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WTF? Ihr hattet mich schon bei "Institut für Digitale Resilienz". Das ganze Bullshitbingo schon im Firmenschild, damit ist man ganz weit vorn! Dann noch fresh die Leser duzen, schon bist du auch noch hip. Du hast es allen gezeigt. Wow!

Worum geht es? Sogenannten "Journalismus", und zwar "non profit". "Qualitativ hochwertige journalistische Produkte" – die zu etikettieren selbstverständlich denen überlassen bleibt, die das bislang für Profite machen – oder im Fall der doch durchaus existenten öffentlich Finanzierten für unverschämte Gehälter im Rahmen kreativster Korruption.

Was wollt ihr? Kommen wir doch direkt zum Schuss am Schluss: zweitens eure Leute gar nicht mehr bezahlen und erstens Steuern sparen. Spiegel, FAZ und TAZ sind doch eigentlich gemeinnützig, oder? Sagen, was sich gehört, marschieren brav in der Reihe und kennen das Wetter von morgen. Dafür kann man doch keine Umsatzsteuer erheben!

Non rettet den Profit

Und, um es nicht zufällig gleich noch einmal zu wiederholen: Es gibt bereits einen riesigen Nonprofitsumpf. Die ARD mit all ihren Regional- und Spezialabteilungen, ZDF, arte, Film, Funk und Fernsehen. Dafür gibt es eine Kopfsteuer in diesem Land, die zu entrichten nicht nur mich erheblich schmerzt. Ihr wollt mich also vereimern, okay. Versuch macht kluch. Geht wieder spielen!

Ich bin ja noch übrig aus der digitalen Retrozeit und erinnere mich nur zu gut, wie der Q-Journalismus gegen die schlimme Bedrohung durch die bösen Blogs und ihre Betreiber aus der Hölle gekeilt hat. "Digitale Klowände" haben sie das genannt und sich bitterlich beschwert, da mache ja jeder, was er wolle. Gut, dass die wirklich geschäftstüchtige Konkurrenz von Twitter über Facebook bis Instagram euch die Hacken gezeigt hat und ihr ihnen seitdem hinterhechelt.

Was habt ihr daraus gelernt? Nichts. Noch mehr Stellenabbau, Schwafelbots und am Ende Blockwarte, die für euch aufschreiben, was ihr ihnen auftragt. Für lau. Das wird jetzt ganz sicher den Kahn wieder flottmachen für euch Experten von FAZ bis SPD. Tut mir doch einen Gefallen und erzählt das auf einer Bühne. Als Comedy ist es nämlich gar nicht so schlecht.