Ich stehe am Rand des Ballsaals in der Ericusspitze, gleich am Eingang zum Relotius-Raum. Das Licht fällt durch die hohen viktorianischen Fenster auf die Kristallanhänger der Lüster und wird von dort auf das edle Antlitz meiner Gesprächspartnerin, Petti Kelli, reflektiert.
Sie hat sich von der Tochter eines sehr einfachen Erziehers mit ihrer eigenen Hände Arbeit hochgedient zur Keynote-Speakerin und Duftdesignerin. Für das Poesiealbum des Verlags verfasste sie jüngst den legendären Aphorismus: "Journalisten sind die Philosophen unserer Zeit". Befragt, was sie zu diesem genialen Einfall inspirierte, erzählt sie, wie sie bei ihrer langen und intensiven Recherche deutsche Philosophen aufgesucht hat.
Worauf es ankommt
Bei der Bildersuche wurden ihr unter anderem Adorno, Habermas, Sloterdijk und Precht angezeigt. Mit ihrem verschmitzten Lächeln erklärt sie der gebannten Zuhörerschaft, dass sie analysieren konnte, bestenfalls "Slotterdick", wie sie ihn zärtlich nennt, habe "wenigstens ein tinimini bisschen Stil" gehabt und erst "der Richie Precht" sei annähernd sexy gewesen. Hier vor Ort aber sehe sie die Zukunft, in den Gesichtern der jungen strammen Kerle, die sich ihre ersten Meriten verdienen.
"Vom Tellerwäscher zum Storyteller", merkt ein schlecht angezogener Gast an, den sie mit einem Zucken ihrer Mundwinkel und einer kurzen Kopfbewegung hinaus auf dem Hamburger Asphalt schleifen lässt. Manche Neider können es einfach nicht lassen. Sie schnippt mit dem Finger, die Kapelle spielt auf.
Nach einem furiosen Kurzauftritt, der mit dem wohlverdient tosenden Applaus endet, gesellt sie sich noch einmal kurz zu mir und stellt fest: "Diese Leute sind gut. Richtig gut. Der Hammer diese Woche war das Ding mit der Orgasmusgerechtigkeit." Dabei greift sie sich an die Dose und schiebt mindesten zwei Finger bis zum Anschlag hinein. "Sagen, was geil ist, ne?" Sie packt mir in den Schritt und zerrt mich hinter einen Vorhang. Lesen Sie nächste Woche, warum, wie und was.
Oktober 28th, 2024 at 16:49
Das ist ja alles ziemlich eklig.
PS. Müsste es nicht "kurioser Furzauftritt" heißen? Ich frage für einen befreundeten Proktosophen.
Oktober 28th, 2024 at 18:28
Wunderbarer Empfang des Plappermädchens in China.
Warum denn mit Lakaien reden, die eh nichts zu entscheiden haben.
Der Dienstboteneingang ist hinten, Frau Baerbock
Oktober 29th, 2024 at 08:50
In der VR China ist Prostitution verboten, sich öffentlich mit weiblichen Ausübenden zu zeigen ist nicht ohne Risiko. Polizeilicherseits werden sie übrigens in sieben Kategorien eingeteilt. Besonders lustig klingt Kategorie 4: "Dingdong-Damen". Passender wäre aber vielleicht doch Kategorie 5: "Schwester des Friseursalons". Bāibāi!
Oktober 29th, 2024 at 09:24
2.: Und was soll das sein?
https://tinyurl.com/pmr33nf5
Targetmarkierung? Bescheidenes Halloween? Rape Kulture?
(It*s showtime!)
Oktober 29th, 2024 at 09:55
Vielleicht sind es sogar Einschusslöcher? Was der russische Sniper ggf. nicht wusste: lebenswichtige Organe wurden nicht getroffen.
Oktober 29th, 2024 at 10:46
Zum Hanburger Spitzenkuhjournalismus:
Erst schrieben sie:
"Aus Protest gegen die Einweihung des maritimen NATO-Hauptquartiers in Rostock hat die russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt."
Nach dem die Scholzofone aber wegen diesme lästigen Völkerrecht (2+4-Vertrag) die NATO-Stationierung in ihrem Hauptquartier in eine Bundeswehrbaracke mit Gästen umdefiniert haben, steht jetz dort:
"Aus Protest gegen die Einweihung des neuen Hauptquartiers der deutschen Marine in Rostock hat die russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt."
Die Bumsregierung hat eine Menge Pressestellen mehr als früher.
Oktober 29th, 2024 at 10:47
@4: Den Modi-Faschos ein Lächeln schenken, aber Putin ist ein ganz schlimmer.
Diese beschissene Schauspielertruppe ekelt mich an.
p.s.: Jetzt habe ich in der linken Spalte "Jeder dritte Baumarkt ist vom Aussterben bedroht" gelesen. Zeit, wieder ins Bett zu gehen.
Oktober 29th, 2024 at 13:02
Wir lernen von den USA, unserem glorreichen Partner, Erfinder und Bewahrer von freiheitdemokratieundmenschenrechten®.
Oktober 29th, 2024 at 13:09
Mustknow vom Kollegen Mersmann.
Oktober 29th, 2024 at 20:52
@2:
Ich hätt so sehr gewünscht, daß ihr diese Revanche zuteil wird. Aber: Florian Warweg hat nachgefragt.
„Das Auswärtige Amt stellte klar, dass das Video Baerbock bei ihrer Ankunft in Malaysia am 12. Januar 2024 und nicht in China zeige. Das Regierungsflugzeug habe aufgrund unvorhergesehener Umstände auf einem anderen Teil des Flughafens landen müssen, weshalb die Empfangsdelegation einige Meter entfernt gestanden habe.“
Was erklärt, weshalb das Video so rüde und verdächtig abrupt endet. Ein schöner Schwenk über das sonst leere Flugfeld wär zu gut gewesen. Schade.
Hier sieht man Kleid, Gangway und Location im Standfoto von Januar: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/baerbock-asien-china-philippinen-malaysia-singapur-100.html
Oktober 29th, 2024 at 21:20
@10:
Menno, aber schön zu wissen, dass die Geschichte so hohe Wellen erzeugt hat. Es wurde nachgefragt und das AA musste Stellung nehmen.
Oktober 29th, 2024 at 22:27
Danke flatter für diesen aktuellen Tatsachenbericht aus der Ericusspitze. Es war bitter nötig, die derzeitig anerkannte Rolle der Frau in unserer Gesellschaft zu verdeutlichen. Immerhin, so eine Petti hat ja auch etwas wirklich Wichtiges und Richtiges zu sagen.
Selbst in der Politik hat sich diese neue Frauenrolle durchgesetzt. Mit Klugheit, Scharfsinn, Gesetzestreue, Korruptionslosigkeit und wohl formulierter Diplomatie, wird jedes Chaos von der Menschheit ferngehalten. Die Zeiten wo Männer die Frauen diskreditieren konnten, sind endgültig vorbei.
Jetzt nehmen diese Frauen das selber in die Hand. Die mediale Unterstützung ist ihnen dabei sicher.
Oktober 30th, 2024 at 08:10
OT. Ich weiß nicht mehr, wo der Satz vorkam – möglicherweise im Roman 'Stiller' -, aber von Max Frisch habe ich den Rat in Erinnerung, man möge sich die Gefängnisse eines Landes anschauen, wenn man wissen will, wie das Land funktioniert: Foltervorwurf gegen JVA: Ministerium seit einem Jahr informiert
Die Foltervorwürfe gegen die JVA Gablingen gewinnen nun auch politisch an Brisanz: Wie Recherchen des BR zeigen, war Bayerns Justizministerium seit mindestens einem Jahr über die Vorwürfe informiert. Sie wurden in einer Mail detailliert beschrieben. [..]
Die Gefangenen seien in den Keller-Zellen "komplett nackt" eingesperrt, hätten kein Nachthemd und auch keine Unterhose. "Sie haben keine Matratze, kein Kissen und keine Decke zu schlafen. Die Decke und die Matratze liegen vor dem Haftraum, wenn eine Kontrolle durch den Folterausschuss erfolgt, werden diese in den Haftraum verbracht", so die Ärztin weiter. Die Häftlinge in den speziellen Zellen würden auf nacktem Betonboden schlafen.
Je nach Dauer der BgH-Zeit sei es bei den Gefangenen zu Hämatomen gekommen. "Für mich sind diese Verhältnisse menschenunwürdig, nicht einmal Tiere müssen auf nacktem Betonboden schlafen", heißt es in dem Schreiben weiter. Ein Duschen oder Waschen würde nicht stattfinden. Daher komme es je nach Dauer der BgH-Zeit "zu Ekzemen, Exanthemen und v.a. ausgeprägtem Juckreiz mit Kratzexkoriationen". [..]
Ich finde, man sollte mal wieder 'gegen Rechts' demonstrieren gehen. *popcornraushol*
Oktober 30th, 2024 at 08:13
Zum SPEICHEL-Thema passend ein Link zum polemica-blog:
https://polemica-blog.jimdofree.com/2024/10/20/der-knipser-19-special-edition-der-spiegel/
(Leider bin ich zu blöd, hier einen Link einfach im Text zu hinterlegen, sodass ich die komplette Webadresse reinkopiert habe, bitte um Vergebung.)
Oktober 30th, 2024 at 08:20
@13
Man kanns vielleicht auch umgekehrt angehn: Sich ein Land anschauen, um zu wissen (oder wenigstens zu ahnen), wie seine Gefängnisse funktionieren. Ein Schelm, der an Deutschland dabei denkt.
Oktober 30th, 2024 at 16:42
Hier hat mal jemand ausprobiert, was dabei herauskommt, wenn man Whisper unterschiedliche Arten von Rauschen zum Transkribieren gibt: Evaluating OpenAI Whisper's Hallucinations on Different Silences
Beispiel: violettes Rauschen, 120 s Dauer
I know you are doing these things. Besides the routines, you must find another way. Mix things up here. In both of these things, you must find another way. I know you know these things. I hope, I hope, I hope, I hope, I hope, I hope, I hope. I hope we work quickly. I hope we work quickly. I hope we work quickly."
Let me know if there’s anything else you’d like translated or clarified!
Also mich überzeugt das. Bin jetzt gespannt auf weitere Geräuschproben. Vielleicht kann man mit Toilettengeräuschen zündende Bundestagsreden erzeugen (*Ein Christian hebt den Kopf und schaut interessiert zu mir rüber*) oder Spiegelartikel verfassen.
Wer weiß das schon. Jedenfalls freue ich mich auf die Zukunft.
Thank you for watching the current affairs news, goodbye!
Oktober 31st, 2024 at 07:14
Spannende Stimmungsbilder gestern in den griechischen Abendnachrichten: Frank-Walter S. besucht das Flüchlings-KL Malakasa bei Athen, begleitet von einem griechischen Minister und einem guten Dutzend Sicherheitskräfte. Da Frank-Walter weiß, dass man die Lage manchmal besser mit ein wenig Abstand beurteilt, geht er nicht rein, sondern schreitet bloß mit ernster Miene den Lagerzaun (übermannshoch, mit Stacheldraht versehen) von außen ab. Das macht er sehr professionell, auch wenn diesmal nicht wie sonst eine Nationalhymne den Takt vorgibt.
Gleich hinter dem Zaun eine aufgeregte Menge junger Männer, die den hohen Besuch mit "Deutschland"-Rufen begrüßt. Frank-Walter freut sich vermutlich nur innerlich, jedenfalls bleibt er staatsmännisch ernst und schreitet weiter. Die "Deutschland"-Rufe verstummen, stattdessen fordert das Käfigvolk jetzt tatsächlich lautstark: "Ausweis, Ausweis!" Frank-Walter schaut immer noch ernst, aber nun doch auch leicht irritiert aus dem Maßanzug und beschleunigt seine Schritte. Als selbst von der Entourage des griechischen Ministers über den Zaun geworfenene fabrikneue Fußbälle die Lage nicht beruhigen können (Warum eigentlich nicht, jeder weiß doch, dass junge männliche Flüchtlinge nichts mehr lieben als Fußball zu spielen? Waren hier eventuell im Vorfeld islamistische Agitatoren tätig?) verbringen die griechischen Sicherheitskräfte Frank-Walter mit der gebotenen Eile in seine gepanzerte Limousine, welche ihn (immerhin nicht mit quietschenden Reifen, die Würde des Amtes bleibt also gewahrt) aus der potenziellen Gefahrenzone bringt. Auf dem Rückweg nach Athen denkt er möglicherweise schon darüber nach, wie er mit der griechischen Staatspräsidentin über das leidige WKII-Reparationsthema sprechen wird. Sie wird wohl wieder Geld wollen, die nervige alte Frau. Aber Frank-Walter weiß, dass Geld nicht immer alles ist. Gute Worte tun es manchmal auch. Und gute Worte hat er immer dabei.
PS.
Auch ein gewisser Heinrich H. hat einst diverse Lagerzäune abgeschritten, um ganz nah bei den Menschen zu sein. Fußbälle hatte er allerdings nie dabei. Das war auch nicht nötig, denn bei seinen Visiten gab es niemals Tumulte auf der anderen Seite des Zauns. Hat Frank-Walter S. doch etwas falsch gemacht?
Oktober 31st, 2024 at 08:45
17: Guter Kommentar. Die Welt hat zur Kenntnis genommen, wie sich ein deutsches Staatsoberhaupt auf peinliche Weise blamiert. (Andere schminken sich einen roten Punkt auf die Stirn.) Die griechischen Forderungen liegen zwischen 269 und 332 Mrd. Euro.
Oktober 31st, 2024 at 10:19
Sollen sie doch Fußbälle essen oder so. Ich glaube, das wahre Problem Steinmeiers ist das grausame Schicksal des Zu-spät-Geborenen. Soll's ja auch geben.
Oktober 31st, 2024 at 12:25
Oh Mann, jetzt kommt TP in persona eines ihrer Atlantiker ernsthaft mit "Joggen leicht gemacht: So überwinden Sie mentale Blockaden" um die Ecke. Das ist wie die Bioläden im Kiez; die sind am Arsch.
Oktober 31st, 2024 at 13:59
Schöne Trollerei von Warweg. Wir lernen: "Die Bundesregierung gibt die Antworten, die sie gibt."
November 1st, 2024 at 08:52
Mehr aus den griechischen Abendnachrichten: Die “Schleimspur aus Brakelsiek“ (E. Rotziegler in konkret 6/2015) hat sich inzwischen weiter durch Griechenland gezogen. Gestern hat Frank-Walter auch eins der vielen Dörfer, die die deutsche Wehrmacht fast komplett dem Erdboden gleichmachte, mit seiner Anwesenheit belästigt. Er war zwar nicht das erste deutsche Staatsoberhaupt, das die Kinder und Enkel der Opfer der Massaker mit billigen Beileidsbekundungen vollschleimte, jedoch das erste, das es wagte, das in griechischer Sprache zu tun. Und als ob das nicht schon unerträglich genug wäre: Der Mann hat sich tatsächlich nicht entblödet, einer fast hundertjährigen Überlebenden des Massakers von Kandanos (die ihm erzählte, dass sie die hartnäckige Verweigerung von Reparationszahlungen an Griechenland für ungerecht hält), so ziemlich dieselbe Gratis-Sülze à la “Deutschland hält diese Rechtsfrage für völkerrechtlich abgeschlossen, aber wir stehen zu unserer historischen und moralischen Verantwortung“ aufzutischen, die er schon Tags zuvor der griechischen Staatspräsidentin offeriert hatte. Der ihr Ekel übrigens deutlich anzusehen war.
Es kommt nicht oft vor, dass ich meinen armen kleinen Fernseher anschreie. Gestern Abend war es wieder mal soweit.
November 1st, 2024 at 09:39
@keine ahnung: Was uns von den Amörikanern einigermaßen unterscheidet, ist, dass wir meist kein Filmteam in die überfallenen Länder schicken, um die Leiden der deutschen Soldaten vor historisch korrekten Kulissen zu zeigen und damit zu dokumentieren, dass die Wehrmacht es schließlich auch nicht leicht hatte.
Wobei…"Das Boot" hatte schon diesen Touch, wie ich finde, Herr Kaleu.
November 1st, 2024 at 12:27
Stimmt, die Wehrmacht hatte es oft nicht leicht, denn die Bevölkerung der von ihr befreiten Gebiete wusste das Engagement unserer Jungens in Feldgrau kaum je zu schätzen. Besonders undankbar waren die kretanischen Bauern, welche die deutschen Fallschirmjäger nicht etwa mit Blumen, sondern mit frisch geschärften Sicheln empfingen. Was den Oberbefehlshaber der Luftlandetruppe, General Kurt Student, dazu veranlasste, die Zerstörung ihrer Dörfer zu befehlen, sowie die Tötung aller männlichen Dörfler. Es waren dann auch ein paar Frauen und Kinder dabei, aber solche unvermeidlichen Kollateralschäden sollen ja auch heutzutage noch vorkommen.
Das Andenken von Herrn Student wurde übrigens bis Ende der 1990er in der Bundeswehr in hohen Ehren gehalten. Dann fiel einem achtsamen Militärhistoriker auf, dass "Student bis zum bitteren Ende bereit war, ohne jede Einsicht in die Aussichtslosigkeit des Krieges, ohne Verantwortungsbewusstsein und moralisches Ethos, die ihm unterstellten Soldaten auf dem Altar der Ideologie des Endsiegs zu opfern." Die massakrierten kretanischen Männer, Frauen und Kinder hat er wohl versehentlich vergessen, aber derer hat ja nun endlich unser Frank-Walter gedacht. Womit wir die Sache als völkerrechtlich abgeschlossen betrachten können. Augen rechts, und wegtreten!
November 1st, 2024 at 12:38
Ich schlage dem Präsidenten Oradour-sur-Glane als nächstes Reiseziel vor.
Ach nee, da war er ja bereits. Massaker von Oradour – Besuche deutscher Bundespräsidenten
Zum 80. Jahrestag des Massakers am 10. Juni 2024 besuchten der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Oradour-sur-Glane. In seiner Ansprache, die er auf Französisch hielt, drückte Steinmeier seine Beschämung darüber aus, dass die Täter in der Bundesrepublik nicht bestraft wurden. Deutschland habe dadurch eine zweite Schuld auf sich geladen.
Aber: 1983 wurde in der DDR mit Heinz Barth ein beteiligter SS-Offizier unter anderem wegen des Massakers zu lebenslanger Haft verurteilt.
Dieser verdammte Unrechtsstaat!!1!
Es geht weiter: Le Vieux Fusil (1975, „Das alte Gewehr“ oder „Abschied in der Nacht“) ist ein französisch-deutscher Spielfilm von Robert Enrico mit Philippe Noiret und Romy Schneider basierend auf dem Massaker von Oradour. Für westdeutsche Kinos wurden Alternativ-Szenen gedreht, die besonders menschenverachtende Dialoge der Deutschen im französischen Original milderten und relativierten. Besonders brutale Szenen wurden entfernt. In der DDR kam der Film unzensiert in die Kinos.
Wir sind eben sensibler als die Barbaren in der SBZ. Da kann man nix machen.
Irgendwie sind wir aber trotzdem Spezialisten in der Durchführung von Massakern. Komisch eigentlich.
November 1st, 2024 at 12:39
keine ahnung: Der arme kleine Fernseher, als Boote ekelhafter Nachrichten, musst sich anschreien lassen. Fernseher und Zuschauer haben mein Mitgefühl. Könnte mir vorstellen, dass man sich dann auch wünscht, dass die Toten wieder zu Lebenden werden, damit diese solchen Völkerrechtsverdrehern mal das Völkerrecht erklären. Die derzeit Lebenden schaffen es ja nicht.
Mir fällt dazu noch Heiner Müller ein: "… Auschwitz ist das Modell dieses Jahrhunderts und seines Prinzips der Selektion. Alle können nicht überleben, also wird selektiert."
November 1st, 2024 at 19:32
@keine ahnung #24: Noch einer zu Kreta: The Weixler Report: A documented German war crime at the Nuremberg Trials, 11 November 1945
Triggerwarnung.
Und Schilder aufstellen konnten wir schon immer gut: Foto
November 2nd, 2024 at 09:13
Das konnten wir, sogar in der SBZ, in der ich bis zu meinem 22. Lebensjahr vom Kindergarten bis zur Volksarmee gnadenlos bestialisiert wurde. Die Uniform, die der junge Soldat auf dem Foto anhat, sieht sogar ziemlich genauso aus wie die, welche ich 1986-1988 tragen musste. Schilder, die Zerstörung ganzer Dörfer priesen, haben wir allerdings nicht aufgestellt. Aber vielleicht hab ich das auch bloß vergessen, ich schau besser gleich noch mal auf der Website der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur nach.
November 2nd, 2024 at 09:17
PS.
Ganz im Ernst hier noch eine Filmempfehlung: https://www.tobalkoni.gr
November 2nd, 2024 at 09:25
Danke.
2014: During an official visit in Ligiades on behalf of the Federal Republic of Germany, President Joachim Gauck pleads for forgiveness for the first time after the end of WWII.
Das kann ja nicht einmal ich 'vergeben', obwohl meine unmittelbaren Ahnen nichts damit zu tun hatten. Diese Pfaffen haben doch alle einen an der Schüssel.
Dass die Griechen die ersten Touristen aus D-land nicht sofort erschlagen haben, grenzt ja schon an ein Wunder.
November 2nd, 2024 at 12:02
Dazu eine kleine Anekdote: Ich hab Ende der 1990er einen hohen griechischen Marineoffizier a.D. kennengelernt, auf seiner Geburtstagsfeier in Athen. Er war gleich zu Anfang der deutschen Invasion im Frühjahr 1941 gefangengenommen worden und hat dann einige Zeit in einem deutschen KZ verbracht, in Dachau, wenn ich mich richtig erinnere.
Als ich ihm erzählte, dass ich aus Deutschland komme, war er zunächst, vorsichtig ausgedrückt, reichlich reserviert. Als ich ihm dann erzählte, dass ich in der DDR aufgewachsen bin, war er plötzlich wie ausgewechselt, nannte mich einen Prachtjungen und forderte die gesamte Geburtstagsgesellschaft auf, mit ihm auf mein Wohl anzustoßen.
PS. Der alte Herr war alles andere als ein Kommunist.