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Das ausgehende Mittelalter, die aufkommende Neuzeit, brachte in Europa Umwälzungen aller Art mit sich, die wiederum einen religiösen Fanatismus auslösten, der bis heute nachwirkt. Im aktuellen Zeitalter der extremen Mitte wiederholt sich das, reimt es sich zumindest auffällig.

Die Zeit selbst wird beschworen und reiht sich ein in die großen Narrative der Wenden. Bekenntnisse sind gefragt und werden in die Welt gebrüllt, Ketzer markiert und verurteilt, die Restkultur implodiert in einem Kampf gegen das Böse, den Feind.

Putinhuren

Zu den Lumpenpazifisten, Russenfreunden und Feindpropagandisten gesellt sich jüngst laut 'Der Spiegel' und seinem "Satiriker" Schröder ein "Putin-Klatschvieh" hinzu – im Osten, dem man die Demokratie® jetzt aber endlich mit aller Macht einbläuen sollte. Da das keine Menschen sind, empfiehlt sich wohl Notschlachten. Hahahaha, Satire!

Derweil sind sie überall auf der Suche nach Fake News und ihren verbrecherischen Urhebern. Wenn man sich anschaut, was die 17 Verfassungsschutze in Deutschland an Kohle verpulvern, um jede linke Splittergruppe zu beobachten und völlig irrelevante Datenbewegung im Internet zu analysieren [Link geht zum bayrischen Verfassungsschutz], fällt nicht nur der FDP ein, dass da drignend etwas eingespart werden muss im Staatshaushalt.

1618 Reloaded

Selbst angesichts der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in den USA wird nichts als wichtiger betrachtet denn das Credo zur aktuellen Politik der Neocons und ihrer unprovozierten NATO: Ob er denn der Ukraine den Sieg wünsche, wurde Donald Trump gefragt, und eifrig wird er hier denunziert, tue er es doch angeblich nicht.

Nun ist Trump zunächst einfach nicht durch den Reifen gehüpft, den ein Dompteur ihm hingehalten hat, und es ist schlicht falsch zu behaupten, damit sei ein entsprechendes Statement abgegeben. Die Inquisition backt sich folgefalsch aber gar die Behauptung, Trump unterstütze Putin. Ein "Wunsch", jemand möge "siegen", ist so irrelevant wie albern und geostrategisch betrachtet infantiles Geschwätz.

So wie dereinst Vulkanausbrüche, Sturmfluten und Missernten ein Werk des Teufels und seiner Helfershelfer war, gegen die nur Frömmigkeit und inniges Gebet (sowie eifriges Foltern und Hinrichten) halfen, sind es heute mangelnde Führungstreue und falsche Bekenntnisse, die dem alles vernichtenden Dämon in die Hände spielen. Das ist keine Metapher; es ist ja kaum mehr ein Vergleich. Es ist dasselbe in Grün.