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Während die üblichen Verdächtigen bei den üblichen Verdächtigen das üblich Verdächtige ablassen (die Corona-Diktatoren werden alle an die Wand gestellt [wo ist eigentlich Merkel?]), herrschen bei halbwegs besonnenen Zeitgenossen Frust und Depression. Wo der Faschismus zum Weltkrieg übergeht, ist der Spaß limitiert. Wenn die besten Kabarettisten das Handtuch werfen, ist das kein Symptom mehr, sondern eine Diagnose.

Weitermachen hat in solchen Zeiten etwas Reaktionäres. Ist es noch trotzig, schon stur oder bereits borniert? Vor knapp zehn Jahren schrub ich: "Inmitten der Trümmerlandschaft eines Parlamentarismus, der sich erst von der Demokratie und dann vom Rechtsstaat getrennt hat, diskutieren sie über die Farbe der Gardinen." Inzwischen haben sie den Sinn ihres Handelns wiedergefunden: Endsieg für die Guten!

Nichts zu berichten

Persönlich bin ich drei Tote weiter, meine zwei Liebsten und mein bester Freund haben den Planeten verlassen. Man soll vielleicht gehen, bevor es nur noch hässlicher wird, von daher nicht die schlechteste Wahl, hätten sie sie denn selbst getroffen. Man weiß halt nicht, wann die Geufel einen holt.

Im Austausch mit den Verbliebenen bin ich voller Respekt, dass man auf diesem Niveau immer noch weiter verblöden kann, tue mich selbst aber schwer, da mitzuhalten. Wenn man sich hier derweil die Kommentarquote anguckt – außer der üblichen Sommerflaute lesen hier nicht weniger als vorher – spricht das auch Bände. Sprachlosigkeit breitet sich aus.

Am Arsch die Räuber

Meinen Blogblues befeuert das noch weiter. Seit Jahren denke ich in immer höherer Taktung, dass ich keinen Bock mehr habe. Ich bin derweil auf den netten Nebenverdienst, den mir dieser Auftritt bietet, nicht angewiesen. Immerhin scheidet das niedrigste der Motive damit aus. Ich hätte mir aber in meinen phantasievollsten Albträumen nicht ausgemalt, dass ich einmal Kriegsanalyst am äußeren Rand des Imperiums werden würde. Wenck und Steiner sind weit, Tano und Bridger sind auch noch nicht aufgetaucht.

Müdes Gewitzel läuft mir übers Kinn. Wenn wir eine Revolution brauchen, müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben. Wo sind genügend Wut, Zusammenhalt, Organisationsgrad und Militarismus? Richtig: bei Ultras und Hooligans. Holen wir uns die wahrhaft Herrschenden® und starten den Marsch auf den Kölner Keller! Die Bullerei sperrt die Innenstadt ab und wir rücken, von Norden kommend, stattdessen auf Chorweiler vor. Jungs, das da ist der Verfassungsschutz. Da liegen eure Akten!