"Ist’n schönes Land, aber sie haben’s gestohlen, schon vor langer Zeit. Wenn ihr die Wüste hinter euch habt, kommt ihr in das Land, was um Bakersfield ‘rum liegt. Und ihr habt noch nie so’n schönes Land gesehn. Lauter Weingärten und überall Obst – wirklich das schönste Land, was ihr euch denken könnt. Und ihr fahrt an guten, fetten Feldern vorbei, und die Felder liegen brach. Aber ihr könnt nichts haben von den Feldern. Die gehören der Land-und Vieh-Gesellschaft. Und wenn sie die Felder nicht bearbeiten wollen, dann lassen sie’s eben bleiben. Aber wenn ihr auf die Felder geht und euch da ‘n bißchen was anbaut, stecken sie euch ins Gefängnis."
[John Steinbeck, "Früchte des Zorns" (1939) ]
Zu jeder Zeit wurde Land genommen, und noch heute ist Grundbesitz vielleicht der Hauptindikator für Wohlstand. Die Tragweite des Prinzips “Landnahme” geht aber viel weiter. Wie der oben zitierte Abschnitt zeigt, geht es um Verfügungsgewalt, im Zweifel zählt diese in Form purer Willkür mehr als der Hunger, das Überleben der Besitzlosen.
Mein Luxus, dein Hunger
Soziale Unruhen drohen überall dort, wo das Verhältnis der Verfügungsgewalt Weniger zu den unbefriedigten Bedürfnissen Vieler nicht mehr austariert werden kann. Hungerrevolten sind durch das stärkste Militär nicht zu verhindern, Ungerechtigkeit und Unfreiheit können zu ähnlichen Aufständen führen. Wer nichts zu verlieren hat, vergreift sich an denen, bei denen die Gewinne landen.
Unfriede herrscht nicht erst bei Ausbruch der Krawalle, und Unfreiheit ist nicht erst gegeben, wenn die Handschellen klicken. Wer freilich glaubt, "Freiheit" sei das Recht auf Privatbesitz, kann so etwas nicht verstehen.
Ungerechtigkeit ist vor allem dann erträglich, wenn für die Betrogenen noch so viel übrigbleibt, dass sie sich damit einrichten können. Ein solches System funktioniert dann am besten, wenn die wirklich Elenden mit Kriegen beschäftigt werden und der Rest der Welt sich in Profiteure und geduldig Abhängige einteilen lässt.
Zu allen Zeiten sind selbst die verzweifelt Engagierten trotz des Einsatzes all ihrer Fertigkeiten verhungert. Und wo sie überleben dürfen, womöglich sogar ein Smartfon haben, müssen sie die Schuld ihres Versagens tragen, wenn man sie nicht mehr ausbeuten kann. Ernsthaft wirft man ihnen vor, auf Kosten anderer zu leben.
Privateigentum
Auf der anderen Seite steht eine Klasse, die sich dank ihrer Verfügungsgewalt nicht nur die Früchte der Arbeit von Millionen aneignet. Sie enteignet sie auch für alle Zukunft. Sie hält Patente, kauft Unternehmen auf, zerschlägt die Konkurrenz, nimmt Einfluss auf die Gesetzgebung, besticht, bespitzelt und manipuliert die Medien. All dies ist keine Folge der Erbsünde, sondern ein täglicher Landraub, der den Vielen die Chancen nimmt und den Wenigen und ihren Erben ihre Macht sichert. Das ist Eigentum.
Eigentum hat nichts zu tun mit der Zahnbürste, der Hose oder selbst dem Dach überm Kopf. Das braucht jeder, das soll jeder haben, das macht einem niemand streitig. Dafür zahlen zu müssen, ist schon absurd. Privateigentum bedeutet Eigentum an Produktionsmitteln. Es bedeutet die Aneignung der Arbeitsleistung anderer. Es bedeutet, ein System zu erhalten, in der wenige auf Kosten der Massen unerhört reich sind. Lohnarbeit und Geldwirtschaft sind die Säulen dieses Systems. Eine solidarische Gesellschaft kennt kein Eigentum.
November 12th, 2024 at 18:29
Aktuell wäre ich für ein 2025-Szenario dankbar in dem Fot**nfritz nicht den Endsieg-Kanzler mimt. Die Eigentumsfrage lässt sich nur revolutionär lösen, dazu geht's der Durchschnittskartoffel scheinbar immer noch zu gut.
November 12th, 2024 at 18:41
Die Eigentümer-Frage ließe sich revolutionär lösen. Die Eigentumsfrage bräuchte zuerst eine soziale Revolution, die dann die Eigentümer-Frage obsolet werden ließe.
Ja, die Tante erzählt wieder was vom Pferd und vorne und hinten. :o
Die Eigentümer-Frage klärt nur zwischen diesem oder jenem Eigentümer. Sie klärt nicht, dass alle gemeinsam darüber verfügen.
November 12th, 2024 at 19:40
Vielleicht liest die Tante den letzten Satz nochmal?
November 12th, 2024 at 19:54
Jo, habe es gelesen, @sven aber möglicherweise nicht :-P
November 12th, 2024 at 20:12
Abder dr sagt ja auch -tum und nicht -tümer.Und dass die Kartoffel als solche sich erst über -tum Gedanken machen könnte, wenn die -tümer sie so weit verarmen, dass es quietscht, ist ja auch nicht unlogisch.
November 12th, 2024 at 20:27
Es ist durchaus traditionell-sozialistische bzw. traditionell-kommunistische (Un-)Logik die Eigentumsfrage mit der Eigentümer-Frage zu verwechseln. Zu was bräuchte es denn sonst als erstes eine Revolution…
Ok, ich sage nichts mehr in diese Richtung, jeder soll ja selbst seine Erfahrungen machen dürfen ^^
November 12th, 2024 at 20:41
Ich verstehe immer noch nicht, wer hier gerade die "traditionell-sozialistische" Logik vertritt. Das sind hier ja nicht die NDS.
November 12th, 2024 at 23:50
Sicher, das Eigentum muss weg, dann gibt es auch keine Eigentümer und somit auch keine Eigentümerfrage mehr. Das ist für mich die logische Schlussfolgerung und im Opener steht auch nichts anderes. Und da steht auch unmissverständlich, was mit Eigentum gemeint ist.
Wie die Abschaffung des Eigentums zu erreichen ist, sei einfach mal dahingestellt. Im Kern geht es nicht darum ob man das dann sozialistisch, kommunistisch oder wie auch immer nennt. Hauptsache das ist dann weg, das Eigentum. Nur ohne diese kapitalistische heilige Kuh ist die solidarische Gemeinschaft möglich und somit das gute Leben für alle, weil dann auch Schluss mit Ausbeutung ist. Ist doch eigentlich ganz einfach :-)
November 13th, 2024 at 01:06
@1. Ein derartiges "2025-Szenario" setzte reflektierte Gegenspieler voraus, deren Treiben sich nicht in "wir sind nicht rechts und damit automatisch die Guten" erschöpft (s.a. felix Austria). Stattdessen gab es allein in den letzten drei Wochen die Schlagzeilen "BSW stimmte mit AfD – SPD in Sachsen unterbricht Sondierungsgespräche" (Focus) und "SPD stimmt in Fürth gemeinsam mit der AfD" (WELT) und irgendwer hält das unironisch für Politik, von der sich die Arbeiterklasse ein besseres Leben versprechen kann, bzw. überhaupt für Politik.
Revolution gegen "die da oben"? Mit wem? Die, die früher die Barrikaden selbst errichtet hätten, schreiben heute – grünhaarig und vielgeschlechtig, also jeder Einzelne von ihnen – empört dagegen an, denn die einstigen Revolutionäre sind längst fett und satt. "Die da unten" sollen halt Kuchen essen, wenn's wegen Miete und Heizung nicht mehr für Brot reicht. Alles für die bessere Zukunft.
Und das Wohneigentum in Prenzlauer Berg und/oder Hoheluft, versteht sich.
Empörte Demonstrationen der Arbeiterklasse für soziale Gerechtigkeit? Gibt es, wie DKP und MLPD regelmäßig stolz verkünden. Und, wie läuft das so? Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz, dem einen albernen Namen zu verpassen zwar ungefähr das Höchste ist, was deutsches Kabarett noch zu bieten hat (vgl. "Bernd" hahaha weil der heißt nicht so, gacker!), ist ein Symptom der Krankheit, die weder AfD noch Kapitalismus heißt. Er ist die logische Konsequenz aus dem Fett- und Sattsein. Es geht den Deutschen noch zu gut für eine Revolution.
Jedenfalls denen, die ihr Motor sein müssten.
November 13th, 2024 at 07:16
@8
und
"… das Einfache
Das schwer zu machen ist."
ist es leider auch, hinwiederum.
November 13th, 2024 at 07:16
@Wat.
Die Eigentumsfrage lässt sich nur revolutionär AUFlösen … wollte ich schreiben. Warum da bei Dir plötzlich die Eigentümerfrage revolutionär gelöst werden soll … immer locker bleiben Genossen :-D
@tux
Joachim-Friedrich Martin Josef Merz erinnert mich immer wieder an Sam aus der Muppet Show, die haben bestimmt den gleichen Life-Coach.
Preisfrage: Ist der Motor der Revolution eigentlich Verbrenner oder Elektro? Israel oder Palästina? Russland oder Ukraine? Netflix oder DisneyPlus? Teile und herrsche. Oder reih' dich ein in die Arbeitereinheitsfront weil du auch ein Arbeiter bist.
November 13th, 2024 at 07:53
@9
Den Deutschen gings bis dato nur einmal in ihrer Geschichte schlecht genug für eine funktionierende Revolution. Wenigstens dem Teil von ihnen, dem vom fiesesten aller deutschen Unrechtsregimes® der Genuss von Bananen, Ballermann und gebrauchten BMWs vorenthalten wurde. Mögen auch die Butter und die Mieten inzwischen ein wenig teurer geworden sein, Bananen sind im LIDL-Sonderangebot immer noch recht erschwinglich. Weswegen auch ich derzeit nicht vom Vorliegen einer revolutionären Situation ausgehe.
November 13th, 2024 at 09:58
@keine ahnung: "..nur einmal in ihrer Geschichte.."
Dein Geschichtsunterricht war evtl. lückenhaft. Ich würde mich bei Margot beschweren. ;-)
November 13th, 2024 at 10:11
Wenn die eine Repräsentanz der Arbeiterklasse die andere zusammenschießen lässt, gilt das schon mal nicht.
November 13th, 2024 at 10:18
Geben Sie Gedankenfreiheit, Sire!!1!
Natürlich wird Merz Kanzler werden. Wer denn sonst?
Es kann nur einen geben. Und das wusste Frau Merkel damals sehr gut.
November 13th, 2024 at 10:29
Prima, dann werden wir endlich echten Krieg gegen Russland führen.
November 13th, 2024 at 10:35
Merz kann Kampfflugzeug. Er wird sicher der blaue Baron.
November 13th, 2024 at 10:35
andere haben herausgefunden, dass das für die meisten von uns sowieso egal ist: https://youtu.be/Bex5LyzbbBE -Zwinkersmiley-
(Link zu Onion, We are all fucked up)
Sorry fürs Linkposten, und sorry dafür, das Alles nicht gebührend Ernst zu nehmen – ich ergeb mich in Fatalismus.
Wenn ich nur eine Chance sehen würde, wäre ich dabei;
derweil bin ich zum Schluß gekommen –
Es muss noch *viel* Schlimmer kommen, bis es besser werden kann.
November 13th, 2024 at 10:40
– andererseits hast du natürlich vollkommen Recht:
Wenn wir den Boden nicht vorbereiten und für die "richtige" mentale Grundeinstellung sorgen, hauen die meisten (?) Dösbaddel dann im Erlebensfall einfach nur die -tümer zu Schrott, eignen sich verwendare Teile an und starten als die neuen Oligarchen mit den bekannten mafiösen Methoden durch….
Was anderes als Kap… ist ja in unserem Denken nicht möglich – wir sind schließlich schon immer auf Leistung getrimmt.
Und wer was hat, hat ja dann auch den längsten, nech?
November 13th, 2024 at 10:45
Könnte eine neue Protestform werden: Zum nächsten Chefbunker gehen, Hosen runter, bücken und darum bitten, gefickt zu werden. Mal was anderes als Cyanoacrylat.
November 13th, 2024 at 11:21
Was die Leute wirklich festklebt, ist das Geld.
November 13th, 2024 at 12:41
By the way: Dax-Vorstände verdienen so viel wie nie zuvor
Die Zwangsarbeit kehrt zurück
Wenn jetzt noch jemand wüsste, wie das alles zusammenhängt.
November 13th, 2024 at 18:29
Alleine schon einen Zusammenhang zu insinuieren ist Haßrede und Desinformation. Das hilft doch nur Putin!!!1elf. So gehts ja nicht! Hab just mal die Internetaufpasser informiert.
November 13th, 2024 at 18:32
Ich nehme das zur Kenntnis und verbanne diesen R@iner zu ewigem Jubiläum.
November 13th, 2024 at 18:34
Recht so! Hoffentlich lernt ihm das was!
November 13th, 2024 at 20:50
Naja, es gibt kein Gesetz, das es Armen verbietet, einen Vorstandsposten eines Dax-Konzerns zu belegen. #chancengleichheit #schönerkackenmitderspd
Darf ich jetzt wieder mitspielen?
November 13th, 2024 at 23:20
@12
Da bin ich aber jetzt mal gespannt auf die Auflösung bei welchen Gelegenheiten der neueren Geschichte, oder sagen wir mal ab dem Westfälischen Frieden, das gewesen sein sollte.
November 14th, 2024 at 07:21
Wann genau was gewesen sein sollte? Frühmorgens bin ich noch blöder als sonst, bitte um Nachsicht.
Geht die Frage vielleicht doch eher an flatter (@14)? Ich vermute mal, er meint die Novemberrevolution 1918. Danach war der gemeine deutsche Prolet auch nicht viel glücklicher als nach der im März 1848.
November 14th, 2024 at 09:37
OT:
Zumindest den Kurzwetterbericht auf Seite 1 im Lokalblättchen hat wohl ChatGPT verfasst: "Weiterer Sonnenabbau und Zunahme von Kälte und Grau"
November 14th, 2024 at 10:23
"Weiterer Sonnenabbau und Zunahme von Kälte und Grau"
Klingt aber poetisch…
November 14th, 2024 at 10:52
Die Frage ist doch: Wann ist eine Revolution eine Revolution? Müssen die Eigentumsverhältnisse im Falle eines Erfolges danach andere sein? Muss "die Macht" danach auf anderen Schultern liegen? Wie groß muss der Anteil an der Gesamtnevölkerung sein, der die R. unterstützt?
Ich meine, das dauerte ein wenig länger, sich darüber zu verständigen.
1848: War wohl nicht ganz unwichtig. Metternich ist nur noch ein Billigsekt. Geschieht ihm recht.
1919: Immerhin war der Kaiser weg und die Bude eine Republik.
1933: Naja, hätten sie wohl gerne die Nazis mit ihrer 'legalen Revolution'. Das Eigentum blieb jedoch an seiner Stelle.
1945: Bodenreform in der SBZ. Lecker bis heute.
"Sonnenabbau" ist wie Bergbau. Sie meinen sicher Photovoltaik.
November 14th, 2024 at 11:07
@keine ahnung:
Ich finde ja, dass bisher nicht eine Revolution 'gelungen' ist.
Die, von der du in 12 schreibst, hat sicher nicht wegen der fehlenden Bananendichte in den Kaufhallen "angefangen".
Hallo, Pantoufle, schön mal wieder was von dir zu hören.
November 14th, 2024 at 11:20
@R@iner
Du meinst doch wohl nicht "nach der Revolution ist vor der Revolution"??
November 14th, 2024 at 11:46
@#28: Wie inzwischen offensichtlich, ging es um deine Bemerkung zu der "gelungenen".
Was die nationalistische Annexionsrevolte anbetrifft, ist ein Perspektivenwechsel übrigens auch interessant. Die Stasi und ihre Herrchen hatten ja Recht, als sie von Provokateuren aus dem Westem sprachen. Der macht das bis haute so, in Farbenrevolutionen und Maidans. Aktuell in Georgien, Moldawien, Kaukasus, Asien. Die Amis zündeln permanent, wo es ohne sie ruhig wäre. Die Tragik der DDR war die inellektuelle Verkrustung. Die haben wohl wirklich gedacht, außer Westeinfluss wäre alles paletti gewesen. Dumm genug. Und dann kam halt noch dieser Schabowski, für den es keine Blaupause gibt. Revolution? Come on!
p.s.: Die genialen Ideen, AfD und Le Pen zu verbieten, gehen in dieselbe Richtung. Wie dämlich und verkommen kann man sein?
November 14th, 2024 at 14:11
@#34: Revolution? Come on!
…wir haben doch eine andauernde Revolution.
Das Massenelend (Pauperismus) von 1840 bis 1870 hatte mehrere Ursachen:
– Bevölkerungswachstum: 24,8 auf 40,8 Millionen
– letzte Zuckungen der "Kleinen Eiszeit" und Pflanzenkrankheiten führten zu Missernten
– Heimarbeit in der Textilproduktion wurde durch Frühindustrialisierung in Kombination mit übelsten Arbeitsbedingungen ersetzt
– Handwerk war unterbeschäftigt
Extreme Armut, Hunger und schlechte Wohnverhältnisse führten zur Ausbreitung von Krankheiten, hoher Kindersterblichkeit und zu sozialen Unruhen (z.B. Weberaufstand).
Wie und warum es zu den Verwerfungen im 20. Jahrhundert kam ist eine andere Geschichte, die leider in Vergessenheit geraten ist, denn sonst würde das Volk in Erwartung heftiger Kriegsdynamik gegen Aufrüstung aktiv werden.
Also es muss schon viel passieren, bis die Massen in Wallung kommen. Momentan sind sie noch dabei, die Landwirtschaft in D abzuschaffen. Juckt niemanden.
November 14th, 2024 at 14:56
Passt: Aktuelle Vermögensverteilung.
November 14th, 2024 at 15:12
@36: Was ich sehe: Die haben keine eigenen Zahlen. Das Pamphlet hat der Praktikant zusammenkopiert. Was für eine Unverschämtheit.
November 14th, 2024 at 15:23
Es wäre wohl Verschwendung, Zustände, die man ignoriert, für teures Geld noch differenziert darzulegen.
November 14th, 2024 at 15:27
Du weißt doch…Der Aufwand einer Vermögensschätzung durch die Finanzämter wäre schlicht nicht zu stemmen. *heulschluchz*
Bei mir führt das dazu, dass ich die Zahlen nicht glaube. Da weiß jeder Bäcker mehr über seine Kundschaft.
Und jetzt will Lauterbach auch noch das Lachgas verbieten…
November 14th, 2024 at 15:28
Furchtbar!
Interessante zeiten: Tulsi Gabbart als Director of National Intelligence? Man wird sehen, wie wichtig Personen auf solchen Posten sind, aber immerhin unterhaltsam.
November 14th, 2024 at 17:22
35 Zoni: "Also es muss schon viel passieren, bis die Massen in Wallung kommen."
Es würde reichen, Tempo 100 und engmaschige Kontrollen auf deutschen Autobahnen einzuführen, vielleicht begleitet von einer Obergrenze für Dönerbuden (Heilbronn) und dem Verbot, Autos rückwärts einzuparken (Kiel).
November 14th, 2024 at 18:41
@41, altautonomer: Ja, mit einer Tempolimit-Debatte kann man sie gut ablenken.
Dabei fällt dann eben das Thema Vermögenskonzentration unter den Tisch.
Eigentlich ist es mir ja egal, ob ein DAX Vorstand 10 Mille pro Jahr bekommt oder der Elon Vermögen im Wert von 300 Milliarden anhäuft. Solange es eine Instanz gibt, die diese Leute im "Notfall" in die Pflicht nehmen kann. So New Deal mäßig, mit 80% Besteuerung von Vermögen.
Das scheint für einen Nationalstaat als Anhängsel global aufgestellter Wirtschaftseliten nicht gewollt oder nicht möglich zu sein.
Zumal man sich ja neuerdings anschickt, ganz unverblümt gemeinsame Sache zu machen (WEF GovTech Center in Berlin oder Elon als Buddy und Organisator für "Effizienz" von Trump).
Leider kommt der Notfall sehr gemächlich daher, indem die gewohnte Daseinsvorsorge für Otto Normalverbraucher (für die sein Arbeitseinkommen mit 60% besteuert wird) immer weiter zerbröselt.
Sogenannte "Narrative" wirken auch sehr gut.
Wie sagte der Spielemacher in Tribute von Panem: "Mach ihnen ein bisschen Hoffnung, aber nicht zuviel – sonst Revolution und nicht zu wenig – sonst Resignation".
November 14th, 2024 at 20:25
@42:
Zumal man sich ja neuerdings anschickt, ganz unverblümt gemeinsame Sache zu machen (WEF GovTech Center in Berlin oder Elon als Buddy und Organisator für "Effizienz" von Trump).
"Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist." -Benito Mussolini.
November 14th, 2024 at 20:42
Nochmal OT, aber coole Performance.
Māori MPs performing the Haka in New Zealand Parliament ripping apart a bill redefining the Treaty of Waitangi.
The Treaty of Waitangi is a document of central importance to the history of New Zealand, its constitution, and its national mythos.
November 15th, 2024 at 08:46
@13
Beim Geist von Margot Honecker würd ich mich nie beschweren. Die Frau war bis zu ihrem Ende eine unbelehrbare Hetzerin. In einem der Interviews für die NDR-Doku "Der Sturz" (2012) hat sie, statt angesichts ihrer anstehenden Höllenfahrt für ihre Untaten Abbitte zu tun, allen Ernstes behauptet, dass es das eigentliche Unrecht wäre, dass „immer noch Menschen in aller Welt ausgebeutet werden und in Kriegen umkommen“. Eine unbelehrbare Hetzerin bis zum Schluss, wie gesagt.
November 15th, 2024 at 09:10
@32
Stimmt, diese Revolution hat auch aus anderen Gründen "angefangen". Aber diese Gründe muss ich hier nicht aufschreiben, die finden sich schon in den Memoiren von Bärbel Bohley und Joachim "Freiheit ist das einzige, was zählt" Gauck.
November 15th, 2024 at 10:53
PS.
"Ja, die deutsche Geschichte schmeichelt sich einer Bewegung, welche ihr kein Volk am historischen Himmel weder vorgemacht hat noch nachmachen wird. Wir haben nämlich die Restaurationen der modernen Völker geteilt, ohne ihre Revolutionen zu teilen. Wir wurden restauriert, erstens weil andere Völker eine Revolution wagten, und zweitens, weil andere Völker eine Konterrevolution hatten, das eine Mal, weil unsere Herren Furcht hatten und das andere Mal, weil unsere Herren keine Furcht hatten. Wir, unsere Hirten an der Spitze, befanden uns immer nur einmal in der Gesellschaft der Freiheit, am Tag ihrer Beerdigung.“
(K. Marx, via H. Müller)
November 15th, 2024 at 15:12
@47, k.a.
olle Marx konnte 1843/44 noch nicht wissen, dass die Deutschen es ein paar Dekaden später nochmal richtig würden krachen lassen in wiederholten Anfällen von Größenwahn. Ich glaube in keinem anderen Land ist der Hang, nach unten zu treten und nach oben zu buckeln so ausgeprägt wie hier.
Ein Volk von Teufeln…
H.M. Enzensberger hat es doch in Aussichten auf den Bürgerkrieg ganz gut analysiert.
Oder falls sich jemand an "Donalds Donald" erinnert. War ein Radio-Feature, das 2018 auf Dlf lief.
jetzt wollen viele den Pistolerius als Kanzler oder wenigstens den schneidigen Merz – abwink
November 15th, 2024 at 16:25
Zum Thema "Buckeln als deutsche Grundhaltung", schon wieder, was Passendes von Heiner Müller: "Die Bauernkriege waren eine zu frühe Revolution, deswegen konnte das Potential für Jahrhunderte zerschlagen werden, oder, wie Brecht es formuliert hat, der deutsche Nationalcharakter ist damals zermahlen worden. Dann kam der dreißigjährige Krieg, und da ging der Rest kaputt. Denn diese Katastrophen sind ja immer eine negative Selektion: Wer das Maul aufreißt, stirbt als erster. Und übrig bleibt eine geduckte Masse.“
Was Brecht mit dem deutschen Nationalcharakter gemeint haben könnte, das weiß ich nicht so ganz genau, aber Heiner Müller hatte sicher nicht unrecht, was die geduckte Masse angeht.
November 15th, 2024 at 18:45
@keine ahnung: Mein Vater (Jahrg. 1925) meinte immer, die Deutschen wären das dümmste Volk auf dem gesamten Planeten. Ist kurz aber prägnant.
Der Opa (Jahrg. 189x, Kommunist, SBZ) träumte immer von einer besseren Welt. Ey, ich hab's auch nicht gerade leicht hier.
November 15th, 2024 at 19:18
Ist vielleicht gar nicht so ein großer Zufall, aber mein Opa mütterlicherseits soll öfter exakt dasselbe gesagt haben. Egal ob er nüchtern oder besoffen war. Nachdem er sich an der Ostfront für Führer, Volk und Vaterland ein Bein hat wegschießen lassen war er ziemlich oft letzteres, wie ich hörte. Von einer besseren Welt hat er nicht geträumt, glaub ich, aber angeblich war er immer ganz fröhlich, wenn er besoffen war.