Migration in chancengerechte Sportnation
Posted by flatter under kapital , sozialzeugs[21] Comments
08. Aug 2021 17:21
Nein, Rassismus ist keine Sache der Sprache. Die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer äußeren, zumal angeborenen Merkmale kann sich aber durchaus auch in Sprache Ausdruck verleihen. Wenn man sich diese Ausdrucksweisen zu eigen macht, bedeutet das immer noch nicht, dass man ein Rassist ist. Erst wenn man sie mit entsprechenden Bedeutungen auflädt und sie verteidigt, wird es Rassismus.
Beispiel: Ich stieß jüngst auf den Begriff "Sportnation". Es gibt da diese unter den zur Zeit gegebenen Umständen ungeheuer blödsinnige "olympische" Veranstaltung, bei der Sportsleute wetteifern und sich zu dem Behufe in 'nationale' Gruppen einteilen lassen. Zum Ende des Events stellt ein 'Journalist' fest, eine "Sportnation" (Deutschland) habe quasi historisch schlecht abgeschnitten.
Nun, was mag das sein, eine "Sportnation"? Es muss gelegentlich darauf hingewiesen werden, dass "Nation" so heißt, weil es eben von "natio" kommt, wie "Geborenwerden". Als Teil der Nation ist man geboren – zumal in Deutschland, dessen Staatsbürgerrecht wie kaum ein anderes von der Blutlinie geprägt ist. Der Deutsche, zumal Sportler, ist also als Geborener ein Sieger; Besseres gewohnt, als auf Platz 9 zu landen – die BRD steht derweil an 17. Stelle nach der Einwohnerzahl.
Grüne Armee
Da muss die Sportnation sich schämen. Vielleicht sind wir schon zu sehr durchrasst, obwohl diese Schwarzen … und hier fängt dann der Rassismus an. Es ist aber gar nicht so wichtig, das mit der Rasse. Modern ist eine Haltung, die ohne Ansicht der Hautfarbe in Nützlichkeitsstufen einteilt – zumal, wenn es um den Zugang zur Nation geht.
Großes Kino liefern da aktuell wie gewohnt meine Freunde, die 'Grünen'. Eimer bereit? Unsere semantisch freidrehenden Antirassisten erbrechen sich eifrig in neoliberalem Neusprech und haben ein chancengerechtes® Punktesystem vorgeschlagen, nach dem die Nützlichkeit potentieller neudeutscher Ausbeutlinge bewertet wird.
Rekruten für die industrielle Reservearmee stabilisieren die Profite. Das Konzept unterscheidet sich letztlich kein Stück von der ollen Kamelle "Gastarbeiter", nur dass Unfälle wie neues Blut auf deutschem Boden eingepreist sind. So spart man sich auch den Stress, Leute rauswerfen zu wollen, die man eh kaum loswird. Da ist man ganz tolerant. Ach ja: Und sie heißen nicht mehr "Kanaken", sondern Zugewanderter:innen. Das wähl ich!
p.s.: Wer mag das sein?
"Sie kämpft für fairen Wettbewerb und offene Märkte. Die […] setzt sich für Gleichberechtigung, Chancengerechtigkeit und Wohlstand für alle ein. All das braucht als Grundlage eine offene, demokratische Gesellschaft. In der ist kein Platz für jegliche Diskriminierung und Ausgrenzung."
August 9th, 2021 at 08:56
Rassismus in der Sprache (die ja die Realität beschreiben sollte) treibt derzeit tolle Blüten. Demnächst sollen Schwarzfahrer offiziell als "Personen ohne gültiges Fahrticket" genannt werden. Weil "schwarz" ist immer "bäh und pfui"!
Schwarzbuch, Schwarzwald, Schwarzbrot, Schwarzbau, Schwarzseher, Schwarzmaler, schwarze Liste – Schornsteinfeger ist noch umstritten, weil weiss da nicht vorkommt.
PS: Das N-Wort benutze ich seit Jahrzehnten nicht mehr, weil ich respektiere, dass andere Menschen nicht so bezeichnet werden möchten.
August 9th, 2021 at 10:59
Pff … Zufall?! Da oben fehlt "Schwarzer Block".
August 9th, 2021 at 14:58
2: Das könnte ich noch fortsetzen. "Schwarzer Faden" (Zeitschrift), Der schwarze Blog (von der POC-Aktivistin Noah Sow), Schwarzer Peter (nein, nicht der Gauweiler, das Spiel).
August 9th, 2021 at 21:19
Es gibt unübersehbare Erfolge, die auch nicht mehr rückgängig zu machen sind: Während es früher nur rassistisches Schwar-Weiß-Fernsehen gab, erfreuen wir uns heute des diversen ToC*.
*(Television of Color)
August 9th, 2021 at 21:29
Die meisten Probleme werden zweifelsfrei durch Technik gelöst.
August 9th, 2021 at 21:41
Oder durch waschmittel – dieser subtile rassismus in weißwaschen; andererseits gibt's ja auch schwarzwaschmittel.
August 10th, 2021 at 09:07
Zur grünen Talente-Rampe: Viele Bewerber dürften doch nachweislich gute Schwimmer sein. Andere sind handwerklich begabt, wenn es darum geht, Zäune mit dem Bolzenschneider zu bearbeiten. Dringend benötigt werden auch Bandarbeiter, die möglichst viel Ölsardinen in Dosen pressen können. Ein Einsatz als Schuttbeseitiger/in (anpacken – https://tinyurl.com/vd2s8s4h – https://tinyurl.com/rm787c9j – https://tinyurl.com/twj7ayv9)in den Überschwemmungsgebieten dürfte angesichts einschlägiger Erfahrungen aus dem Heimatland auch Punkte bringen.
August 10th, 2021 at 11:38
Diese Anpacklyrik ist echt das Letzte. Als Bio-Mülltrenner darfst du vielleicht noch, weil du billiger bist als Maschinen, aber wer hat schon etwas, an dem er für sich selbst anpacken kann? Mittelschichtsgekrähe.
Am Rande einer für die Älteren: Die Nordallianz hat Kundus befreit.
August 10th, 2021 at 13:23
Der große Trend: politisches Blau.
August 10th, 2021 at 13:31
"Tough and competent"? lmao. Aber es scheint durch schön durch, wie furzegal das alles ist.
August 10th, 2021 at 16:39
@flatter: Interessant ist doch eigentlich nur der Vergleich: German General Election 2013
August 10th, 2021 at 17:02
Oh, das ist nett, ja. Gung erst nicht wegens ausgeschaltetem Script. Ich will auch nach oben rechts!
August 10th, 2021 at 19:47
Weselsky is back: Streik bei der Bahn | GDL gibt Abstimmungsergebnis bekannt (yt, 27 Min.)
August 10th, 2021 at 20:25
Und wieder OT: Gerhard Schröder, seinerseits mit außerordentlich hohem Kontakt zur werktätigen Bevölkerung ausgestattet, fordert nichts geringeres als die Rettung der Currywurst bei vw.
Als Süddeutscher frage ich mich natürlich schon, wer so etwas freiwillig essen will.
August 10th, 2021 at 21:14
Ich weiß: Ihr fresst nix ohne Innereien. Stipp sie halt in Leberwurst.
August 10th, 2021 at 21:27
Geschmacksarme, mit Knorpeln und Fleischabfällen gefüllte Röhren werden in einer Zuckersoße ertränkt, damit man nicht sieht, was man da bekommt.
Darauf kommen dann ca. 200 g billigstes Pulver, das zwar irgendeinen Geschmack nachliefert, seinerseits jedoch ob der Unmenge das Gefühl vermittelt, man hätte Sand im Mund.
Joa, so stelle ich mir das gute Leben vor. Hundekacke vom Kinderspielplatz werde ich auch mal bei Gelegenheit probieren.
August 11th, 2021 at 00:38
Es ist das, was wir haben. Das Beste am Leben. Aber es sind keine Röhren, es ist Darm. Das muss euch dann doch auch schmecken.
p.s., far out: Eben las ich, dass Adolf Hütter den großen Sieg will. Wurst und Fußball, was willst du mehr?
August 11th, 2021 at 01:32
@altauto:
die partei, die partei hat imma recht…*kicha*
August 11th, 2021 at 08:49
Bei der Currywurst, die ja im Urzustand nur eine Brazwurz ist, muß der Azubi nach Feierabend den Kunstdarm aufhalten, wenn die Wurstküche gefegt wird.
August 11th, 2021 at 14:37
#16 Echte Currywurst hat keinen Darm. Das Zeugt hält irgendwie auch ohne zusammen.
(Nein, ich möchte es n i c h t wissen,warum das so ist
August 12th, 2021 at 10:47
Niemand auf twitter interessiert sich für das Herkunftsland der Person, die die Kochsalzlösung anstelle der Impfung verabreicht hat.
Ich finde das merkwürdig. Sonst ist es doch das erste, was gewisse Leute wissen wollen.