xx

Alles fing, wie wir wissen, in der Retrozeit an, auch "Adenauerzeit" genannt. Von 1949 bis 1963 tat dieser große Deutsche nur seine Pflicht und alles dafür, dass seinesgleichen bekam, was es verdiente. Schnelle Entnazifizierung, Entdeckung des Mitläufertums in den Eliten, weiter so! Die anderen aber auch: Kommunistenhatz, Parteiverbot, Berufsverbot, aus die Maus.

Weiber hatten das Maul zu halten, Kinder kriegten auf die Fresse, Befehl war Befehl und das rote Gesocks, einer wie der andere Agenten Moskaus, Vaterlandsverräter. Alles war gut, nicht zuletzt die gebratene Gans.

Ludwig Erhard, nur 3 Jahre Kanzler (1963-1966), durfte als Vater des Wirtschaftwunders® (Amis pumpen wie gestört Kohle ins System, bauen auf alte Kameraden und installieren ein Netzwerk von Günstlingen, dafür wird alles, was nach Sozialismus riecht, eingestampft) zur Belohnung auch mal Kanzler spielen. Plötzlich hat jeder gemerkt, dass er eine Niete war. Blöd gelaufen.

CDU, CDU, NSDAP

Kurt Georg Kiesinger (ich war Zeuge) darf auch nicht länger, nur bis 1969. Immerhin der erste Parteibuchnazi als Kanzler. Wir sind wieder wer. Wenn wir keine Zigeuner, Schwuchteln oder Kommies sind. Erste große Koalition – wer hat denn die Roten reingelassen?

Dann Willy Brandt, 1969 bis 1974. Geiler Typ, badet gern lau. Bringt die Demokratie (mehr Wagen!) voran und serviert endgültig das rote Pack ab, das unsere Kinder und Briefe missbrauchen will (Berufsverbote). Vergeigt eigentlich alles: 72 die Katastrophe bei den Olympischen Spielen, die schönen Profitraten und das mit seinen Kumpels. Einer von denen ist ein Ostspion. Schüss Willy!

Helmut Schmidt übernimmt (1974 – 1982). Kaum ist er Kanzler, wird Deutschland Fußballweltmeister. Keine Sicherheitsprobleme beim Turnier. Als drei Jahre später die palästinensischen Arschgeigen wieder Stress machen, lässt er sie abknallen. Überhaupt ist der Wehrmachtsoffizier, Retter von Hamburg und Erfinder der Staatsmannschaft ein Tausendsassa.

Sozen und Staatsmänner

Im Alleingang stellt er den NATO-Doppelbeschluss sicher, gegen Partei, Volk und Koalition. Die sagt "Danke" und macht mit Kohl weiter. Immerhin: Helmut Schmidt ist zweifelsfrei einer der größten Staatsmänner aller Zeiten, wie jemand notiert, der einzig fähig ist, das zu beurteilen: Helmut Schmidt.

Helmut Kohl, Bimbesbirne und Kanzlerdereinheit®, kommt als erster auf 16 Jahre (1982-1998). Hat die Politik etabliert, in der man wartet, bis sich die Dinge irgendwie entscheiden und blöde hinterher latscht (frei nach H. Grönemeier). Der Weltschmerz sagt "Au" wie in "Aussitzen", "Aufschieben" und "Aufschwung". Wegen quälender Langeweile wird die Serie 1998 abgesetzt.

Gerhard Schröder (Gas-Gerd, Armani-Acker, Genosse Boss) kommt und bleibt bis 2005. Arbeitslose werden öffentlich halbiert, Auschwitz ist endlich woanders, Angriffskriege liegen im Trend, sofern es gegen Zigeuner und Ölaugen geht (stellt sich später raus: Jugoslawien gehört nicht zu Europa!).

Renten werden gekürzt und der Plebs gezwungen, stattdessen die Kapitalmärkte zu füttern. Steuern runter, Löhne runter, Hose runter. Eine Line zu viel kostet ihn den Verstand. Vielleicht war es aber auch die Erkenntnis, dass eine graue Dumpfbacke aus der Uckermark mit ihm den Boden gewischt hat. Angela kommt:

Der Kreis schließt sich und bricht

Merkel und noch einmal 16 Jahre CDU. Ich nenne sie "die Bleierne" – Zeit wie Kanzleuse. Mit sadistischer Perfektion nuschelt sie sich durch die Vergessenheit, vor allem ihres eigenen Geschwätzes. Sie etabliert die Kunst, wenn überhaupt eine Aussage zu erkennen ist, deren Gegenteil zu liefern. Diese Taktik wird bald darauf von den Grünen kopiert und perfektioniert.

Merkel kann mit jedem, der ihr nicht zu nahe kommt. Inhalte perlen von ihr ab wie von Teflon. Sie wartet stets unerbittlich lächelnd darauf, dass sich ihre Gegner gegenseitig erledigen. Ihr Vertrauen® ist legendär: Als sie schließlich ihr Selbstvertrauen entdeckt, tritt sie 2021 ab. Schöner wird es eh nicht mehr.

Womit wir endlich bei Olaf sind. Cum Ex-Olaf, der sein eigenes Kompromat verströmt wie ein überparfümierter Stricher. Olaf führt die Regierung, doch doch! Um ihn herum die Besten der Besten aus der Charge der Postpolitiker. Jede Form von Inkompetenz willkommen: französisch, von hinten und ins Knie. Gut, dass die Victoria jede Woche anruft und ansagt, was geht. Den Rest besorgt ja die Ursula. Olaf ist der letzte Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Das war das Gebiet unter dieser großen Glasplatte, die man da unten sieht.