Auf Zuruf haben wir uns dieses für uns recht ungewöhnlichen Themas angenommen. Es ist zu befürchten, dass die Crew und ihr Kurs dennoch wiedererkennbar bleiben. Oder vielleicht nicht?
Bitte hier entlang.
Viel Spaß!
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August 8th, 2022 at 08:28
Was ihr beiden – und besonders du, flatter – über maschinelles Lernen erzählt, ist leider überhaupt nicht richtig.
Es wird i.A. kein Programmcode erzeugt (genetische Algorithmen sind ein anderes Thema), sondern beim Anlernen eines Systems (Training) eine riesige Zahlenmatrix mit sog. 'Features' erzeugt, die später während des eigentlichen Erkennungsvorgangs bei der statistischen Beurteilung herangezogen wird.
Was man dabei 'nicht versteht', ist u.a., warum bestimmte Features (oder Merkmale) vom System gewählt werden.
Wenn man also liest, dass es Modelle mit 540 Milliarden Parametern(1) (=Features) gibt, dann weiß man, die Entwickler haben überhaupt nichts selbst analysiert, sondern sie lassen den Rechner blind einfach mal machen.
Das Prinzip ist dasselbe wie beim Maschinengewehr: Irgendwas wird man schon treffen.
Andrew Ng, einer der Leute, die 'machine Learning' zu dem gemacht haben, was es ist, meinte dieses Frühjahr, man solle nicht beliebig viele Features nehmen. Hach ja: Fortschritt.
Eine schöne Darstellung dessen, was eigentlich abläuft, findet man hier: Eine visuelle Einführung ins Maschinelle Lernen
Hier erklärt jemand an einem leicht nachvollziehbaren Beispiel, was man auf die Schnelle machen kann: Machine Learning Tutorial Python – 3: Linear Regression Multiple Variables
1: Pathways Language Model (PaLM): Scaling to 540 Billion Parameters for Breakthrough Performance
August 8th, 2022 at 11:39
Doch jain. Erstens erzeugt KI durchaus auch Code. Zwotens kannst du es ja meinetwegen "Matrix" nennen oder dir einen anderen Namen ausdenken, aber die Algoritmen folgen und erzeugen Programme(n). Aus dieser Sicht ist z.B. die DNA auch nix anderes als Code bzw. ein Teil davon. Kann man natürlich durchdeklinieren, war aber nicht das Thema. Es ging ja darum, sich von Prozessen abhängig zu machen, von denen man von vornherein weiß, dass man sie nicht durchschauen kann.
August 8th, 2022 at 14:11
Das Warum und Wieso spielt doch bei KI überhaupt keine Rolle, solange nur das Ziel erreicht wird, absolute und totale Verantwortungslosigkeit.
Software – kann man nix machen, denn wir wissen auch nicht, wie das mit dem Gas weiter geht.
August 8th, 2022 at 15:09
@2: Ich redete von Machine Learning. Da wird genau 0 Code erzeugt. Been there, done that.
Einigen wir auf das, was BerndH60 sagt. Politiker, die außer von ihrem Bankkonto von nichts Ahnung haben, bekommen von schneidigen Managern, die auch von nichts Ahnung haben, erzählt, dass das neue Startup (mit KI und Blockchain) ganz toll für die Zukunft wäre.
Das reicht, damit Milliarden von Fördergeldern fließen. Ausgang ungewiss, nur das Geld hat die Seiten gewechselt. Hey und wenn dann jemand wegen eines bedauerlichen Softwarefehlers im Knast landet…Wen juckt's.
August 8th, 2022 at 15:27
Ich sprach aber nicht explizit von "Machine Learning". Im Übrigen beruht auch das m.E. auf Code, der funktional variiert wird. Dass dabei kein lesbarer Text entsteht, ist spätestens dann egal, wenn den ja eh keiner lesen könnte. Die Verengung auf den Begriff "Code" in einer bestimmten Auslegung bringt hier nix. Da wäre es dann wohl noch zielführender, den Mythos von der "Intelligenz" begrifflich zu bearbeiten, wobei ich auch nicht entscheiden könnte, ob damit das deutsche Wort oder einfach Information gemeint ist.
August 8th, 2022 at 15:33
Vielleicht verstehen wir tatsächlich etwas anderes unter ‚Code‘ und ‚Daten‘.
August 8th, 2022 at 15:55
Seems. Vielleicht hilft eine Anleihe aus der Systemtheorie Luhmanns, da ist explizit die Rede von Programmierung und (binärer) Kodierung. Es geht um die Struktur, die sich vor allem überall dort ähnelt, wo simuliert wird (Hilfe, noch so'n Wort). Welt wird ja nicht nachgebaut, sondern vereinfacht reproduziert. Das geht immer in so Kategorien wie ist/ist nicht, wenn-dann und such-mal-passende-Daten.