xx

Was für ein erbärmliches Wortungeheuer. "Übergewinne"! Was soll das sein? Angesichts einer Welt, die sich im Eigentum einer Handvoll Familien und superreichen Einzelaffen befindet, die bis in den hintersten Winkel durchkapitalisiert und auf Profitzwang gepolt ist, in der es absurden Reichtum neben bitterer Armut gibt, was bitte soll das sein, ein Übergewinn?

Das ist der letzte unwürdig rasselnde Atemzug einer Sozialdemokratie, die in ihrer historisch lächerlichen Rolle stets zwischen Kapital und Arbeit vermittelt hat, indem sie diese unterdrückt und jenes vor dem Zorn der Arbeiterklasse geschützt hat. Dieselben Taugenichtse, die seit Jahrzehnten quieken, Vermögens- und Erbschaftssteuern seien ein schlimmes Gift, tun mal wieder so als ob.

Schlotz rettet die Welt

Warum tun sie das so laut und vernehmlich? Weil ihnen der kalte Angstschweiß durch die Ritzen perlt. Die Ausgebeuteten hier – nicht irgendwo im Busch bei den Schwarzen – werden nicht mehr bloß Jahr für Jahr in schlechtere Arbeitsbedingungen gepresst; sie sollen zum Wohle des Kapitals der atlantischen Brüder frieren. Sie werden auf die Straße gesetzt. Sie werden hungern.

Dafür schicken sie sie in den Ring, die Schulzes, Scholzes, Schlotz und Schlutz, Superhelden aus Superheldenersatzstoff, große Pose, Versprechen und Fanfaren. Damit die da draußen bloß stillhalten, so lange wie irgend möglich. Aber es stinkt. Nicht mehr nur nach Angstschweiß. Das ist schon der Boden der Heldenhose, aus dem das kriecht.

Aber was tun? So viel Zorn, aus dem so viel Wut zu werden droht. Weit und breit kein Licht in Sicht, kein Zeichen an der Wand, keine stärkste der Partei’n. Nur Abstieg, Asche und Raserei. Nicht einmal der große Krieg ist die Lösung, in dem bliebe auch von den Palästen nur mehr Schutt übrig. Zündeln ja, aber nur für das Sterben der Anderen. Zeit gewinnen.

Wo bleibt bloß diese Arbeiterklasse, wenn die Welt verzweifelt nach ihr schreit?