Die Borg – Stalin im Weltall
Posted by flatter under kunstlyriklamauk[5] Comments
11. Sep 2025 15:17
Die mediale Gehirnwäsche, die u.a. durch die CIA via Hollywood finanziert wird, macht auch vor der Kultserie nicht halt, die eigentlich für eine hoffnungsfrohe Zukunft stand. Während allenthalben Zombieapokalypse das Thema ist, hat sich das im Ansatz bei Star Trek zwar noch erhalten, aber auch und gerade dort tobt sich die Propaganda in der ganzen Breite ihrer Lächerlichkeit aus.
Auf der einen Seite haben wir die Helden, Kämpfer für Freiheit und Individualität aka das Gute®. Sie sind im 26. Jahrhundert strikt militärisch in Hierarchien und Befehlsketten organisiert und tragen Uniformen. Damit das nicht zu grau und fad daherkommt, brechen die größten Helden stets die Regeln, um damit Schiff, Crew und Welt zu retten. Dies gelingt immer und klebt nicht an ihren Karrieren. Die Konsequenzen für das Ausscheren aus der Ordnung tragen sie schlimmstenfalls symbolisch.
Individualismus auf Befehl
Zudem sind nicht etwa Spezialisten oder je nach Lage mehr oder weniger verzichtbare Dienstränge mit den Missionen beschäftigt, sondern immer die bekanntesten und höchstrangigen Mitglieder. Wozu der an Zahl beachtliche Rest der Crew dabei ist, wird nicht näher berichtet, ab und an darf aber einer von ihnen auf eine Mission mitkommen und dabei sterben.
Auf der anderen Seite ist einer der Endgegner "Borg" – eine Spezies, in der alle miteinander quasi telepathisch verbunden sind. Demgemäß ein Kollektiv mit gemeinsamer Identität, unter deren Verlust jedes Mitglied entsprechend leidet, wenn es vom Kollektiv getrennt wird, kennen sie keine Individualität. Und obwohl sie derart einen eng vernetzten Schwarm höchster Intelligenz bilden, gibt es ein zentrales Wesen, "die Borg" oder "Borgkönigin", deren Befehlen alle gehorchen.
Die einzige Beschäftigung dieser Diktatorin ist das Erobern und Unterwerfen anderer Spezies als Selbstweck. Die Exemplare, die von den Borg assimiliert werden, verlieren ihre Individualität, fügen ihre Fähigkeiten dem Kollektiv hinzu und werden selbst zu Borg. Als solche wiederum, die als Einheit die Fähigkeiten unzähliger Spezies innehaben, kennen sie nur – ja was nur – Eroberung und Unterwerfung.
Der ewige Feind
Im Kampf gegen diesen zwanghaft bösen Feind behaupten sich die Menschen und andere Spezies der ihnen verbundenen Sternenflotte durch ihren Freiheitswillen, ihre Individualität und – festhalten! – die Solidarität unter den Crewmitgliedern. Alle sind Freunde, lieben sich und sind bereit, füreinander zu sterben oder sich foltern zu lassen – was bei den Bösen bekanntlich Folklore ist.
Wer ein Muster in diesem schwachsinnigen Konstrukt erkennt, darf es gern behalten. Übrigens gibt es zwar Ereignisse, bei denen die Borg als Feind eines Feindes sogar zu Kooperation fähig sind, das ändert an ihren Eigenheiten aber ebenfalls nichts. Als strunzdumpfe Sternenstalinisten lernen sie nie dazu und bleiben immer der grausame aggressive Feind.
September 11th, 2025 at 15:44
Ironie der Geschichte: Das Storytelling wirkt auf die geistig minder ausgerüsteten Vertreter (gibt es andere …?) der Russenhatz zurück. Wenn beispielsweise ein Dobrindt ernstlich schwafelt: „Deutschland braucht einen Cyber-Dome“, ein "schlagkräftiges, digitales Schutzschild gegen Spionage, Sabotage und für den Schutz der kritischen Infrastruktur". Da sieht er sich bestimmt auf dem Kommandosessel der Brücke und gibt Order "Alle Energie in die Schutzschilde leiten!" Wenn sich das Narrativ mit Fernsehbildung paart und auf schlichte Gemüter trifft, kommt sowas bei raus.
"Welche technische und organisatorische Basis dieser Cyber-Dome haben soll, wen er beschützen könnte und auch wovor genau – das ging nicht aus der BMI-Mitteilung hervor. Auch wie viel Geld in diese neue Cyberabwehrstruktur fließen könnte, ist offen.
Egal, die Idee ist schonmal da. Die Feinheiten lassen sie jetzt von ChatGPT ausarbeiten: "Computer! Berechne Strategien!"
September 11th, 2025 at 17:05
Die Stories schreiben sich fast von selbst. Da kann keine Satire mit halten, mit dieser Realität.
Ach übrigens den "Cyber Dome" braucht es nicht, da Deutschland Hacken, das Wissen und besitzen von solchen Tools verboten hat. Selbst die Planung ist strafbar. Was kann da denn schon schief gehen? Cyber hört an der Grenze auf. Da dies in der BRD so ein Erfolg ist, also es kann, dank dieser scharfen Gesetze, keine ungesühnte Computerkriminalität in D mehr geben. Es wird versucht das in der EU auch auszubreiten.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorbereiten_des_Aussp%C3%A4hens_und_Abfangens_von_Daten
Mindesthöchststrafe? Watn dat?
Ich fände einen Cyber Dome geil, endlich mal wieder ein Großbauprojekt was in Budget und Zeit, wie Stuttgart 21, Berlin Airport, Philharmonie geplant werden kann. Ich würde so einem Dome, vom ersten Antrag bis Fertigstellung 30 Jahre geben. Der Vorteil ist, keiner Weiß was das sein soll… Das erleichtert die Planung unheimlich.
September 11th, 2025 at 18:16
Gefällt mit gut. Die macht dann der Mehdorn, und der Neuber macht die Öffentlichkeitsarbeit.
September 11th, 2025 at 18:28
Vor einigen Jahrzehnten schon textete Volker Lechtenbrink:
Harry Lehmann geht sehr oft in's Kino
Samstags zweimal, denn das ist sein Tag
Und kommt er dann raus ist er mächtig in Form
Fühlt sich unbesiegbar und stark
Sein Gang ist der Gang von Charles Bronson
Seine Miene stahlhart wie John Wayne
So kommt er um die Ecke
Diese leider kurze Strecke
Und bleibt vor einer Kneipe steh‘n
Und nur wer gute Filme schaut, kann solche Bonmots wie "Riegeln Sie das U-Boot ab" bewundern.
September 11th, 2025 at 19:01
"Strunzdumpfer Sternenstalinist" – danke dafür! Das hau ich raus, wenn die nächste Diskussion enge wird.