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Keine Ahnung

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Best of 2005-2013

 
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Es fällt mir derzeit absolut nichts ein, was ich als politisch Relevanz betrachten darf. Also nichts außer dem, was man im Stakkato wiederholen müsste, wenn man irgendein Medium des Wertewestens liest, um das Immergleiche zu kontern. Ich zitiere dazu aus den Kommentaren:

Apropos Ekelschwelle: Nach Wochen mal wieder beim Speichel reingeguckt. Satte fünf Kriegspropaganda-Artikel ganz oben. U.a. findet der Grüßaugust Streumunition völlig okay, weil man sonst dem Imperator "in den Arm fallen" würde. Diese Schweine tun alles, um das Schlachten in Gang zu halten. Putin ist ja schuld. Da muss man Fleisch in den Wolf werfen, bis niemand mehr steht. Im Übrigen fällt auf, dass die jüngsten Lieferungen der Amis fast ausschließlich dazu taugen, noch mehr Menschenmaterial an die Front zu karren, ohne ihnen etwas zu geben, mit dem sie da überleben könnten. Aber egal, Sieg oder Tod.*

Das Ganze wird noch unappetitlicher, wenn man zur Kenntnis nimmt, was dieselbe Charge für sich selbst so reserviert hat: das unerträgliche Livestyle- und Selbstoptimierungsgequatsche als Kontrast zum dreckigen blutigen Verrecken, das man für die Freunde vorgesehen hat, denen man so selbstlos hilft. Wie kaputt müssen Gehirne sein, denen das nicht einmal auffällt?

Bis zum letzten Erythrozyten

Oder zum Spocht? Da gibt es eine Radrundfahrt durch Frankreich, für die nach wie vor gilt: Woran erkennt man, dass ein Fahrer gedopt ist? Er trägt eine Rückennummer. Und auch immer noch gilt: An der Inszenierung der Tour de Farce wirken sie alle mit: depperte Funktionäre, eifrige Vertuscher, windige Trainer, abgezockte Ärzte, halbblinde Medien, doppelbödige Sponsoren und Sportler, die nicht den Mut haben, nein zu sagen.

Fachexperten des Wochenendfernsehens werden jetzt verdutzt stutzen und fragen: "Was denn? Es gibt doch seit Langem keinen Dopingskandal im Radsport mehr." Eben, du Torf. Hach, ist das herrlich in dieser Welt voller Goldfische. Gibt es etwas Schöneres als Grillfleisch, Bier und Amnesie? Prösterchen!

Na gut, eins noch zum Schluss, das ein klitzebisschen nach Politisierung klingt: Die Tagesmärchen freuen sich, dass sogenannte "Asowstal-Verteidiger" nach Hause dürfen. Das sind die Treuesten der Treuesten der Treuesten – Ukronazis. Wir erinnern uns sicher bald auch wieder gern an unsere Berlin-Verteidiger. Diese wahren Helden dürfen nicht vergessen werden, bloß weil sie von einem halben Dutzend Bösewichte missbraucht wurden. Das nützt nur Putin.

*Nachtrag: Wozu das gut sein soll, fragt ihr? Die Ukrainer haben nichts mehr. Die NATO hat nichts mehr. Streumunition, weil die in die Rohre passt, für die es keine normale Munition mehr gibt. Und warum, fragt ihr? Irgendwie den Krieg so lange hinziehen, dass der Mümmelgreis seine Wahl gewinnen kann. Ja richtig, ich bin Verschwörungsheini.

 
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Ich hatte ihn einmal vorgestellt als jemand, der mir beim Durchzappen schon Zahnschmerzen bereitete, konnte mir nicht recht vorstellen, wer sich das freiwillig antut und hatte gehofft, dass sich das schnell erledigt. Stadtessen ist das inzwischen die Speerspitze des deutschen Journalismus, das zu sich selbst gekommene Niveau der Echokammer reaktionärer Mittelschichtsclowns:

"'Wenn ich einen Bot auf dem Bildschirm habe, will ich ihn auch erschießen können', fiel mir zu ihm heute ein. Der existiert doch gar nicht, oder? Ich habe mir ja einiges an Dummtalk angetan, wenn auch nur beim Durchzappen und minutenweise in den letzten Jahren, aber diesen Krawattenzombie mit Frisurtragevorrichtung – wer tut sich den an? Wozu ist das gut? Ist das eine Art Testbild? Oder vielleicht eine Prüfung der verschwörerischen Weltregierung, ob Fernsehzuschauer ihr Oberstübchen endgültig und vollständig vom Mobiliar befreit haben? Gehen die Sparprogramme inzwischen so weit, dass uns jeglicher Verstand gestrichen wurde? Oder handelt es sich um eine Dauerwerbesendung der Stiftung Schädel-Hirn-Trauma? Kommt da am Ende womöglich eine Therapieempfehlung gegen Hohlfruchtsyndrom und Logorrhoe? Oder ist das nach Schicklgruber und Ackermann der nächste Versuch barbarischer Alpenvölker, der Welt den Rest zu geben?
Hilfe!
"

Lasciate ogni speranza

Was Sabine Christiansen begann und Dompteure des Brot-und-Spiele-Infotainments zu einem kalten Buffet der INSM, der Atlantiker und rhetorischen Endlosschleifen entwickelt haben, ist im Tal aufgeschlagen, wo es Hirn und Gedärm gemäß physikalischer Regeln auf dem harten Boden der Tatsachen verteilt hat, zur Unkenntlichkeit all dessen, was einmal menschlich gewesen sein mag. Die letzte Hoffnung ruht jetzt auf Wenck und Steiner Chatbots, die in Vertretung der Vertretung ihrer Lanzleute unter sich palavern. Wenn man dann noch das Publikum automatisiert, ist großer Schaden abgewendet.

Nun waren Talkshows, zumal unter Beteiligung politischer Prominenz, extrem selten erhellend. Sie sind aber systematisch degeneriert worden, parallel zur Dekadenz der politischen Kultur. Zuerst wurden Seiten gewählt, dann die professionellen PR-Tanks in Stellung gebracht, schließlich wird nur mehr darauf geachtet, dass ja keiner etwas anderes zu sagen wagt, als was das Festkomitee für wahr befindet.

"Gatekeeper" nannten sich Journalisten einmal, worin die Anmaßung bestand, den Leuten vorzufiltern, was als wichtig zu gelten hat. Inzwischen sorgen sie dafür, dass keiner mehr rauskommt, ohne vorher den Eid auf die Einheitsmeinung geleistet zu haben oder wenigstens für die Weigerung geteert und gefedert zu werden. Lanz. Of all people. Das kannst du nicht mehr unterbieten.

 
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Es ist Zeit über Antiamerikanismus zu sprechen. Nicht über den Popanz der Kalten Krieger oder der Broders, die diese Vokabel als rhetorische Baseballkeule benutzen, wenn ihnen das Talent ausgeht, sondern über einen, der sagt, was er bedeutet: Die Haltung, die (tunlichst mit aller Konsequenz) den Amerikanismus ablehnt und sich ihm entgegenstellt. Jenem Amerikanismus, der sich derzeit anschickt, die Welt als erweitertes Staatsgebiet der USA zu betrachten oder wahlweise als Feindesland, in dem zu zerstören ist, was dem eigenen Herrschaftsanspruch nicht gerecht wird.

Volker Pispers sagte einmal, sein Antiamerikanismus sei gar nicht oberflächlich. Er konnte auch noch nie so undifferenziert sein wie der Proamerikanismus, die Vasallentreue, der Anspruch der Unkritischen, "unser Partner" stünde außerhalb jeder Kritik. Was sich nunmehr bewahrheitet, ist dass die eigentlich Klügeren unter den Kritikern, die es sich nicht haben nehmen lassen, die USA für alles zu kritisieren, was eben kritikwürdig war, am Ende zu zaghaft waren. Es sollen tatsächlich diejenigen zu ihrem Recht kommen, die immer das Schlimmste angenommen und das Übelste unterstellt haben. Grandioser Imperialismus, totale Rücksichtslosigkeit im Eigeninteresse, das Auftreten einer völlig ignoranten Besatzungsmacht und die sklavische Unterwerfung der sogenannten "Bündnispartner", das ist Amerikanismus.

Amerikanismus

Die Sowjetunion als Zentralmacht des Ostblocks und seines Warschauer Vertrages musste immerhin mehrfach die Panzer rollen lassen um zu verdeutlichen, was sie unter "Völkerfreundschaft" verstand – gegen ihre Freunde wohlgemerkt. Hässlich, dieser Staatssozialismus, das können wir allerdings besser, zumindest das Design ist um Längen cooler. Es gibt nicht einmal ein Kommando, dem irgendwer folgt. Es passiert einfach. Die politischen Platzhalter in Europa stecken sämtlich im Gedärm der nordatlantischen Korruptionsanstalten. Ich hatte dieser Tage bereits ein Beispiel dafür gegeben.

Da sitzen Leute wie Özdemir, von Klaeden, zu Guttenberg, Koch-Mehrin, Thomas de Maizière und Kai Diekmann in einem Club, in dem alte Atlantiker ihnen das Gefühl geben, wichtig zu sein und ihnen die Karrieretüren weit aufstoßen. Sie haben sich noch alle angemessen bedankt. Jahre später sitzen solche Figuren, getragen von den Netzwerken des Kapitals und seiner NATO, in den Positionen, in denen Entscheidungen getroffen werden.

Prioritäten

Wenn es um die Frage geht, ob zum Beispiel auch nur die allermindesten diplomatischen Standards aufrecht erhalten werden oder die Interessen der Führung der USA durchgesetzt werden, zählt Diplomatie nichts mehr. Wenn die totale Überwachung eine Option ist, was zählt dann noch das Recht der Bürger? Nichts. Wer das durchsetzt, sind übrigens die von 'uns' demokratisch gewählten Volksvertreter®, die ihre Bürger an die Amerikanisten ausliefern.

Dieser Amerikanismus gehört bekämpft. Er ist antidemokratisch, tritt die Verfassungen und das Völkerrecht mit Füßen und hat mit "Partnerschaft" absolut nichts zu tun, es sei man verstünde unter "Freundschaft" die bedingungslose Unterwerfung unter einen Weltherrscher. Wenn diese Usurpatoren also Europa beherrschen wollen, dann sollen sie gefälligst die Panzer auffahren, damit man weiß, wo man dran ist.

Für die Menschen in Europa bedeutet die aktuelle Offenbarung allerdings zuerst eines: Wir müssen uns der Marionetten entledigen, die sich weder für ihre Verfassungen interessieren noch für die Bürger, von denen sie sich haben wählen lassen. Dieses Pack hat keinerlei Legitimation.

03.07.2013

 
Wir geben euch unser Ehrenwort: die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit. Wer jetzt an eine Badewanne denkt, kann gleich mitplanschen. Es gibt wieder Wissenschaft, und die Bibel darf selbstverständlich auch nicht fehlen.

Bitte hier entlang!

Viel Spaß!

 
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Es sind wirre Zeiten. Da erhofft sich die bürgerlich-reaktionäre Presse eine neue Partei unter der Führung einer (ehemaligen?) Kommunistin, um ihren eigenen rechten Rand zu beschneiden, will heißen: die AfD zu schwächen. Diese könnte die Gemütlichkeit der Einheitsfront nämlich in den kommenden Jahren stören, bis auch sie ganz selbstverständlich ins atlantisch-neoliberale Spektrum integriert sein wird. Brutaler Neoliberalismus ist ohnehin ein Markenkern der AfD.

Das ist es, wie sie denken: Es gibt nur die bürgerlich parlamentarische Stellvertretung und ihre Organisation in Parteien. So denken ihre Promis, die ja aus diesem Milieu stammen, so denken ihre Mittelschichtsjournalisten und so denkt ihre Mittelschichts-Protestjugend. Dass dies der Weg immer effizienterer Korruption ist, der die Probleme erschafft, die damit gelöst werden sollen, ist für sie alle eine intellektuelle Überforderung.

Solidarität

Ebenso gibt es für sie nur die Welt der Vereinzelten, deren maximale Solidarität® "Koalition" heißt, eine strategische Partnerschaft auf Zeit. Eine Gesellschaft darf es nicht mehr geben, schon gar keine Kollektive. Jede Macht, die nicht im Dienste des Kapitals steht, ist eine Bedrohung. Deshalb die Einheitsfront von 'national' bis 'sozialistisch' – im Namen. Dabei ist selbst das Nationale nur mehr ein Label. Die geeinte Bevölkerung eines Landes will niemand, auch nicht die Rechtsextremen.

Der Kommunismus ist ebenfalls ein Label, das für das politisch Unsagbare und Böse. Raumfüllende Geschichtsverblödung macht es möglich, dass "Commies", Bolschewiken oder Russen alle dasselbe sind. Das sind die Bösen aus den Spielfilmen, die immer verlieren. Interessanterweise übrigens nicht als Partei oder Organisation, sondern stets als individuell verkommene und doch persönlichkeitslose Subjekte.

Jeder für jeden

Der Linken in der Tradition von Gleichheit und Arbeiterinteressen ist der Parteikommunismus zu Recht und aus ganz anderen Gründen zuwider. Die Hierarchie einer zentralistischen Kaderpartei ist das Gegenteil dessen, was schon im Wort steckt: dass die Kommune, das Kollektiv vor Ort, die wichtigste Ebene der Gesellschaft ist. Niemand vertritt dort wen, schon gar nicht in vierter Ableitung. Jeder weiß, worum es geht, weil er über das entscheidet, was ihn betrifft. Das ist Kommunismus.

Er ist ebenso solidarisch, indem er weiß: Das Wohl der Einzelnen kann niemals über dem der Vielen stehen. Da aber der Einzelne stets für sich selbst steht und jeder die gleichen Rechte hat, kann ihm niemand seinen Anteil nehmen. Nicht den am gemeinsam Erarbeiteten und nicht den an der Entscheidungsgewalt. Kommunismus – ohne die Kaderpartei – ist die demokratische Organisation einer Gesellschaft. Vermutlich sollte man ihn dennoch künftig anders nennen.

 
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Fangen wir mal so an: Wenn du eine schlecht oder unbegründete Einschätzung deine Meinung nennst, will ich sie nicht lesen. Ich will sie schon nicht hören, es sei denn als eine Art Spiel, in dem von vornherein klar ist, dass man das nicht ernst nimmt.

Warum müssen sich alle möglichen Leute ständig bar jeder Kenntnis über Dinge äußern, die sie nicht einmal betreffen? Jeder Hanswurst ein ganz großer Kenner der Weltpolitik und der sie beherrschenden Charaktere. Na, die Ironie in dieser Formulierung schon erkannt?

Storystorystory!

Russland hatte Prigoschin. Interessante, aber schnell abebbende Krankheit. Ich hatte viele Informationen darüber, schon während der Inkubationszeit, dann auch während des kurzen Akutverlaufs. Informationen, die weit über das hinausgehen, was viele Experten in den vergangenen Tagen in der Öffentlichkeit verklappt haben.

Nun ist das aber kein Kriterium, das mich zu Äußerungen in Bezug auf Hintergründe, Motive oder innere Zusammenhänge qualifiziert. Ergo halte ich die Klappe dazu. Was sonst? Mercouris hat dazu einiges Kluge Analytische gesagt (vor allem am Ende des gestrigen Videos), aber selbst er wertet und spekuliert.

Was ich aber von den plötzlich erleuchteten Prigoschinkennern, die sowieso profunde Putinkenner und Russlandexperten sind, lese, ist verdammt verschwendete Lebenszeit. Das geht bis hin zu Idioten, die sich in bekanntem Geifereifer auf das Gerücht stürzten, Putin sei ins Ausland geflohen. Genau dieser Abschaum der Gerüchteschmieden ist es freilich, der nie die Konsequenz aus seiner offensichtlichen Inkompetenz ziehen und das Maul halten wird.

Zum Wetter …

Was soll das sein? Unterhaltung? Religion? Sind so viele Menschen tatsächlich so dämlich, dass sie sich immer und immer wieder von Leuten, die nicht klüger sind als eine Scheibe Toast, ihre naiv-dümmliche Weltsicht bestätigen lassen? Oder ist selbst das ein Irrtum und die Halbidioten schauen gern bei den vollen rein, weil sie auf Freakshow stehen?

Was für unsereinen der einzig interessante Gesprächsgegenstand zur Causa Rebellion und Operngeneral bleibt: Fenster oder Nowitschok? Zweiteres ist sicher zu tödlich, das haben ja bislang fast alle überlebt. Gesundheitstip des Tages daher: Immer schön bodennah reisen. So viel vom Stammtisch, zurück zum Quälitatsjournalismus.

 
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Todd und Geufel sitzen wie jeden Freitag mit den Kleinen am Ufer des Flusses und schauen Leichen beim Vorbeitreiben zu.

Geufel: Toddy, du erinnerst dich, wie wir ausgerechnet haben, was eine schöne Entfernung zur Sonne für unsere kleine blaue Murmel wäre?

Todd: Sicher. 511 Lichtsekunden habe ich damals eingerichtet.

Geufel: Richtig, und das hat nämlich der Schröder spitzgekriegt.

Todd: Der Schröder, schön. Aber welcher? Und was heißt das dann?

Geufel: Na der Gasgerd.

Todd: Und?

Geufel: Er hält sich seitdem für den Auserwählten.

Todd: Wie kommt er denn darauf?

Geufel: Weil seine Telefonnumer mit 0511 anfängt. Das kann, wie er meint, keineswegs ein Zufall sein.

Todd: Aber das ist die fucking Vorwahl von Hannover.

Geufel: Tzia. So sind sie.
 

Beelze: Hast du die Spackos gesehen?

Hades: Die Morsesprallos?

Beelze: Nein, ich meine die Marx-Brothers. Jadoch, ich meine unsere schwachsinnigen Geschwister.

Hades: Kann sein, aber ich versuche, sie zu ignorieren. Was ist denn schon wieder mit denen?

Beelze: Die tragen Fahrradhelme.

Hades: Fahrradhelme.

Beelze: Fahrradhelme.

Hades: Und wieso tragen die Fahrradhelme? Sind die jetzt keine Enten mehr?

Beelze: Sie spielen Kradmelder.

Hades: Ich werde ihnen diese Selenski-Puppe abnehmen. Das geht so nicht weiter.

Beelze: Wieso haben die die Selenski-Puppe?

Hades: Der hat sich verlaufen. Erst hat dieser Tattergreis ihn ins falsche Flugzeug gesetzt und dann hat er sich in der Stadt verlaufen. Vladdy hat ihn gefunden und ihn davon überzeugt, dass er jetzt Oberente ehrenhalber sei und mithilfe der Enten einen großen Sieg an der Ostfront erringen würde.

Beelze: Der Vladdy? Echt jetzt? Der ist ja ein ganz schönes Arschloch.

Hades: Sieht wohl so aus. Also für ihn besteht immerhin Hoffnung.

Beelze: Wir müssen ihm trotzdem die Puppe abnehmen, sonst lässt sie nichts mehr übrig von ihren Menschenkumpels.

Hades: Zumal Lucif und Lyllith die ganzen anderen Spielzeuge einsammeln, vor allem die mit den niedlichen Katzennamen. Sie wollen die Ardennenoffensive nachstellen.

Beelze: Sieh mal einer an! Sind vielleicht doch nicht völlig verloren, die Kleinen.
 

Geufel: Entchen, Essen ist fertig!

Todd: Was hast du schon wieder mit dem armen Ruhrgebiet angestellt?

 
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Der Umgang dieser Kultur mit Sterberei ist unsäglich. Ich muss dazu ein paar Takte sagen; das ist einerseits sicher auch Trauerarbeit, anderseits aber mitten drin in dem Desaster, das sich hier noch Gesellschaft nennt.

Zum Beispiel die konkrete Trauerei. Wenn ich haltlos flennen will, das geht ja mit dieser modernen Technik, gucke ich mir zum Beispiel ein YT-Video an, in dem meine Frau "Angel of Music" singt. Mache ich aber eigentlich nicht. Bin zu wenig maso. Jedenfalls ist das schon mal eine gute Alternative zum Abstellen von Müllfunzeln auf sogenannten Gräbern, die ich einmal einzurichten und dann zu meiden pflege. Vermutlich bin ich das Gespött des sogenannten Friedhofs.

Keine Kultur

Das Ganze fängt meist damit an, dass sich ein Typ in Frauenkleidern oder mit komischem Kragen, der den Toten kein Stück kannte, vorn hinstellt und etwas von Fabelwesen schwätzt. Ich wusste das zu vermeiden, indem ich in beiden Fällen die Rede selbst gehalten habe. Das war Notwehr. Ich hätte da lieber etwas irgendwie Kollektiveres, aber außer meiner Tochter und mir hatte keiner die Eier, etwas zu sagen. Offenbarungseid.

Diese Unfähigkeit, Tod auch nur zu denken, fängt ja schon beim Wort "Unfall" an, der nichts ist als ein fucking Fall. Findet statt, doch. Wenn wer vor sich hin stirbt, ziehen die meisten Leute den Schwanz ein und lassen sich nicht mehr sehen. Dafür gucken sie sich jeden Tag in Film und Serie an, wie hunderte gutaussehender Leichen nach Schüssen ins Gesicht noch den Bildschirm schmücken. Wen du mal wen gesehen hast, der tot ist, findest du das sehr sehr albern.

Wenn du sichtbar trauerst, versuchen sie, dich zu 'trösten', indem sie Schwachsinn labern oder dich ungefragt anfassen. Nicht für dich, sondern weil sie die Situation nicht aushalten. Warum lernt hier niemand, sich ganz normal zu verhalten? Mach meinetwegen nen Witz drüber, dammit, aber guck mich nicht an, als wäre ich ein Zootier mit Knopfaugen.

Womit wir beim letzten und wichtigsten Teil der Veranstaltung sind: Beim Tod handelt es sich um Tod. Wie in "lebt nicht mehr, kommt nicht wieder". Das hat alle möglichen Implikationen, die teils unbegreiflich sind, aber zum Alltag gehören. Im Einzelfall. Das ist der Fall, der den Meisten schon zu schwierig ist, um sich dazu bewusst zu verhalten.

Lasst die Löwen raus

Etwas völlig anderes ist es freilich, wenn man souverän über Tausende von Menschenleben richten kann. Da kann man halt nichts machen, wenn die Leute ersaufen. Haben sie ja selbst riskiert. Da kann man nicht zurückweichen, wenn der Böse Krieg führt, dann muss man die Jungs zu Tausenden verbrennen und zerfetzen lassen, sonst lernt der Böse seine Lektion nicht. Mehr Waffen®, da lebt noch was!

Das sind dieselben, die es nicht aushalten, mir in die Augen zu gucken oder sich mal blicken zu lassen, wenn sie wissen, dass hier wer unschön siecht. Sie haben gemeinhin kein Problem damit, das unzähligen Unbekannten zuzumuten, aus politisch-moralischen Gründen.

Deshalb stehen sie auch über diesen feigen Pazifisten und schicken gar so ein unfassbares Arschloch vor und lassen uns als "Lumpen" beschimpfen. Ist das eigentlich keine Hassrede? Oder fängt die erst hier an, wo ich bekunde, dass ich diesem Hanswurst ohne mit der Wimper zu zucken in die Fresse schlagen könnte?

 
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Gendermarie

Diether Dehm ist Unterhaltungskünstler und unterhält uns. Ist Gender Nazi, muss man*innen Nazi gendern und sind bärtige Frauen mit Dingdong in der Frauensauna die kulturelle Atombombe? Fragen, die sich stellen, wenn man sonst nichts zu tun hat, was Aufmerksamkeit erregt.

Man könnte sich vielleicht ja auch nackt ans Rednerpult des Bundestags ketten und fordern, dass die durchgeknallten Hausbewohner aufhören, Ukrainer zum gegenseitigen Massakrieren auszurüsten. Btw: Mein zum Knutschen feines Schreibprogramm kennt das Wort "Gender" nicht. Es gibt noch Schönes im Leben. Nicht alles ist wie beim ÖRR.

Wenn der Starke Mann kommt

Zu den "Bekenntnissen" von neulich ein kleiner Nachschlag; vergessen, vergessen: Da die Lunte gelegt ist, braucht es nur noch wen, der sie zündet. Die Moralisierung der Diskurse, das ganze Empörungstheater vonseiten der Medien und des politischen Mobiliars, wartet auf den größten Troll, der auf den Misthaufen springt und erntet. Das wird keiner von euch sein, Freunde, sondern einer, der wirklich keine Hemmungen mehr kennt.

Gefühlter Kapitalismus

Derweil ist die gefühlte Inflation® das Problem der Zeitenwende. Was können wir nur tun, um den unteren Rand unseres Sichtfeldes – den abschmelzenden Teil der Mittelschicht, der "Trickle Down" ganz neu definiert – davon zu überzeugen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt? Gebt einfach nicht das, was ihr nach der Mietzahlung noch übrig habt, komplett für Nahrung aus; das kann doch nicht so schwer sein!

Verkauft, verkitscht, verbraucht

Mir fiel neulich noch ein anderes Symptom auf, das kein Mensch auf dem Schirm hat. In einer Fernsehserie gehen Leute in eine Londoner Kneipe, in einer dieser typisch gemütlichen britischen Gässchen gelegen. Normale Leute. Haha. Hahahaha! Von dem, was die zahlen können, soll also ein Wirt eine Kneipe mitten in London betreiben. Interessante These.

Das ist übrigens mit der Kategorie "Kollateralschaden" gemeint. Nehmen wir hin. Kann man ja nichts machen. Was nett und schön ist, muss monetarisiert werden. Was gebraucht wird, erst recht. Das machen wir, bis alle bluten, und dann kann man von vorn anfangen.

Glückwunsch!

p.s.: Der muss auch noch raus: Wir haben es geschafft, unter optimalen Bedingungen – billige Energie, Exportüberschüsse ohne Ende – ein Proletariat abzuhängen, das nicht mehr in der Lage ist, seine Lebenshaltungskosten aufzubringen – und jetzt kommen Rezession und Inflation. Da muss dringend in Rüstung investiert werden. Zeitenwende®.

 
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Liebe Leute, ich weiß, dass ihr hier lest, und sehe dennoch kein bisschen Beteiligung. Seid ihr schon in den Ferien? Ihr wisst ja, die Sonstige Mitarbeit kann für die Versetzung entscheidend sein, und was euch betrifft, sehe ich da schwarz. Singularitätsschwarz. Das ist nicht mal mehr ungenügend, das ist sieben oder acht, und ob ihr hitzefrei kriegt, das entscheidet immer noch der säzzer, klar?!

Als erste disziplinarische Maßnahme gibt es hier also Birdcontent. Könnt ihr was draus lernen, wenn ihr wenigstes zuhört. Also: Das da oben ist ein Buntspecht. Sympathisches Kerlchen. Warum? Weil er so kultiviert ist. Doch, "kultiviert" lässt sich durchaus mit Vögeln in Verbindung bringen. Doch stimmt, das auch. Vor allem, wenn man ganz wissenschaftlich einen Vergleich anstellt. Mit den Unkultivierten in dem Fall. Kommen wir also kurz zu einem Kontrast:

 
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Wer die Kollegen da sind, weiß ich nicht, aber sie vertreten das Ornithogesocks sehr gut. Erst mal komplett rein ins Futterbad, der Mampf ist in mir und ich bin im Mampf. Dabei noch ein Schwätzchen halten und eben spachteln, was die Eingeweide hergeben. Die meisten Federviecher in unserem Garten können nicht mehr fliegen, weil der Nachbar sie so fett gefüttert hat.
 
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Nicht so Herr Specht. Herr Specht heißt Specht, weil er spechtelt, wo andere vulgär spachteln. Er trampelt nicht in seiner Speise herum und verteilt keine Milben darin, sondern nimmt sich, was er braucht, in angemessener Entfernung zum Tellerrand. Man trampelt ja auch nicht mit Springerstiefeln in Champagnertrauben herum.

Nun werdet ihr sagen: "Was nützt es, wenn alle anderen das machen?" Soll dat denn? "Tu ich's nicht, tutt's ein anderer" oder wie? Jemand muss ja mal anfangen mit der besseren Welt. Und wenn Spechtens das Getue der Lumpenpieper zu blöd wird, snackt er sich halt eins von deren Eiern oder gleich einen Jungvogel. Da ist er ganz flexibel, der Gute. Like!

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