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Was braucht es eigentlich, damit Menschen sich ihre Grundrechte nehmen – Menschen, die man hungern und frieren lässt? Identifizieren sie sich mit ihrer Rolle als Nutz- und Rechtlose oder sind sie in der Lage, aufzubegehren?

Das gilt für Menschen überall auf der Erde. Egal, unter welcher Regierungsform oder Flagge sie gehalten werden, lassen sich ganze Bevölkerungen von Minderheiten drangsalieren. Haben sie keine Ambitionen, das zu ändern?

Nach allen Erfahrungen in Geschichte und Gegenwart warten viele vielleicht immer noch auf den Retter, den richtigen am Ruder® oder ernsthaft eine neue (bürgerliche, sich dann wieder einmal als volksnah ausgebende) Partei, die jetzt aber endlich das Gute für alle bewirkt. Da kann man auch gleich beten, das hat die gleichen Erfolgsaussichten.

Warten auf das Gute

Es wird viel versprochen, immer wieder auch "soziale Gerechtigkeit". Worin soll die bestehen? Es gibt ja nicht einmal juristische Waffengleichheit zwischen Armen und Reichen, und völlig zurecht sagt Raul Zelik: "Das Drama der bürgerlichen Gesellschaft ist ja, dass sie Gleichheits- und Freiheitsrechte postuliert, die sie aufgrund ihrer Eigentumsverhältnisse gar nicht einlösen kann."

Obendrein werden Menschen, die systematisch ausgesiebt und benachteiligt werden, noch als "Prekariat" und "bildungsferne Schicht" bezeichnet, als seien sie qua Geburt irgendwie nicht voll zurechnungsfähig, wo nicht eben Sklaven aus eigener Schuld.

Dabei sind sie, egal ob in Metropolen oder irgendwo auf dem Land, in Europa, Asien oder Afrika, die große Mehrheit der Gesellschaften. Daraus müsste sich eigentlich eine entsprechende Macht ableiten lassen, wenn sich diese Werktätigen und Lohnarbeiter organisieren würden. Sie müssten allerdings verstehen, dass sie dafür kämpfen müssen – nicht nur für sich, sondern auch gegen die Klasse ihrer Ausbeuter.

Ende der Übersetzung aus dem Deutschen.

p.s.:/Update: Wie ich neulich im Podcast bereits sagte, finde ich die Zeilen:

Es rettet uns kein höh’res Wesen
Kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun
Uns aus dem Elend zu erlösen
Können wir nur selber tun!

besonders weise. Schade, dass daraus der GAU einer hierarchisch-zentralistischen Partei wurde.