Quelle: Wikipedia
"Volk" ist eine Art Syndrom. Es gibt Kriterien, die zutreffen müssen, um "Volk" zu sein, aber weder alle, noch bestimmte. Beispiele dafür sind: gemeinsame Sprache, Staatsangehörigkeit, Wohnort, Herkunft, Vorfahren. Seit der Moderne und der Einrichtungen von Nationalstaaten gilt grundsätzlich vor allem die Bevölkerung eines solchen als Volk.
Die politische Rechte macht es sich recht einfach; sie kann beliebige Aspekte dazu- oder hinweg definieren, ist sich aber stets unscharf einig, dass es Volk gibt und sie dazugehören. Die Bürgerlichen können sich im Prinzip auf die Staatsangehörigkeit beziehen und die Linke hat eine Allergie gegen das Völkische.
Ohne Letzteres zu vertiefen, liegt darin eine entscheidende Schwäche, vor allem in der Fähigkeit zur Kritik bürgerlicher Politik und ihrer Entscheidungen. Spätestens, seitdem die neoliberal-neokonservative Internationale nämlich Völker gleich Dutzendweise mithilfe ihrer eigenen Regierungen unterwirft, hat der schlichte rechte Vorwurf des Volksverrats ein gewisses Recht, dem linke Kritik nicht beikommt.
Volk oder Klasse
Die Linke, zumal die radikale, mag aus guten Gründen weder völkisch argumentieren noch die Verteidigung des bürgerlichen Staates zum Inhalt der eigenen Ziele machen, vor allem, wenn sie dazu im Namen des Volkes sprechen muss. Sie kann aber nicht effektiv leugnen, diesem anzugehören. Schließlich treffen die oben genannten Kriterien auch auf jede nationale Linke zu.
In Zeiten, in denen das Handeln der nationalen Regierungen nicht mehr annähernd im Sinne der Bevölkerung oder der ortsansässigen Wirtschaft ausfällt, muss aber von – auch nationalen – Interessen gesprochen werden. Die imperialistische Internationale des Wertewestens kann in der gegebenen Verfasstheit seiner Staaten nur mit deren Mitteln effektiv zurückgedrängt werden.
So viel Volk muss sein, denn am Ende überschneiden sich logischerweise die Interessen der Einwohner eines Staates mit denen ihrer Mehrheit: der Arbeiterklasse. Rechte wie die von der AfD haben das intuitiv erkannt. Die Linke im Westen ist ihrerseits nicht mehr imstande, nationale Interessen zu wahren, weil sie vergessen hat, was das ist – Arbeiterklasse.
September 3rd, 2025 at 14:44
Hat die Linke in der BRD denn überhaupt je begriffen, was das ist: Arbeiterklasse? Ich glaub, das hat selbst der verkalkte Genosse Honecker in seinen letzten Jahren noch besser begriffen.
PS.
Das sonnige Aufmacherbild hat bei mir einen mittelschweren Nostalgie-Anfall ausgelöst. Nächstes Mal eine Triggerwarnung, bittschön!
September 3rd, 2025 at 14:49
Moin:-)
Na das Problem das die Linke die Arbeiterklasse nicht erreicht ist ja nicht neu. Ich denke zu Zeiten von Rudi Dutschke haben auch die wenigsten Arbeiter die linke Avantgarde verstanden.
September 3rd, 2025 at 15:51
Die revolutionäre Vorhut der Arbeiterklasse hat letztere einfach ein paar Mal zu oft überholt, ohne sie einzuholen. Und jetzt haben wir den völkischen Salat, wieder mal.