Vor Jahren schrub ich:
Ein wenig Verstand könnte Abhilfe schaffen um zu begreifen, was gerade diejenigen auszeichnet, die abends nicht ins Bett kommen und morgens nicht heraus. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum sich ein halbwegs gangbarer 24-Stunden-Rhymthmus einstellt, der eben nach hinten verschoben ist.
Vor allem ein Phänomen ist für mich aber das interessanteste, nicht zufällig, da es mich selbst betrifft. Seltsamerweise sind 24 Stunden einfach nicht genug. Am Wochenende, das kenne ich seit meiner Kindheit, werden die Tage und Nächte länger. Freitags geht es später ins Bett, samstags viel später raus. Samstagnachts wird es dann gern noch einmal später und sonntags wird bis mittags geschlafen.
Arhythmie
Aus einiger Erfahrung mit einem krisenhaften Leben erscheint mir das aus heutiger Sicht nicht bloß ein anderer Rhythmus zu sein. Es ist vielmehr doch Faulheit. Wer aber hätte sich je mit der Genese der Faulheit befasst? Dazu sind diejenigen, die Menschen mit ihrer vermeintlichen Faulheit identifizieren, noch immer zu faul gewesen. Holen wir das endlich nach:
Kern der Faulheit ist eine andere Form der Einsicht. Sie darf sich erstens mit Recht so nennen, weil sie die Dinge durchschaut. Sie ist häufig mit höherer Intelligenz gepaart. Grabe du mit den Händen, ich erfinde erst die Schaufel und dann den Bagger. Sei du fleißig, ich verzichte auf diese Form von Anerkennung. Ich weiß, was ich kann, beuge nicht das Knie und lasse mir nicht das Köpfchen tätscheln.
Deprimierend dumme Maschine
Es gibt aber noch einen anderen Aspekt, der damit in enger Verbindung steht. Wenn man erkennt und durchschaut, sind Belastungsstörung und Depression nicht weit, und die gehen ähnlich. Man kommt nicht rein in den Schlaf und nicht raus, kann sich kaum motivieren und die einfachsten Tätigkeiten kommen einem vor wie ein Marathonlauf.
Das wiederum ist eines dieser Signale, die protestantisch gehirngewaschene Menschenfreunde brauchen, um über das Pack herzufallen, das es selbst schuld ist in seiner Überheblichkeit, das sich weigert, seinen von Gott gegebenen Platz einzunehmen und artig zu spuren. Selbstdisziplin und Gehorsam sind gefragt, nicht Eigensinn und Renitenz. Kreativität ja, aber in geordneten Bahnen! Dann geht auch Irgendwasmitmedien®, und zwar staatstragend, wie sich das gehört.
Oktober 18th, 2022 at 18:08
Am Rande: Statt "enger" habe ich beim Verfassen "neger" getippt. Unter den Korrekturvorschlägen war nicht das Wort in Großschreibung. Was bin ich froh, dass Orthographie inzwischen auch nach moralischen Kriterien gepflegt wird.
Oktober 19th, 2022 at 10:46
Wieder ein sehr, sehr schöner Text.
Oktober 21st, 2022 at 14:52
Das stümmt. Ein sehr, sehr schöner Text.
Vielen Dank.
Oktober 22nd, 2022 at 01:10
Wegen der Gaskrise sollen Büros kühler bleiben. Das könnten vor allem Frauen spüren – denn sie frieren schneller als Männer und dadurch entsteht ihnen auch ein Wettbewerbsnachteil, wie Studien zeigen. (tm)
Dass sie frieren, reicht nicht.
Oktober 22nd, 2022 at 08:29
@4:
"Der Deutsche friert nicht, er zittert vor Wut, dass es nicht kälter ist".
Soviel zur Erbauung und Wehrertüchtigung der Volksgemeinschaft im weltanschaulichen Ringen gegen den Putinismus.
Ansonsten stellt sich mir die Frage, warum diese Frauen sich während ihrer Bürozeit nicht einfach als genderfluid "männlich" definieren und damit das Problem umgehen.
Oktober 22nd, 2022 at 11:57
"Wettberwerbsnachteil". Is klar. Das ganze Leben ist ein fairer
KriegWettbewerb®.