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Die hiesige Kriegspropaganda zitiert unablässig Selenski und vor allem die Briten, die der Öffentlichkeit die extremste Kriegshetze und Schönfärberei überhaupt bieten. Wenn man die zur Verfügung stehenden Kanäle aller Seiten auswertet und die je aktuellen Meldungen mit der später ersichtlichen Entwicklung abgleicht, erkennt man, dass deutsche Massenmedien eine Parallelwirklichkeit konstruieren.

Ein gutes Beispiel war der Fall von Sjewjerodonesk und Lyssychansk. Für Beobachter, die sich aller Quellen bedienen, war der lange offensichtlich und das Resultat einer klaren Kriegsstrategie sowie der wirklichen Kräfteverhältnisse. Als es dann soweit war, wurde hier der Blödsinn eines taktischen Rückzugs in den Nachrichten verklappt.

Wunderwaffe bringt die Wende

Jetzt die große Offensive der Ukraine. Wem am Leben der Ukrainer wirklich etwas liegt, hat schon vorher die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Derselben ausgelaugten Armee mit ihrer weitgehend zerstörten Ausrüstung und immer weniger tauglich ausgebildeten Leuten, die in der südwestlichen Ecke die Stellung mühsam halten konnte, wurde ein Angriff befehligt. Nun liegt den Russen nicht viel an der Gegend – ihre Hauptmacht liegt hunderte Kilometer entfernt – aber es war dennoch ein Himmelfahrtskommando.

Ein Feindsender beschreibt korrekt den Ablauf: "Die Wahrheit über die "Offensive" von Cherson ist für alle sichtbar in die Karten geschrieben: Die ukrainischen Streitkräfte greifen an, Russland schlägt sie hart und zieht sich zurück. Die Ukrainer dringen vor, Russland schlägt sie wieder, aber zieht sich weiter zurück. Die Ukrainer schicken zusätzliche Truppen in den Kessel, Russland umzingelt sie endgültig und schneidet den Rückzug ab. Falle zu, Abschlachten."

Für eine Offensive braucht es viel mehr Ressourcen als um eine Stellung zu halten. Selenski und seine NATO-Berater haben die ukrainischen Kräfte aus ihren Befestigungen hinaus befehligt und noch untaugliche Verstärkung geschickt, um sie unter die russische Walze zu werfen. Als das erwartungsgemäß schiefging, wurde die "Offensive" in irgendeine strategische Maßnahme umgedichtet, die Eroberung von ein paar Dörfern als Riesenerfolg gefeiert. Russland hat sich einige von denen bereits zurückgeholt.

Verkaufsshow

Es ging um einen politischen Erfolg, den man verkaufen kann, und selbstverständlich um die ganzen Kollateralnutzen für die USA. Was in den hiesigen Medien immer und immer wieder zu lesen ist: HIMARS, die Wunderwaffe! Eine Handvoll Raketenwerfer, von denen Russland hunderte am Start hat. Das Ganze ist eine Verkaufsshow. Derweil führen die Sanktionen und Kriegsfolgen zu einem Gaspreis, der endlich das US-Frackinggas konkurrenzfähig gemacht hat, ohne einen einzigen toten US-Soldaten. Win-win-win.

So sieht sie aus, die große Hilfe des Wertewestens, der die Ukrainer so liebt und ihre Freiheit verteidigt. Tatsächlich werden sie zu Zigtausenden abgeschlachtet, weil ihre marode Restarmee der stärksten Militärmacht der Welt zum Fraß vorgeworfen wird. Im Inneren herrscht längst eine Diktatur; deren Regeln bestimmen jene Nazis, die es ja gar nicht gibt. Ein Albtraum für die Menschen in einem Land, das ohnehin schon unter grenzenloser Korruption leidet.

Update2: Ich hatte in ersten Update einen Link zum Interview mit Jaques Baud verlinkt. Obwohl ich das inhaltlich nach wie vor für richtig halte, fällt der Herr als Referenz leider wegen seines Hangs zur Verbreitung von Falschmeldungen aus.