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Bild: Bundesarchiv, Bild 183-1989-0718-501 / CC-BY-SA 3.0

Der Bundeskanzler ist ein Vasall der treuesten Art. Die Herrschaft liebt ihn und lobt ihn. Während im Heimatland des Kaisers sich endlich alle und jeder über die runzlige Haut des Imperators äußern und selbst in der hiesigen Kolonie einige fortschrittlich folgsame Chronisten sagen, was sie sehen, verfügt der Kanzler: Der Kaiser ist nicht nackt. War er nie, kann er gar nicht sein. Er sei "sehr klar und weiß genau, was er tut", so der führende Diener.

Nun könnte jemandem auffallen, dass schon die konkrete Aussage auf nichts als das Gegenteil deutet. Hätte man dergleichen über irgendwen sonst gesagt? Etwa "Helmut Schmidt ist sehr klar und weiß, was er tut"? Die Versicherung selbst ist ihr Gegenteil, womit dieser erbärmliche Versuch sich nahtlos in die Lügen und Verdrehungen einfügt, die diese Regierung täglich dem Volk füttert. Vollstes Vertrauen. Vergessen wir das.

Gegenteiltag für Tag

Derweil werden wir regiert wie immer. Außen- und innenpolitisch kriegslüsterne Rüstungsförderung; sklavisch atlantisch und erbarmungslos neoliberal. Hartz ist wieder da, fürwahr. Egal, wie oft das Bundesverfassungsgericht den Armenhassern um die Ohren haut, dass das Existenzminimum nicht zu schleifen ist – weder über den Tagessatz noch über 'Sanktionen' – es ist ihnen egal. Nicht ihre Kriegspolitik ist für den beschleunigten Niedergang verantwortlich, sondern die Faulheit der Armen.

Speerspitze der damit verbundenen Hassmaßnahmen ist wie immer die Sozialdemokratie. Wenn wir immer wieder die Kriegskredite erwähnen, dann um aufzuzeigen, dass es nie anders war. Für die Sozen hat zu buckeln, wer essen will, um so tiefer, je weniger Deutschtum in ihm pulsiert. Auf fremde Arbeiter wird ganz selbstverständlich geschossen, wofür ebenso selbstverständlich die heimischen zum Sterben geschickt werden.

Die Radikalen werden aufs Messer bekämpft, ein Klassenkampf findet nicht statt, und wenn, dann auf der Seite des Kapitals, das einzig uns vor der Hölle des Kommunismus bewahrt, uns nährt und behütet. Abweichler aus dem Arbeiterlager werden verdrängt und ausgeschlossen, notfalls erschlagen und erschossen. Aber immer wieder zerren sie angebliche Genossen ans Licht, die es gut mit uns meinen und für uns kämpfen®.

Mann, Ruder, Riff

Hat der Mohr dann seine Schuldigkeit getan, kann er bestenfalls gehen wie Lafontaine oder Ypsilanti, verrät seine 'Basis' wie Brandt oder wird prophylaktisch entsorgt wie der harmlose Kurt Beck, der wen kannte, der mit wem vom links was starten wollte. Von Leuten wie Jeremy Corbyn ganz zu schweigen, dem Antisemiten aus dem Zauberhut. Es darf keinen Zweifel geben, auf wessen Seite sie stehen.

Taktisch vermeintlich klug halten sie sich aber immer gern ein zwo vermeintliche Arbeiterfreunde, mit denen sie die Illusion einer Basis befrieden, um verblödeten Wählern vorzugaukeln, es gebe da irgendwo den Richtigen fürs Ruder. Aktuell heißt der hier Mützenich, der nur deshalb noch nicht im Landwehrkanal treibt, weil man ihn noch als Nützlichnen Idioten vorschicken kann. Vielleicht ist er dran, wenn erwartungsgemäß alles den Bach runtergeht. Wer lässt sich dann davon noch vereimern? Echt jetzt? Kann ja wohl nicht.