Als wir mit der Podcast-Reihe "Keine Ahnung" anfingen, dachten wir zunächst an ziemlich eingegrenzte Themen, zu denen wir mehr oder weniger wussten, gern eben auch so gut wie nichts, um einmal auszuloten, was es braucht, um sich als Ahnungsloser auszuzeichnen. In wenigen Fällen war es dann auch so, dass wir dem so weit gerecht wurden und die Sendung quasi rund werden konnte. Meist kam es anders und wir haben nur ein paar Brocken zusammengetragen, etwa zu "Freiheit" "Wahrheit" oder "Realität".
Von allen Themen, an denen wir uns bislang verhoben haben, ist das Thema "Bildung" definitiv dasjenige, dem man auch mit beliebiger Überlänge nicht annähernd Herr wird. Viele Jahre habe ich mich daher dagegen gewehrt, aber zuletzt wurde der Übermut größer und endlich hat Keine Ahnung einmal in unübertrefflicher Deutlichkeit bewiesen, dass wir uns gern und heillos vergaloppieren, kurzum: Wir haben die Versiegelung der Oberfläche nur ein klein wenig angekratzt.
Von der Wissenschaft zur Kunst
Nun könnte man selbstkritisch zur Kenntnis nehmen, dass die Wahl derart weitreichender Themen zwangsläufig zu willkürlichen Ausschnitten und Schwerpunkten führt. Es mag deswegen sogar zu einer stark anekdotischen Betrachtung kommen – einer der ärgsten Feindinnen der Wissenschaft. Wie konnten wir das nur zulassen?
Aber halt, wartet, ihr macht einen Fehler. Lasst mich erklären! Der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit im Hause Keine Ahnung gilt ausschließlich für das Denken der Sprecher; keineswegs für deren Beiträge. Fresst das!
Vielleicht aber, was durchaus mehr als bloß ein Trost sein dürfte und worin eine gar nicht so weit hergeholte Wahrheit liegt, haben wir ja eine neue Kunstform erschaffen: das radikal fragmentierte Mäandern. Aber ist das wiederum nicht ein ganz billiger rhetorischer Trick? Keine Ahnung.
Zur großen Show Bitte hier entlang!
Viel Spaß!
Oktober 19th, 2024 at 22:16
Ja, Bildung "ist ein weites Feld" (um mich mal eines Zitats aus Fontanes "Effi Briest" zu bedienen).
Auch ja, Beamtenturm gehört m.M.n. abgeschafft. Obwohl ich nicht der Meinung bin, dass alle Beamten/Beamtinnen gleich schlechte LehrerInnen sein müssen.
Aber gut, dass ich mich nicht habe verbeamten lassen, sonst hätte ich mir hier vielleicht noch was anhören müssen (?).
Ich finde, Bildung bleibt zu theoretisch, es fehlen praktische, praktikable Bezüge (In der DDR gab es das Fach Produktionsarbeit). Habt ihr ja auch erkannt. Ich war ja die letzten 30 Jahre meines Lehrerdaseins (übrigens Diplomlehrerin) im zweiten Bildungsweg unterwegs und mir ist aufgefallen, dass es den KollegiatInnen schwergefallen ist, Zusammenhänge herzustellen und das Denken ist schwergefallen.
In Thüringen sind die Lehrpläne insoweit umgestellt worden, dass sie den Schwerpunkt auf Kompetenzen gelegt haben. Zu kurz kamen dabei Inhalte.
Die strikte Einteilung Grund-, Haupt-, Realschule (in Thüringen auch Gemeinschaftsschule) und Gymnasium ist kontraproduktiv. Zumal Hauptschüler inzwischen kaum eine Perspektive haben.
Und Ideologie gab's in meiner Schulzeit schon zu viel. Ich dachte, das gäbe es im freien Westen nicht (naiv, ich weiß).
Übrigens habe ich den Dreisatz als solchen unter dem Begriff nicht gelernt, aber ich beherrsche ihn, denke ich.
Woran es mangelt ist intrinsisches Lernen. Mir scheint, es wird zu wenig Wert darauf gelegt, auf die Interessen und den Wunsch nach Lernen der SchülerInnen. Es wird alles irgendwie übergestülpt. Das führt zum auswendig Lernen, was dann bei Kontrollen wieder aus gekotzt und vergessen wird.
Da macht es sich der eine oder andere Lehrer zu einfach, weil es auch einfacher zu bewerten ist.
Ja, der Umfang der Inhalte müsste gekürzt werden.
Aber trotzdem müssten die Schüler gefordert werden.
Ich kann mich noch gut an meine ersten Schulstunde erinnern, von der ich bitter enttäuscht war, weil wir nur eine Zuckertüte malen sollten. Und ich hatte nichts gelernt.
Was auch nicht mehr gut gelingt, ist die Zusammenarbeit der Schüler und Schülerinnen. Mobbing ist da keine Eintagsfliege. Dazu kommen noch nicht wenige verhaltensauffällige Schüler.
Ich denke, viel zu viele Schüler gehen nur ungern zur Schule.
P.S. Ein bisschen Lehrerbashing war schon auch zu spüren.
Oktober 19th, 2024 at 22:51
Zusatz: Allgemeinbildung kommt auch zu kurz, war in der DDR meines Erachtens besser.
Und jetzt noch ein gewagter Vorschlag: Notengebung abschaffen.
Als ich das in einer Klasse mal diskutiert habe, kam die Antwort: Dann würden die Schüler ja gar nichts mehr machen. Toll.
Ich weiß nicht, wer's gesagt hat, aber
"Für das Leben lernen wir" sollte doch noch immer das Motto sein, oder?
Das mündet aber im Moment darin, dass geübt wird, wie man einen Überweisungsvordruck für die Bank ausfüllen muss oder " Wie gründe ich eine Ich-AG?".
Oktober 20th, 2024 at 07:06
Der Spruch mit dem Leben und der Schule ist von Seneca und war (glaub ich) der erste, den uns unsere Lateinlehrerin beigebracht hat, in der 9. Klasse einer Erweiterten Oberschule (altsprachlicher Zweig) in Rostock in den frühen 1980ern. Wir haben damals tatsächlich nicht nur Lenin-Zitate gesungen und beim Fahnenappell strammgestanden. Tolle Schule, gute Lehrer, ich hab da ne Menge gelernt. Unschön lediglich, dass auch mal ein gewisser Joachim Gauck dieselbe Schule besucht hat. Ich hoffe sehr, dass keiner auf die Idee kommt, die Schule nach ihm zu benennen, wenn er das Zeitliche gesegnet haben wird.
Oktober 20th, 2024 at 10:02
Gerade einmal 21 von 100 Arbeiterkindern gehen an die Universität. Bei Kindern aus Akademikerfamilien sind es 74 von 100.
Die Ruhr-Uni Bochum bekam bei ihrer Gründung im Zeitgeist der 68er den Ruf der Arbeiteruni. Mit 16 Prozent war der Anteil von Arbeiterkindern damals überdurchschnittlich.
Bildung ist nach wie vor ein Privileg und für den Kapitalismus eine Bedrohung.
Oktober 20th, 2024 at 12:01
@Frau Lehmann: Danke für die ausführliche Kritik. Ich will alle Beamten an die Wand stellen, weil sie durch die Verbeamtung zu Entitäten mit negativen Schiwngungen werden :-P
Nee, ist ja klar: Jemand ist ja nicht schlecht, weil er Beamter ist, aber es ist schlecht, Lehrer zu verbeamten. Macht keinen Sinn. Lähmt das ganze System und hält alle diejenigen fern, die nicht lebenslänglich haben wollen.
Oktober 20th, 2024 at 16:22
Hab ich schon so verstanden.
Vielleicht auch die ganz profanen Verbesserungen nicht vergessen: kleinere Klassen z.B.
Wenn du vor einer Klasse mit 32 Schülern stehst in einem Raum, der genau diese 32 Plätze hergibt, kannst du Gruppenarbeit vergessen, es sei denn, du planst genug Zeit ein, um den Raum um- und wieder zurück zu räumen (bei 45 Minuten bleibt für Unterricht nicht mehr viel übrig.).
Und bis du alle Schüler kennenlernst, hast du schon 3 Lernerfolgskontrollen schreiben lassen müssen. Wie soll da individuelle Unterstützung gehen?
Und Lehrerstunden runter, wäre noch so ein Vorschlag.
Mitnichten geht Unterricht nur bis Mittag.
Dass sich Schulen rechnen müssten, ist auch so ein Dilemma.
Schulen werden geschlossen, weil sie zu klein sind, denn die notwendigen Lehrerstunden sind abhängig von den Schülerzahlen, nicht davon, wie viele Stunden es braucht, um alle Pflichtstunden und Fächer anbieten zu können.
So ist das eben mit Theorie und Praxis und der Wirtschaft, die über allem steht.
Oktober 20th, 2024 at 16:30
Am Anfang wäre die Vedoppelung des Personals, nach meiner groben Kalkulation.
Oktober 20th, 2024 at 17:43
Ja.
Am Ende hab ich an drei Schulen gleichzeitig gearbeitet: Realschule, Berufsschule und Kolleg. Sowas geht auch überhaupt nicht.
Oktober 20th, 2024 at 19:00
Ich finde auch, dass bei "unserer" Bildung von Chancengleichheit keine Rede sein kann und Ollo hat es gleich am Anfang, ausgesprochen: "Wir gehören nicht zur Klasse die gebildet sein soll …". Das sich dieser Umstand ändern könnte, sehe ich in unserem Wirtschaftssystem nicht.
Ich möchte drei Aspekte ansprechen, die mir spontan eingefallen sind. Diese sind zwar historischer Schnee von gestern, könnten aber – den Westen betreffend – zur Gesamtbetrachtung der Entwicklung beitragen:
Zum einen der "Sputnikschock", welcher in den 60er Jahren dann auch in der BRD, durch die Debatte der "Bildungskatastrophe", zu Reformen geführt hat, die weit bis in die 70er Jahre hinein reichten. Bedingt durch die Reformen wurde auch Kindern aus ärmeren Schichten z.B. der Besuch von Aufbaugymnasien ermöglicht. Vielleicht erklärt dies auch die angesprochene Tatsache, dass das Lehrmaterial für Mathe in den 70er Jahren wesentlich besser war.
Der zweite Aspekt (ideologisch) ist der Einfluss von Religion im Schulunterricht. Zu meiner Schulzeit waren die Religionsstunden Pflicht. Eine Befreiung vom Unterricht war nur mit schriftlicher Erklärung der Eltern möglich und zog kleine Repressalien nach sich. Viele Schulen und auch Kindergärten (heute Kita genannt) waren kirchliche Einrichtungen bzw. einer kirchlichen Institution angeschlossen und wurden entsprechend geführt. Ich glaube in Bayern ist das immer noch so.
Der dritte Aspekt (ideologisch) ist das Lehrpersonal nach dem 2. Weltkrieg. Die Schulen waren durchdrungen von Lehrpersonal aus der Nazizeit bzw. dieses war durch die Eltern/Großeltern von dieser Zeit geprägt. Den verlorenen Krieg, konnten sie nicht überwinden und der Hass auf den "Russen" war im Geschichtsunterricht präsent. Natürlich betraf das auch die DDR, die ja vom "Russen" mit seinem bösen Kommunismus besetzt wurde.
Jedenfalls werde ich mich jetzt mit den Kommaregeln beschäftigen. Ob es dadurch besser wird, mit meinen Kommas, kann ich aber nicht versprechen. Ich versuche es ;-)
Oktober 20th, 2024 at 19:38
@Nanny:
In Thüringen ist Religion auch Pflichtfach (warum auch immer). Wer daran nicht teilnehmen will, muss als Ersatz am Ethikunterricht teilnehmen.
Zu deinem dritten Aspekt:
Ich denke, dass der Hass auf Russland nach dem 2. WK in Westdeutschland sicher eine Rolle gespielt hat, aber später wohl nicht mehr so präsent war. In der DDR war das aber nicht so ausgeprägt. Die damaligen Neulehrer wurden politisch überprüft. Mein Großvater durfte z.B. nicht als Lehrer arbeiten, weil er Mitglied der NSDAP war. Auch später gab es mehrheitlich keinen ausgeprägten Hass auf Russland. Die UdSSR galt ja als Bruderland und Russisch wurde als 1. Fremdsprache eingeführt. Der Widerwille gegen das Erlernen der Sprache nahm erst wieder Fahrt zum Ende der DDR auf. Der Kommunismus galt nicht als Feind, sondern war das Ziel. Hinterfragt wurde das mehrheitlich nicht, jedenfalls nicht lautstark als politisches Statement.
Wir hatten als Schüler fast alle einen sowjetischen Brieffreund oder eine Freundin (5., 6. Klasse).
In allem anderen stimme ich dir zu.
Oktober 20th, 2024 at 20:18
@Frau Lehmann:
Beim 3. Aspekt meinte ich wie bei 1. und 2. explizit den Westen. Das es in der DDR anders lief ist mir schon klar. Sicher hast du recht ,wenn das Lehrpersonal im Westen später nicht mehr so von der Nazizeit geprägt war. Aber sie haben Einfluss auf die damaligen Schüler genommen und der war nicht gering. Diese Schüler wurden ja mit diesem vermittelten "Wissenstand" in die Gesellschaft entlassen. Somit wurden die gelehrten Vorurteile weiter getragen und prägten die Gesellschaft. Das hat doch keiner mehr kritisch hinterfragt.
Was du von den sowjetischen Brieffreunden bzw. Freundinnen schreibst, kenne ich aus meiner Verwandtschaft. Das war schon sowas wie Völkerverständigung. Ist ja lange her aber mich hat das ein bisschen fasziniert. Ich war überhaupt davon beeindruckt, dass meine Cousinen und Cousins die russische Sprache sprechen, schreiben und lesen konnten. Sowas beeindruckt mich heute noch. Ich beneide dich ;-)
Heute habe ich leider keinen Kontakt mehr zu meiner Verwandtschaft. Der Mauerfall ist schuld.
Gestatte mir eine kleine Gehässigkeit: In einem Land wo Bodo Regierungschef ist, da ist Religion als Pflichtfach auch nicht ausgeschlossen.
Oktober 20th, 2024 at 20:25
Zu Bodo Ramelow: Da hast du Recht. Soviel mir bekannt ist, hatte er ja auch eine Audienz beim Papst.
Aber er war es nicht, der Religion zum Pflichtfach in Thüringen gemacht hat. Wurde gleich nach der "Vereinigung" so bestimmt und nie rückgängig gemacht.
Und ich beneide alle, die die französische Sprache beherrschen. Sie klingt so schön. Als wir in Familie mal Urlaub in Frankreich gemacht haben, hat mir eine Kollegin ein kleines selbst erstelltes Wörterbuch mitgegeben. Hat mir sehr geholfen und in Tunesien bin ich damit nicht gleich als Deutsche erkannt worden.
Und leider beherrsche ich die englische nicht gut genug.
Oktober 21st, 2024 at 09:50
Am vergangenen Samstag gab es wieder einmal (und auch viele Male davor) eine über dreistündige Schlagersendung in der ARD.
Ich erlebe diese Form von primitiver Unterhaltung mit immer denselben Interpreten unter der Leitung des dilletierenden, dauergrinsenden Moderators Silbereisen als intellektuelle Zumutung. Es scheint den Machern derartiger Sendungen sogar eine klammheimliche Freude zu bereiten, auf Kosten der Gebührenzahlenden das erste Programm schon fast inflationär mit diesem Schund zu fluten. Die auf bildungsferne Konsumenten ausgerichteten und ausgewählten Songtexte sind derart banal, schlicht und trivial, dass einem die Ohren bluten.
Es reicht auch nicht, dem interessierten Vergnügungspöbel in großen Zeitabständen so ca. max. 90 Minuten dieses Schwachsinns meinetwegen sogar in der Primetime zu servieren. (Wg. Pluralität und so.)Nein. Da werden gleich 195 Minuten in den Äther verströmt, dass einem die Festplatte unter der Fontanelle durchschmort.
Dazu das ekelhafte gegenseitige Vollgeschleime zwischen den Interpreten und dem Moderator.
Bei den Darbietungen erschreckt mich am meisten, dass die Kamera oft Teile des Publikums einfängt, die enthusiastisch auch noch die mir völlig unbekannten Liedtexte mitsingen. Hier scheinen die von Amtskirche und Staat Enttäuschten ihren Religionsersatz gefunden zu haben. Diese vorsätzliche, sanfte Verblödung der Rezipienten ist mMn integraler Bestandteil einer Entlastungsideologie, die ínsbesondere in Krisenzeiten Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, die Spannungen des Lebens auszuhalten in eine realitätsferne Scheinwelt zu entführen um sie gegen den emanzipatorischen, rationalen Umgang mit ihren Alltagsproblemen immun zu machen. Dieses Sendungsformat ist eine kalkulierte Großoffensive zur Entpolitisierung der Gesellschaft, perfektioniert durch das Trash-TV der privaten Sender.
Evtl. lassen sich die Programmgestalter ja mal wieder zu der Erklärung verleiten, dass es Aufgabe des ÖR ist, Massengeschmack zu bedienen. Na denn:
Der Schriftstellerin Gabriele Wohmann wird das Zitat zugeschrieben: "An den Vergnügungen einer Gesellschaft erkennt man ihr Elend."
Bildung? Wenn die Sonne der Kultur am Horizont versinkt, werfen auch Zwerge lange Schatten.
Oktober 21st, 2024 at 10:16
Für die gehobene Klientel mit Fortbildungsambitionen gibts dann ebenso lang dauernde spannungsgeladene Quizshows mit Prominenten und künstlerisch wertvollen Musikeinlagen. Guck halt das. Für jeden Anspruch ist was im Programm.
GDARFC
Oktober 21st, 2024 at 11:30
OldFart: Ich sehe mir das nur gelegentlich an, um mir ein Bild von dieser Gesellschaft zu machen. Quizshows sind für mich uninteressant, weil es einerseits so absurde Fragen wie "Wer 1982 dem Papst bei einer Audienz Birkenstocksandalen geschenkt?" und auch solche wie "An welchem Fluss liegt Köln?" gestellt werden. Das pendelt zwischen Grundschulwissen und Fachidiotenkenntnissen.
Bei Jauch ist alles dabei. Lohnt sich nicht und hat mit Bildung nichts zu tun.
Oktober 21st, 2024 at 11:56
Antisemitische ("Silbereisen") Hassrede!!elf Die Folklore beim Schaum finde ich relevanter. "Wie russische Spione Deutschland bedrohen", das ist so weit nicht mehr von Goebbels entfernt. Dann wird erklärt, was ein Biden so alles geschafft hat (der selbst gar nichts entschieden hat) und wie Israel punktgenau die Terror-"Finanzstruktur" in dicht besiedelten Städten bobmardiert. Hunderttausend tote Terroristen, welche Präzsion!
Oktober 21st, 2024 at 12:00
Und die Heulbojen bei mtv und viva waren keinen Deut besser. Wozu der eine schunkeln möchte, dem anderen die Farbe aus dem Gesicht entschwinden lässt.
Oktober 21st, 2024 at 14:32
Was bei der Thematik eigentlich immer zu kurz kommt ist die Frage was mit Bildung gemeint ist?
Ich sehe hier viele, die Bildung von einer Oberschule und dem Besuche einer Universität abhängig machen. Ich habe beides nicht als Schüler besucht. So wie es auch die Mehrheit der Menschen nicht tut. Es wird sich also meist nur über ca. 1/3 Menschen bei dem Thema Gedanken gemacht. Oder um in der Sprache des "Altautonomen" zu bleiben was ist Bildung für Arbeiterkinder? Geht es wirklich nur um den Aufstieg im Arbeitsprozess und einen Hochschulabschluss?
Ich kann mich an Erzählungen erinnern, wie in den frühen Jahren des Arbeiterkampfes Bildung in Form Arbeiterbibliotheken und Arbeitskreisen sich ausgetauscht wurde. Heute sitzen in allen Lebens- und Kulturrelevanten Organisationen überall geschwätzige Abiturienten (wenn man jung ist) oder Akademiker. Und gleichzeitig wird mit einer kommerzialisierten Form der Unterhaltung, die Zeit und Aufnahmefähigkeit dieser Schicht geraubt. Es ist kein Wunder das immer mehr Nichtakademiker sich nicht mehr vertreten fühlen. Es fehlt Bildungsmöglichkeiten, Kultur und Mitsprache.
Und das wird auch auch nicht ändern durch neue Pädagogenträume. Die Hauptschule wird auch ohne Noten nicht besser. Die Frage für diese Menschen ist immer noch: "wofür brauche ich Bildung"?
und so unverständlich es für die meisten Akademiker klingt, der gesellschaftliche Aufstieg reizt die wenigsten und die Lust am Wissen ist auch nicht jedem in die Wiege gelegt worden. Aber auch kaum jemand hat Interesse daran "die Welt zu verändern", was aber für die meisten so eine Art Dogma bei vielen Themen zu sein scheint. Daher ist die Kommunikation und Wissensvermittlung mittlerweile komplett in der Hand der "Bildungsbürger" die sich ihre Deutungshoheit auch immer mehr erzwingen. Dabei ist Bildung eher hinderlich und wird immer mehr nur die Aufgabe der Ausbildung haben.
Oktober 21st, 2024 at 15:11
Mutant77: Teilweise stimme ich Dir zu. Das Bildungsversprechen lautet: Je höher der Schulabschluss, desto wahrscheinlicher der Zugang zu den Konsummöglichkeiten.
Oktober 21st, 2024 at 15:20
@Mutant77: Im Großen und Ganzen haben wir das angesprochen. Die organisierte Bildung beginnt in der Grundschule, zu der wir ja einiges gesagt haben, einschließlich des Hinweises auf die erwünschte Soziale Selektiion. Mir ist egal, was Bildung "ist" – sie ist nämlich keine Entität, sondern ein Konstrukt im Rahmen einer sozialen Wirklichkeit. Es gibt übrgigens sogar vergleichsweise gute Hauptschulen. Okay, nicht in Großstädten, und auch deren Qualität degeneriert tendenziell mit dem System.
Deshalb bin ich ja auch der Ansicht, dass vor allem Basiskompetenzen vermittelt werden müssem und die Bildungsheinis mit ihren Ideologien kacken gehen sollen.