Der selbsternannte Qualitätsjournalismus, hier liebevoll Q- oder auch Kuhjournalismus genannt, hat endlich eine wirklich eigene Qualität angenommen, nennen wir sie angemessenerweise "Journalismusqualität".
Dass ein Bildzeitungs-Büttel wie Blome zum Spiegel transferiert wurde und dort den endgültigen Untergang eines ehemaligen Nachrichtenmagazins zelebriert, ist das T-Stück mit Abschlusswiderstand eines Netzwerks, das sich nur mehr mit den eigenen Wahnbildern beschäftigt und einem für verblödet gehaltenen Auditorium Märchen erzählt.
Gruselmärchen
Dies ändert freilich nichts an dem Anspruch, die 'Wahrheit' zu verbreiten, der schon immer lärmend die Propaganda eingeleitet hat. Es sei da ein Gut und ein Böse, so Blome. Die Verteufelung eines Staates und seines Präsidenten, wortwörtlich, und bei der Gelegenheit dröhnt es gleich auch, 'wir', ausgerechnet die Angriffskrieger der USA und ihrer NATO, seien 'die Guten'. "Kristallklar", wie es aus der Güllepumpe eines jahrzehntelang eingeübten Tendenzjournalismus lautet.
Er schämt sich nicht einmal, ernsthaft, "Das Böse" zur Überschrift zu adeln. Aber es bleibt nicht bei diesem einen Nachweis seiner Unfähigkeit, mehr als ein Weltbild zu liefern, das über die Entwicklungsstufe eines Achtjährigen nicht hinausreicht. Es geht um nichts anderes als Identifikation – wir gut, die böse, Punkt.
Man weiß bei der Garnierung durch Pseudoargumente gar nicht, wo anfangen. Hier, ebenfalls schon eingangs, "alle Grenzen Europas … seit 1945". Was soll das? Die Ukraine gab es vor und nach dem Weltkrieg nicht als Staat und sie ist ein Produkt von Zerfall und Separatismus. Alles andere ist Rumgeeiere zwischen überspezifischen tendenziösen Differenzierungen, die von 'unseren' Verbrechen und Angriffskriegen ablenken, oder gleich plumpe Lüge.
Teufel, Dämon, Helden
Mythologie, Religion, persönliche Zuschreibungen statt auch nur eines Funkens Rationalität. "Exorzismus" nennt der Boulevardschreier gar Schröders Abstieg im Ansehen der ehemaligen Partei. Der Helfer des Teufels ist ein Dämon, klar. Solche Machwerke würde ich hier in den Kommentaren löschen und den Autor sperren. Nicht wegen der Meinung; wegen der Qualität.
Was kann man verlangen von einem Artikel, der aufklären, informieren oder wenigstens den einfachsten Kriterien an ein Minimum von Sachlichkeit entsprechen soll? Argumentiere nicht ad hominem, vereinfache nicht zu grob, unterstelle niemandem Motive, die er nicht selbst einräumt, ergreife nicht Partei, unterschreite nicht das intellektuelle Niveau eines durchschnittlichen Erwachsenen.
Das wären nur einige und nur die allernötigsten. Was Blomes Spiegel da hingegen abliefert, ist ein Faustschlag ins Gesicht jedes Lesers. Ich wünsche ihnen das verdiente Absaufen in der selbst geschaffenen Gosse und bin vorsichtig optimistisch, dass es genau so enden wird.
März 19th, 2022 at 16:33
Was heute als Nachrichtenmagazin durchgeht hieß in den 1970er Jahren ganz simpel "Fanzine". Das Magazin für den geneigten Fan und die FanIn.
"Geil Alter, hasse gesehen wie die Hellfire den Mufti vom Moped geschossen hat?"
Da könnten sich die Medien noch mal echte Deutungshoheit zurück holen, Wahlen, die Sinn machen.
Kill des Tages, Satan der Woche, World Next Top Hitler, Sanktion des Monats, zwischendurch kleine Einspieler mit Drohnenvideos.
März 19th, 2022 at 17:12
Junge, du hast Talent. Gib's zu: Du bist iwo Chefredakteur!
März 19th, 2022 at 17:44
Hat das Gossenmagazin eigentlich in den letzten 10 Jahren oder so überhaupt noch einmal eine journalistische Erkenntnis publiziert, die dann, wie 'früher', von anderen Medien zitiert wurde? Kann mich an nichts Dergleichen erinnern.
Das Online-Layout (der freien Seite, bewahre dass ich denen Geld gäbe) macht das eigentliche 'Lesen' fast unmöglich.
Themen-Priorisierung und Darstellung unterlaufen seit Langem das Niveau einer schon damals (90er) eher peinlichen Rubrik 'Panorama' des Hefts.
März 20th, 2022 at 10:36
Als Bildungsbürger mit Niveau, der sowieso und überhaupt nur die Schlagzeilen liest, bevorzuge ich Michael Thumann bei ZON;
"Moskau lässt grüßen
Einige Politiker scheinen weit davon entfernt, ihre Haltung zu Russland aufzuarbeiten. Es ist zu befürchten, dass die Putin-Versteher bald wieder den Dialog beschwören."
Erst schießen, dann reden! Das geht gewiss am besten, wenn die Dialogpartner im Leben nach dem Atomtod im Siebten Himmel bzw.siebten Kreis der Hölle parlieren.
März 20th, 2022 at 11:49
Dieser Verräter Seklensi oder wie der heißt soll ja immer noch mit denen verhandeln.
März 20th, 2022 at 14:20
Der durfte in seinem coolen Militärunterhemd-Look dem Bundes- im Reichstag die Leviten lesen. Aber anstatt nach dem stürmischen Applaus im Stehen anschließend kniend eine Schweigeminute einzulegen und danach Solidaritätsadressen zu verlesen und eine Delegation mit schusssicheren Westen nach Kiew zu senden, wurde dort mirnixdirnix in der Tagesordnung weiter gemacht. Pfui!
Als Kompensation sollte jetzt der ukrainische Friedensbotschafter Melnyk täglich in den Tagesthemen und im heute-journal einen Kommentar verlesen dürfen.
März 20th, 2022 at 17:50
Aktuell: Das ehemalige Nachrichten- und jetzige NATO-Verlautbarungsmagazin barmt: "Das nächste Land auf Putins Liste?" und vergißt geflissentlich zu erwähnen, daß eine ebensolche Liste seit Jahrzehnten bei DEN GUTEN (c) als "Rogue States" institutionalisiert ist und die dortigen langjährigen Anwärter auf DEMOKRATISIERUNG (c) wie Afghanistan, Irak, Jemen, Iran, Jugoslawien, Kuba, Syrien, Libyen, Venezuela, etc. seit geraumer Zeit konsequent zu ihrem Glück gebombt, gedrohnt, innerlich sabotiert und geschädigt sowie nach allen Regeln der wirtschaftlichen Kriegsführung ausgehungert und sanktioniert werden. Sehr erfolgreich und unter Jubel der dortigen Bevölkerung, wie uns irgendwie von den QUALITÄTSMEDIEN (c) nicht so richtig mitgeteilt wird.
Ich warte immer noch auf dieses versprochene Zeitungssterben. Und wenn ich einen Wunsch frei hab: Radio und Fernsehen bitte gleich mit!
Während hierzulande die Nerds beraten und tüfteln, wie die hiesige Internetzensur und das technisch durchgesetzte Feindsenderverbot unterlaufen werden können, empört sich der Verwaltungsrat des Hessischen Rundfunks über die Einschränkungen der Informationsfreiheit im Lande
SauronsPutins. Sternstunden der Bigotterie. Ja, doch, das kann auch weg.März 20th, 2022 at 22:16
@#5
Dieser Verräter Seklensi oder wie der heißt soll ja immer noch mit denen verhandeln. *lol* der ist gut!
@#7
Ich warte immer noch auf dieses versprochene Zeitungssterben. Und wenn ich einen Wunsch frei hab: Radio und Fernsehen bitte gleich mit! Hm, ja, und sie "sozialen" Medien gleich mit, und das Internet …? Hm? Na gut: Nur die schlechten, die bösen Medien, die anderen nicht. Fragt sich nur ob was gewonnen wird? Und wer und so …
März 21st, 2022 at 13:32
Kleine Anekdote am Rande:
Ich seh' gerade auf Fratzenbuch das zig Leute ein YouTube Video von einer ukrainischen Punkband, Beton der werte Name, teilen. In diesem haben sie einen alten Clash Klassiker "London Calling" in "Kyiv Calling" umgeschrieben, angeblich mit der Einwilligung der noch lebenden Clash-Mitglieder, um Kohle für ein "Free Ukraine Resistance Movment" zu generieren.
Ich mache mir gerade einen Spaß daraus bei FB Friends, tatsächlichen Freunden und irgendwelchen Punkgruppen ein FB Statment von Billy Bragg in deren Timeline zu posten.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=511976200290710&id=100044350033272
Es dauert dann oft nicht lange und dieses YouTube Video wird verschämt gelöscht…"waaaas, Faschisten in der Ukraine? Hat dir Putin schon heute dein Geld aufs Konto überwiesen?"…kriegt man sonst immer um die Ohren geschlagen.
PS: Das lange auf sich warten lassende Statment der Band dazu macht die Sache irgendwie noch schlimmer.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=5188991127798562&id=1528533463844365
Das ist die von flatter angesprochene Bekenntnishaltung, wenn man sich zu einer Seite bekennen "muss".
März 23rd, 2022 at 13:10
OT: Die Bundeswehr wurde nicht kaputtgespart
Es ist eine Erzählung, wie man sie dieser Tage immer wieder hört: Die Bundeswehr sei in einem verheerenden Zustand. Es fehle an Personal, es fehle an Material. Waffen und Geräte seien nicht vollständig einsatzfähig. Deutschland sei nur bedingt abwehrbereit. So zumindest steht es in einem ‚Spiegel‘-Artikel über die Bundeswehr. Anlass war eine NATO-Übung, die einen atomaren Angriff Russlands auf Westeuropa simuliert hat. Zitat: „Es fehlte an allem – an Offizieren, Unteroffizieren, Waffen, Kasernen, Übungsplätzen.“ und „Auch die Nato weiß, dass die Bundesrepublik in absehbarer Zeit eine derartige Streitmacht nicht aufstellen kann. Es fehlt an Soldaten. Es fehlt an Geld.“.
Der Artikel ist von 1962. [..]
Nur mal so: Bildungs- und Forschungsetat sinkt leicht
Zukunft ist einfach überbewertet.
März 23rd, 2022 at 13:14
Dafür ging Augstein ja in den Knast.
p.s.: Dafür gibt es rhythmischen Applaus für präkeres Personal (Pflege, Erziehung) demnächst per nagelneuem Springerstiefel.
März 23rd, 2022 at 14:21
Die BW als großer 'Arbeitgeber' so wie in der USA oder GB, warum nicht?
Da werden doch eh 'nur' Prolos zu Hackfleisch dann verarbeitet.