Ich hatte lange Zeit hier eine bewegte Diskussion mit vor allem einem Kommentator über die Frage, wie man es wohl mit einem Staatssozialismus hielte. Aus aktuellem Anlass (Anmerkungen in den Kommentaren) greife ich das noch einmal auf.
Vorab: Staatssozialismus, zumal der Leninscher Prägung, ist ein komischer Kapitalismus. Es gibt vor allem eine Geldwirtschaft und Lohnarbeit. Den Mehrwert, den die Arbeiter erwirtschaften, verwaltet der Staat, der auch plant und beschließt, was wie wo produziert wird.
Lenins Kapitalismus
Der Unterschied zum 'normalen' Kapitalismus besteht also darin, dass der Staat anstelle der Eigentümer entscheidet und über alle Mittel verfügt. Die Lohnabhängigen bleiben von der Gnade Dritter abhängig, und obwohl sie offiziell – als Staatsbürger – eigentlich Eigentümer sind, bleiben sie entmündigt.
Wirklich demokratische Gegenmodelle müssen also davon abweichen, indem endlich die Arbeiter selbstbestimmt produzieren und planen. Niemand vertritt sie, sie bestimmen mithin, was wie und wo produziert wird. Komplexer wird das Ganze dadurch, dass nicht beliebige Ressourcen überall vorhanden sind, die Arbeiter sich also regional und überregional solidarisch koordinieren müssen.
Damit sind zwar weiterhin politische Instanzen an den Prozessen beteiligt, aber durch imperative Mandate und direkte Beteiligung an überregionalen Entscheidungen (z.B. per Internet) kann leicht verhindert werden, dass die Koordination wieder zu einer Machtballung führt. So viel in extremer Kürze zu Modellen, welche die Aneignung des Mehrwerts durch Staat oder Eigentümer verhindern.
Der andere Weg
So etwas kann man nicht aus dem Boden stampfen; es muss sich entwickeln. Ich persönlich halte es für ausgeschlossen, dass solche Selbstbestimmung sich innerhalb eines kapitalistischen Systems entwickeln kann. Sobald derartige Modelle erfolgreich wären, würden sie durch die Konkurrenz der Eigentümer zunichte gemacht werden.
Die Gefahr, aus welcher Not auch immer, in einer nicht mehr zu beherrschenden Krise des Kapitalismus eine staatssozialistische Lösung zu wählen, ist mehr als real. Diese ist die Regel etwa in Kriegs- oder Nachkriegsphasen, in denen der Staat über die Verteilung er lebensnotwendigen Ressourcen entscheidet und nach einer Phase der Stabilisierung die künftige Struktur festlegt. Das ist oft ein Reset des Kapitalismus, einschließlich der Beibehaltung privaten Grund- und sonstigen Eigentums.
Die Frage, die sich mir stellt, ist die – denn das wäre das Maximum an Einigkeit dessen, was sich 'links' bislang entwickelt hat – ob es denkbar wäre, über einen Staatssozialismus in die Gegenrichtung zu wandern: Enteignung von Grund- und Privateigentum* sowie die Einrichtung ökonomischer und politischer Entscheidungsstrukturen unter Maßgabe allgemeiner Selbstbestimmung. Ohne Herren oder Sklaven.
*Für Spezialexperten: "Privateigentum" meint das Eigentum an Produktionsmitteln wie Fabriken, nicht das selbst bewohnte Reihenhaus oder die Zahnbürste.
September 23rd, 2024 at 18:40
Die Bahn, dieser verdammte Kommunistenkonzern.
September 23rd, 2024 at 21:46
Hier hat jemand die Probleme mit dem Geldsystem (Geld "schöpfen", verteilen und mit Zinsen zurück zahlen und Geld als Ware) nochmal benannt:
Link entfernt; rtfm. ein 2:40 std.-Video gucke ich mir schon nicht an, wenn es nach etwas Zielführendem klingt. säzzer
"Wir" sind hier gelandet durch irgend eine Art "Kulturelle Evolution".
Es mündet dann in eine Utopie, wonach alle Beteiligten sich auf vernünftige Lebensmaxime einigen und diese in einer "entropiearmen" Infrastruktur umsetzen.
Da finde ich das Szenario von Andreas Eschbach, das er in "Freiheitsgeld" entwirft, schon etwas abgeklärter und näher an der Realität.
Wenn es stimmt, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt, kann mit unseren kaputten Hirnen einfach kein Ausweg aus der evolutionären Sackgasse gefunden werden. Dazu müsste man eine Soziologen-KI auf unseren Nachwuchs loslassen, damit der befähigt wird, es besser zu machen als wir…
September 23rd, 2024 at 21:55
@Zoni: Wie wäre es mit: keine Äquivalenzen? Zumindest wurde das hier über Jahre ein bisschen herausgearbeitet.
September 23rd, 2024 at 22:10
Nur Kapitalismus braucht Geld, und auch vermeintliche Tauschmittel® diskutiere ich nicht. Das ist Steinzeitökonomie.
September 24th, 2024 at 01:25
Für mich ist es denkbar über einen Staatssozialismus in die Gegenrichtung zu wandern. Allerdings müssten die Voraussetzungen dafür gegeben sein. Es wäre nur möglich wenn, der derzeitige Hegemon "besiegt" wird, also nicht mehr seine globale kapitalistische Macht auf andere Staaten ausüben kann.
Für den Staatssozialismus als solches muss gelten, alles was zur Macht des Kapitals gehört darf keine Gültigkeit mehr haben – Geldwirtschaft, Produktionsmittel, Eigentum usw. – . Die kapitalistischen Denkmuster müssten von allen Menschen ganz abgelegt bzw. abgelehnt werden. Nötige Organisationen innerhalb dieser Staatsform dienen nur dem Allgemeinwohl und verfügen über keine Mittel zur Machtausübung, in welcher Form auch immer.
Ein Staatssozialismus wie er in der Vergangenheit schon in einigen Ländern vorhanden war, wäre keine geeignete Lösung. Dazu muss aber auch erwähnt werden, dass diese "Varianten" zum Staatssozialismus nicht als eine Übergangslösung dienen konnten, weil die Macht des Kapitals im globalen Maßstab diese Staatsformen mit aller Macht bekämpft hat. Daher war bzw. ist (siehe China) die Entwicklung der Staaten gehemmt oder sogar unmöglich eine eigene bessere und menschenfreundliche Entwicklung zu voranzutreiben. Vielleicht wäre einiges anders gelaufen.
Das ablehnen kapitalistischer Denkmuster, wird wohl die größte Herausforderung sein. Ich denke, die Menschen werden dazu erst in der Lage sein (ohne eine Art der "Umerziehung"), wenn alle bei "Null" wieder anfangen müssen. Also nach einem Zusammenbruch der kapitalistischen Machtverhältnisse und somit durch Nichtvorhandensein der gewohnten Lebensumgebung etc..
Unter kapitalistischen Bedingungen halte ich eine Transformation für ausgeschlossen. Jede noch so kleine Bewegung oder Emanzipation wird durch die vorhandenen Machtstrukturen zerstört oder in eine Richtung gelenkt, die letztendlich wieder die Machtstrukturen stärkt, die Menschen weiter ins Elend und unter die Knute der Herrschaft treibt. Keine Aussicht auf menschenfreundliche Veränderungen, die von Bestand sind.
Der Staatssozialismus wäre dann eine Übergangslösung und am Ende kann ggf. ein Reststaat übrig bleiben. Die Menschen entscheiden, wann sie was, wollen und brauchen. Es ist ein sehr langer aber erstrebenswerter Weg.
PS: Hoffentlich habe ich nicht zu viel wiederholt. Wurde ja schon so viel geschrieben und diskutiert. Tja, viel Text ist es auch wieder, sorry!
September 24th, 2024 at 01:38
Ich habe gestern im lokalen DKP-Büro ein Büchlein zum Thema entdeckt. Einerseits ist es außerordentlich peinlich, andererseits ist es ziemlich verlockend, es mal zu sezieren. Aber nicht mehr heute.
September 24th, 2024 at 10:20
@Nanny: Deine Denkmuster sind die eines/einer 'besseren' Staatsmannes/Staatsfrau. Du willst Institutionen und Organisationen auf nationaler Ebene schaffen bzw. erhalten. Nur, dass Margot dann das Bildungsministerium übernimmt.
Ich würde meinen, dann kannst du auch 'hier' bleiben, denn du änderst genau nichts. Und der Vorteil 'hier' – gegenüber der ddr – ist der, dass nicht ständig nach Devisen gegiert werden muss.
Ich sach' dir mal was: Wenn morgen die Stadt Berlin in einem Erdloch versinkt, dann juckt mich das nicht die Bohne, denn ich wohne nicht dort und kenne dort auch niemanden. Warum zum Fick sollte mich also darüber hinaus interessieren, was 80 Millionen Leute machen?
Du denkst zu groß und fällst dadurch in die Grube.
@tux.: Für die dkp gilt das Gleiche. Die Zeit kannst du dir sparen.
Staatssozialismus ist halt Staatssozialismus – Da könnt ihr nix machen. Man braucht (auch) dort Polizei, Armee und Geheimdienste, die andere Aktivitäten unterbinden, will man nicht 'die Zügel aus der Hand geben'. Das wäre mir zu anstrengend.
Das bedeutet nicht, dass ich schlauer wäre. Ich erwarte aber kein anderes Verhalten von Menschen in vorgegebenen Strukturen. D-land lässt sich mit wenigen Handgriffen in einen Nazistaat verwandeln. Und das ist ein Feature und kein Bug.
Das werden wir sogar noch erleben, wenn diese Kriegstreiber da draußen so weitermachen.
September 24th, 2024 at 10:43
Wie wäre es denn mit einer gesellschaftlichen Utopie, in der der Gegensatz zwischen Arbeitszeit und Freizeit sowie zwischen Arbeit und Vergnügen weitestgehend aufgehoben ist? Ich könnte jetzt Beispiele aufführen, in denen dies bereits verwirklicht ist.
Wobei ich voraussetze, dass es weiterhin Jobs wie Strassenbauarbeiter, Altenpflegerinnen und Müllwerker geben muss, die nun mal kein Vergnügen sind.
September 24th, 2024 at 11:42
R@iner: Kannst du mir erklären, warum ein Staatssozialismus, zumal einer als Übergang, "Geheimdienste" bräuchte? Wachsen die an Bäumen?
September 24th, 2024 at 12:48
Ich glaube nicht, dass der Kapitalismus jemals durch einen Crash vom Erdboden verschwindet, dazu hat das System oft genug in der Menschheitsgeschichte Resilenz bewiesen.
Denn gerade dann, wenn alles in Trümmern liegt und Millionen Menschen tot sind, zeigt sich die verhängnisvolle Effizienz der Angelegenheit.
Die Überlebenden versammeln sich, alle singen "Kumba Yah", rufen "Nie wieder Krieg" und sind glücklich das die örtliche Fabrik stehen geblieben ist, haben vollstes Verständnis das Eichmann wieder auf dem Chefsessel sitzt, weil dem gehört der Laden und von "Anarchie" haben alle die Schnauze voll, nachdem die letzten Jahre von einer mordenden und plündernden Soldateska geprägt waren.
Ein paar Weitsichtige haben Bedenken, verstehen aber selbstverständlich angesichts der Dringlichkeit der Aufgaben, dass dies erst nachdem Wiederaufbau geklärt werden kann.
Durch den Zusammenbruch und den Neuanfang schickt das Kapital einen zu 70% erneuerten Satz Charaktermasken auf die Bühne, so dass m/w/d ganz genau sehen können, diesmal wird alles besser – isch schwöre bro.
September 24th, 2024 at 13:09
Das impliziert, es gäbe keine Entwicklung und der Kap. sei unter allen Umständen die am besten angepasste ökonomische Strategie. Halte ich für absurd.
September 24th, 2024 at 13:47
@9: 'Staatssozialismus im Übergang' sagt doch bereits alles. Ich verstehe die Frage überhaupt nicht. Es gibt kein Machtvakuum. Und schon gar keins, dass freiwillig geachtet würde.
Ich lasse jetzt aber die Tastatur kalt. Sollen doch andere diskutieren.
September 24th, 2024 at 15:14
Und überall, wo es "kein Machtvakuum" gibt, gibt es Geheimdienste – weil die eine Art organische Machtinstanz sind oder wie? Wenn man sich wo hinsetzt, wo man keine Alternative zum konkret Gegebenen mehr denken kann, ist das die Friedhofsbank.
September 24th, 2024 at 15:29
@R@iner
(7.): Es geht um die Denkmuster und das Handeln der Menschen nach einem Zusammenbruch, nicht um meine, denn die haben dann in der Hand wie es weiter gehen soll. Von mir habe ich nicht geschrieben.
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass die Zeit der Staaten mit dieser Art von "Staatssozialismus" nicht um sonst war, denn man kann daraus auch etwas positives für die Zukunft lernen. Dazu gehört z.B., dass es nicht erforderlich ist nach Devisen zu gieren, wenn die Macht des Kapitals generell und global nicht mehr existiert.
Ja, ich denke wohl zu groß weil das Kleine keine Lösung ist und der Zusammenbruch die Voraussetzung für Änderungen. Und wer von den Menschen, ausser der Mächtigen ist nicht schon jetzt in einer Grube?
Die Umwandlung Deutschlands in einen Nazistaat – wie du es schreibst – ist für mich eine Vorstufe für einen Zusammenbruch. Da kann man im Kleinen überhaupt nichts machen. Das wird kommen, denn die Macht des Kapitals braucht das. Natürlich bin ich für gute Vorschläge wie das verhindert werden kann dankbar.
(12.): Wenn die Menschen im Sinne des Gemeinwohls bestimmen wie der Staat im Staatssozialismus organisiert wird, ist das Machtvakuum – von dem du behauptest, das gibt es nicht – sowieso obsolet.
September 24th, 2024 at 15:33
Ich behaupte das nicht. Das ist Stand der politischen Wissenschaft. Die Geschichte ist voller guter Beispiele.
"Die Umwandlung Deutschlands in einen Nazistaat – wie du es schreibst…"
Die Strukturen sind da. Darum geht's. Und du willst mit der gleichen Struktur etwas Gutes bewirken. Viel Spaß mit der (dieses Mal aber wirklich guten) Sozialdemokratie!
Sorry, aber mit mir ist halt kein Staat zu machen. ;-)
September 24th, 2024 at 15:48
Schade, dich könnte man gut gebrauchen. ;-)
September 24th, 2024 at 15:49
Nö. Ich wollte nie in die Verwaltung. Zu langweilig.
September 24th, 2024 at 16:02
Ich dachte auch nicht an die Verwaltung sondern an die Vermittlung von Wissen. Das ist doch nicht langweilig.
September 24th, 2024 at 16:03
Äh, lass mal gut sein und rede besser mit Leuten, die 30, 40 Jahre jünger sind.
September 24th, 2024 at 16:21
Mir jedenfalls geht ein kein Stück darum, "Staat zu machen". Es gibt doch genügend Beispiele für Zusammenbrüche. Was passiert dann? Es wird zuerst nichtkapitalistisch versorgt, weil es nur so geht. Da die Zusammenbrüche immer welche von Staaten waren und absehbar auch solche sein werden, vollzieht sich der Wandel auf den Trümmern desselben. Es bildet sich ein quasi sozialistischer Reststaat, aus dem das Neue hervorgeht. Besonders interessant sind zwei der drei deutschen Beispiele. Ohne das Eingreifen der Amis wäre Westdeutschland sozialistisch gewesen. Insbesondere das Ruhrgebiet wäre knallrot gewesen, weswegen ja die Chimäre NRW erschaffen wurde. So weit war die Variante nicht entfernt, dass die Kumpel und Stahlkocher ihre Läden selbst übernommen hätten. Der Hegemon hat anders entschieden.
Die DDR wurde gleich komplett von der BRD gefressen und aufgekauft. Was hätte, wäre, wenn ist angesichts dieser konkreten Machtverhältnisse ein Raum für zu viel Spekulation. Zu notieren ist allerdings, dass die Stasi unverzüglich aufgeriffelt wurde und es keinen Widerstand gegen die Gehlen-Maaßen-Bande gab. Daraus kann man lernen.
Woanders hat es noch ganz andere Entwicklungen gegeben, ich muss das nicht alles aufzählen. Ich kann mich aber nicht damit abfinden, dass jede realistische Formation eines Übergangs ideologisch abgelehnt wird (mit mir kein Staat; kein Machtvakuum), anstaat sich Gedanken über Optionen und Strategien zu machen, die gerade die ewige Wiederholung verhindern können. Es geht nicht darum, ein utopisches Ziel sicher zu erreichen – das wäre eine dumme Illusion – sondern darum, etwas so in die richtige Richtung zu bewegen, dass es eben nicht an derselben Station stehen bleibt. Der Staat, der mit dir nicht zu machen ist, existiert nämlich längst.
September 24th, 2024 at 16:42
Natürlich existiert er längst und will dieses auch immer stärker demonstrieren: Ampel will anlasslose Personenkontrollen und Durchsuchungen fast überall
Wenn die Leute, die hier seit Jahren rummaulen – ich meine in D-land – doch nur kapieren würden, gegen was sie eigentlich maulen, dann wäre schon viel gewonnen. Aber nein – Eine andere Eidechse am Ruder wird als Lösung avisiert. Was für ein Bullshit.
Und Seiten wie die Nachdenkseiten zementieren die ganze Scheiße auch noch und nennen es 'Kritik'.
September 24th, 2024 at 16:55
@flatter (20.):
Bin absolut deiner Meinung und vermisse auch einen konstruktiven und nicht abblockenden Umgang mit dem Thema. Ich verstehe das eigentlich nicht, als wenn unser einer Staat machen wollte.
Noch ein paar Gedanken zu #10.+#11.:
Ich finde es auch absurd, das ein Crash eine Wiederholung vom "immer Gleichen" sein würde. Ich bin der Meinung, dass jeder Zusammenbruch auf einer nächst höheren Entwicklungsstufe des Kapitalismus, durch seinen Wachstumszwang, stattfindet bzw. stattfinden muss.
Der Kapitalismus bleibt ja nicht irgendwo stehen, sonder verbrauch ständig Ressourcen für sein Wachstum. Entsprechend sind auch die Kämpfe um die knapper werdenden Ressourcen, mit verheerenden Folgen.
Auf der anderen Seite nimmt mit jeder Entwicklungsstufe die Verelendung der Menschen global weiter dramatisch zu. Wenn der Satz von Karl Marx "Das Sein bestimmt das Bewusstsein" zutrifft, kann diese Verelendung – so traurig das ist – zu der erforderlichen Emanzipation führen, bei der sich die Menschen von der Macht des Kapitals befreien wollen.
September 24th, 2024 at 17:25
@R@iner: Ich verstehe Materialismus so, dass die Verhältnisse die Ideologien vor sich her treiben. Einige bleiben immer verknöchert, andere müssen angepasst werden. Die herrschende fliegt den Funktionären gerade um die Ohren. Das kann ich nur begrüßen. Dass dann solche Varianten um die Ecke kommen, denen sich die Enttäuschten zuwenden, ist auch klar. Du kannst aber kaum mehr wem eine Geschichte erzählen, in denen die Soziale Marktwirtschaft und die amerikanischen Freunde noch als das Gute dargestellt werden. Das kauft niemand mehr. Nicht, weil die Leute eine neue Ideologie haben, sondern weil die Wirklichkeit hinter der alten kollabiert.
Woher kommt also etwas Neues und wie soll das aussehen? Es kommt aus dem endgültigen Kollaps, den Optionen, die man dann hat und der Umsetzung der Erfahrungen derer, die zum einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sind und das tun, was Stabilität erzeugt.
Welche Bevölkerung könnte sich eigentlich ernsthaft dagegen stellen, wenn man einmal das Managment jeder Körperschaft von der Belegschaft bestimmen und kontrollieren lässt? Das ist ja bislang immer unter die Räder gekommen, dass Demokratie nicht in der Quasselbude am Fluss stattfindet, sondern da, wo du schaffst. Das Beste daran: Stabiler kriegst du eine Gesellschaft kaum
gebacken. Ich würde gern Werbung dafür machen.
September 24th, 2024 at 17:58
@23: "wenn man einmal das Managment jeder Körperschaft von der Belegschaft bestimmen und kontrollieren lässt"
Alles schon dagewesen: Siehe Arbeiterselbstverwaltung im sozialistischen Jugoslawien als ALternative zum sowjetischen Modell. Nach dem Zerfall des Landes wurde diese Praxis in einigen Fällen fortgeführt:
("Herausforderungen" dabei)
– Mangel an Kapital für Investitionen
– Schwierigkeiten beim Zugang zu Märkten
– Rechtliche Unsicherheiten in Bezug auf Eigentumsverhältnisse
Alternative Formen der Unternehmensführung entstehen wohl automatisch in Krisenzeiten. Weil eine (wie auch immer) organisierte Wirtschaft eine dissipative Struktur ist, die sich in Grenzen selbst stabilisieren\reorganisieren kann. Hauptsache Material und Energie können ungehindert durchfließen und diese Struktur "geordnet" halten.
September 24th, 2024 at 18:04
Dass solche Versuche in einem kapitalistischen Umfeld (Eigentumsverhältnisse, Kapital) schwieirg bis unmöglich sind, versteht sich. Wenn man aber kein Kapital braucht und es keine Eigentümer gibt, sieht das anders aus.
Ich werde wohl bei Gelgenheit einmal zum Thema "Eigentum" nachlegen müssen. Die Kapitalfaschos erklären das ja zum Naturgesetz, aber auch 'Kritiker' sind meist nicht in der Lage, sich die Welt ohne vorzustellen.
September 24th, 2024 at 18:19
@3: "Wie wäre es mit: keine Äquivalenzen?"
Ernsthaft? Wollen wir noch den letzten Kitt zwischen den mittlerweile zu kapitalistischen Monaden herabgesunkenen Individuen entfernen? Wie soll es ohne Reziprozität vulgo Tauschmittel gehen in der Horde?
Gibt eine schöne Einleitung in "Kalkül und Leidenschaft" von Joseph Vogl. Da beschreibt der Autor die komplizierten Eigentumsverhältnisse der Ureinwohner von Papua Neuguinea. Hat absolut nix mit Kapitalismus oder räuberischer Aneignung zu tun. Ist einfach ein Begleitumstand sesshafter Gesellschaften, deren Individuen sich auf die Begrenzung von Dingen und Handlungen und ein Verhältnis von Personen und Sachen geeinigt haben.
Ist halt nur die Frage, wie die Einigung erfolgt ist und wie flexibel das Gesamtkonstrukt sein kann.
September 24th, 2024 at 18:26
@Nanny #5
"Der Staatssozialismus wäre dann eine Übergangslösung und am Ende kann ggf. ein Reststaat übrig bleiben."
Staatssozialismus ist Staatssozialismus, weil er gerade nicht von Menschen im gemeinsamen Interesse 'gemacht' würde!
Sonst wäre es nämlich Sozialismus und wir bräuchten uns nicht über einen Übergang dahin unterhalten^^
Staatssozialismus ist ein Sozialstaat, der die Reproduktionsbedingungen des Kapitalismus (also mit Äquivalenzen, Geld, "Waren des täglichen Bedarfs) noch hat.
Wie sollte der ein Übergang sein können sollen – stellt sich dann da eines Tages einer aufs Rathausdach und verkündet: "Ab morgen ist dann Kommunismus" oder wie?
September 24th, 2024 at 18:26
@Zoni #26: Reziprozität ist mitnichten einfach mit 'Tauschmittel' zu übersetzen.
R. ist: Ich lade dich heute zum Essen ein und du mich vielleicht nächstes Jahr, wenn dein Tisch abundant gedeckt sein wird.
Wie soll es ohne Reziprozität vulgo Tauschmittel gehen in der Horde?
Frag die Leute draußen. Wir haben 14-15 Millionen Arme für die der Monat am heutigen Tag bereits fiskalisch beendet ist.
Ich habe manche Einsichten durch David Graeber. Nicht schlecht: "Schulden: Die ersten 5000 Jahre".
September 24th, 2024 at 18:42
@flatter #20
"Es gibt doch genügend Beispiele für Zusammenbrüche. Was passiert dann? Es wird zuerst nichtkapitalistisch versorgt, weil es nur so geht. Da die Zusammenbrüche immer welche von Staaten waren und absehbar auch solche sein werden, vollzieht sich der Wandel auf den Trümmern desselben.
…
"Ohne das Eingreifen der Amis wäre Westdeutschland sozialistisch gewesen."
Staatssozialistisch :-P
Ok, mal anders:
Solange sich die Produktivkräfte nicht selbst koordinieren, sich also noch nicht einmal in einer politischen Form der Befreiung der Arbeit befinden, machen sie längerfristig das, was sie können – nämlich in Äquivalenzen denken und handeln.
Nach bisherigen Zusammenbrüchen (Krieg) hat wer und warum Lebensmittelkarten ausgegeben?
Deine Rote Ruhr ist 'artig' zur (Stellvertreter-) Wahl angetreten, das wäre sie auch, wenn die Wahlbezirke anders gefaßt worden wären… usw. usf.
Edit – und Ideologien bilden sich immer noch in den Verhältnissen, die sind keine übergestülpten Kopfgeburten, die von oben in die Köpfe verklappt werden.
September 24th, 2024 at 19:05
@11:
Mein Vortrag bezog sich explizit auf einen Crash, und nein, der Kapitalismus ist Scheixxe.
Wenn ich nicht davon ausgehe, dass der nächste Crash weltweit und gleichzeitig alles in die Grütze fährt, wird es auch dann wieder Sieger und Besiegte geben. Im Krieg ist das eindeutig, bei einer Naturkatastrophe ein Land oder ein Kontinent, das weniger betroffen ist.
Welches Interesse sollten die Gewinner eines Krieges oder die etlichen staatlichen Profiteure des Klimawandels an einer Abschaffung des bestehenden Systems haben?
Letzten Monat war ein Artikel auf RT zu lesen, der sich mit den wunderbaren Zukunftsmöglichkeiten eines aufgetauten Sibiriens befasste.
Eine erste Maßnahme innerhalb des bestehenden Systems könnte z.B. die Überführung von Grund und Boden in eine Allmende sein, dann könnten Leute begreifen oder sie hätten zumindest die Chance dazu, dass ein Haus auch dann stehen bleibt, wenn der Boden darunter Allen "gehört".
September 24th, 2024 at 19:17
@Wat: Warum Produktivkräfte "in Äquivalenzen denken" müssen, erschließt sich mir nicht. Ich schrub da oben auch ausdrücklich, dass sie sich (siehe "Management") selbst koordinieren, wenn auch erst mal auf Betriebsebene – oder willst du warten, bis auf der Wiese eine neue Infrastruktur gewachsen ist? Es kann ja nicht anders gehen, als dass es aus dem Bestehenden wächst. Das ist materiell da und du kannst es erst einmal nur anders organisieren. Der Übergang ist m.E. ein unverhältnismäßig ideologischer, weil (eine neue) Organisation notwendig, aber noch nicht vorhanden ist. So ist ja auch der Resoz aus dem Kap. (außer in der SU) hervorgegangen. Das war halt einfach und selbsttragend. Hier muss Organisation – ja, unter erheblichem Einfluss von Bewusstsein, wie immer in Revolutionen – dafür sorgen, dass es im Sinne der Menschen weitergeht. Je früher die eben ihr Schaffen selbst bestimmen, desto mehr Aussicht auf Erfolg.
"Hat wer und warum Lebensmittelkarten ausgegeben?" Der, der es konnte, um eine Ordnung aufrecht zu erhalten. Aber warum fragst du nach einem Subjekt? Das Konzept drängt sich auf, weil die Alternative tatsächlich brutales Chaos wäre.
"Deine (Wieso meine?) Rote Ruhr (…) wäre". Aha. Das weißt du also alles. Klingt schon wieder nach Friedhofsbank. Und selsbt wenn, wäre es ein weiterer Schritt gewesen.
September 24th, 2024 at 19:40
@flatter
Für "Deinen" ersten Absatz brauchste keinen Zusammenbruch. Mit dem malst Du Dir nur Deinen Kreidestrich schön.
Als Zusammenbruch erscheint mir allerdings Krieg wahrscheinlicher als ein Staatsbankrott. Bei Letztem hätte es allerdings einen tollen Vorteil, da steht von dem bisken Produktion wenigstens noch ein Stein auf dem anderen.
Wenn noch was übriggeblieben ist, ist es mE vergleichbar mit: Wir haben keinen Zusammenbruch ;-)
Auf Betriebsebene koordinieren? Meinst Du innerhalb eines Betriebes? Kannste hier schon haben. Über viele Betriebe hinweg?
Mach mal langsam.
Was machen die, die nicht in den Betrieben sind, wo keine (mehr) sind, wer ist dann da wie und warum in welchen Betrieben?
Was machen die anderen?
Der Resoz ist in allen Fällen dadurch entstanden, daß eine Minderheit meinte, den Rest 'beglücken' zu müssen, weil der Rest ja nicht wußte, was gut für Ihn ist! (Jugoslawien nehme ich da raus)
Um die Abschaffung der Lohnarbeit (auch genannt "Befreiung der Arbeit) ging es in keinem der Fälle. (auch hier muß ich Jugoslawien rausnehmen) In der SU hatten sie schließlich erst 4% Lohnarbeit und die anderen konnten sich nicht, so wie heute auch noch nicht, vorstellen, wie es ohne abhängige Arbeit ginge.
Ok, ne Rolle rückwärts zum Selbständigen ist ihnen vielleicht noch als Alternative zur Lohnarbeit eingefallen…
PS – Wirf nicht anderen eine Friedhofsbank vor, auf der Du selbst zu sitzen scheinst, wenn Du sagst: Hier geht gar nichts, es braucht einen Zusammenbruch des Systems.
Edit – gab es Aneignungsbewegungen (zur Selbstverwaltung) im Ruhrgebiet – dann nehme ich alles zurück
September 24th, 2024 at 20:31
@28: "Nicht schlecht: "Schulden: Die ersten 5000 Jahre"
Volle Zustimmung. Herrlich, die Beschreibung der Tauschzeremonien diverser Naturvölker (s 42, 43). Zitat: "Eines machen all diese Beispiele mehr als klar: wie beschränkt die Kraft der Fantasie bei den meisten Ökonomen offenbar ist."
Der Herr Graeber wurde leider viel zu früh abberufen.
September 24th, 2024 at 20:49
@ Wat.:
"Meinst Du innerhalb eines Betriebes? Kannste hier schon haben." Wir scheinen da unterschiedliche Vorstellungen von der gegebenen Eigentumsordnung zu haben.
"gab es Aneignungsbewegungen"
Wie denn wohl, wenn zuerst die KPD unterdrückt wurde und dann die Restsozen zu deren Feinden erzogen wurden? Ob es jetzt von irgendwem Enteignungspläne gab, wovon ich sogar ausgehe, ist ja wurscht. Fakt ist: Die Amis haben alles getan, um die Roten zu unterdrücken, vor allem die Bestätigung der Nazis in fast sämtlichen Ämtern. Worauf ich hinaus wollte, ist dass die eben den Staat gemacht haben und er völlig anders ausgesehen hätte, wenn man die Gegner der Nazis hätte machen lassen. Können wir uns offenbar auch nicht drauf einigen; schade.
Zu deinem ersten Satz reiche ich dir Shampoo.
Krieg wird es so oder so geben.
September 24th, 2024 at 23:22
@25 "Ich werde wohl bei Gelgenheit einmal zum Thema "Eigentum" nachlegen müssen."
Das würde mich interessieren!
@33 "Der Herr Graeber wurde leider viel zu früh abberufen."
"Anfänge" ist auch ein Muss zu lesen. Er konnte Sachen gut erklären. Z.B. (sinngemäss):
Wenn ich Sonntag morgens zum Bäcker gehe, und da ist eine Schlange und ich stell mich hinten an, habe ich als Anarchist gehandelt! (:
September 25th, 2024 at 10:16
Nicht ganz OT: Das hier ist ja auch so ein Ding: »Ich will die Friedensbewegung nicht den Populisten überlassen«
Wer hat eigentlich dafür gesorgt, dass Leute aus Parteien dort auftreten dürfen? Wagenknecht und Stegner bei der Abschlusskundgebung? Soll das ein Witz sein?
So langsam empfinde ich das Theater hier als Beleidigung der Intelligenz.
Was ist das hier nur für ein Scheißladen aus Schwachmaten geworden.
Man muss wohl noch froh sein, dass nicht Scholz, Baerbock und der Chef von Rheinmetall ihr Stelldichein geben.
September 25th, 2024 at 10:21
Wir sollten vermutlich dankbar sein, daß die SPD nicht Pistorius dorthin schickt. Im Flecktarn womöglich noch.
Das mit den anderen friedensbewegten Parteirepräsentanten haste im Nachklapp ja selbst notiert. wollte ich eigentlich auch noch schreiben. So im Sinne von Quotengerechtigkeit. Wieso sind Hofreiter und Strack-Zimmermann für die anderen Parteien nicht dabei?
September 25th, 2024 at 10:43
@OldFart: Ich würde die Situation so beschreiben: Wir, die westlichen Demokratien, haben jedes Recht, andere, die uns und unsere Werte angreifen, in Grund und Boden zu bomben.
Demnach kann auf so einer Veranstaltung jeder auftreten, der eine Currywurst gerade halten kann. Analysen der Ursachen finden dort sowieso nicht statt.
Alle, von denen ich früher eine gute Meinung hatte, sind mausetot. Es kam nichts nach. Schade eigentlich.
September 25th, 2024 at 10:52
Ich erlaube mir Zweifel daran, daß die Genannten die vor Dir geforderte Qualifikation zum Wursthalten aufbringen. Bisher hat sich die Politeska als durchgängig zu unqualifiziert erwiesen, auch nur nen Eimer Wasser umzutreten. Am dogmatisch-messianischem Wir-sind-die-Guten Eiferertum mangelt es ihnen jedoch nicht. Es ist erschreckend, daß wir schon in Nostalgie über frühere Politikergenerationen verfallen.
September 25th, 2024 at 11:40
Das ist die ganz normale grüne Evolution: Frieden schaffen
ohne Waffenmit immer weniger Waffenmit mehr Waffenmit Atomwaffen.p.s.: Die Frau, die nicht dick ist, und der Altreaktionär sind zurückgetreten. Jetzt kann der Toni mit was Schlankem an seiner Seite den Rest in den Abgrund hetzen.
p.p.s.: TP kann bald mit dem Schaum fusionieren. Da schreiben immer mehr wirre Atlantikgetaufte.
September 25th, 2024 at 11:53
Eine neue Behörde zur Bürokratiereduktion. DNS-Sperren für die Meinungsfreiheit. Saufen für die Abstinenzbewegung. Verfassungswidrige Geheimdienstgesetze zum Schutz der Demokratie. "Deeskalation durch Eskalation", „Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei! Unwissenheit ist Stärke!“.
Ich erkenne da, zusammen mit dem erreichten Stand der Grünenevolution, ein Muster.
September 25th, 2024 at 11:54
Jetzt kommt der Endkampf: Sie haben das Borbeck wieder rausgelassen. Es geifert von "jugendlichen Mädchen", die der Dämon "entführt hat".
September 25th, 2024 at 12:37
Sie kann ja auf der neuesten Unterschriftsliste für Frieden mitzeichnen.
typo bei der mailadresse. säzzer
September 25th, 2024 at 12:55
Ich finde viel besser, was Israel macht: Die bringen die Kinder gleich vor Ort um. Das ist sicher billiger. #whataboutism
Meanwhile in God's own country: Missouri executes Marcellus Williams despite prosecutors’ push to overturn conviction
September 25th, 2024 at 16:29
@säzzer: Sorry, my bad.
Ich sollte vielleicht noch die Quelle nachtragen. Ging vorhin nicht mehr, weil mein Post zur Moderation entfleucht war. "arsenal of democracy". Wow. Ich schätze, nicht wenige aus der Nomenklatura hier kriegen dabei nen Orgasmus.
September 25th, 2024 at 16:38
Der Wähler (im Osten) ist einfach zu doof, wie Rüdiger Suchsland feststellt: Rücktritt Ricarda Lang und Omid Nouripour: Die Grünen haben fertig, jedenfalls vorläufig
[..] Was sich auch zeigt: Die Wähler erschaffen in den Wahlen das Phänomen, das sie kritisieren. Nämlich die Unfähigkeit der politischen Akteure, pragmatische Lösungen und überhaupt Lösungen zu finden.
Sie erschaffen eine Situation, in der es zu immer heterogeneren Regierungskonstellationen kommt, zu immer knapperen Mehrheiten. Damit erschaffen sie eine Situation, in der auch die Exekutive immer handlungsunfähiger wird.
Wisstihrbescheid.
September 25th, 2024 at 17:02
@R@iner: Der Mann hat Recht. Regieren ohne Mehrheit ist doch Mist! Da muss man am Ende ja disktutieren, Standpunkte austauschen, gar Argumente abwägen! Am Ende muss man sogar *denken* und vielleicht sogar seine Überzeugungen über den Haufen werfen!
Das kann wirklich niemand verlangen. Lieber schön einfache Mehrheitsverhältnisse, Opposition ist Mist und so. Mitregieren, egal wie, egal mit wem, der Rest findet sich dann.
Mir völlig unbegreiflich, dass immer weniger Leute Lust auf diesen Scheiss haben. Zumal ja eh immer der gleiche Brei rauskommt, egal, wie man wählt.
Gegen Krieg? Gegen Kapitalismus? Hammwanich.
September 25th, 2024 at 17:57
@R@iner: Wenn es wer für Analyse hält, einen "Wähler" zu personalisieren und die Fähigkeit auf diesen homogenisierten Spuk projiziert, sämtliche Folgen einer beliebigen Wahl qua Willen zu bewirken, ist der so erbärmlich dumm, dass man sich die Lektüre seiner Auswürfe künftig tunlichst sparen sollte. Nichts disqualifiziert so nachhaltig wie der unanfechtbare Nachweis von Dummheit.
September 25th, 2024 at 19:55
Wir stellen doch alle fest, dass Telepolis auch nicht mehr das ist, was es einmal war. Ich gucke da alle paar Tage mal rein und lese nur noch die Überschriften. Neuber wirkt!
(Warum hat er eigentlich den Teil aus seiner Biografie bei Telepolis entfernt, in dem früher stand, er hätte für Frau Wagenknecht gearbeitet?)
Sollte der säzzer irgendwann keinen Bock mehr haben, dann habe ich das Internet wenigstens noch für den Programmier- und Technikkram.
September 26th, 2024 at 10:24
@46
"Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?"
Abertausendmal zitiert, ich weiß. Aber es passt einfach so gut.
September 26th, 2024 at 11:08
@flatter, @R@iner
Was aber, wenn die Menschen so veranlagt sind? Eigentum (gehört mir, Finger Weg), Neid auf dessen des Nachbars (her damit, kann ich gut gebrauchen), Neid auf das 'Schicksal' des Anderen, das – von außen betrachtet – angeblich besser ist? tbc
Was wenn der Mensch auf Überbevölkerung, alles kaputmachen, ausbeuten, vermüllen angelegt ist? U. U. noch nicht einmal willentlich, aber im Ergebnis?
September 26th, 2024 at 11:14
@Wat
Solange sich die Produktivkräfte nicht selbst koordinieren, … können sie das (ich habe Zweifel), und wenn sie das können, wie lange braucht die Umsetzung/das Lernen? Und was ist mit dem, zu dem viele aufschauen weil er es früh gut kann? Bleibt der solidarisch oder lässt er sich in eine 'Führer'rolle drängen … und zieht dann den Rest hinter sich her?
Ideologien bilden sich immer noch in den Verhältnissen, die sind keine übergestülpten Kopfgeburten, die von oben in die Köpfe verklappt werden. so isses!?
September 26th, 2024 at 11:25
@51
Eigentümliche Fragen. Und ein falscher Genitiv in Zeile drei. Grammatische Fehler lassen sich korrigieren. Veranlagungen auch.
September 26th, 2024 at 11:32
@Helmut: Ernsthaft, solche Fragen gehen mit auf den Wecker, nach all den Jahren. Wenn man nichts von Geschichte, Biologie und Ökonomie weiß, kann man derart humanisieren.
Nur so viel also dazu: Wir kennen das von Wölfen. Da gibt es einen Chefrüden, der beißt die anderen tot, wenn sie sich nicht das ganze Futter klauen lassen, und dann verhungert das Rudel. Macht der Rüde sich halt ein Neues.
Die Produktivkräfte derweil sind alle zu blöd für Planung und Organisation. Dazu brauchen sie die Eigentümer, die ihnen intellektuell und charakterlich überlegen sind. m(
September 26th, 2024 at 11:32
Gute Ideen haben wir alle, notfalls über allmähliche Besserung oder über Zusammenbruch (Kriesch). Die Transition, und die Dauer derselben, bleibt das Problem – und der/die Mensch/en. Mit Ratio (kalte Welt) kommen wir hier nicht weiter solange (imho) die Emotio regiert!
September 26th, 2024 at 11:41
OT: Ich bin mal gespannt, was Schaum&Co. aus der neuen Nukleardoktrin der Russen machen. Zusammengefasst: Nicht mehr nur Nuklearmächte, sondern auch Nichtnuklearmächte im Bunde mit jenen sind jetzt mögliche Ziele; außerdem ist der Einsatz gegen Gegner, die massive Luft- oder Raumangriffe starten, möglich (ohne dass sicher ist, welche Art von Waffen da unterwegs sind). Drittens ist Weißrussland eingeschlossen.
Außerdem: Pistorius hat festgestellt, dass Russland massiv aufrüstet. Warum nur?
September 26th, 2024 at 11:54
@flatter
Ernsthaft: Solche Antworten gehen mir auf den Wecker. Was sagt uns denn Geschichte, Biologie und Ökonomie? Vllt. auch nur: Es war immer so – und daraus folgt?
September 26th, 2024 at 11:57
Wenn sie dir das sagen, bist du völlig ahnungslos. Dann gibt es keinen gemeinsamen Boden für eine Diskussion.
September 26th, 2024 at 12:03
Danke!
Und warum war/ist die Entwicklung so wie sie ist/war?
Beliebiges Geschichtsbuch, beliebeige Seite: Mord und Totschlag! Nun zur Biologie …
September 26th, 2024 at 12:06
Soll ich dir den Weg zur nächsten Bibliothek erklären? Dein naiver Humanismus erklärt gar nichts, weil er sich von dem idealistischen Wahn nicht trennen kann, das Bewusstsein bestimme das Sein. Fang mal mit Marx und Foucault an und frage dich, was die anders sehen als du. Ich klinke mich hier mal aus.
September 26th, 2024 at 14:04
@51: Dazu liest du am Besten eine marxistische Kritik an Max Webers Sozialismuskritik. :-D
Wieso stellst du ausgerechnet mir so bescheuerte Fragen, wenn ich erklärtermaßen nicht alles für alle erklären und regeln will? Genau dafür sind doch die totalitären Staatsverwalter zuständig.
Bei mir haut der Beneidete dem Neider halt auf de Fresse, wenn er es für nötig hält. Ist doch nicht so schwer.
Menschen sind nicht einfach 'von Natur aus' so und so. Sie passen sich den Verhältnissen an.
September 26th, 2024 at 21:19
OT: Ich konnte heute lachend feststellen, dass der Nachbar Herr Mersmann das Desaster in grün sehr schön zusammengefasst hat.
September 27th, 2024 at 09:13
Noch zu "Menschen passen sich den Verhältnissen an": 6 Famous Wild Children from History
[..] Most astonishing of all, his years in the bush had led him to develop a dog-like sense of smell, allowing him to sniff out food from great distances. [..]
[..] Years of isolation had also led him to develop a remarkable form of selective hearing. [..]
Und jetzt alle: "Ohne den Kapitalismus wären wir schon längst alle tot. Man kann ja doch nichts ändern. Geld kann man essen – Mäuse wissen, wovon ich rede."
September 27th, 2024 at 14:26
Mäuse kann man übrigens auch essen, Hunde und Katzen sowieso. War hierzulande kurz nach WKI und WKII gar nicht so unüblich. Die Tierchen musste man sich meist selber fangen, aber immerhin waren sie dann gratis. Kapitalismus funktioniert also notfalls sogar ohne Geld. Kapitalismus macht alle satt, es braucht bloß ein bisschen Eigeninitative. Kapitalismus ist Freiheit!
September 27th, 2024 at 14:28
Pistorius hat jedenfalls eine gute Idee um den Zusammenbruch zu beschleunigen. Per Comic wird der Jugend der Krieg schmackhaft gemacht Ben dient Deutschland
"Der junge Ben ist ein durchschnittlicher Teenager und entschließt sich, Freiwilligen Wehrdienst in der Bundeswehr zu leisten. In seiner Grundausbildung wird er immer wieder auf die Probe gestellt. Ben reift schließlich zu einem einsatzbereiten Soldaten, der Jahre später in Litauen die NATO-Ostflanke verteidigt."
PS: Overton und nds haben auch dazu geschrieben.
September 27th, 2024 at 15:13
Gelungener Klappentext. Aber die Sprache könnte schon noch ein bisschen einfacher sein, um auch wirklich jeden jungen Menschen zu erreichen.
Vorschlag: "Ben ist dumm. Ben macht Bumm!" Das wars auch schon. Weggetreten!
September 27th, 2024 at 15:15
@62: Die Grünen lassen sich hinreichend ausführlich zusammenfassen, wenn man einfach aus der Rücktrittsrede von Herrn Nouripour zitiert, in welcher er von der "geliebten Partei" sprach. Geliebte Parteien kennt man ja so nur aus ganz anderen Verhältnissen. Ich glaube, die Grünen haben den Zweck des Parlaments noch nicht begriffen.
September 27th, 2024 at 15:16
@66: Der Klappentext ist doch schon dumm genug: "Freiwilligen Wehrdienst", nur echt mit Bundes Wehr.
September 27th, 2024 at 15:19
66.: Vorschlag angenommen :-)
Sowas können ja auch nur Leute machen, die wirklich Ahnung von der Materie haben. Das da sind doch Stümper.
September 27th, 2024 at 15:25
@67.: Mir reicht schon wenn ich den Nouripour (per Bild) sehe. Gleiches gilt auch für die Lang. Die Grünen haben überhaupt nichts begriffen, ausser wo der beste Fleischtopf hängt und entsprechend lieben sie ihre Partei.
September 27th, 2024 at 15:40
Tofutopf, du Ketzerin.
September 27th, 2024 at 16:22
@68
Dümmer geht (bzw. marschiert) immer!
September 27th, 2024 at 16:38
@70
Glück im Unglück für Lang und Nouripour, dass sie bloß ihre Partei lieben. Wo es hinführen kann, wenn man alle Menschen liebt, das musste schließlich schon der Genosse Armeegeneral Mielke selig erfahren. Der fiel übrigens auch aus allen Wolken, als ihm bewusst wurde, dass ihn die allermeisten Menschen trotzdem nicht sonderlich liebhatten, noch nicht mal die in seiner eigenen Volkspartei.
September 27th, 2024 at 16:40
Langsam muß doch der Verdacht aufkommen, daß der unübersehbare Verfall des Bildungswesens, die meßbare Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten, der Niedergang vermitteltetem wissenschaftlichen Verständnisses und Faktenwissens als dessen Resultat, die Verblödung mit politisch gefördertem Wokenessbullshit und die jetzt offensiv verstärkte Entsendung von „Jugendoffizieren“ in den Schulunterricht einem gemeinsamen Grundgedanken – um nicht zu sagen: einer vorsätzlichen Strategie – folgt.
Seit ner Weile gibts ja schon Youtube-Werbeclips der Bundeswehr von hochpeinlicher, intellektuell beleidigender Strickart, die genau diese Klientel adressiert. Da paßt so ein Idiotenwerbeheftchen voller NATO-Narrativ und Heldengebaren zur Rettung der Welt vor Saurons Orkhorden doch ins Bild. Ich bin zwar nicht überrascht, aber das mindert den Ekel vor dem kriegsgeilen Verbrecherpack an den politischen Hebeln nicht im Geringsten.
September 27th, 2024 at 18:22
Überraschung ist da in der Tat unangebracht. Und Ekel? Nun ja, wie meine Großmutter immer sagte: Man gewöhnt sich an allem. Die ist allerdings auch schon kurz vor der Gründung der Grünen gestorben.
September 27th, 2024 at 22:06
@73:
Apropos Desaster-Grüne und Mielke: Schon komisch, daß die keiner mehr mag. Oder? Niemand hat die Absicht, alle zu überwachen und aufs BVerfG zu scheißen. Leider haben wir in Hessen erst wieder in 4 Jahren die Möglichkeit, die Grünenbagage ins Nirvana zu wählen. Schade. Nicht, daß die anderen besser wären, aber irgendwo muß man ja mal anfangen. Wir arbeiten dran. Versprochen!
September 28th, 2024 at 10:32
Das hoffe ich. Vorwärts immer, rückwärts nimmer!
PS.
Wie ich übrigens gestern halbschlafend auf ntv hörte, hat auch der demnächstige Omid-Nachfolger Felix gemerkt, dass viel Arbeit auf ihn wartet. Halb so schlimm, denn die Arbeit ist kein Hund, die läuft nicht weg, wie ein russisches Sprichwort sagt.
Mehr Sorgen macht mir da schon Felix' Spielgefährtin Franziska, welche die Überzeugung äußerte, dass "wir dieses Land voranbringen können" und die dafür "die Kräfte in diesem Land befreien" möchte. Welche Kräfte das sind und wie deren Befreiung vonstatten gehen soll hat sie allerdings nicht verraten. Und nun hab ich ein bisschen Angst vor einer geheimen grünen Spezialoperation.
September 28th, 2024 at 11:24
Der Schaum:
„Banaszak gilt als wichtiger Drahtzieher des linken Flügels und hat als einstiger Parteichef in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 die Koalitionsverhandlungen mit der CDU zur Bildung der schwarz-grünen Landesregierung in Düsseldorf mitgestaltet.“
Finde den Fehler!
Ebenda:
„Die 45-Jährige Brantner ist Realpolitikerin und kommt aus dem einflussreichen Grünen-Verband im grün-schwarz regierten Baden-Württemberg.“
Das beantwortet die Frage nach der Entfesselung welcher Kräfte. Jetzt noch ein bißchen Al-Wazir von den Hessen-Grünen dazu und fertig ist die braune Suppe. Da wird sich mancher zu Recht fragen, warum nicht gleich das Original wählen statt der Kopie. Bonus: dann wärn wir zumindest schonmal die gutfrisierte Trampolineuse und den kinderbuchschreibenden Schweinebauern los. Das könnte viele überzeugen, fürchte ich.
September 28th, 2024 at 11:42
Der kleine Tarek hat schon gewußt, warum er jetzt nach Berlin will.Und so schwarz wie die Bagasche dann ist, könnte sie dann auch dem ollen Fritze gefallen.Und später dem Hendrik.Aber wer weiß….
September 28th, 2024 at 12:13
Die Braut putzt sich schonmal raus für die Brautschau in Berlin und demonstriert dem zukünftigen Gatten, daß sie zu allem willig ist, indem sie dem baldigen Gemahl vorab den früher verwehrten Beischlaf anbietet. Siehe oben #76. Möge sie für diese Prostitution noch vor der parlamentarischen Vermählung Siechtum und Tod ereilen. Sie humpelt und hustet ja schon. Gut so!
September 28th, 2024 at 12:42
Derweil in Faulenausen: Schon drei Millionen liegen auf der Haut. Beine machen, Beine machen, Beine machen! Das greift ja mal wieder um sich …
September 28th, 2024 at 12:51
Wehrkraftzersetzung! Man sollte die zum Autobahnbau einteilen. Jedem nen Spaten in die Hand und los gehts! Vielleicht findet wer nen schmissigen Namen für dieses Projekt? Irgendwas mit „Arbeit“ und „Dienen“? Das Militär hat ja mit „Wir. Dienen. Deutschland.“ schonmal vorgelegt und auch das Volksgemeinschaftsgefühl gelungen eingewoben. Frau Nahles, nicht so ideenlos bitte!
September 28th, 2024 at 13:14
Ich würde "Arbeit macht frei" vorschlagen. Ich weiß allerdings nicht, wer grad die Rechte an diesem Slogan hat.
PS. Um nicht immer bloß rumzunörgeln: Ein paar von den Kinderbüchern, die der Habeck geschrieben hat, sollen laut "konkret" so übel nicht sein. Und wenn der Mann wirklich mit (richtigen) Schweinen umgehn kann, dann wäre er beim Wiederaufbau nach dem Zusammenbruch recht nützlich. Für das Völkerrechts-Annalenchen seh ich allerdings eher schwarz, was seine zukünftige Brauchbarkeit betrifft.
September 28th, 2024 at 13:37
Puuuh. Das war knapp. Hurra, Demokratie gerettet! Thüringen hat einen König. Thadäus König.
Ich hab jetzt das Bild von Kermit vor Augen, wie er vor dem Bühnenvorhang der Muppet Show frenetisch anfeuert: „Applaus, Applaus!“
September 28th, 2024 at 16:50
@79, Hagnum
Bagage.Bagage.Bagage.Volldepp.
September 29th, 2024 at 08:08
OldFarth 84: Hab mir das fast alles life angesehen. Da waberte im ersten Akt ein Hauch Freisler durch den Plenarsaal. Im zweiten Akt dann das große Schmierenstück der "demokratischen" Parteien. Das Ergebnis im Kontext juristisch betrachtet eine Schimäre.
https://tinyurl.com/mr283e89
Es kommt sicher noch eine Zugabe.
September 29th, 2024 at 14:11
@79 und 85
Wieso Volldepp? Nämliche Bagasche hat durchaus einen volkstümlichen Zischlaut verdient, und noch anderes.
Oktober 12th, 2024 at 22:37
@flatter (23.), @Zoni (24.): Aktuelles Fundstück beim Schaum zum Opener "Gibt es einen Übergang?"
Auf einmal Boss – wie die Belegschaft Duralex rettete
… Daher hat sie die 500 Euro eingezahlt, um Teilhaberin der Genossenschaft zu werden: "Wir arbeiten jetzt für uns, das ist schon etwas anderes. Natürlich haben wir auch vorher gearbeitet. Aber jetzt gehört es uns – und wir geben einfach noch ein bisschen mehr."…