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Rezession gibt es nur im Kapitalismus. Und schon schreit er auf, der Fachexperte 'Ökonom'. Wohl, wohl, wohl habe es doch im Sozialismus schlimme Rezession gegeben und Schlimmeres. In welchem Sozialismus? Dem mit Geldwirtschaft, Lohnarbeit und kapitalistischem Außenhandel? Gemach!

Lassen wir einmal beiseite, dass sogenanntes "Wirtschaftswachstum", aka steigende Profitraten, ein rein kapitalistisches Ziel, vielmehr der Systemzwang, sind und daher Rezession als sinkende Profitraten ein kapitalistisches Phänomen. Fokussieren wir auf das, was passiert:

Alle Räder stehen still

Aus welchen Gründen auch immer stellt sich in einer kapitalistischen Wirtschaft ein stabiles Wachstum ein, d.h. es werden Profite gemacht, das Inlandsprodukt steigt, es gibt reichlich Lohnarbeit, die Steuereinnahmen reichen aus, Vermögen steigen. Dass das bis hierher schon nur funktioniert, wenn sich irgendwer dafür verschuldet (siehe volkswirtschaftliche Gesamtrechnung), sei auch noch geschenkt.

Es arbeiten alle für Geld, die einen für ihres, die anderen für das der anderen, es wird produziert, verkauft und als Nebeneffekt(!) die Bevölkerung versorgt. Was aber passiert, wenn die Profite einbrechen?

Es ist immer noch genug da, vor allem für das Wichtigste, nämlich Energie, Nahrung, Gesundheitsversorgung, Mobilität. Nicht auf dem Niveau und in der Art wie bei profitorientiertem Wirtschaften mit Millionen verzichtbarer Produkte, aber auf jeden Fall für das Wichtigste und sogar mehr. Oft sind sogar reichlich Ressourcen für Luxus übrig.

Kein Geld, kein Brot

Es wird aber nicht mehr produziert, weil kein Profit mehr möglich ist. Bäckereien, Geschäfte, Nahrungsproduktion, Energiewirtschaft, Versorgung, die ganze Arbeit, die das Überleben sichert, wird eingestellt, weil nicht mehr genügend Geld da ist. Die Eigentümer melden Konkurs an, weil sie es nach dem Gesetz sogar müssen. Wer clever ist, hat sein Geld vorher rausgezogen und woanders gebunkert.

Die Brotfabrik wird abgeschlossen, die Mühlen auch. Privateigentum hat nicht die Aufgabe, die Bevölkerung zu versorgen. Es kann das nicht einmal, weil alle Strukturen – einschließlich der Gesetzgebung – auf Profit basieren. Wenn es so weit kommt, ist die Revolution unausweichlich, denn niemand wird aus Treue zum Gesetz und den Eigentumsrechten freiwillig verhungern.