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Als wir mit der Podcast-Reihe "Keine Ahnung" anfingen, dachten wir zunächst an ziemlich eingegrenzte Themen, zu denen wir mehr oder weniger wussten, gern eben auch so gut wie nichts, um einmal auszuloten, was es braucht, um sich als Ahnungsloser auszuzeichnen. In wenigen Fällen war es dann auch so, dass wir dem so weit gerecht wurden und die Sendung quasi rund werden konnte. Meist kam es anders und wir haben nur ein paar Brocken zusammengetragen, etwa zu "Freiheit" "Wahrheit" oder "Realität".

Von allen Themen, an denen wir uns bislang verhoben haben, ist das Thema "Bildung" definitiv dasjenige, dem man auch mit beliebiger Überlänge nicht annähernd Herr wird. Viele Jahre habe ich mich daher dagegen gewehrt, aber zuletzt wurde der Übermut größer und endlich hat Keine Ahnung einmal in unübertrefflicher Deutlichkeit bewiesen, dass wir uns gern und heillos vergaloppieren, kurzum: Wir haben die Versiegelung der Oberfläche nur ein klein wenig angekratzt.

Von der Wissenschaft zur Kunst

Nun könnte man selbstkritisch zur Kenntnis nehmen, dass die Wahl derart weitreichender Themen zwangsläufig zu willkürlichen Ausschnitten und Schwerpunkten führt. Es mag deswegen sogar zu einer stark anekdotischen Betrachtung kommen – einer der ärgsten Feindinnen der Wissenschaft. Wie konnten wir das nur zulassen?

Aber halt, wartet, ihr macht einen Fehler. Lasst mich erklären! Der Anspruch auf Wissenschaftlichkeit im Hause Keine Ahnung gilt ausschließlich für das Denken der Sprecher; keineswegs für deren Beiträge. Fresst das!

Vielleicht aber, was durchaus mehr als bloß ein Trost sein dürfte und worin eine gar nicht so weit hergeholte Wahrheit liegt, haben wir ja eine neue Kunstform erschaffen: das radikal fragmentierte Mäandern. Aber ist das wiederum nicht ein ganz billiger rhetorischer Trick? Keine Ahnung.

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Viel Spaß!