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Das mit dem Recht ist so eine Sache. Ähnlich wie das mit der Wissenschaft, ist es nicht jedermanns Sache, es zu verstehen bzw. korrekt auszulegen. Abgesehen von dem System aus Gesetzen und Urteilen, das auf dem je aktuellen Stand bekannt sein muss, scheitert ein Verständnis häufig schon an den Definitionen.

Das naive Verständnis von Recht, Gesetz und vor allem sogenannten "Rechten" ist gleichbedeutend mit Unkenntnis, mithin ein einziges Missverständnis. Heute möchte ich einmal auf einige Details hinweisen und was daraus folgt. Für den Anfang eines meiner Lieblingsgesetze, der Grundgesetzartikel 5.

Deine Meinung

Dort ist u.a. festgelegt, dass jeder "seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei [zu] äußern und [zu] verbreiten" darf. Wie schon oft erwähnt, bedeutet dies nicht, dass man jedem diese Möglichkeit einräumen und die Bedingungen dafür schaffen muss, sondern nur, dass der Staat dies nicht verbieten darf – es sei denn.

Wie schon in Absatz zwo steht, gilt auch das nur eingeschränkt:
"Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre."
Da ist verdammt viel Spielraum für gar nicht so viel Meinungsfreiheit. Sogar staatlicherseits ist das Grundgesetz kein Schutz gegen Maulkörbe. Siehe auch verschiedene Formen der Majestätsbeleidigung.

Wer in einem Rechtsstaat lebt, sollte sich tunlichst darüber orientieren, was das im Einzelnen bedeutet. Zum Beispiel die wunderbare Liste schwerer und besonders schwerer Straftaten.

Zwischen den Zeilen

Wenn die Parlamentsmöblierung also wieder einmal salbadert, es gehe "nur um schwere Straftaten", muss man sich klarmachen, dass das quasi alle sind. Selbst die "besonders schweren" sind so weit gefasst, dass sich niemand wundern kann, wenn die Exekutive vor Ort sich eigentlich immer zu allem berechtigt fühlt. In der Regel liegen sie damit ja richtig.

Überhaupt ist gerade das Grundgesetz eine naheliegende Quelle, wenn man sich über die Basis der BRD orientieren will. Schon die Präambel, die mit der "Verantwortung vor Gott" anhebt, weist den Weg, und bereits in den ersten Artikeln wird deutlich, welchen Stellenwert die Religion in diesem rückständigen Gefüge hat. Die beiden großen Kirchen stehen folgerichtig über dem Gesetz. Das ist ein Feature.

Original Bild oben (bearbeiteter Ausschnitt): Immanuel Giel (by Wikimedia Commons), CC BY 3.0

 
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Bild: Bundesarchiv, B 145 Bild-F041435-0028 / Engelbert Reineke / CC-BY-SA 3.0

Wer hier seit Längerem mitliest, weiß um die Geschichte der deutschen 'Dienste', des Sumpfes der 'Inneren Sicherheit', der von Nazis gegründet wurde und unter tatkräftiger Mithilfe alliierter Antikommunisten bis heute blühende Landschaften hervorbringt. Dazu habe ich auch die Linkliste noch einmal aufgesetzt.

Der 'Verfassungsschutz', dessen vornehmliche Aufgabe es zu sein scheint, Faschisten vor der Verfassung zu schützen, hat ein Problem: Er muss ggf. widerwillig die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall einstufen. Das dürfte einigen Mitarbeitern vielschichtige Probleme bereiten, vom ehemaligen Chef Maaßen, der seit dem Verlassen des Amtes versucht, aus seiner rechten Gesinnung politisches Kapital zu schlagen, ganz abgesehen.

Kameraden

Trotz aller frühzeitigen Warnungen und bei allem Theaterdonner ist die Distanzierung der Partei von ihren als rechtsextrem bis faschistisch überführten Kameraden ganz offensichtlich nur vordergründig. Das reicht aber nicht, sich aus der Schusslinie zu bringen. Wozu auch? Nehmen wir an, die Jungs organisieren demnächst Fackelzüge mit komischen Fahnen und heben dabei den rechten Arm, um das Wetter zu prüfen. Soll sie dann jemand verbieten?

Der Extremismus der Mitte, die faschistische Gesinnung, die immer wen braucht, der lebensunwert ist und jede denkbare Tortur verdient hat, ist ungebrochen, sucht sich nur dann und wann leicht veränderte Formen. Es ist auch das Gegenteil eines Zufalls, wenn Horst Seehofer das Gutachten zur AfD hat aufweichen lassen. Nicht aus Sympathie, darüber könnte ich nur spekulieren, sondern weil es einfach zu peinlich ist, der Partei vorzuwerfen, dass sie ihn zitiert.

Der Staat im Staate hält seine schützende Hand über die Nazis, bis hin zu Terroristen, deren Machenschaften sich selbst mithilfe anwesender VS-Mitarbeiter nicht verschleiern ließen. Satte 120 Jahre soll geheim gehalten werden, was sich jeder zusammenreimen kann. Es ist halt zu gefährlich, offiziell zu erfahren, wie die Kooperation der Dienste mit Naziterroristen konkret aussieht. Jetzt wird das aber brutalstmöglich aufgeklärt, mit Milchglas, Rauchbomben und einem dicken Betondeckel.

Keine Breitmaulfrösche

So wie sich das Querdenker-Gesumse von Hartfaschos bis zu Blümchenesoterikern zieht, ist die AfD keine Randpartei, sondern – da hat sie völlig recht – eine der Mitte. Allein die rhetorischen Mittel sind andere, sie trollen halt bis zur Weißglut und tun nicht einmal so, als hätten sie irgendwelche Ziele. Es reicht ihnen, auf allem Schwachen herumzutrampeln und eine autoritäre Ordnung zu beschwören, die in den Teilen, wo sie realisierbar ist, längst Wirklichkeit wurde.

Der Clusterfuck geht weiter, mit der Farce um die Einstufung einer regionalen Mehrheitspartei als verdächtig, beobachtbar oder wirklich wahr verfassungsfeindlich kommt nur eine weitere Zwiebelschale um einen stinkenden Komplex hinzu, der sich jeder Rationalität entzieht. Gäbe es belastbare Kriterien für Extremismus, hätte man allein darum die 'Dienste' längst auflösen müssen. Da es keine gibt, müsste man die 'Dienste' längst auflösen. Leider gibt es keine Instanz, die sich mit diesem Umstand befasst.

 
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Deutschland hat ein neues Bundeskanzler, womit eine Menge Personalentscheidungen verbunden sind. Diese lassen ahnen, wohin der Etappenhase hoppelt. Die gute Nachricht: Viel ändert sich nicht, das schafft Orientierung. Verheerend allerdings: Viel ändert sich nicht.

Wir brauchen keine Bundesminister aus dem Osten, die DDR brauchte ja auch keine westdeutschen Mitglieder des Politbüros. Das ist nur fair. Cem Özdemir ist auch keineswegs der Quotentürke. Erstens kein Türke und zwotens kein Stück Quote. Özdemirs Karriere begann linksgrünversifft, dann musste er sein Amt aufgeben, weil er den Bonus, den er wegen Dienstflügen für Tickets bekam, privat genutzt hat.

Karrieren

Dafür wäre nicht einmal ein Soze vom Buffet zurückgetreten und bei den Rechts/liberalen dürfte das zum guten Ton gehören. "Der Cem (kommt wieder!)" musste aber dafür in den Vereinigten Staaten nachsitzen und kam als Terrier zurück, erster atlantischer Wadenbeißer und NATO-Priester der Grünen. Er hat sich den Furzsessel sowas von verdient, da braucht es keinen Hofreiter – zumal bereits ein Saubauer mit am Tisch sitzt.

Derweil herrscht endlich Dis-zi-plin in der Coronade. Ein Jawollherrgeneral lässt jetzt die Hacken knallen, dass es nur so … knallt. Er wird mit "Meningitis-Epidemie im Senegal, mit der Pandemie der Schweinegrippe und mit Ebola in Westafrika" in Verbindung gebracht. Vielleicht sollte er sich öfter die Hände waschen, der, ich lach mich wund, "Covid-Krieger".

Wird aber noch besser: Der Jawollherrgeneral will Impfzentren mit militärischem Look errichten lassen. Ja sicher, das macht Eindruck. Wir sind nämlich im Krieg. Gegen, äh … die Sprallos, richtig? Denen müssen wir so richtig das Weltbild polieren, indem der nächste maximale Schwachsinn bei der Pandemieförderung federführender PR-Strategen an den Start geht. Ich schlage zur Betonung der Freiwilligkeit vor, die Eingänge mit "Jedem das Seine" zu betiteln. Rührt euch!

 
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Im Blogarchiv, vor allem dem aus den ersten Jahren, finden sich tausende Artikel, die sich mit Details der je aktuellen politischen Situation befassen. Ich selbst kann das nicht mehr, weil es keinen Sinn macht, täglich den Puls an einem toten Gaul zu messen. Aktuell kann ich das aus Gründen der Befindlichkeit noch weniger, aber der allgemeine Trend überrollt die noch ganz locker.

Niemanden interessieren mehr Details, weil sich zwischen lethargischem Abfinden aus gewohnter Gefolgschaft, lethargischem Abfinden aus Resignation, lethargischem Abfinden aus der Einsicht in die Alternativlosigkeit und lethargischem Abfinden aus Entzehrung keine Beteiligung an politischen Prozessen mehr konstruieren lässt. Es ist wie eine kirchliche Messe, die in einem bizarren Kultus vor Atheisten zelebriert werden muss.

Alternative Medien für Deutschland

Corona saugt die letzten Ressourcen auf, weil manische Pseudointellektuelle sich lieber in psychotischen Trotz hinabreißen lassen, als sich auch nur in die Nähe einer Analyse des Zustands zu begeben. Nicht, weil sie resigniert haben, sondern weil sie nie damit begonnen haben. Jahr für Jahr habe ich mangelnde bzw. fehlende Analyse beklagt bei denen, die sich "links" nannten. Jetzt ernten wir die Früchte dieses Desasters.

Ich dachte, ich sei selbst nur zu schwach und zu verbraucht, um das noch mitzumachen, aber ich sehe, dass da draußen kein bisschen mehr Energie ist, um die Dekadenz wenigstens dokumentarisch zu begleiten. Welch eine Horde von Versagern, wobei die abhängigen Lohnempfänger der Massenmedien wenigstens noch einen guten Grund dafür haben. Sie leben ja davon.

Was 'alternative Medien' derzeit nichtleisten, ist nicht einmal mehr durch eine mittelschwere Depression zu erklären. Das ist intolerabel. Ich meine damit nicht bloß – aus Sicht der Mehrheitsfraktion quasi – das Abkippen in trotziges Gehabe und Verschwörungstheorien, sondern nicht weniger die Vernachlässigung all dessen, was ja weiterhin passiert in der Welt. Keine Zeit für Realität, wir sind im Widerstand®.

Kein Thema

Nehmen wir einmal die Katastrophe in der Pflege. Nehmt ihr das eigentlich wahr da draußen? Es gibt übrigens viele davon, zum Beispiel in der Erziehung. Habt ihr mal erwähnt, dass Leute dort ebenfalls bis aufs Blut ausgebeutet werden, weil sie in unterfinanzierten Kommunen um Fälle konkurrieren müssen, während die Kirchen noch das Ihre zum Dumping beitragen? Habt ihr mal geguckt, was eine Erzieherin 'verdient'? Und dann gibt es inzwischen noch Chargen darunter, die noch schlechter bezahlt werden.

Ausbeutung, anyone? Schon mal von gehört? Mal überlegt, wo die herkommt? Mal festgestellt, dass das noch nie besser geworden ist, egal wer regiert hat? Dass vielmehr ein Systemzwang Hand in Hand mit einer mörderischen globalen Konkurrenz tobt und zum Beispiel die NATO da eine nicht ganz untergeordnete Rolle spielt? Wir haben jetzt eine Bundesregierung, in der sogar die 'Linken' (sie malen fleißig Sternchen) den Fahneneid auf das Imperium erwarten. Alles kein Thema für euch?
Jämmerliche Versager!

 
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Letzte Synapse, heimgeholt (Serviervorschlag)

Der Postenschacher um die Bundesministerien ist zwischen den Parteien offenbar geregelt. Was ich noch nicht gelesen habe, ist die genaue SPD-interne Verteilung fehlender Kompetenzen auf hochdotierte Sessel, aber das ist ja auch nicht mehr nötig, wenn man sich den Rest der Scholzomatentruppe anschaut.

Anjatanja wird also Außenministernchen, das passt. Sie ist ja auch der festen Überzeugung, sie komme "vom Völkerrecht". Ihr Saubauer hat was mit Wirtschaft und Energie gekriegt. Prima. Der Christian-Lindner-Darsteller Christian Lindner wird der wichtigste Minister aller Zeiten, seines Namens Finanzminister in der ersten deutschen Fortschrittskoalition des Universums. Das VW-Ministerium kriegt auch die FDP. Logisch; hier hat der Scheuer-Andi schließlich Maßstäbe gesetzt.

Das Ende hat ein Warten

So weit, so tragisch. Habe ich den Kanzler schon erwähnt? Das ist nämlich der Scholz Olaf. Der heißt Olaf und ist mit Olafheißen sowas von ausgelastet, dass er die anderen auf Posten schiebt, von denen jeder weiß, dass sie die nicht können. Da kriegen sie sich irgendwann schlimm in die Wolle, während er einfach weiter Olaf heißt und das tut, was eine Kanzlerin halt so tut. Dann fliegt alles in die Luft und die Leute wählen wieder Olaf.

Am allerbesten gefällt mir aber das, was "führende SPD-Politiker" herausgefunden haben und im Café Einstein oder einem anderen Frittenpuff, in dem wichtige Leute doofen Journalisten geheime Sachen verraten, die selbstverständlich völlig öffentlich zu sein haben, durchgesteckt haben: Karl Lauterbach sei "nicht für das Gesundheitsministerium geeignet". Angesichts der übrigen Personalentscheidungen war das der Punkt, an dem ich mir den Kaffee über den Pullover gekippt und mich auf den Boden begeben habe, um dort die frisch verstreuten Krümel damit aufzusammeln.

Zu gern hätte ich wohl die Liste mit den Kriterien, nach denen solche Entscheidungen getroffen und die jeweiligen Qualifikationen der Betroffenen beurteilt werden. Ich bin sicher, die würde mich derart belustigen, dass endgültig wohliger Wahnsinn, meine letzten Synapsen umschmeichelnd, mich in ein glückliches und nützliches Mitglied der Gesellschaft verwandeln würde. Aber das sind so Träume, die gehen eh nicht in Erfüllung.

 
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Zitat der Woche: "Ein politischer Hintergrund sei derzeit nicht erkennbar, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main." Gottseidank kein Radikalisierter®! Nein, ist klar: Wenn ein "Sprengstoffexperte" der Bundeswehr ein Arsenal hortet, mit dem er eine Kleinstadt in Schutt und Asche legen kann, ist das völlig unpolitisch. So wie es generell unpolitisch, harmlos und eine Art Dummejungenstreich ist, wenn Nazis sich auf den achtzehnten Weltkrieg vorbereiten.

Bei 'Linken' hingegen ist es bereits verdächtig, wenn sie einmal nichts planen und gar staatliche Maßnahmen im Kern unterstützen, weil sie nämlich Linke sind, mithin böse, das Böse und unser Verderben. So sieht es der Faschoschützer in Sachsen: "Hierbei kam es dann wie beispielsweise in Leipzig und Dresden zu teilweise schwersten Straf- und Gewalttaten." Schwerste? Was mag das sein? Mord? Entführung? Massenvergewaltigung? Man erfährt so wenig. Der Linke ist halt superlativ böse. Immer.

Der braune Staat im Staate sieht es lieber, wenn der Landser wachsam ist. Liegt alles im Trend, wo doch auch wieder Fackelzüge am Reichstag abgehalten werden. Die Ästhetik stimmt, die militärische Lage im Inneren stimmt, was fehlt jetzt bloß noch? Wer mit Charisma vielleicht? Warte nur ein Weilchen. Nein, Bernd, du bist es nicht. Die Alize schon gar nicht, die ist eine eklige Schreckschraube. Glück gehabt.

Wachstumwohlstandarbeitsplätze

Achtung, jetzt kommt ein Kartong Twist, eine Wende, zu etwas völlig Anderem. Meine Freunde, die Grünen, sind wieder dran. Als neue Verräterpartei sind sie nicht bloß politische Horrorclowns, sondern ein ganz besonderer PITA (pain in the ass). Warum? Weil sie sich auf die Fahnen schreiben können, die fortgesetzte Vernichtung natürlicher Lebensgrundlagen (der Menschheit, die der Planet ggf. einfach auskotzt) nach Kräften zu unterstützen.

Wer wissen will, welche Entscheidungen 'grüne' Regierungsbeteiligte dazu bereits getroffen haben, mag sich selbst auf die Suche begeben. Tief muss man ja nicht bohren. Ihr größter Erfolg besteht aber im Exportschlager (jadoch, schon wieder!) klimagerechter Wohlstand®. Allein, dass (wie Telepolis richtig erkennt) die Alibimaßnahmen auf eine "Antriebswende" reduziert werden, ist ihr Verdienst. Alles so weiter, mehr und mehr und mehr und Autos von Vauweh mit Arbeitsplätze®.

Das Gute im Schlechten: Der Kapitalismus spült sich gerade selbst ins Ahrtal. Die Lieferketten überfordert, Energiepreise nicht mehr zahlbar, Mieten explodieren, der Golfstrom ächzt und der Jetstream ist am Arsch. Was könnte da wichtiger sein als Wohlstand®? Höchstens ja Rasse und Nation. Ich glaub', ich geh wieder ins Bett.

 
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Als Nichtwähler betrachte ich mich keineswegs als Avantgarde, frage mich aber andererseits, wie man nur kann. Zudem frage ich mich, was eigentlich geschehen müsste, damit die Gelehrsamkeit das politische System als gescheitert erkennt, ohne dass zuvor die Wirtschaft endgültig zusammenbricht. Eine rhetorische Frage.

Aus Sicht einer 'Politologie', die sich Marx und überhaupt dem radikalen Materialismus verweigert, müssten diese Fragen aber eigentlich auf der Tagesordnung stehen. Was muss passieren, damit man erkennt: Korruption, Unfähigkeit und Depression haben eine Eigendynamik angenommen, die nicht mehr umkehrbar ist?

Das Personal

Nehmen wir das aktuelle Personal, das sich zur Wahl stellt, die Prozesse, die dazu führen, und das Verhalten der Wähler. Zum Beispiel die CDU, gebuchte nicht nur Regierungs-, sondern auch Kanzlerpartei. Rationale Kriterien für die Besetzung der Führungsrolle wären Kompetenz, Erfolgsaussichten oder wenigstens Autorität. Und dann kam Laschet.

Sein Weg ist bestimmt durch das Versagen anderer und die Angst vor Personen, die eine Führungsrolle wirklich ausfüllen wollen. Seine Karriere beruht auf dem Versagen von Hannelore Kraft. Seine Basis sind katholische Seilschaften und Opportunismus gegenüber vermeintlichen Autoritäten. Was er kann, hat er im Wahlkampf gezeigt. Es geht zwar für die CDU nur darum, einen Hut auf den Stock zu legen, aber Laschet hat nicht einmal kapiert, dass eine Narrenkappe dazu nicht geeignet ist.

Die Wähler haben sich dem Niveau dieses Schauspiels bestens angepasst und sind, nachdem sie vermeintlich erkannt hatten, dass sie von der SPD nur verraten und miserabel regiert werden, offenbar entschlossen, diesen Haufen doch wieder zu wählen, um die CDU zu bestrafen. Olaf Scholz, ein zynischer Neoliberaler reinsten Wassers, als Alternative zu Helau-Laschet und dessen Geheimwaffe Merz.

Was sie sagen

Das Ganze könnte (ich rechne allerdings dennoch mit einem 'Sieg' der CDU) auch deshalb funktionieren, weil die Grünen, die binnen weniger Jahre einen Verrat an der eigenen Substanz hingelegt haben, für den die Sozen in der Konsequenz hundert gebraucht haben, sich ebenfalls dachten: Wen der Wähler wählt, das entscheiden wir. Also nehmen wir diese Darstellerin ihrer selbst. Hat ja prima geklappt.

Die FDP lügt sich seit dreißig Jahren mit denselben Sprüchen durch und hat einen schicken Kandidaten. Auf den Plakaten sämtlicher Parteien stehen nur Parolen, und wenn es Inhalt gibt, ist es Schwachsinn. "Gute Schulen"? Die Frage, was das sei, und warum es die nicht längst gibt, ist falsch. Das entscheiden nämlich die Länder, nicht der Bund. Aber hey, der Wähler ist ja saudumm, der merkt das nicht.

Bleiben die echten Sozialdemokraten ("die Linke"), die zu feige für alternative Vorschläge sind, und die Sofanazis von der AfD. Niemand von denen hat auch nur annähernd brauchbare Ideen für brennende Probleme (Klima, Renten, Mieten, Kapitalkrise), dafür heißen sie aber immerhin jetzt "klimagerecht". Was soll das? Wozu braucht man das? Warum lassen sie die Ministerialbürokratien nicht einfach ihre Arbeit tun und gehen uns mit ihrem Geschwätz auf die Murmeln? Und wer unterstützt das auch noch?

 
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Wachstum. Klimagerechtes Wachstum. Wohlstand. Klimagerechter Wohlstand. Arbeitsplätze. Klimagerechte Arbeitsplätze. Freiheit. Klimagerechte Freiheit. Renten. Klimagerechte Renten. Eigenverantwortung. Klimagerechte Eigenverantwortung. Sicherheit. Klimagerechte Sicherheit. Und jetzt on top: Klimagerechte bezahlbare Kosten! Das hört ihr euch alles an, ja? Und dann geht ihr wählen, richtig? Die, denen ihr am meisten vertraut, aka kleinstes Übel®.

Da oben ist mal so ein Beispiel abgebildet, das die dilettantische Heuchelei dieser Charge so richtig schön illustriert. Heuchelei ist ja Kernkompetenz, nur dieser Dilettantismus ist wie das Zuviel Methanol in dem Vielzuviel Alkohol der völlig ungenießbaren Plörre.

Klimagegendert bis Dienstag 2099!

So eine kleine Nuss der CDU behauptet hier etwas. Zum Beispiel 'Klimaneutralität' "bis 2045". Also in einem Vierteljahrhundert soll irgendwas mit Klima sein. Dafür will er vier Jahre irgendwas mit Anreizen®. Als einer von hunderten Abgeordneten will er also das Händchen heben, wenn irgendwem in der Industrie für irgendein Versprechen Kohle in den Hintern geblasen wird.

Oder dafür, die Verbrauchssteuern zu erhöhen, die Energiesteuern zumal. Dann lässt der Plebs, den eh die Kaltmiete schon stranguliert, die Heizung im Winter mal aus, das spart reichlich. Oder ein paar Milliardäre kriegen Schrotthalden geschenkt, die sie begrünen dürfen. Klimaneutral, yeay! Und unter dieser neuen Sahnehaube aus reiner Dickebacke der neoliberale Plunder von anno Achtzig.

Dafür war der Matthias sich auch nicht zu schade, die Haushalte seiner Heimatstadt mit einer 16-seitigen Broschüre vollzuspammen. Klimaneutral, das geht auch ohne Bäume, da muss man mal nicht so kleinlich sein. Alles eine Frage der richtigen Mathematik, und die ist reine Ansichtssache. Für eine klimagerechte alternative Mathematik. Am Arsch die Räuber.

p.s.: Zu dieser Großenkelin aller Wahlkämpfe werde ich mich in Kürze noch eingehender äußern.

 
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Die Taliban wollen eigentlich auch nur Moped fahren. Coole Klamotten, Moped, und so eine coole Kalaschnikow macht auch reichlich was her. Ach ja, und ein Handy ist auch klasse. Damit haben wir sie jetzt auch bei den Eiern, denn Handy ohne Netz ist scheiße, also brauchen sie Zivilisation.

Nun haben die Chinesen schon Kontakt über Kanäle und diese Kanalkontakte offenbar genutzt. Das gilt als womöglich wahrscheinlich. Ihr gebt uns was von euren komischen Metallen, dafür kriegt ihr ein prima Funknetz. Die Chinesen waren nie Feinde, das nutzen sie jetzt aus. Perfide Strategie, findet der NATO-Meinungshaber. Machen sich einfach keine militärischen Feinde und profitieren noch davon. Das geht gar nicht!

Freunde der Feindesfreunde

Der Russe ist zwar auch so ein alter Feind, aber das wissen nur die Taliban-Opas, und das sind eh die, denen das Gepose und Getue der Jungkoranschüler auf den Sack geht. Immer haben die was zu nörgeln, also hört man denen nicht zu. Außerdem hat das prima funktioniert mit dem Dope und ähnlichen Geschäften, da kann man auch mit den Russen ein bisschen mauscheln. Dieser Putin, wir haben es schon immer gewusst.

Dann sind da die Amis, Islam- und Intimfeind Nummer eins. Was genau wollten die noch in Geröll und Hindukusch? Man weiß es nicht mehr. Zwanzig Jahre blöd rumlaufen, Leute nerven, Hochzeitsgesellschaften sprengen und sich Feinde machen. Ah, vielleicht war es ja das – sich Feinde machen. Aber wie profitiert man davon jetzt bloß?

Am unteren Ende der Nahrungskette ist das Habitat der Vasallen. Der bedingungslos Solidarischen. Womit waren sie noch solidarisch? Mit Brunnen? Freiheit? Ehre und Treue? Na jedenfalls sind das diejenigen, die nicht einmal die Absicht haben, zu profitieren – was vielleicht auch besser ist. Denn alles, was sie aus Absicht tun, geht irgendwie nach hinten los.

Immer wieder gern

Blöd nur, dass von diesen treudoofen Allzeitdilettanten mal wieder Menschenleben abhängen. Tzia, Freunde, wenn ihr euch auf die Deutschen verlasst, seid ihr echt völlig und endgültig gearscht. Irgendwer ruft euch an, ihr sollt zum Flughafen kommen, da ist dann aber keiner, der euch reinlässt. "Kommt morgen wieder", heißt es dann. Oder ihr seid gleich ganz raus. Viel Glück, Leute!

Ehre, Treue, viel Feind und viel Ehr’, das braucht der Landser. Sonst niemand. Wer in Deutschland wollte diesen Krieg? Wer wollte das zwanzig Jahre lang? Wer hat seine Genehmigung dazu gegeben, dort tausende Menschen für einen grotesken brutalen Schwachsinn auszubeuten und sie dann den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen? Und wer wählt diese Arschlöcher demnächst schon wieder?

 
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Das Elend des Spätkapitalismus kann man beinahe greifen. Eigentlich glaubt niemand mehr an Geld, bloß: Das setzt die Regel nicht außer Kraft, dass kurz vor dem Kollaps einer Religion der Glaube noch einmal krude gefestigt wird und gern in Fanatismus umschlägt. Phrasen wie in den letzten Tagen der DDR.

Wer sich aktuell einmal die Preise auf dem 'Markt' der Anbieter für Telefon und Internet anschaut, staunt: Selbst die Lockangebote sind teuer und die Unterschiede quasi nicht vorhanden. Das ist nur ein Beispiel, von Spritpreisen oder bereits abgehefteten 'Skandalen' wie Preisabsprachen zwischen den großen Brauereien ganz zu schweigen.

Automatic Capitalism

KI würde das ganz genau so machen, um nicht zu sagen: Sie macht es. Das ist dann Software, da kann man nix machen. Na, wer hegt das jetzt wieder ein? Das kann ja schließlich kein Systemzwang sein, denn das wäre ideologischer Kommunismus. Pfui! Wir haben hier Sozialemarktwirtschaft®.

Wie war das derweil noch mit den Banken? Nehmen Negativzinsen (Herr Gesell, bitte ans Telefon!) für immer kleinere 'Vermögen', Gebühren wie die Mafia und machen neuerdings auch selbst mit Digital-Ponzi rum, weil das so fresh ist. Diese Charge ist so systemrelevant wie ein Blutschwamm am Arsch. What's next? Brutale Gebühren für Bargeldauszahlungen? Wait for it!

Einzahlen kannst du ja eh schon nicht mehr. Die schwäbische Hausfrau wurde gemeinsam mit ihrem Sparschwein gekeult, wird aber sicher als Dämon überleben, wenn es darum geht, dem Wahlvieh die ollen Kamellen zu reichen, um ihm das Maul zu verkleben. “Neu denken“ nennt der 'neoliberale' Pöbel das. Seit vierzig Jahren. Tag. Für Tag. Für Tag. Wachstum. Wohlstand. Wachstum. Wohlstand. Wachstum. Wohlstand …

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