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Ich war neulich einkaufen. Ich mache das selten und mag es auch nicht, weil es für jemanden wie mich extrem kompliziert ist. Vor allem die Anreise stinkt mir. Mein CO2-neutrales Kreuzfahrtschiff, mit dem ich alle wichtigen Termine erledige, passt eigentlich nicht durch die Ruhr. Ich muss also eines der immerhin recht häufig vorkommenden Hochwasser abwarten, bis ich mich auf dem Weg machen kann.

Die automatischen Bagger am Bug, Steuer- und Backbord sorgen dafür, dass wir nicht stecken bleiben. Bei der Rückfahrt, die wir rückwärts erledigen müssen, kommt am Bug, der dann ja quasi achtern ist, eine Betonpumpe zum Einsatz, um die ausgebaggerte Rinne zu verfüllen.

Linksextreme Propagandalügen

Damit komme ich aber trotzdem nur bis 500 Meter an meine Filiale heran. Den Rest muss ich mit dem Mi-26 Hybrid zurücklegen. Der tankt Benzin, fliegt aber elektrisch, gilt mithin also ebenfalls als umweltfreundlich. Diese Ausrüstung erlaubt es mir nicht nur, einen Vorrat für mehrere Monate einzukaufen, sondern auch, die stinkenden alten Kleinwagen adäquat zu behandeln, die den Parkplatz verschandeln. Sie werden umweltgerecht geschreddert und in den Beton gemischt.

Ich lebe seit vielen Jahren CO2-negativ, baue also mehr ab, als ich erzeuge. Ich gebe zudem den Afrikanern die Möglichkeit, ihre Landschaften aufzuforsten, statte sie mit den nötigen Pflanzensamen, Wasserrechten und Geld aus, um im Sahel einen Regenwald hochzuziehen. Wenn sie das dann nicht machen, kann ich ja nichts dafür. Vor Ort lasse ich Müllhalden und Schrottplätze begrünen. Wenn das jeder macht, geht es der Umwelt wieder bestens.

Deshalb ist es auch skandalös, wie ich bereits auf der Empörungsplattform X, früher Krawalldienst Twitter, habe verbreiten lassen, wenn behauptet wird, wir Besserverdiener lebten weniger umweltfreundlich. Ein unerhörter Vorgang; das Gegenteil habe ich eben bewiesen. Das Argument ist ja schon allein deshalb blöde, weil wir viel weniger sind. Das weiß doch jedes Kind.