die Bürger schützen, versorgen und darf sie nicht mehr als nötig einschränken. Keineswegs ist er dafür zuständig, das, was die Bürger dürfen, auch zu ermöglichen oder sie vor Konsequenzen zu schützen, wenn sie dabei Schaden anrichten. Das ist ggf. bei den Eltern noch so, aber nicht beim Staat.

"Rechte", auch Grundrechte, gelten mithin keineswegs bedingungslos. Sie werden (zumindest formal) ausgehandelt und können eingeschränkt werden. Hier ist vor allem festzuhalten, dass es nicht primär der Staat ist, der Rechte einschränkt, sondern die Interessen anderer. Diese können direkt oder vermittelt durch den Staat und seine Organe wahrgenommen werden.

Die Bewegung

Es ist daher nicht besonders schlau, gegen das Interesse der Mehrheit zu handeln und dabei das Recht auf solches Handeln einzufordern; schon gar nicht, wenn gleichzeitig die Basis dieses Rechts infrage gestellt wird. Das ist dann schlicht kindisch und nicht minder dumm.

Dass das aktuell überhaupt funktioniert, liegt eher zuerst als zuletzt daran, dass eine faktisch dominierende Minderheit auf beiden Seiten steht: Rechtsextreme bei der Polizei, insbesondere in den Hundertschaften, und bei den Querfrontlern. Nur so ist es möglich, dass ein paar Tausend Halbhirne eine Pandemie antreiben, ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Und natürlich, weil sie nicht sehen können, wer wegen ihnen schwer erkrankt oder durch ihr Handeln stirbt. Es handelt sich dennoch m.E. um Eventualvorsatz. Nach einem solchen wird obendrein massenhaft gehandelt. Stünde diese widerwärtige Charge auch nur im geringsten Verdacht, 'links' zu sein, würde sie längst als terroristische Vereinigung verfolgt. Sie sonnt sich aber eben im Schutz der Faschisten.

 
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Eine der besten Strategien, sich in seiner eigenen Dummheit einzukapseln, ist eine Lesart, die identifiziert, ob etwas dem Weltbild entspricht oder nicht – um all das zu diskriminieren, was eben nicht hineingehört. Der ganze Prozess des Lesens – und damit auch der des Schreibens – dient der Versicherung der eigenen Peergroup. Wer gehört dazu (die Guten) und wer nicht?

Die Struktur dieses Vorgehens ist im eigentlichen Sinne reaktionär. Es gilt nicht, offene Fragen zu klären oder Widersprüche zwischen unterschiedlichen Deutungen von Wirklichkeit möglichst genau zu beschreiben, sondern das, was vermeintlich der eigene Standpunkt ist, zu verteidigen.

Nicht zufällig nimmt solche Kommunikation Züge an, wie man sie von Schulkindern kennt. Es werden eben Gruppen definiert, gemeinsame Orte aufgesucht und ein Jargon entwickelt, der nach innen verbindet und nach außen abschottet. Niemand soll überzeugt werden, der es nicht schon ist, die 'draußen' werden verurteilt. Überhaupt geht es nicht um die Frage, was ist und was daraus folgt, sondern wer die Schuld für unliebsame Zustände trägt.

Kenne den Feind

All dies sind klassischerweise Strategien der politischen Rechten. Sie sollen eben ein 'Wir' installieren, konservieren und bevorteilen, ein 'Nicht-Wir' identifizieren, verurteilen und womöglich 'zur Verantwortung ziehen'. Kommunikation soll da gar nicht stattfinden; eine Anhörung der Delinquenten ist unerwünscht, da sie ohnehin nur das Falsche/Böse verkörpern. Ihnen gleiche Rechte zuzugestehen, wäre Sakrileg und Beleidigung der Opfer dieses Bösen.

Ebenso typisch für reaktionäre Ideologien ist der Verzicht auf Analyse, Definition der Problemstellung und Lösungsorientierung aufgrund von Fakten und Kausalverbindungen. Eine Reihe von festgelegten 'Wahrheiten'/Axiomen treten an die Stelle der (wissenschaftlichen) Fragestellung. So sieht eine öffentliche 'Debatte' aus, die jeden Erkenntnisprozess durch Meinungsbildung ersetzt hat.

"Die Klimakrise wird und wurde fast ausschließlich von dya cis Männern verursacht. Trotzdem werden FINTA*s viel stärker durch die Klimakrise beeinflusst. Der Fehler liegt im System." [via]
Spitzhacke!