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Wie ich höre, ist einer der brutalsten Kollateralschäden der Pandemie eine weitere tektonische Niveauverschiebung auf der journalistischen Resterampe. Ich bin kein ausgewiesener Gegner von Herrn Lauterbach, aber dass er inzwischen ausgiebig abgefeiert wird, liegt wohl nicht zuletzt an den Hammerwerfern, die ihn umgeben, von Laschet bis Lanz. Vor Jahren schrub ich Folgendes:

'Wenn ich einen Bot auf dem Bildschirm habe, will ich ihn auch erschießen können', fiel mir zu ihm heute ein. Der existiert doch gar nicht, oder? Ich habe mir ja einiges an Dummtalk angetan, wenn auch nur beim Durchzappen und minutenweise in den letzten Jahren, aber diesen Krawattenzombie mit Frisurtragevorrichtung – wer tut sich den an? Wozu ist das gut? Ist das eine Art Testbild? Oder vielleicht eine Prüfung der verschwörerischen Weltregierung, ob Fernsehzuschauer ihr Oberstübchen endgültig und vollständig vom Mobiliar befreit haben? Gehen die Sparprogramme inzwischen so weit, dass uns jeglicher Verstand gestrichen wurde? Oder handelt es sich um eine Dauerwerbesendung der Stiftung Schädel-Hirn-Trauma? Kommt da am Ende womöglich eine Therapieempfehlung gegen Hohlfruchtsyndrom und Logorrhoe? Oder ist das nach Schicklgruber und Ackermann der nächste Versuch barbarischer Alpenvölker, der Welt den Rest zu geben?
Hilfe
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Tiefer schießen!

Christiane Sabinsen war nur der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, deren primäres Ziel die mediale Überwindung der Blut-Hirn-Schranke zwecks Einbringung zerebraler Massenvernichtungswaffen ist. Dass ausgerechnet die Schwarzen Messen beim Meister der zeremoniellen Zubereitung jauchigen Großhirnrindentees aktuell den Goldstandard pseudopolitischen Infotainments darstellen, ist zweifellos ein neuer Tiefpunkt.

Schon lange erübrigt sich die Frage, wer sich das denn noch freiwillig anschaut. Ich zweifle nicht nur ohnehin an der Existenz eines Willens, sei er 'frei' oder 'politisch', es ist auch für weniger scharfe Analysten offenbar, dass das Gegenteil die notwendige Bedingung dafür ist, solch okkulten Simulakren ehemaliger Kommunikation beizuwohnen. Was dich durch die Nacht bringt, ist egal, Hauptsache, es bringt dich ordentlich runter.

Eine Frage des Trainings

Kiffen ist da längst nicht mehr das Mittel der Wahl, es sei denn unter Verwendung jener genetisch veränderten Biowaffen, von denen schon zwei Stickies ausreichen, um einen Einschlag zu bewirken, für den du früher jahrelang das übelste Acid einwerfen musstest. Minimalanforderung wären wohl hochdosierte Benzos, von denen aus du dich langsam hochdopen kannst. Für die ganz Harten tut's wie immer die Lobotomie mit dem Schraubenzieher.

Allein diesem Text merkt man bereits an, wie viel dazu noch zu sagen ist. Wir bleiben abstrakt, weil ohne die oben genannten Anxiolytika das Risiko einer konkreteren Beschäftigung mit sog. "Inhalten" dem einer einbeinigen Ski-Abfahrt aus der Eiger Nordwand gleichkommt. Muss man nicht tun. Wer das unbedingt braucht, sollte tunlichst ein paar Monate auf mindestens 7000 Metern Höhe mit vogonischer Lyrik trainieren. Das ist nichts für Anfänger. Lasst die Finger davon!