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Konfusius aber sprach: „Gern wäre ich ein schwuler Fußballprofi und ginge mit gutem Beispiel voran. Leider kann ich mich nur als Killerspieler outen, der sogar an der Organisation mehrerer Killerspielertreffen beteiligt war. Dürfte demnächst der Gründung einer kriminellen Vereinigung gleichkommen. Dann kann ich wenigstens mit einer Selbstanzeige etwas für den Weltfrieden tun. So ein paar Millionen Selbstanzeigen wären doch ein Riesenspaß!

Komisch, diese brandaktuellen Brandthemen brennen immer ein paar Wochen, sind eine Zeitlang unbedingt und unverzüglich von maßgeblichster Wichtigkeit, erklären endlich und gültig, warum die Welt so böse und schlecht ist und gegen wen man jetzt nur noch Härterestrafen® verhängen muss, um alles wieder ins Lot zu bringen. Dann verschwinden sie in demselben kognitiven Vakuum, dem sie entrannen, um eines Tages wieder wie neu aufzutauchen. Ganz große Physik!

Schwarze Sau durchs Dorf getrieben

Apropos Fußball und Wokeness: Hatte ich es nicht gesagt? Muss ich mich schon wieder wiederholen und den Mittelschichtsschwachmaten das Ohrläppchen abreißen wie einst der sadistische Pfarrer den Schülern in einem Hunsrückdorf? Jeder kleine Troll, zumal solche mit rechtsextremem Geschmack, hat also die Macht, ein Spiel einer Profiliga abbrechen zu lassen, indem er blödes Zeug brüllt. Glückwunsch! Ist "Hängt sie auf, die schwarze Sau" eigentlich auch rassistisch? Und was ist mit der Stadionwurst? Die muss doch vegan!

Vor ziemlich genau 15 Jahren wurde übrigens "Gutmenschen" zum Unwort des Jahres gekürt (wir berichteten). Heute wäre das nicht mehr möglich. Es hieße Gutmensch:_*innen. Wokeness ist nämlich von der linken Flanke identitärer Sprallos in die Mitte des Geschwurbels gewuchert wie zuvor schon der Neoliberalismus, dessen Spaltpilz das gut findet (like!). Kritik an dem Gehabe lässt die Korrektheit der Korrekten gar nicht mehr aufkommen, weil nämlich Mehrheitsmeinungen undemokratisch sind, sofern sie als moralisch falsch zu gelten haben. Gott will das so.