Unter den vielen Beleidigungen, die mir als Betreiber dieses Webauftritts schon zuteilwurden, war häufig die, ich sei sicher so ein Hartzvierer, ewig arbeitslos, noch nie gearbeitet, ein Verlierer eben. Das kann ich bei dieser Gelegenheit einmal kurz korrigieren:
Ich habe nie Sozialhilfe oder deren Nachfolgeversorgung in Anspruch genommen, immer gearbeitet, teils in leitender Position, war einige Jahre ausschließlich selbständig, habe häusliche Pflege geleistet, war alleinerziehend und habe an Universitäten gelehrt. Meine Lebensleistung kann sich absolut sehen lassen.
Disziplin auch zuhaus
Derart verdient, lege ich mich freilich nicht aufs Ruhekissen und gebe mich der Dekadenz hin in der Ansicht, wer arbeite, dürfe auch verlottern. Im Gegenteil. Ich lebe gesund, mache Sport und ernähre mich bewusst. Meine hervorragende körperliche Gesundheit ist das Resultat der Disziplin auch und gerade im privaten Bereich.
Nun höre ich allenthalben, Armut mache krank, Arme stürben früher und hätten häufiger chronische Krankheiten. Ebenso zweifelt niemand daran, dass Arme sich weniger gesund ernähren und verhalten – und das liegt keinesfalls daran, dass sie sich teure 'Bio'-Produkte nicht leisten können.
Sie hängen herum, fressen Müll, nutzen die ihnen zur Verfügung stehende Zeit nicht einmal dazu, sich etwas Frisches zu kochen, sondern werfen sich für teures Geld Fast Food ein oder wärmen sich Fertigfraß auf. Ihre allgemeine Neigung zu passiven Beschäftigungen, vor allem Fernsehen, macht sie fett und träge. An Sport ist da gar nicht mehr zu denken. Sie sterben früher – an ihrer Faulheit.
Anreiz und Konsequenzen
Auch Gesundheit muss man sich verdienen, das haben diejenigen, die sich immer als Opfer darstellen, nicht kapiert. Immerhin tragen sie in diesem einen Fall die Konsequenzen selbst, aber wir sollten sie nicht so davonkommen lassen. Wir müssen mehr von ihnen verlangen.
Man könnte z.B. den ALG II-Satz erhöhen, aber sie müssten sich den vollen Tagessatz durch gesunde Ernährung und Sport verdienen, wovon sie doppelt profitieren. Das Ganze ist freiwillig, man muss dann aber endgültig aufhören, sie noch zu hätscheln. Es geht ja nicht an, dass Putin diesen Krieg gewinnt, weil wir einem wachsenden Teil des Volkes ein Recht auf Bequemlichkeit gewähren.
April 6th, 2022 at 22:04
Na sach ma! Auf'm Tisch nur gesundes(? bei Kaffee wird's schon fragwürdig): Möhre, Granatapfel, Zwiebel, Knofi (ulkige Zusammenstellung) … und dann haste die Kippen, dat Bier (neben mir steht Gaffel-Kölsch) und Fritten-Schranken rausretuschiert? Alter, sach ma! ;-)
April 6th, 2022 at 22:16
Psst …
April 7th, 2022 at 05:53
Die ersten drei Offenbarungsabsätze hättes Du dir schenken können.
Weder ich noch irgend jemand Anderes hat ein Recht auf Informationen über Dein Privatleben.
Warum erzählst Du das? Weil ein selbstverliebtes Großmaul irgendwo im Netz seine Charakterlosigkeit preis gibt?
Das passiert halt mit Leuten die vor ca. 35 Jahren ihrer Wichshand einen süßen Mädchennamen gegeben haben.
PS: Wenn ich hier etwas über mein privates Leben erzähle, dann weil es zum Thema passt und vor allem weil ICH das so will.
April 7th, 2022 at 12:07
Ich mache das, weil ich Spaß daran habe. Die Kategorie deutet darauf hin, dass da ggf. etwas nicht stimmt. Es geht eigentlich genau darum, dass das furzwurscht ist. Inspiriert hat mich der ehemalige Chef von Schloss Bullerbü, der uns für Friednunfreiheid frieren lassen will, weil man sich das halt so verdient als protestantischer Vollpfosten.
April 7th, 2022 at 14:49
Deine Idee "das Ganze ist freiwillig" wurde bereits von Karl Lauterbach aufgegriffen.
Dann klappt es auch wieder mit dem sozialverträglichen Frühableben.
April 7th, 2022 at 15:32
So zynisch sind nur Sozen. Like!
April 8th, 2022 at 08:53
Auch ich komme aus einem gutsituierten Mittelschichtelternhaus. Vater Architekt, Mutter Zahnärztin. Nach dem Abi bekam ich am Studienort von ihnen eine kleine Eigentumswohnung geschenkt. Das BWL-Studium mündete in ein tägliches Anzug-und-Krawatten-Outfit als diplomierter Anlagenberater in éiner Deutschen-Bank-Filiale. Wegen des dort herrschenden hektischen Arbeitsalltags wechselte ich in den höheren öffentlichen Dienst meiner Heimatkommune und trat in die Mehrheitspartei -SPD- und in die Gewerkschaft ver:di ein. Dort war ich unermüdlich damit beschäftigt, mir die Eier zu schaukeln und mir die Falten aus dem Sack zu schlagen. Das Aquarium habe ich aus meinem Büro entfernt, weil mir die Fische zu laut waren.
Als Lokalprominenter und gefürchtete Autorität im Rathaus entwickelte ich dank meiner intellektuellen Eitelkeit einen gesunden Narzissmus. Ich entwickelte mich zum Starkonformisten der Behörde. Nach dem Ende meiner genussvollen Erwerbsbiografie glitt ich nahtlos in den Pensionärsstatus mit üppiger A 16-Versorgung und privater Krankenversicherung und ermäßigtem Eigenanteil.
Meine politischen Aktivitäten habe ich im Ruhestand radikalisiert, indem ich fast täglich mehrere Leserbriefe in der Lokalpresse absondere. (Die meisten gegen die SPD.)
Meinen Kritiker kann ich daher nur bestätigen: Ich bin heute ein von der Allgemeinheit gut versorgter Heuchler in Gestalt eines Spießers mit linksradikaler Tarnkappe. Lifestyle-Linker, Pseudonomer, Wasser-Prediger und Dom Perignon-Trinker.
April 8th, 2022 at 11:42
Wenn es der guten Sache dient, sind wir auch bei der Ernährung tolerant. Das haben wir uns ver.dient!
April 9th, 2022 at 18:48
OT: Uwe Bohm ist tot. Mit 60 auch nicht wirklich alt.
"Nordsee ist Mordsee" war ein Knaller.
ich hab den verschoben, weil ich einen thread ungern OT anfange. säzzer
April 9th, 2022 at 19:23
Jupp, alles klar.