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Die von mir bevorzugten Medien versorgen mich mit detaillierten aktuellen Informationen. Was für die Älteren klingt wie eine Binse, markiert inzwischen das Gegenteil dessen, was die Massenmedien bieten. Dort bekomme ich nur mehr Wiederholungen religiöser Formeln, Wunschdenken und ungeschminkte Lügen, die in Zeiten der Kriegspropaganda den Meinungskorridor eingrenzen.

Über das Geschehen in der Ukraine habe ich in den vergangenen zwei Jahren Hunderte von Informationen erhalten, die ich mit dem Fortgang im Kriegsgebiet abgleichen konnte. Als zuverlässig erweisen sich nach guter rationaler Tradition diejenigen, sie sich im Laufe der Zeit als wahr erweisen. Wenn eine Quelle zutreffende Prognosen abgeben kann, besser noch: den Empfänger selbst dazu befähigt, taugt sie etwas.

Kriterien

Diese Quellen zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie deutlich machen, welche Informationen gesichert sind, welche zweifelhaft und welche als Gerücht eingestuft werden – und selbstverständlich, warum das so ist. So etwas kann man lernen. Wenn man das gelernt hat, fällt man als Redakteur kapitalistischer Medien aus. Wenn man das kann, ist man auch in der Lage, aus den Quellen der Pro- und Kontrapropaganda seine Schlüsse zu ziehen.

Ein Wort zu 'alternativen' Medien am Beispiel der Nachdenkseiten: Ich werde immer wieder mal gefragt, wieso ich die noch verlinke. Die Frage ist berechtigt. Ich bin bei denen irgendwann in Ungnade gefallen, niemand sagt mir, warum. Mails werden von ihnen nicht beantwortet, mit gelegentlicher Ausnahme von Jens Berger, den ich ja auch persönlich kenne. Der ist allerdings dort nicht für alles zuständig.

Diskurs vs. Bestätigung

Inhaltlich bzw. qualitativ ist hier bekannt, was ich von dem Auftritt halte: Zu wenig bis gar keine Analyse, keine grundlegende Kritik am Kapitalismus, teils dumpfe Meinungsmache, vor allem in Bezug auf eine diffuse Opposition beim Thema Corona, die u.a. offenbart, dass dort offenbar niemand Studien versteht und mangelndes Verständnis gern durch laute Meinung kompensiert wird.

Die NDS sind gleichwohl ein Portal, von dem ich weiß, dass es von Menschen frequentiert wird, die vielleicht in einem nächsten Schritt hier aufschlagen. Ja, das ist schwierig, wenn die mich ignorieren, aber es wäre nicht konsequent, sondern ein Akt weiterer Abschottung, keinen solchen Auftritt mehr in der Liste zu haben. Tatsächlich liegt mir etwas daran, etwas anderes zu fördern als das, was der große Einheitsbrei täglich bietet. Die NDS kann ich akzeptieren. Das ist weniger ein Lob an sie als Tribut an den Niedergang des Journalismus.