Quelle: Pixabay
Im Rahmen von Covid19 hat die Welt erfahren, dass es Langzeitfolgen von Viruserkrankungen gibt, insbesondere Chronische Erschöpfung. Aktuell läuft ein Ferkel durchs Dorf und quiekt, das habe womöglich mit den Mitochondrien zu tun, was aber keineswegs neu ist. Auch nicht neu ist, dass Covid19 nicht der einzige Erreger ist, der solche Folgen zeitigt. Das wiederum veranlasst mich zu einigen Bemerkungen über sogenannte "Faulheit".
Schon vor Jahren schrub ich Folgendes:
"Fleiß ist eine jener ‘Tugenden’, die in einer Sklavengesellschaft den Unfreien zugedacht ist. Wer sich selbst knechtet, mehr noch als die Herrschaft es verlangen würde, gilt als tugendhaft. Diese Grundmoral der Ausbeutung ist ein Herrschaftsinstrument, das darum den Herrschenden schlicht nützt. Seine Übernahme als Ideologie der “Arbeiter” selbst grenzt an Irrsinn. Der Arbeiter, der stolz ist auf seine Arbeitsleistung, ist ein Sklave, der seine Unterwerfung vollständig verinnerlicht hat."
Radfahrer
Dabei bleibt die Sklavenmoral bekanntlich nicht stehen. Wer nicht arbeitet, sich drückt, Müdigkeit vorschützt, ist ein fauler Sack, mithin im Grunde lebensunwert. Ist er obendrein arbeitslos und entzieht sich seiner Aktivierung®, ist er Abschaum. Nun sollte man doch spätestens angesichts der Erkenntnis, dass viele Menschen durch solche Ansätze nicht aktiviert werden können, sehr wohl aber gequält werden, vielleicht differenzieren? ME/CFS ist dabei wahrlich nicht das einzige Syndrom, das fröhlichem Fleiß im Weg ist, sondern u.a. Depression in diversen Formen und manchmal auch einfach der verdammte Biorhythmus.
Wer aber nicht bei drei die entsprechende Diagnose zückt (und dafür noch immer verachtet wird), wird unterschiedslos gestresst und gequält, was z.T. die Depressionen oder Suchtkrankheiten erst auslöst, die den Teufelskreis in Schwung bringen. Obendrein sind viele undiagnostizierte Burnout-Opfer dabei, die man für ihr vergangenes Engagement doppelt bestraft. Eine feine Gesellschaft ist das hier.
Wenn ich höre, wie vermeintlich Fleißige und Wohlverdiener auf die Aussortieren herabspucken und sich erhöhen mit ihrer selbstverdienten Unmündigkeit, möchte meine Faust gern in ihr Gesicht und wird womöglich nur dadurch gebremst, dass die andere auch will und die beiden sich nicht rechtzeitig einig werden. Ich mache dann also darauf aufmerksam, dass diese Ideologie nur einen Zweck hat: nämlich sie, die Wohlverdiener, immer unter Druck zu halten, bis man sie eventuell auch ausspuckt. Du hast zwei Möglichkeiten: Entweder du solidarisierst dich mit den Opfern oder du du fettest die Peitsche, die dich selbst antreibt. Das Spiel heißt "Klassenkampf".
Januar 5th, 2024 at 19:35
Eines der erfolgreichsten Narrative im kapitalistischen Irrenhaus:
"Gegen die da Oben kann ich nichts machen, also hacke ich auf Meinesgleichen und noch ärmeren Schweinen rum".
Dabei bedarf es einzig und allein 100 wütender Bauern und das Berliner Narrentheater nässt sich komplett ein.
Robert Habeck:" Ich saß auf der Fähre nicht fest, ich konnte sie nur nicht verlassen."
Januar 5th, 2024 at 20:08
Bravo, bravissimo!
Und was war sonst noch so?
"Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner, und Senatorin Katharina Günther-Wünsch sind seit einigen Monaten ein Paar. Sie würden aber Privates und Berufliches strikt trennen, teilten sie mit."
🤣😂
Januar 5th, 2024 at 20:48
Das mit den Fäusten kenne ich!
Oft wird auch die "Natur" bemüht, mit der Aussage: "Nur die Starken überleben". In der Natur werden die Schwachen ja auch von den Starken gefressen und den Rest bekommen die Aasgeier. Das hat die Natur alles so eingerichtet. Nur die Menschen kommen damit nicht zurecht und füttern die Schwachen mit durch. Ich glaube aber nicht das diejenigen Darwin gelesen haben.
Beruflich habe ich sehr viel mit Burnout-Opfern zu tun gehabt, die als Konsequenz daraus alle an sich selbst gezweifelt haben, leider. Keiner hat das verursachende System in Frage gestellt. Das Individuum ist selber Schuld – so soll es ja auch sein – und das erschwert das Spiel mit dem "Klassenkampf".
Januar 5th, 2024 at 23:07
Klassenkampf gibt's doch gar nicht, genau wie Bielefeld.
Januar 5th, 2024 at 23:17
Völlich richtich. Ich hab da mal nen Tramper (War das vielleicht ein Gammler? Hubschraubereinsatz!) abgeladen und ihn nie wieder gesehen.
Warren Buffet wusste noch, dass es den gibt. Die geniale Waffe ist die, Fischen nicht zu erzählen, dass es Wasser gibt.
Januar 6th, 2024 at 11:34
"Es gibt kein Recht auf Faulheit"
"Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen"
An diese Aussagen erinnere ich mich, ausgesprochen von SPD-Politikern.
Merken diese "Prediger" nicht, in welche Nähe sie sich mit solchen Sprüchen begeben?
#5:
Was machen die Reichen, wenn sie ihren Klassenkampf gewonnen haben und von den Armen nichts mehr zu holen ist?
Januar 6th, 2024 at 11:37
Darüber gibt es doch diese Doku – "Squid Game".
Januar 6th, 2024 at 11:43
Mittelmäßiger Text, aber weil er so gut passt ->
Januar 6th, 2024 at 11:56
@Frau Lehmann: An den von dir zitierten Politiker denke ich immer, wenn es wieder einmal heißt, Jugendliche hätten einen Obdachlosen angezündet.
Ansonsten: Ein besseres neues Jahr!
Malen mit Zahlen: Berufsgruppen mit den meisten Arbeitsunfähigkeitsfällen aufgrund von psychischen und Verhaltensstörungen im Jahr 2022
Januar 6th, 2024 at 12:34
Aus einer Asusschreibung zur Ausbildung "Dialogmarketing":
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Ein Bällchenbad des Bullshitbingo. Und was zu futtern gibt's auch!
Ich wunderte mich, dass ausgerechnet dieses Segment so arg von Psychokollpasen betroffen ist. Die anderen arbeiten sich kaputt, hier ist es wohl der unendliche Sinnlosigkeitsstrudel?
Januar 6th, 2024 at 12:55
@flatter:
Danke. Passt. Und danke für den Hinweis."Squid Game" kenne ich noch nicht.
@R@iner:
Ich denke dabei auch an einen Spruch an einem Tor aus besonders dunklen Zeiten
"Ein besseres neues Jahr!"
Danke. Das wünsche ich auch allen, auch wenn es mir wegen besseren Wissens schwerfällt, daran zu glauben.
Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Januar 6th, 2024 at 23:09
@flatter #7:
"Da gibt es doch diese Doku – 'Squid Game'."
Ich hab mich mal informiert darüber.
Wenn das die Zukunft sein sollte, dann war's das auch mit den Resten von Rechtsstaat, Wohlstand, Freiheit und Demokratie.
Ein Grund mehr für den Klassenkampf von unten. Vielleicht sollte man solche Dystopien den Menschen mal vor Augen führen.
Wie ist es zu schaffen, den Menschen klar zu machen, dass Kapitalismus und Demokratie nicht miteinander zu machen sind?
Januar 6th, 2024 at 23:29
@flatter:
In meinem Ethikunterricht hat mich mal ein Unternehmersöhnchen aus den alten Bundesländern, der in Thüringen sein Abitur auf zweitem Bildungsweg nachgeholt hat, mit der Aussage konfrontiert, dass doch der Kapitalismus für Wohlstand gesorgt habe. Meine Antwort war: "Ja, hat er, aber das war nur ein Nebeneffekt, weil alles funktioniert hat. Aber es war nie das Ziel."
Was hättest du ihm geantwortet?
Januar 6th, 2024 at 23:51
Ich hätte gelacht. Was sagt man einem, der an Einhörner glaubt? Wenn man ihn kennt, kann man vielleicht noch 1-2 Fragen stellen und sich überlegen, ob ein Dialog daraus wird.
Januar 7th, 2024 at 00:21
Aber dann glauben ja allzuviele an Einhörner, oder? Wie macht man ihnen klar, dass es Einhörner sind?
Januar 7th, 2024 at 12:01
OT: Ein freier Thomas Fischer (zu Härterestrafen® im Sexualstrafrecht).
Januar 7th, 2024 at 12:06
Zielloses durchforsten dieses Internetzes brachte mich zu einem "nachhaltigen" Browser, Ecolosia, omg.
Das Radio trötet von der Ablehnung irgendwelcher "Umsturzgelüste".
Im TV machen sich die Freunde "grüner" Gentechnik Sorgen, dass es am Ende wieder nur um den Profit gehe.
Einhörner ohne Ende
Januar 7th, 2024 at 12:17
Nach einer Studie des Thünen-Instituts waren vor drei Jahren bereits bei jedem dritten Agrarbetrieb in Ostdeutschland ortsfremde Investoren die Mehrheitseigentümer. EU-weit kontrollieren nur 3,3% aller Betriebe mehr als die Hälfte der Fläche. Afrikanische Länder werden ebenso aufgekauft wie osteuropäische. In Liberia sind 100 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen in ausländischem Besitz. Und so akkumuliert der Bodenreichtum bei wenigen, während die meisten nichts haben. Oder wie der britische Philosoph und Ökonom John Stuart Mill vor 150 Jahren schrieb: Es sei eine Bedrückung …
" …auf Erden geboren zu werden, und alle Gaben der Natur schon vorher in ausschließlichen Besitz genommen und keinen Raum für den neuen Ankömmling freigelassen zu finden.“
Die reichsten "Bauern" kommen aus Industrie und Handel
Quelle: http://tinyurl.com/5n7ynue7
Was die Mistgabelrevolution angeht, habe ich ein mulmiges Gefühl.
Januar 7th, 2024 at 12:35
Freie Märkte allozieren Waren (© Sepp Berger)! Ohne Kapitalismus hätten wir also gar nichts zu essen.
Januar 7th, 2024 at 14:02
Hatte ich verpasst: "Wir müssen endlich im großen Stil abschieben" – Spiegel-Titelzitat vom Scholzomat? Was für ein Dreckspack, alle Achtung!
Januar 7th, 2024 at 15:24
Beim Abschieben lasse ich mit mir reden. Wir müssen nur klären, wen und wohin. Erstens: die ganze parasitäre und maximalalimentierte Politspackeria und ihr kompletter Dunstkreis aus Parteien, deren Stiftungsablegern und „Denkfabriken“. Wenn dann noch Platz ist auf der Arche B, wird aufgefüllt mit Unternehmensberatern und Werbeleuten. Bei Telefonhörerdesinfizierern wäre ich schon zurückhaltend. Und zweitens: das One-Way-Raumschiff wird zielgerichtet zur nächten Supernova geschickt statt zu einem harm- und hilflosen Planeten, den die dann auch noch zugrunderichten. Das Reiseziel kann ja positiv kommuniziert werden, da haben die doch Übung drin.
Solchermaßen konkretisiert unterstütze ich den Scholzomaten vollumfänglich und er darf beim Exodus des Bevölkerungsteils B herzlich gerne Kapitän spielen. Wie isses? Deal, Herr Scholz?
Januar 7th, 2024 at 17:26
Es werden eben immer Sündenböcke präsentiert. Nennt man das nicht Populismus? Das "Volk" beschwert sich lauthals (im Einklang mit der AFD) über die Geflüchteten, die Regierung "reagiert" und weiter geht's nach rechts. Hetzt die gegeneinander auf, die sich solidarisieren müssten, und schon habt ihr gewonnen. Sehr feine Gesellschaft. Und dann faseln die ständig was vom Wir. Man könnte Hobbes fast zustimmen und Thatcher: Es gibt keine Gesellschaft. Irgendwie kriegen das einige Tiere sogar besser hin als wir Menschen.
Was soll das sein – "illegale Migration"? Das gibt es nicht.
Januar 7th, 2024 at 19:55
Keine Form der Faulheit: "Was Pfadfinder für die Arbeitswelt lernen" (Tagesschau)
PS: Hilf nicht nur der Arbeitswelt, ist auch gut für die Kriegstauglichkeit.
Januar 7th, 2024 at 20:45
Wenn die Welt eines braucht, sind es paramilitärische Katholiken. Der Weg ins Mittelalter kennt nach wie vor großartige Abkürzungen.
Januar 7th, 2024 at 21:02
https://taz.de/Anklage-wegen-Voelkermord/!5981347/
Die wichtigste Feststellung ist wohl, dass sich Afrika seiner Macht bewusst wird und den Westen mit seinen eigenen Waffen fertig machen können. Dies gilt ja auch bei Migration: in Zukunft liegt es daran wohin emigriert wird, ob Wohlstand bleibt oder nicht. Da werden sich die Kartoffeln noch umschauen! Dahin geht keiner (freiwillig).
Januar 7th, 2024 at 21:39
Hast du mich "Kartoffel" genannt, du Bambussprosse?
Januar 7th, 2024 at 22:34
Nur so am Rande: Kognitive Kriegsführung gegen China?
Eine Hochglanzbroschüre von SHEN YUN© (Performing Arts) mit der Überschrift "China vor dem Kommunismus" konnte ich am Samstag aus dem Briefkasten entnehmen. Es ist ein Programm für kulturelle Darbietungen chinesischer Künstler. In der Broschüre geht es weiter mit Aussagen wie z.B. "Was die KP Chinas Ihnen vorenthalten will". Die ehemals bedrohten und verfolgten Künstler von SHEN YUN© wollen die alte chinesische Kultur in die Welt tragen (live, streaming), damit die Menschen sehen wie toll die alte Kultur Chinas ist und was der Kommunismus mit seinen Verboten anrichtet. Das ganze Quartier hat diese Broschüre bekommen. Im Internet wird man zu SHEN YUN© fündig. Es ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in New York.
Januar 7th, 2024 at 22:39
Ach ja, die herrliche Zeit unter Chiang Kai-shek, dem Musterdemokraten – oder den noblen Kaisern. Mit den Freunden non feudal bis faschistisch kann die Weltdemokratie immer am besten.
Januar 7th, 2024 at 22:40
Das mit der Kartoffel und der Bambussprosse ist lustig!
Januar 8th, 2024 at 02:00
Stimmt!
Januar 8th, 2024 at 11:55
Nach dem ich heute früh schon so viele
schöne Traktoren gesehen habe, will ich auch
Bauer werden. Ich fange aber erst mal ganz
klein an und pflanze Mistgabeln, Galgen und
Ampeln. Das mit der Produktion von Lebens-
mitteln überlasse ich dann doch lieber
Profis aus Politik und anderen Geschwätz-
anstalten.
Januar 8th, 2024 at 12:06
Im Januar bei Frost säen … ja, das könnte ein guter Job für Politiker werden.