Sozialdemokratie, Klassenkampf und Eigentum
Posted by flatter under kapital[22] Comments
11. Mrz 2023 13:46
Wem gehören die Früchte der Arbeit? Wenn man es für den Kapitalismus auf allen Ebenen und recht exakt haben will, muss man Marx lesen. Ich bin allerdings der Ansicht, dass der Begriff des Mehrwerts ein sehr sperriges Vehikel wurde, eben weil er in der Politischen Ökonomie eine zentrale Rolle spielt. Hier will ich vereinfachen:
Lohnabhängige werden unter einer Bedingung eingestellt: Sie müssen mehr erwirtschaften, als sie kosten. Das heißt, dass das Produkt abzüglich aller Kosten – Material, Energie, Lager etc. und eben Arbeit – einen Preis erzielen muss, der deutlich über Null liegt. Nur so wird Profit erwirtschaftet. Selbstverständlich eben, dass der Lohn, den die Arbeiter erhalten, deutlich unter der Wertsteigerung liegt, die sie erarbeiten.
Wem gehört meine Arbeit?
Dieser – ich nenne das so, obwohl es da oben rüde vereinfacht ist – Mehrwert – gehört den Eigentümern. Der Unterschied zum Staatssozialismus besteht darin, dass dort der Mehrwert dem Staat gehört. Interessanterweise gehört er in beiden Fällen nicht dem Betrieb und schon gar nicht der Belegschaft.
Dass im Kapitalismus alles den Eigentümern gehört – was Privateigentum abwirft, gehört eben den Privateigentümern – ist ein Problem, das nicht nur in der Anhäufung von Reichtum bei gleichzeitig häufiger Verarmung der Lohnabhängigen besteht. Vielmehr ist es nicht nur ein Problem der Verteilung, sondern auch der Stabilität. Betriebe können so nicht wirtschaften, weil ihnen ständig ihr Kapital abgezogen wird.
An dieser Stelle tritt nun eine Sozialdemokratie und ihre Organisationsform – die Gewerkschaft – auf den Plan, die das völlig ignoriert oder gar übertüncht, indem sie nämlich Betriebe so behandelt, als seien sie unabhängige Einheiten und eben nicht die Blutspender für das vampiristische Kapital. Das wird immer dann besonders deutlich, wenn sie um Lohnsenkungen betteln, um Betriebe zu 'retten'.
Solidarität mit dem Kapital
Es ist nämlich eben so, dass Krisen, bei schlechten Umsätzen oder Profiten, die Betriebe mit voller Wucht treffen, während in guten Zeiten kein Grund besteht, Rücklagen für den Betrieb zu bilden. Der Profit ist ja in besten Händen, nämlich bei den Eigentümern, die es dort 'investieren', wo sie den besten Profit erwarten. Im Zweifelsfall auch gar nicht, dann wird es halt geparkt. Es ist aber für den Betrieb verloren, so oder so.
Und weil Sozialdemokraten das nicht kapieren, sondern dafür sorgen, dass ja kein Zweifel aufkommt an der Alternativlosigkeit des Privateigentums, dass also der Mehrwert dem Privateigentümer zukommen muss, steht die Sozialdemokratie im Klassenkampf immer auf Seiten des Kapitals. In einem nicht kapitalistischen System hätte sie ja auch gar keine Funktion.
März 12th, 2023 at 11:02
Passt bestens:
"Dass junge Arbeitnehmer bei ihrem Bewerbungsgespräch nach Überstundenregelungen fragen, hält übrigens die Chefin der Agentur für Arbeit und ehemalige Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) für eine Zumutung. "Arbeit ist kein Ponyhof" gab sie zu Protokoll und machte damit deutlich, dass Arbeitszeitbegrenzungen zwar im Arbeitsvertrag geregelt sein mögen, aber darauf zu pochen komme für Arbeitnehmer eigentlich nicht in Frage. Sie haben eben dann und so lange zur Verfügung zu stehen, wenn und wie das Kapital sie braucht."
Überhaupt wird da ein herrliches Menschenbild gezeichnet: Du bist, was du nützt – außer denen, die sich für was Bessres halten.
März 12th, 2023 at 12:52
Olaf Scholz: „Deutschland liegt vor einer Phase großen Wirtschaftswachstums“
Was 50 Jahre Sozialdemokratie im Hirn eines Menschen anrichten können…
März 13th, 2023 at 04:31
Es flennt insoweit folgerichtig aus der Sozialdemokratie heraus:
Nicht, dass die Wähler noch was merken.
März 13th, 2023 at 08:28
Ich muss ja schon bei 'Lars Klingbeil' lachen. In Wahrheit liegen die Probleme doch ganz woanders. Nicht das ist ein Problem: Lage verschlechtert sich: Deutlich mehr Menschen in Deutschland leben in Armut
Sondern dieser Typ hier: Antisemitismus als Waffe: Frankfurt cancelt Konzert von Roger Waters
Die letzte Woche las ich, Waters sei der Antisemit mit der größten Reichweite. Auf ihn mit Gebrüll!!1!
März 13th, 2023 at 10:08
@ flatter
Du bist, was du denen nützt, die sich für was Bessres halten. imho treffender.
März 13th, 2023 at 11:59
@#4:
In einem anständigen Staat ist das Propagandaministerium für die Kultur zuständig.
März 13th, 2023 at 12:57
Michael Hudson über die sich anbahnende Bankenkrise:
My guess is that we will now see the Great Unwinding of the great Fictitious Capital boom of 2008-2015. So the chickens are coming hope to roost – with the “chicken” being, perhaps, the elephantine overhang of derivatives fueled by the post-2008 loosening of financial regulation and risk analysis.
März 13th, 2023 at 15:24
Ich finde die Analyse zu Kapitalisten vs. Staatssozialisten zum Mehrwert weder vollständig, noch treffend.
Es gibt eine ökonomische Sicht auf den Sachverhalt, eine politische Sicht auf den gleichen Sachverhalt und die sind sehr anders geartet.
Politisch ist es immer problematisch, sich Macht anzueignen und so muss man die Verfügung des Staates in den sozialistischen Staaten ja sehen.
Ökonomisch hat sich aber gerade keine besonders wohlhabende Klasse herausgebildet. Einen Reichtum, den man nicht sehen kann, ist womöglich gar nicht da.
Wenn die Theorie richtig wäre, dass da ein Mehrwert angeeignet würde, dann müsste man ja einen Kritik äußern können beim Mehrwertempfänger. Warum verfügt der über so viel Mittel?
Personen konnte man in der DDR kaum finden, wo man das so hätte sehen können. Also wie kann man einen Mehrwert behaupten, den man nicht finden kann?
März 13th, 2023 at 16:23
Der "Mehrwert" war in einer kostenlosen
Krankenkasse zu finden, oder in einer
Dreiraumwohnung für 109 Mark Miete etc.
März 13th, 2023 at 16:28
@9 Aber bist du nicht der Meinung, dass es etwas komisch ist sich darüber zu beschweren, dass einem ein Teil der Produktion in anderen Leistungen ausgezahlt wird, als in Geld? z.B. durch kostenlose Gesundheitsversorgung?
Wo ist denn da die "Enteignung"?
März 13th, 2023 at 16:39
Die "Enteignung" ist nirgendwo,
weil die Beiträge für die KV
nicht ausgezahlt wurden. Die KV-Beiträge
konnten nicht für andere Zwecke verwendet werden.
Ohne Eigentumsübergang keine Enteignung.
Mehr möchte ich dazu nicht schreiben.
Als Enteignung der Massen kann die
Privatisierung in Westdeutschland, seit
den 80ern bezeichnet werden.
März 13th, 2023 at 17:09
@11 Man könnte es ja auch als Gesellschaftsvertrag sehen, wie Arbeitsleistungen kompensiert werden. Wenn man Lehrer will und die nicht in der Produktion tätig sind, müssen die eben vom Rest der Gesellschaft versorgt werden. Dann würde man auch nicht die Produktion, die man selbst erbracht hat, 1:1 vergolten bekommen können.
In sofern finde ich deinen Standpunkt irgendwie praxisfern. Zudem wollte der Produzent von Seife ja auch nicht nur Seife essen müssen, sondern wollte vielleicht lieber Kartoffeln essen.
Also ist es in einer arbeitsteiligen Gesellschaft überhaupt schwierig festzulegen, wer worauf Anspruch hat.
Ich tue mich schwer damit solche komplexen Sachverhalte einfach unter "Vorenthaltung des Mehrwertes" zu buchen. Das ist für mich so grob vereinfacht, dass es schon sinnentstellend wird. Ein sozialistischer Staat hat einfach ein anderes Staatsziel als ein kapitalistischer Staat.
Im Kapitalismus ist die Gleichung dagegen sehr simpel: Unternehmen verdient X, zahlt aber Y aus an die Mitarbeiter und Y ist immer kleiner als X. Mitarbeiter kann aber nur in wenigen Ausnahmen überhaupt ein kleines X werden. Ein großes X werden ist beinahe unmöglich.
Die Mittel sind dann wirklich in privater Hand, gehören konkreten Personen, die über unheimliche wirtschaftliche Macht verfügen und sich Dienstleistungen und Produkte aneignen, die ihnen nicht gehören.
Das ist dann de facto eine Enteignung. Sie manipulieren den Verteilungsschlüssel von Waren und Dienstleistungen zu Ungunsten der Arbeiterklasse und zwar strukturell.
Die kapitalistischen Staaten wiederherum nehmen weitere Mittel den Arbeitern weg, um genau dieses System zu reproduzieren.
Das so ähnlich zu sehen wie ein sozialistischer Staat, der die Versorgung der Bevölkerung als Staatsziel hat, ist etwas komisch.
März 13th, 2023 at 17:09
@oschad:
"Ich finde die Analyse zu Kapitalisten vs. Staatssozialisten zum Mehrwert weder vollständig, noch treffend."
Daher steht da ja das Angebot, "Das Kapital" zu lesen. Im Übrigen habe ich den Eindruck, dass du den Opener nicht verstanden hast, weil du einen naiven Begriff von Mehrwert pflegst, gegen den selbst der im Opener deutlich präziser ist.
März 13th, 2023 at 17:28
@13 Ich habe das Kapital gelesen und versucht zu verstehen. Danke. Können wir den Penis wieder einpacken?
Der Witz am Wert ist, dass der sich im Geld spiegelt – im Kapitalismus. Im Sozialismus aber gerade NICHT. Welche Maßeinheit von Wert nimmst du da eigentlich, wenn du vom Mehrwert fabulierst?
Was man im Sozialismus wie im Kapitalismus tut ist Menschen versorgen mit Waren und Dienstleistungen, aber die entscheidende Frage ist der Verteilungsschlüssel: wie wird festgelegt, wer wieviel von der Produktion bekommt.
Im Kapitalismus sieht man, dass der Verteilungsschlüssel stark gespreizt ist, es gibt die Hungernden und die Milliardäre. Im Sozialismus sieht man das nicht.
Was ist also bitte am Verteilungsschlüssel der sozialistischen Länder defekt gewesen? Da kann man sicher auch Kritik daran finden an den Nuancen. Aber der Verteilungsschlüssel im Sozialismus hatte das Ziel der Versorgung der Bevölkerung und das ist mal ein wichtiger Punkt.
Die persönliche Bereicherung gab es nicht (und so ein Parteibonze hatte wirklich massiv weniger Zugriff auf Ressourcen, als jeder Millionär im Westen). D.h. da die Versorgung angestrebt wurde, ist der Begriff der Aneignung echt schräg.
Das impliziert ja gerade, dass einem in einer arbeitsteiligen Gesellschaft mehr zustünde. Aber wem gibt man denn dafür weniger? Wenn der eine mehr hat, muss jemand anderes weniger haben. Also wem nimmst du es weg?
Dem Arzt? Dem Lehrer? Dem Feuerwehrmann? Dem Kranken? Dem Alten? Dem Kind? Denn die produzieren alle nichts. Ist das dann gerechter?
März 13th, 2023 at 17:33
@osch@d
Egal in welcher Gesellschaftsform:
Ausbeutung richtet sich nach Mittelherkunft, sie richtet sich nicht nach Mittelverwendung!
Mehrwert wird immer unter Ausbeutung in der materiellen Produktion geschaffen.
Mehrwert ist der Teil der Produktion resp. des Teils der Arbeit/ des Arbeitsproduktes über welches die dort arbeitenden Menschen nicht selbst bestimmen können (dürfen).
Wann zb. hat ein/ der/ alle Arbeiter als Arbeiter über Miethöhe/ Mietsubventionen, Krankenkasse, Militärausgaben, Freizeit/ Urlaub bestimmen dürfen…
Ja, die das erarbeiten müssen allein darüber bestimmen können , ob und wie und wieviel sie für andere ausgeben. Es hieße ja mitnichten, dass sie andere nicht auch ernähren.
Aber die Arbeitenden in der materiellen Produktion bestimmen das – niemand anderes – sonst ist und bleibt das Ausbeutung!
März 13th, 2023 at 17:56
@oschad: Solange mein Penis besser denkt als dein Hirn, lasse ich ihn machen.
Hättest du Marx gelesen, wüsstest du, dass Mehrwert im Kern eine Relation um den Arbeitsaufwand ist, der sich mithin prinzipiell in Zeit bemisst. Das wollte ich aber eben vereinfachen – allerdings nicht, um jede Enteigunung via Mehrwert zu negieren.
Zwotens: Sozialismus, real existierend, zahlt Lohn, verkauft Waren, nimmt Miete. Da spiegelt sich kein Mehrwert in Geld? Ich habe keinen Bock, auf so absurde 'Argumente' einzugehen.
März 13th, 2023 at 17:57
Ich unterscheide das daher in 2 Dimensionen: es gibt eine politische Sphäre und eine ökonomische Sphäre: in der DDR wurde man NICHT ökonomisch ausgebeutet. Man wurde aber politisch fremdbestimmt.
Die Mittel wurden mehr oder minder für die Bevölkerung eingesetzt, aber sie waren in der Entscheidung nicht beteiligt. Aber man kann natürlich böse fragen, wer zuviel bekommen hat in der DDR. Wurde denn wirklich da jemand extrem benachteiligt?
Ja, man konnte politische Verfolgung finden und diese Leute wurden auch systematisch benachteiligt. Aber fand eine systematische Benachteiligung statt, wie im Kapitalismus?
Ich beute meine Kinder auch nicht aus, wenn sie mal das Geschirr abräumen. Umgekehrt verfüge ich über alles Materielle in der Familie. Ist das jetzt Ausbeutung?
Ich sehe da höchstens ein Demokratiedefizit, keine Ausbeutung und es ist total ok, dass man kein Bock hat fremdbestimmt zu werden.
Andererseits ist es aber auch nicht trivial mit so einer Sowjetunion als Machtzentrum, nebendran einen demokratischen Sozialismus aufzubauen. Diese Versuche wurden ja immer wieder mit repressiven Methoden seitens der SU unterbunden. War ja nicht immer friedlich im Ostblock und selbst in der DDR wurde so ein Ulbricht mit Maschinenpistole überzeugt, nicht mehr Staatschef sein zu wollen.
März 13th, 2023 at 18:01
Ich halte von diesem deinem Modell gar nichts. Es ist ein willkürliches Konstrukt, das die Ausbeutung der Arbeiter im Resoz explizit leugnet. Kirk Ende.
p.s.: Es heitß btw bei Marx auch gar nicht zufällig "Politische Ökonomie".
März 13th, 2023 at 18:25
@18 Das stimmt, das ist die Zusammenfassung. Wenn es keinen Profiteur gibt, kann es auch keinen Benachteiligten geben. Kirk Ende.
Was ich über mich weiß ist, dass ich ein gewisses Maß der Selbstbestimmtheit fühlen muss, um mich wohl zu fühlen. Ich habe nicht den Eindruck, als wäre es den sozialistischen Staat darum gegangen. Sie haben sich eher materialistisch konstruiert, wenn man Fressen hat, muss man doch zufrieden sein. Und wenn das nicht reicht, dann braucht es vielleicht noch einen Fernseher und ein Krankenhaus.
Das stimmt nach meiner Meinung für viele Menschen nicht, vielleicht sogar für die meisten.
Materielle Versorgung ist wichtig und ja, der Kapitalismus schafft das NICHT. Aber der Mensch ist dennoch ein komplexes intellektuelles und soziales Wesen und braucht mehr als nur nicht hungern.
Die real existierenden sozialistischen Staaten sind in ihrer Praxis selten davon heruntergekommen und wenn nur temporär, dass nicht hungern, nicht frieren, nicht krank sein das EINZIGE wäre, worum es ginge.
Es ist komisch, dass man dem Sozialismus Materialismus vorwerfen muss, aber nach meiner Meinung nach ist das so.
März 13th, 2023 at 18:59
Es ist eigentlich unmöglich, mit dir zu diskutieren, weil du ständig essenzielle Begriffe privat umdeutest, ohne das noch zu explizieren, just den des "Materialismus", der etwas völlig anderes bedeutet. Explizit unterschied ich oben noch Profit und Mehrwert, du machst wieder eine Sauce draus. Wenn meine Arbeit mehr abwirft als ich dafür kriege, schaffe ich einen Mehrwert, von dem ich enteignet werde. Das ist Ausbeutung. Es ist mir wurscht, welche Pirouetten du dann drehst und ob du das "Profit" nennst. Die Struktur ist eins zu eins dieselbe, was aktuelle Ansätze ja auch explizit kritisieren – dass Resoz Kapitalismus mit Staat statt Eigentümer ist. Gefällt dir nicht? Du musst dann ja nicht mitreden, aber 'Argumente', die nicht einmal die Begriffe dessen berücksichtigen, wozu sie sich äußern, sind ein fuckin waste of time. (Wieso hab ich eigentlich schon wieder geantwortet? Muss was mit meiner zerrütteten Psüsche zu tun haben.)
März 13th, 2023 at 19:36
Mal was anderes – RWE hat dem Polizeipräsidium Aachen wegen seiner Einsätze an den Tagebauen Garzweiler und Hambach knapp 150.000 Euro in Rechnung gestellt. So geht das.
März 13th, 2023 at 21:56
Lest einfach den letzten Abschnitt und achtet die nächste Zeit darauf, was gemacht werden wird. Wenn nichts davon Eingang in die ezb-Politik oder bei den Äußerungen der Herren Lindner und Habeck vorkommt, dann wisst ihr, dass ihr verarscht werdet, bzw. die Lobby-Vordenker andere Dinge wichtiger finden.
Inflation in Times of Overlapping Emergencies: Systemically Significant Prices from an Input-output PerspectiveSignificant Prices from an Input-output Perspective
Conclusion and outlook
This paper has introduced a new method to identify systemically significant prices for price stability.
These sectors are “Petroleum and coal products”, “Oil and gas extraction”, “Farms”, “Food and beverage and tobacco products”, “Chemical products”, “Housing”, “Utilities”, and “Wholesale trade”. We have shown that the sectors which acquired systemic significance in the post-shutdown period and in the wake of the Ukraine war are the same sectors that our simulations indicated as systemically significant when using average price volatilities between 2000-2019. This suggests that, had institutions and policies been in place to stabilize these systemically significant prices, the current inflation crisis could have been managed in a more preemptive fashion. [..]