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Der totalitäre Kapitalismus, der in der Endphase einer Ökonomie jedes Menschenrecht dem Profit zu opfern bereit ist, hat zwei hart konkurrierende Formen hervorgebracht, die in den USA und international aufeinander losgehen. Reizfiguren dieser Entwicklungsstufe sind etwa Biden, Trump und Putin.

Biden steht dabei für die 'liberale' Variante, Trump und Putin für eine 'wertkonservative'. Letztere ist eigentlich klassisch völkisch, christlich und familienaffin. Die liberale Variante hat sich diesbezüglich ins Gegenteil gewendet: globalistisch, weltlich, 'divers'.

Lechts oder Rinks

Diese liberale Variante firmiert in der Analyse dennoch unter "Neocons" wie Neokonservative; in Europa eher "neoliberal". Ökonomisch angebotsorientiert, mit Tendenz zum Nachtwächterstaat, wobei die "Wächter" zunehmend Priorität haben: Überwachung im Inneren und militärische Stärke im Äußeren sind der Trend, wie schon immer im Faschismus.

Ein Unterschied besteht wie gesagt in der kulturellen Ausrichtung: Die Liberalen, die sich gern als 'links' missverstehen lassen, haben Strategien entwickelt, die klassische Werteschemata verlassen und zum Teil umkehren. Ihr Rassismus hat die Rassenlehren auf den Kopf gestellt, Familie ersetzen sie durch Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und gegenüber Religionen sind sie grundsätzlich neutral, bis auf öffentlichkeitswirksame Lippenbekenntnisse.

Die Liberalen haben durch ihre Strategien die Gesellschaften erfolgreich atomisiert. Ihre Welt sind Privatreligionen, Esoterik, Konkurrenz, Statusgehabe, Selbstoptimierung und individuelle 'Verwirklichung'. Dies hat den Vorteil, dass solche Menschen als Konsumenten kauffreudiger sind und vor allem als Lohnabhängige total entsolidarisiert.

Atomisiert

Sie treten nicht als Genossen mit gemeinsamen Interessen auf, sondern als Konkurrenten, die sich permanent voneinander abgrenzen. Sie halten sich für anspruchsvoll, leistungsbereit, kultiviert und sensibel. Abstrakte Rücksicht hat konkrete Solidarität ersetzt. Dies macht sie beherrschbar und sichert ihre Zustimmung zum System, solange es ihnen etwas besser geht als der zusehends wachsenden Unterschicht.

Die Angst der Liberalen vor den Konservativen ist daher nachvollziehbar. Ihre Gegner aus der andren Fraktion mögen durchaus gestrig sein, aber sie haben ein Potential, das den Liberalen fehlt: Gemeinsame Werte und einen christlich-konservativen Kollektivismus. Ihre deutlich höhere Zustimmung zur Anwendung von (auch nichtstaatlicher) Gewalt macht sie im Kampf um die Hegemonie in einer möglichen faschistischen Wende zum überlegenen Gegner.

Daher markieren die Liberalen mithilfe staatlicher Unterdrückung zunehmend alles, was ihrer Ideologie zuwiderläuft, als verbale Gewalt, illegale "hate speech" und unterminieren so ihren eigenen liberalen Anspruch. Dabei sind sie noch so blöde zu verkennen, dass sich diese Strategie mit erschütternder Wahrscheinlichkeit gegen sie selbst richten wird.