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Neulich sprach ich einmal mehr mit Wählern, die mir sagten, sie gingen wählen, weil sie sonst nicht mitreden dürften. Ansonsten wüssten sie ja auch nicht, das sei ja alles dasselbe. Der Begriff "Gleichschaltung" ist hier fehl am Platze, auch als "freiwillige", weil das eben doch ein wenig anders besetzt ist, das Resultat aber kaum weniger traurig.

Nehmen wir den aktuellen Bewohner des Grüßaugustinums, Sozialdemokrat. Seinesgleichen hatte uns schon den Pfaffen Gauck beschert. Und was macht der jetzt? Schwört das Volk auf mehr Pfafferei, Mythologie, Kniefälligkeit ein. Ja, die Welt ist viel zu rational. Die Kirchen haben viel zu wenig Einfluss. Sozialdemokraten müssen für mehr Klerus kämpfen.

Braune Sauce

Auch das war einmal ein Unterschied, dass Konservative Kirchgänger waren und Sozialisten, 'Linke', Sozen eben progressiv, aufklärerisch, antiklerikal. Der Muff, der sich von den offiziell "Christlichen" über die protestantisch eifernden Grünen bis hin zu den Rechtsradikalen zieht, wird jetzt auch noch von den Sozen geteilt. Neoliberal reicht nicht, es muss auch noch kreuzbrav und kniefällig sein.

Wenn man in Deutschland einen Stein umdreht, findet man darunter einen Faschisten und einen Pfaffen. Was tun die Kirchen denn? Kinder ficken, Milliarden einheimsen, Tarifverträge in Pflege und Sozialdiensten aushebeln, Autoritarismus und Magisches Denken verbreiten. Davon braucht diese Musterdemokratie also mehr? Und darin sind sich alle Parteien einig? Super.

Wer vertritt eigentlich noch Mehrheitspositionen? Zum Beispiel eine pazifistische Außenpolitik? Die Interessen der Lohnabhängigen? Säkulares Denken? Reale Freiheiten? Sozialen Ausgleich? Renten, von denen man leben kann? Wenigstens rudimentäre Selbstbestimmung? Ist da irgendwer da draußen? Hab ich was verpasst? Für so welche würde ich vielleicht wieder wählen gehen, aber sicher nicht für fünf Farben Sklaverei unter ideologischer Anleitung aus dem Mittelalter.