Wie ich neulich schon in den Kommentaren schrub, entlarvt sich die religiotische Sprachzensur, wenn man ihrer dem Magischen Denken entsprungenen Tabus die selbstverständliche Toleranz gegenüber brutaler Unterdrückung entgegenhält. Diese Toleranz entspringt derselben Ideologie, die es für Vertragsfreiheit hält, wenn Menschen durch Ausbeutung geschunden werden. Zitat:
Mein Zitat des Tages: "das N-Wort habe zu Unterdrückung und Gewalt geführt" (aus einem Artikel, der vor korrektwoker Blödheit nur so strotzt). Sie denken wirklich so. Wenn du "Neger" sagst, stirbt ein Einhorn, während es völlig in Ordnung ist, "schwarzer Mitbürger" zu sagen und ihn für ein paar Cent in eine Coltanmine zu schubsen.
Hat es nie gegeben
Die Moralisten versuchen, die Geschichte der Unterdrückung von Minderheiten und vor allem die Zusammenhänge, in denen man die Hintergründe analysieren kann, auszumerzen. Das nennen sie "Antirassismus". Ich frage mich regelmäßig schon bei der albernen Selbstzensur dieser Mittelschichtspralleria, ob sie nun "Neger" oder "Nigger" meinen.
Da gibt es nämlich eine ganze Reihe von Unterschieden, die keineswegs nur graduelle der Diskriminierung sind. Siehe etwas Martin Luther King, siehe auch Rap, siehe den Unterschied zwischen dem Fremdeln naiver Menschen und der Degradierung von Menschen auf Objekte, mit denen ihre Eigentümer verfahren, wie es ihnen in den Sinn kommt. Die Spralleria hat beschlossen, das Aussprechen eines "N-Wortes" sei die Ursache für alles.
Der Sinn und Zweck dieses Vorgehens, sich nämlich auf Twitter Empörrungsrallyes zu liefern, offenbarte sich jüngst in Bezug auf eine Aussage Boris Palmers, die, dem Niveau adäquat, gar nicht erst zitiert wird. Nichts davon. Er hat halt geN-wortet. Eher harmlos, das Ganze, aber für Trolle jeder Färbung ein gefundenes Fressen.
Magische Wörter
Da Palmer selber einer ist, haut er vergnüglich noch raus, diese Form der Kritik sei wie "ein Judenstern". Komm ich jetzt im Fernsehn? Aber sicher! Und warum erinnert mich das jetzt an Fischers "Nie wieder Auschwitz", mit dem er nicht nur ein bisschen Aufmerksamkeit erregen wollte, sondern erfolgreich einen Angriffskrieg ideologisch vorbereitet hat?
Das ist im Übrigen auch kein "Whataboutism". Letzteres ist auch so ein pseudolinkes Gewäsch, mit dem jeder Moraltroll um die Ecke kommt, wenn man auf Heuchelei hinweist, die sich für ihre Urteile mindestens zweierlei Maß hält, eben eins für die Guten und eines für die Bösen.
Nicht zufällig ist 'Whataboutism' auch eine Erfindung westlicher Geheimdienste im Kalten Krieg, die sich von den Commies nicht vorwerfen lassen wollten, Menschenrechte seien für den Westen nur dann unteilbar, wenn sie diese von anderen einforderten. So wie sie heute eben in den Gazetten "n-word" schreiben und die Cops ihre Nigger immer noch von hinten erschießen.
Mai 2nd, 2023 at 22:55
[…] Gesellschaft versprochen hat, sich mit öffentlicher Replikation gemeinhin als böse Wörter missverstandener Begriffe künftig etwas zurückzuhalten, und aus seiner Lach- […]
Mai 3rd, 2023 at 08:26
[…] Sie denken wirklich so. Wenn du "Neger" sagst, stirbt ein Einhorn, während es völlig i… […]
Mai 3rd, 2023 at 12:18
Anläßlich der Leipziger Buchmesse konnte ich etwas über einen neuen Trend erfahren, der aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, begrenzten Freiheiten und absurden Widersprüche , gerade herüberschwappt. Jetzt gibt es den "sensivity reader", der darüber wachen soll, dass man keine verbotenen, verpönten, schmutzigen Wörter in seinen Büchern mehr vorfindet.
Mai 3rd, 2023 at 18:42
Wie böse ist das hier eigentlich?
Jetzt muss ich wieder 2 Stunden Katzen-Content in meinem Safe-Space gucken.
Das ist so gemein.
Jetzt, wo es endlich möglich ist, dass Eier auch ohne das Opfern von Küken hergestellt werden können, mein Lieblingskäse im offenen Vollzug ist, Stallhaltung plus (mit Aussenklima), jetzt kommt sowas um die Ecke, ohne Triggerwarnung, ich brauche einen Termin in der Kuschelgruppe.
Mai 3rd, 2023 at 19:16
Als ich klein war, hat mein Vater mich immer zu übertriebenem Krafttraining gezwungen, sodass ich dauernd Kaninchen totgestreichelt habe.
Mai 3rd, 2023 at 19:49
@4: Ich glaube, man weiß heute noch nicht, wo die Küken genau landen. Irgendwie scheinen sie spurlos zu verschwinden. Schade eigentlich.
Mai 4th, 2023 at 10:39
Das Beispiel Nigger vs. Neger bringt den bekloppten Ansatz auf den Punkt. Was machen dann bspw. die Nut…äh…Prostituierten?
Mai 4th, 2023 at 11:15
Für mich bleibt ein Neger ein Neger und ein
Indianer ein Indianer, auch wenn die überflüssige
woke Einhorn-Bratzenschaft dadurch
in Schnappatmung verfällt.
Darauf einen Negerkuss aus einer guten Bäckerei,
direkt neben der Mohrenapotheke.
Mai 4th, 2023 at 11:19
@Zorn: Und für mich bleibt ein Depp ein Depp. Kannste deine stereotype Scheiße nicht bitte woanders verklappen? Danke!
p.s.: Ein bisschen Meta. Markieren von Gruppen ist ein Geschäftsmodell geworden. Aus Aufklärung wurde eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Soziologen, die keine andere Anstellung gefunden haben und nun ihre Idee einer 'sauberen' Gesellschaft in die Welt tragen.
Wäre ich Anarchist, dann würde ich einfach sagen, dass andere Anarchisten selbst darüber bestimmen können, wie sie leben möchten. Solange sie mich mit ihrer Denke in Ruhe lassen jedenfalls.
Mai 4th, 2023 at 11:53
Der Herr Zorn wird sicher bei Gelegenheit ein großes Missverständnis auslösen und ganz überrascht sein, dass sein Drittnick hier keine Schreibrechte mehr hat.
Mai 4th, 2023 at 17:58
Es steht zumindest die Frage im Raum, ob sich durch "Entschärfung" der Sprache über den gesellschaftlichen Druck eine Disziplinierung der Mitglieder dieser Gesellschaft erreichen ließe. Aber wer hat die Deutungshoheit und ist Krieg jetzt Frieden und Freiheit Knechtschaft?
Viele glauben tatsächlich, dass sich struktureller aber auch individueller Rassismus bereits durch die Änderung von Sprachgebrauch wirkungsvoll bekämpfen lässt. Persönlich halte ich das zwar für nicht in jedem Fall realisierbar, nehme aber dennoch für mich in Anspruch, nach Möglichkeit niemanden durch mein (auch sprachliches) Handeln zu diskriminieren oder zu diskreditieren.
Mai 4th, 2023 at 18:45
Wer auf die Idee kommt, einen Schwarzen Neger zu nennen, hat es sich bei mir bis zur Steinzeit verschissen. Aber das Wort mit einer faktischen Macht aufzuladen, als bewirke es eben unmittelbar Unterdrückung und sei nicht eben Resultat einer Ideologie, die ihrerseits unter Bedingungen entstand, ist schlicht deppert. Auf die Palme gehe ich dann, wenn derart Geschitsklitterung betrieben wird und ein Verbot des Zitats ergeht.
Mai 4th, 2023 at 19:23
@11:
Viele glauben tatsächlich, dass sich struktureller aber auch individueller Rassismus bereits durch die Änderung von Sprachgebrauch wirkungsvoll bekämpfen lässt.
Im Zuge der Sarrazin-Debatten glaubte der rechte Rand zeitweise Wörter wie "Asylantenpack" oder "Sozialschmarotzer" besser erstmal außen vor zu lassen. Dann wurden eben die Synonyme "Facharbeiter" oder "Goldstücke" in den rassistischen Witzen verwendet.
Eine Gesellschaft, die sich Hartz IV leistet, also perse Menschen ohne Ansehen von Geschlecht, Hautfarbe oder Religion in Nutzbar und Unnütz unterteilt, braucht sich keine Gedanken über Rassismus zu machen.
Hat der Hausherr ja schön mit den Coltan-Minen dargestellt.
Die sind hierzulande auch für Weiße geöffnet.
Mai 6th, 2023 at 08:46
Rassismus in der Sprache gibt es nicht?
https://www.youtube.com/watch?v=xAcnDD5mVNs
Und das Publikum grölt.
Mai 6th, 2023 at 09:03
@altautonomer: Michel Friedman bei Gedenkveranstaltung in Wien: Friedman kritisiert „Antidemokraten“ (6 Min.)
Mai 6th, 2023 at 11:56
Tagesmärchen: Die Beweihräucherung des britischen Feudaltampons ist mehrstufig "heilig", davon eine "Salbung" das "Heiligste". Qualitätsfairytaling. Der Messias hat doofe Ohren.
Mai 6th, 2023 at 12:25
Direct ancestors of King Charles owned slave plantations, documents reveal
Nein!
Mai 6th, 2023 at 12:47
Ich wusste gar nicht, dass man Sklaven anpflanzen kann. Diese Royals!
Mai 6th, 2023 at 12:49
Ein schöner kleiner Redebeitrag von Rowan Atkinson zum Thema (yt, 9m).