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Chefredakteur: Liebe Kolleg … innen, heute ist wieder Montag, eine neue Woche, in der wir uns beweisen können und wollen. Wir sind Teil eines Großen Ganzen, dass sollten wir nie vergessen, wenn wir unser Arbeit tun. Und was ist unsere Arbeit?

"Wahrheit!" erschallt es eher müde aus der Runde.

Richtig. Und die Wahrheit, das ist, was wir nach bestem Gewissen und Wissen sagen. Ich wurde noch in dem Irrglauben ausgebildet, eine – wie ich heute immer wieder deutlich sage – falsche Objektivität sei das Gebot guten Journalismus. Was soll das aber sein? Sollen wir so tun, als hätten wir keine Meinung? Dass es uns egal wäre, was richtig und falsch ist? Dass wir es nicht nicht besser wüssten?

Ich war gestern bei einem Treffen der wichtigsten Außenressortleiter der ganzen Republik. Selbstverständlich waren auch das Außenministerium, das Innenministerium und der BND vertreten, der übrigens hochinteressante aktuelle Informationen von den britischen und amerikanischen Kollegen – sie finden sie im heutigen Briefing – mitgebracht haben. Das macht uns wieder sehr deutlich, was der Unterschied zwischen Freund und Feind ist.

Das sind nicht einmal mehr Tiere, mit denen wir es hier zu tun haben. Gott sei Dank wird das Spiel bald vorbei sein. Müller, sie haben die Ehre, unsere Leser … innen von der Großoffensive unserer ukrainischen Freunde zu unterrichten. Verbreiten sie Vorfreude, das ist wie die Befreiung von den Nazis. Erzählen sie von Siegesparaden, wie es Kaugummi und Schokolade gibt. So etwas.

Volontär Meyer: Aber sie haben doch Schokolade in der Ukraine? Hat der letzte Präsident nicht sogar mehrere Fabriken?

Chefredakteur: Rekrut Meyer, was wollen sie hier? Mit ihrer vermeintlichen Bildung prahlen? Den Pulitzerpreis gewinnen? Den kriegen sie heute nicht mehr für Dolchstöße gegen die eigenen Truppen oder Ihre Staatsführung. Was haben Sie denn gelernt? Dass sie als Grünschabel Ihren Chefredakteur korrigieren sollen? Weil Sie ein ganz großes Licht sind? Ich frage Sie genau ein Mal: Sind Sie eigentlich für uns oder gegen uns?

Volontär Meyer: Ich meine, man muss doch …

Antworten Sie! Heute noch!

Volontär Meyer:
So einfach ist das doch nicht …

Gehen Sie! Raus! Hauen sie ab! Kommen Sie ja nicht wieder! So eine Unverschämtheit! Raus hier, bevor ich mich vergesse!

(Volontär Meyer schluckt trocken und verlässt die Redaktionssitzung.)

Sportredakteur Schmitz: Chef?!

Was?!

Sportredakteur Schmitz: Das war vielleicht keine so gute Idee.

Chefredakteur: Ach, Sie haben Einwände? Sind Sie jetzt auch einer von denen oder was? Gehen Sie doch nach Moskau, wenn Sie glauben, sie müssten ein Nest beschmutzen!

Sportredakteur Schmitz: Ich wollte nur sagen: Der Meyer ist der Enkel von Frau Friede. Das wird Ärger geben.

Chefredakteur: Verdammt! Und das sagen Sie mir jetzt?! Na dann mal hopp-hopp, hinterher! Sie sind doch hier zuständig für Rennen und Springen. Holen sie den Meyer sofort zurück! Ist ja nicht zu fassen, dass Sie mich so auflaufen lassen.

Wo waren wir? Ach ja, Vorfreude, Müller. Gute Stimmung. Nächstes Thema, Innenressort: Kunze, machen Sie was zu diesen Desinformationskampagnen. Schildern Sie, wie der Russe uns alle einwickelt mit seinen Lügen. Machen sie es ruhig etwas gruselig, aber mit positiven Aussichten am Ende.

 
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Irgendwann schuf Todds Physik diesen heißen Klumpen, aus dem peu a peu und mithilfe eines weiteren Riesenbums – man muss nicht lange raten, wer da ein klitzekleines bisschen nachgeholfen hatte – eine wunderschöne blaue Murmel mit einem praktischen Trabanten entstund. Das Duo eierte wie eine Uhr um eine sehr durchschnittliche Sonne, und Geufel konnte Todd davon überzeugen, sich jeden Freitag dort einzufinden, um sich zu entspannen. Sie hatte dort einen netten kleinen Fluss angelegt, an dessen Ufer sie es taten.

Dort quatschten sie und lagen draneinander, schnäbelten und taten Dinge bis hin zu den perversesten Praktiken, deren Beschreibung es bis heute in keine Chronik geschafft hat, weil diese von den zweibeinigen Chronisten wegen ihres unbändigen Hangs zur Moral ständig zurecht gefälscht, gebeugt, zerlogen und zensuriert wurden. Eines Tages beschlossen Todd und Geufel, sich eine passendere Gesellschaft zusammen zu schnackseln als die, welche ihnen natürlich gewachsen war, und legten neue Enten.

Hier nicht weiterlesen!

Zuerst schlupfen Lyllith und Lucif, die sie aus Lust und Verführung schufen. Als nächstes kam Vladdi, geschupft aus Nacht und Durst. Es sollte Perfektion werden, also hätten es 111 Enten zu werden, entsprechend der Zahl der Perfektion. Schließlich erschunen also noch Hades und Beelze, gelegt aus Chaos und Ordnung, wobei nie so richtig klar wurde, wer für was stund und wie lange, bis sie es sich anders überlegten. Todd und Geufel liebten alle ihre Entchen, aber die letzteren zwei beiden waren zweifellos besonders gelungen – zumal die ersten drei sie ein wenig enttäuscht hatten, als sie als Funker zur Bundeswehr gehen wollten.

So sußen sie jetzt also zu siebt am Ufer, wo die Kleinen morsten oder höllische Pläne schmiedeten, und sobald es ihnen danach war, stiegen die Alten wieder aufeinander, umeinander und um Ulm, nicht mehr, um weitere Küken zu erbrüten, sondern, weil sie alte perverse Säue waren und ihnen außer Universumsbau und große Bumse nichts auch nur annähernd so viel Spaß machte. Ich meine, man muss sich das wirklich einmal vor Augen führen: Die zwei sind älter als das All und ficken sich noch immer den unermesslichen Verstand aus dem Gefieder. Wie widerlich ist das denn? Und wer soll das ernsthaft auch noch aufschreiben?

 
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Vor ziemlich genau 14 Milliarden Jahren, wobei ziemlich ziemlich ziemlich ist, also wenn man es etwa an der Halbwertszeit einer Gattung misst oder auch eines roten Überriesen, also eher vor ungefähr 14 Milliarden Jahren, beschloss das Togeu, sich aufzutrennen. Dabei entstunden zunächst Todd, Geufel und Schrödingers Katze. Vor allem Todd war ziemlich zufrieden mit dem Werk, während Geufel schon recht schnell die Langeweile packte. Sie beschloss darob, Schrödingers Katze zu töten, was einen gewaltigen Bums gab. Jetzt war auch Geufel zufrieden, denn sie liebte große Bumse.

So entstund das Universum, und Todd hatte reichlich zu tun. Er sammelte den Staub und verdichtete ihn, bis die Sonnen zündeten. Geufel machte sich derweil gern aus dem Staub und legte sich in die Sonne. Viele lustige Sachen entstunden so: Gravitation, Licht, Elektromagnetismus und andere Formen der Energie, Sonnen und andere Himmelskörper, Helium, Kohlenstoff, Neon, Sauerstoff, Silizium und Eisen. Todd war wie immer zufrieden, während Geufel eine Zeitlang seine Werke genießen konnte, bis es ihr zu fad wurde. Eines Äons frug sie ihn daher:

Toddi, wieso sind deine Sonnen eigentlich nicht größer?

Geufelchen, das weißt du doch: Meine Physik lässt das nicht zu. Sie würden in Nullkommanix ausbrennen und uns um die Ohren fliegen. Da wäre die ganze schöne Balance dahin.

Ich finde Balance gar nicht so schön und mag Sachen, die um die Ohren fliegen.

Ach, Geufelchen.

Ach, Toddi.

Der eine machte, die andere lachte, und wenn es ihr einfiel, wurde aus Spaß ernst und etwas … ging mit einem großen Bums kaputt. Und so machte sich Geufel daran, ihre eigenen Sterne zu basteln, riesengroß und wunderschön, knallrot und heißblau, und sie flogen ihnen mit einem Riesenbums um die Ohren.

Das freute nicht nur die Geufel, es war auch ihre erste Schöpfung. Die großen Elemente entstunden und flogen strahlend durch den Raum. Selbst Todd war mächtig stolz auf seine Geufel und Sie nannten es Liebe, eine große. Und mit der Liebe kamen die Schweinereien. Unendliche Perversionen, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat. Doch das ist eine andere Geschichte.

 
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Bildquelle: Pixabay

Von allen Volksstämmen der Nation sticht einer besonders heraus, der sich gern zusammenballt und sich in Massen schunkelnd den bescheidenen Restverstand wegsäuft. Wir reden vom Rheinländer. Die Alliierten hatten das schon früh erkannt und hielten ihn im Zaume. Da es ihm zuzutrauen war, Deutschlands wichtigstes Industriegebiet bierlaunig dem Kommunisten zu überantworten, wurde ihm der seriöse Westfale beigeordnet. Das hat dem Land so weit gutgetan, wie man es fertigbringt, Nordrhein-Westfalen überhaupt mit dem Prädikat "gut" in Verbindung zu bringen.

Seine originäre Ausprägung, der Niederrheiner, ist dafür bekannt, dass ihn nur zwei Fragen umtreiben, die er bei jeder Gelegenheit hervorrülpst, wobei er die erste gleich selbst beantwortet: "Wie isset? Joot? Hauptsache!" und "Weiße, wer tot is?" Dieser morbide Stamm schneidet den einzigen Bäumen, die er kennt, regelmäßig die Kronen ab und nennt sie in Ausübung seines alkoholbedürftigen unfreiwilligen Humors "Kopfweiden".

Irrtümer

Da man in der von ihm bewohnten Flachsteppe schon mittwochs sieht, wer sonntags zu Besuch kommt, sind diese Türme der Naturverachtung kilometerweit zu sehen. Weil selbst dem Herrnunsermgott bei diesem Anblick übel wird, taucht er den Landstrich daher meist in dichte Nebelsuppe. Zudem lässt er den Schnitter nächtens ein paar Extrarunden reiten, um den Rüben der Landsleute eine der Flora adäquate Pflege zuteil werden zu lassen, womit auch der Gesprächsstoff für den Folgetatg besorgt wäre.

Die 'Hauptstadt' ist ein Dorf am größten Strom Europas, das er trotzig nach einem Bach benannt hat, in der festen Überzeugung, dieser würde einmal janz jroß rauskommen. Das Kaff stinkt zum Himmel nach Mastercard World Signia, Schanell Nummer Neun sowie einer Plörre, die ursprünglich als Kunstdünger gedacht war, und die sie "Bier" nennen. Einmal im Jahr hat ihr morbider Zynismus Pause und wird durch notgeile Albernheit ausgetauscht. Dieser Krankheit entkommt man auch im äußersten Norwesten nicht, wo die Ödnis am tiefsten ist und sich den Namen "Mordor des Westens" redlich verdient.

Rheinländer raus!

Ein paar Meter weiter fangen dann Nachbarländer an, die es offenbar für geboten halten, mit den genannten Eigenheiten des Rheinlands zu konkurrieren, und die selbst die Truppen der übelsten Diktatoren nur zum Durchmarschieren gebrauchen konnten. Bis heute macht sich der Rheinländer gern den Spaß, dort "Zackzack Frikandel!" und "Schnellschnell Pommfritz!" zu brüllen, der Völkerfreundschaft wegen. Weil selbst die harmlosen Kobolde aus dem Rheinland dort bis heute mit Adolfs Orks verwechselt werden, ängstigt das noch ein paar Pussies, ansonsten führt es regelmäßig zu Dicke Lippe.

Unsere Reiseempfehlung: Hin da, solange sich noch kein Bundesminister für Bewaffnung und Munition der Sache annimmt und dort einen Parkplatz für Unteroffiziere anlegt. Prädikat: Das kann weg.

 
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Es ist nicht mehr auszuhalten. Wie kann sich die antidemokratische Haltung der Ostdeutschen nach über dreißig Jahren Hätscheln und Päppeln, Erziehung und Anleitung noch immer halten? Mindestens vierzig Prozent, so hat z.B. ein Experte herausgefunden, halten Putin nicht für einen Diktator und haben noch die Stirn, das mit demokratischen Wahlen zu begründen.

Sie sind mehrheitlich gegen die Ukrainehilfe und äußern Ansichten, wie dass die NATO Kriegspartei sei. Sie meckern und motzen und ihre sprichwörtliche Undankbarkeit kennt keine Grenzen. Befreiung vom Joch der Stasi, Mauer abgeräumt, harte Westwährung, Freiheit? Ist ihnen offensichtlich nichts wert. Nicht einmal ein Minimum politischer Solidarität ist von ihnen dafür zu erwarten.

Verwählt

Wenn sie nicht linksextrem wählen, wählen sie rechtsextrem. Wir haben ihnen unsere besten Landesväter geschenkt, von Vogel über Biedenkopf bis hin zu Ramelow, aber sie wenden sich immer wieder ab. Selbst, wo die engmaschige Betreuung der ehemaligen Stasipartei durch westliche Linksexperten in der Parteispitze Früchte trägt, stellt der Ossi auf stur. Man sollte ihm rückwirkend den Soli wieder abnehmen, damit er fühlt, wo er nicht hören will.

Dreißig Jahre lang hatte er jetzt Gelegenheit, die Regeln internationalen Anstands zu lernen. Wie blöd muss man eigentlich sein, nach all diesen Jahren – auch der Ossi schaut ja Westfilme, Westserien und Westfernsehen – nicht zu kapieren, dass der Russe immer der Verlierer ist? Immer der Schurke, ein Viech, ein gefühlloses Monster, das am Ende hinter Gittern landet, wo es hingehört?

Es ist schwierig, dafür Erklärungen zu finden. Experten versuchen, das kulturell einzuordnen, dass der Ossi halt schon immer ein Vasall des Russen war, andere versuchen es politisch mit Theorien über "Äquidistanz" und Hufeisen, aber das alles langt nicht hin. Vielleicht ist der große Philosoph Sarrazin da näher an der Wahrheit und es erklärt sich durch den doch deutlich kleineren Genpool in einem abgeschotteten Gebiet; bedingt durch die dort übliche Heirat zwischen Verwandten ein überdurchschnittlich hoher Anteil an angeborenem Schwachsinn und anderen Erbkrankheiten.

Schluss mit lustig

Ihre Eltern und Großeltern wurden durch russische Panzer bedroht, durch Russen überwacht, von Russen eingesperrt und unterjocht. Und doch halten sie die NATO für eine Bedrohung, den Russen für einen ganz normalen Menschen und können friedenserhaltende Maßnahmen im Rahmen der regelbasierten Ordnung nicht von Angriffskriegen unterscheiden. Wer soll dafür noch Verständnis aufbringen?

Es ist genug im Guten versucht worden. Hunderte Milliarden Euros, Hilfe und Nachhilfe, bestes westdeutsches Personal, Reformen über Reformen, Betreuung bis hin zur Manndeckung. Nichts davon hat genützt, und wenn sie heute noch trotz gegenteiliger Anweisungen durch ihr eigenes Spitzenpersonal mit ihrem Kommunistenkopf durch die Wand wollen, dann stellen wir ihnen halt wieder eine hin. Zuallererst aber gehört ihnen das Wahlrecht entzogen.

 
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Abb.:Chachipity bei Urhebers // Original ©Raimond Spekking/CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Ein Krieg der bizarren Art, wie ihn nur der Kapitalismus in seiner absurden Anbetung des Eigentums auslösen kann, ist im Gange. Während ausgerechnet einer der größten Profiteure das Gruselmärchen erzählt, eine Menschheit sei in Gefahr, wenn seine Konkurrenz weiter Daten sammelt, ist längst erkennbar, dass auch bei Chachipity oder Stable Diffusion die Gesetze des Kapitals den Gang der Dinge bestimmen.

Allerdings trifft die Kapitalisierung der Bots auf einen Widerstand, der einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod nach sich zieht: Da die Dinger mit Massen von Daten gefüttert werden, deren Herkunft am Ende nicht erkennbar und vor allen nicht ausgewiesen ist, ist ein Urheberrecht im Angesicht des Treibens solcher Maschinen nicht mehr haltbar.

Kriegsrecht

Ganz im Kriegsmodus reagiert folgerichtig die eine Seite, wenn die andere – in dem Fall ganz harmlos – ihre Rechte geltend macht. Im Ernst droht ein Dealer sogenannter "KI-Trainingssätze" einem Urheber mit Schadensersatzansprüchen, weil dieser ihm den Gebrauch von ihm erstellter Werke untersagen will.

Wohlgemerkt: Der Urheber, so die Ansicht der KI-Coaches, schädigt die Gegenseite durch Einfordern seiner Rechte. Hier wird ein juristischer Mob losgelassen, den man sonst nur von der anderen Seite kennt, und es wird noch deutlicher als ohnehin schon, dass vom Zivilerecht nur mehr rauchende Trümmer bleiben, wo immer abstraktere Eigentumsansprüche für Profite sorgen sollen.

Alles ist Produktionsmittel. Alles gehört Eigentümern. Jeder Anspruch, der sich irgendwie aus anderen Ansprüchen von Eigentümern ableiten lässt, wird eingefordert. Den Eigentümern gehört etwas, weil ihnen etwas gehört, zu dem etwas angeblich gehört. Schon beim Urheberrecht geht es ja fast nie um Urheber, sondern um Rechteinhaber, die es von anderen Rechteinhabern erworben haben.

Keine Gefangenen

Jetzt gibt es also gigantische Bagger, die ohne Rücksicht auf diesen Schwachsinn einen neuen erschaffen, und jedes geschriebene oder gesprochene Wort zu einem Teil der Blablamaschine machen, jedes Pixel eines Bildes zu einem Element neuer Produkte, deren Benutzung dann eben Mietzins erfordert. Und – siehe oben – schon die unangemessene Ansprache an Ihre Majestät wird juristisch untergepflügt.

Die Gegenoffensive der Urheber kann nur eine Frage von Tagen sein, es werden keine Gefangenen gemacht. Wer immer schon mal wissen wollte, was es bedeutet, dass der Bürgerliche Staat mit seinem Rechtswesen die vornehmliche Aufgabe hat, Eigentum zu schützen: voilà!

 
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Wie ich neulich schon in den Kommentaren schrub, entlarvt sich die religiotische Sprachzensur, wenn man ihrer dem Magischen Denken entsprungenen Tabus die selbstverständliche Toleranz gegenüber brutaler Unterdrückung entgegenhält. Diese Toleranz entspringt derselben Ideologie, die es für Vertragsfreiheit hält, wenn Menschen durch Ausbeutung geschunden werden. Zitat:

Mein Zitat des Tages: "das N-Wort habe zu Unterdrückung und Gewalt geführt" (aus einem Artikel, der vor korrektwoker Blödheit nur so strotzt). Sie denken wirklich so. Wenn du "Neger" sagst, stirbt ein Einhorn, während es völlig in Ordnung ist, "schwarzer Mitbürger" zu sagen und ihn für ein paar Cent in eine Coltanmine zu schubsen.


Hat es nie gegeben

Die Moralisten versuchen, die Geschichte der Unterdrückung von Minderheiten und vor allem die Zusammenhänge, in denen man die Hintergründe analysieren kann, auszumerzen. Das nennen sie "Antirassismus". Ich frage mich regelmäßig schon bei der albernen Selbstzensur dieser Mittelschichtspralleria, ob sie nun "Neger" oder "Nigger" meinen.

Da gibt es nämlich eine ganze Reihe von Unterschieden, die keineswegs nur graduelle der Diskriminierung sind. Siehe etwas Martin Luther King, siehe auch Rap, siehe den Unterschied zwischen dem Fremdeln naiver Menschen und der Degradierung von Menschen auf Objekte, mit denen ihre Eigentümer verfahren, wie es ihnen in den Sinn kommt. Die Spralleria hat beschlossen, das Aussprechen eines "N-Wortes" sei die Ursache für alles.

Der Sinn und Zweck dieses Vorgehens, sich nämlich auf Twitter Empörrungsrallyes zu liefern, offenbarte sich jüngst in Bezug auf eine Aussage Boris Palmers, die, dem Niveau adäquat, gar nicht erst zitiert wird. Nichts davon. Er hat halt geN-wortet. Eher harmlos, das Ganze, aber für Trolle jeder Färbung ein gefundenes Fressen.

Magische Wörter

Da Palmer selber einer ist, haut er vergnüglich noch raus, diese Form der Kritik sei wie "ein Judenstern". Komm ich jetzt im Fernsehn? Aber sicher! Und warum erinnert mich das jetzt an Fischers "Nie wieder Auschwitz", mit dem er nicht nur ein bisschen Aufmerksamkeit erregen wollte, sondern erfolgreich einen Angriffskrieg ideologisch vorbereitet hat?

Das ist im Übrigen auch kein "Whataboutism". Letzteres ist auch so ein pseudolinkes Gewäsch, mit dem jeder Moraltroll um die Ecke kommt, wenn man auf Heuchelei hinweist, die sich für ihre Urteile mindestens zweierlei Maß hält, eben eins für die Guten und eines für die Bösen.

Nicht zufällig ist 'Whataboutism' auch eine Erfindung westlicher Geheimdienste im Kalten Krieg, die sich von den Commies nicht vorwerfen lassen wollten, Menschenrechte seien für den Westen nur dann unteilbar, wenn sie diese von anderen einforderten. So wie sie heute eben in den Gazetten "n-word" schreiben und die Cops ihre Nigger immer noch von hinten erschießen.

 
Die ahnungslosen biologischen Chatbots legen sich mit dem Gott der Maschinenwelt an. Wird Neo die Welt retten, ehe Morpheus alle in den Schlaf quatscht? Was hat das alles mit Intelligenz zu tun? Und was ist eigentlich mit dem Toaster?
Keine Ahnung.

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
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Bildquelle: Pixabay

Wenn ich so einen Kleber sehe, haue ich ihm eine rein. Die sollen doch erstmal arbeiten gehen. Verwöhnte Blagen. Es fährt doch keiner einen Meter weniger, weil sich irgendwo einer an die Straße klebt. Davon wird das Klima auch nicht besser.
So weit die untauglichen Argumente, die allerdings bereits verdeutlichen, wie erfolgreich solche Aktionen sind.

Leider kann ich kein gutes Haar an dergleichen lassen, und nein: es ist nicht schon deshalb gut, weil andere ja gar nichts tun. Es ist naiv, es fußt auf der völlig falschen Analyse und festigt daher auch noch die Strukturen, gegen die sich eigentlich jene wenden müssten, die 'das Klima retten' wollen. Vorschlag aus dem Off: Hackt eine Bank, das könnte helfen.

Man muss nur wollen

Aber eines nach dem anderen. Der typisch sozialdemokratische Ansatz einer Mittelschichtsjugend ist zum Heulen naiv. Man macht also Aktionen, um den Staat dazu zu bewegen, das Klima zu retten. Gesetze, Verbote, Vorschriften, mithilfe derer der Kapitalismus umweltfreundlich werden soll.

Echt jetzt? So wie er gerecht ist und den Armen hilft? So wie SPD sich für die Arbeiter einsetzt und die Grünen für die Umwelt? Ist da noch jemand zuhause in eurer zerebralen Mansarde? Der Staat schützt und hegt das fucking Eigentum, ihr Noobs.

Hinter die Ohren schreiben: Die bisherige materialistische Klassenanalyse der Linken wurde weggeworfen für eine simple Geschichte von Gut und Böse. Das Zitat bzw. die Übersetzung stammt aus einem völlig anderen Zusammenhang, beschreibt aber exakt das Elend der Zeit.

Helden opfern sich

Jeder weiß um die Probleme des Klimawandels, was er mit Treibhausgasen zu tun hat und dass die kapitalistische Produktion immer mehr Umsatz bei möglichst geringen Kosten erzeugen muss. Dem dient das ganze System, mithin auch der Staat. Das resultiert nicht aus einem Willen, schon gar nicht aus Bosheit, sondern ist systemische Notwendigkeit.

Diese wiederum hat auch eine Ideologie der Vereinzelung hervorgebracht, die Atomisierung der Gesellschaft, die Verteufelung von Kollektiven als unfrei und die protestantische Verklärung der Handlungen Einzelner. Du bist allein verantwortlich. Du bist der Held deiner eigenen Geschichte. Na, dämmert da was?

Das ganze Gewese taugt nur dazu, dir einen Status zu verschaffen. Du bist im Widerstand. Du tust etwas. Du kannst ein reines Gewissen haben. Das ist gut und gottgefällig. Nein, an den Verhältnissen wird es nichts ändern. Das tun anonyme Kräfte, von denen du nicht einmal etwas ahnst. Und noch einmal nein: Das sind keine Geheimzirkel. Es ist schnöde Physik.

 
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Wie ich neulich darlegte, übernimmt das Völkische den Klassenkampf, weil sich sonst niemand drum kümmert. Dabei kann es ganz nebenbei noch auftrumpfen mit der vermeintlichen Befriedigung von Grundbedürfnissen, wo Pseudolinke ihre Atomisierung noch feiern. Am Rande wäre es auch interessant, einmal den diesbezüglichen Effekt von Corona zu analysieren – jenseits von Geheimplänen und blinder Gefolgschaft. Im Folgenden ein Kennstduschon:

Der Begriff "Heimat" oder Abwandlungen davon gehören definitiv in die politische Debatte – wobei mir weniger aufgeladene Synonyme lieber wären. Den Kern der rechten Heimatbesoffenheit bildet aber durchaus eine Kritik – ein sich Abgrenzen von dem, was Politik mit unserem Zuhause anstellt. Das kann wütend sein oder kitschig, rückwärtsgewandt und fremdenfeindlich; es kann aber auch bedeuten, dass man sich für das Bedürfnis nach einem Minimum an Ruhe und Geborgenheit einsetzt, das niemandem mehr bleibt, wo der Kapitalismus die Menschen zu reinen Funktionsträgern degradiert.

Ich habe neulich noch die Geschichte gehört von einem Fußballprofi, es mag in den 70ern gewesen sein, der im Stahlwerk gearbeitet hat und dort auch gar nicht weg wollte. Vielleicht ebenfalls eine Legende, aber es deutet an, was sich hinter dem Komplex "Heimat" verbirgt. Man gehört dazu. Man kennt sich aus, hat sein Standing, ist ein Teil davon. Man wird geboren, lebt und stirbt irgendwo. Niemand macht es einem streitig. Dafür stellt sich mancher sogar freiwillig vor einen Hochofen.

Dazugehören

Es war in früheren Jahren den Karrieristen und bestimmten Berufen vorbehalten, geschäftlich nicht nur unterwegs zu sein, sondern auch regelmäßig den Wohnort zu wechseln. Diesen Deal konnte man eingehen oder nicht, die Meisten betrafen derlei Möglichkeiten gar nicht. Nomadentum (und Monadentum; Witz für Auskenner) war ein selbst gewähltes Schicksal, das mit höherem Einkommen vergolten wurde, und selbst diesen Menschen blieb die Möglichkeit, irgendwann zurückzukehren. Man hatte gemeinhin einen Beruf, einen Betrieb und Kollegen, die man kannte.

Inzwischen verlangt uns die große Maschine längst totale Mobilität ab, und zwar ohne Gegenleistung. Im Gegenteil wird gerade den Arbeitenden Armen vorgeschrieben, was sie zu arbeiten haben, wohin sie dafür zu gehen haben und dass sie das auch gegen minimale Bezahlung müssen. Wer in einer Großstadt wohnt, die nicht gerade verkommt, wird aus der Innenstadt vertrieben, und selbst an den Stadträndern arbeitet man hauptsächlich für den Vermieter. Wer dieses Elend noch nicht erlebt, der weiß, dass es ihm droht. Das ist Gesetz, das sagt sogar die Partei für Soziale Gerechtigkeit®.

Millionen hinterlässt das frustriert, wütend, ängstlich und mit dem diffusen Bedürfnis nach ein bisschen sozialer Sicherheit. In dieses Bedürfnis grätscht die Rechte mit Bildern von stolzen Deutschen in schöner Landschaft hinein, die sich gegen die fremde Bedrohung wehren. Diese wiederum hat eine Hautfarbe. Das ist konkret, das kann man anfassen, darin kann man Frust und Wut kanalisieren. Was es nicht kann, ist die Wirklichkeit begreifen und die Bedürfnisse auch nur annähernd real befriedigen.

Welches Problem?

Die Linke hat hier überhaupt keine Konzepte. Die pseudolinken Kinder der besser situierten Mittelschicht kämpfen für eine ideale Welt, in der ihre Probleme durch Vorschriften und Verbote gelöst werden sollen. Diese Probleme betreffen die überwältigende Mehrheit der Menschen gar nicht. Zu den Bedürfnissen der Mehrheit aka Unterschicht, die sich in den o.g. Bildern und Scheinlösungen äußert, fällt ihnen schlicht überhaupt nichts ein. Dabei wären gerade regionale Konzepte, greifbare Solidarität und ein konkretes Miteinander eine politische Ebene, auf der man etwas bewegen kann, und zwar nachhaltig.

Was fehlt, sind sowohl Ideen als auch vor allem Organisationen. Arbeitervereine, Gewerkschaften, Betriebsräte, waren darauf angewiesen, dass sie vor Ort und allgemein abbildeten, was sich in der Unterschicht tat. In einer Welt voller Betriebe mit festen Belegschaften waren sie eine Macht. Als Tarifdealer in einer abstrakten Arbeitswelt, in der sich niemand mehr (aus)kennt, sind sie nur ein Rad unter vielen. Ihre Vertreter wohnen auch nicht mehr nebenan, sie haben ein Büro in der Stadt.

Es braucht gegen den Druck in die Vereinzelung neue Formen der Begegnung und der sozialen Bindung. Man muss sich treffen und miteinander sprechen. Der Trend geht hingegen in die Eiswüste einer Isolation, die uns als "Digitalisierung" auch noch wie ein Segen verkauft wird. Die Pseudolinken verbieten derweil das Rauchen in Kneipen, damit die Asis in ihren Käfigen bleiben. Ich ahne dennoch in diesem Sog einen Ansatz zum Gegenteil. Wir können nicht allein leben. Diese Einsicht bricht sich auch und gerade Bahn im Gedusel um "Heimat". Ein Gegenkonzept muss Formen gegenseitiger Fürsorge anbieten, die nicht in "Sozialreformen" besteht, sondern in konkreter gegenseitiger Unterstützung.

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