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Nettes Zitat: "Ich wiederhole: Ich kann da kein Mitgefühl empfinden! Das Volk hat dieses Schicksal selbst gewählt! Wir haben das deutsche Volk ja nicht gezwungen. Es hat uns selbst beauftragt. Jetzt wird ihnen eben das Hälschen durchgeschnitten." So weit, so treffend wie fiktiv.

Derzeit ist außerdem wieder das geflügelte Wort "Jede Bevölkerung in einer parlamentarischen Demokratie hat die Regierung, die sie verdient" in aller Munde, was mir nicht zusagt, da es suggeriert, eine "Bevölkerung" habe einen maßgeblichen Einfluss auf jene Demokratie. Wenn die aber nur so heißt und die Herrschaft eben ihrem Volk nur aus der Ferne zuwinkt, kann man das nicht durchgehen lassen. Nun kann man noch sagen, nur eine revolutionäre Bevölkerung habe eine Demokratie verdient, damit kommt man aber auch nicht allzu weit.

Deutschlands Besatzer

Ich will aber zwei Schritte zurückgehen und zunächst einmal hinnehmen, dass es – in Europa und insbesondere Deutschland – Parlamente und Regierungen gibt, die in einem System verschachtelter Vertretungsvertretungen und steiler Hierarchien dafür sorgen, dass die Interessen einer Bevölkerung dort nicht ankommen. Die werden bestenfalls ganz unten wahrgenommen, während ganz oben andere direkt und wirkungsvoll eingespeist werden.

Dann muss man obendrein noch zur Kenntnis nehmen, dass – es wurde hier mehrfach angesprochen – es offenbar eine Fernbedienung gibt, die dazu führt, dass deutsche Politiker keine deutschen Interessen, sondern ersichtlich die der USA umsetzen. Sind wir ein besetztes Land?

Im Grunde ja, denn die herrschenden Verhältnisse ergeben sich noch immer aus dem Zweiten Weltkrieg. So einfach ist es dann aber auch wieder nicht. Eine besondere Rolle werden die Geheimdienste, einschließlich der CIA, spielen, die bei ihrer Gründung von den Erfahrungen der Gestapo und der SS viel gelernt haben. Das ist aber ein sehr eigenes Thema.

Muss der Leser nicht wissen

Was hingegen erkennbar ist, sind die ganzen Think Tanks, Adabei-Grüppchen, Vereinigungen und ("Young Leaders"-) Förderprogramme, mit denen die US-Politik die BRD durchzogen, beeinflusst und korrumpiert hat. Die Filter funktionieren hervorragend, und fast jeder einzelne Politiker mit Entscheidungsgewalt oder Zugang zu Massenmedien wird von diesen Strukturen geprägt.

Die Narrative der Rechten, der Sprallos und der Mitte(!) setzen auf vereinfachende, verkürzte Modelle politischen Einflusses. Hier sind es immer Mächtige, Eliten und deren (geheime) Absprachen, die politische Entscheidungen hervorbringen. Daher werden die Rechten auch mit ihrem Besatzungsmodell auftrumpfen, das die Mitte ebenso triumphal zurückweisen wird.

Es bedarf klügerer und komplexerer Modelle, um wirklich zu erfassen, warum und wie geschieht, was geschieht. Dazu gehört ganz selbstverständlich und vor allem, dass geostrategische Interessen und daraus folgende Handlungen nicht auf persönliche Motive reduziert werden. Und genau deshalb redet in den Massenmedien jeder nur noch von Putin und Selenski. Das Volk muss eben dumm gehalten werden.